Landhund versus Stadthund

  • Mensch, das geht hier aber schnell mit dem Antworten. War noch am Tippen und schon prasseln die Kommentare und ich rutsche mit meinem Text an eine ganz andere Stelle :wink:


    Sicher sind wir uns alle einig, dass es allein auf das WIE ankommt und weniger auf das WO. Da meine Jade tagl. mehrer Stunden mit mir unterwegs ist und dabei auch genug Gelegenheit hat sich auszupowern, liegt sie nur noch hier in der Wohnung rum und pennt. Und das wäre auch nicht anders, wenn ich ein Riesenhaus mit 2000qm Garten hätte. Letztlich ist Jade immer da, wo ich auch bin (s. die monsters).


    Aber ein schönes Haus mit Garten wäre auch was Feines. Wobei das letztlich für Jade keinen Unterschied machen würde. Toben ist schön, aber Jade will Gassi gehen und andere Hunde sehen, die trifft sie im Garten in der Regel nicht! D.h. Haus und Garten wären dann eher was für mich - macht auch nur Arbeit... :wink:


    Wichtig ist, dass genug Grün in der Nähe ist. Da könnte für Jade die Wohnung auch gerne nur 30qm haben - Hauptsache die Lümmelplätze stimmen!


    kai


    Hundehalter wie DICH habe ich bestimmt nicht gemeint in punkto "Landhund". Du verkörperts sicher das, was ich mir idealerweise von einem Lanhundehalter verspreche! Auf dem Land gibt es natürlich wieder ganz andere Möglichkeiten einen Hund glücklich zu machen. Nur hat nicht jeder eine "Schafherde"... Ich hoffe, dass Du Dich nicht wirklich "angesprochen" gefühlt hast, oder?


    Wohl gibt es nocheinmal einen Riesenunterschied zwischen "Land" und "Vorstadt" im weiteren Sinne.


    Ich habe nur immer dieses Vorstadteinfamilienhaus"idyll" mit Golden Retriever "weil der so süß ist" im Kopf. Das mit dem Kombi vor der Tür und dem "..." on board Aufkleber. Wo dann eben noch unbedingt ein Hund dazugehört, weil das eben so ist. Aber eigentlich niemand wirklich Lust hat, sich mit dem Tier auseinanderzusetzen! Und dann eben mal schnell 2m aufs Feld gegangen wird, damit der Haufen nicht von Rasenmäher im Garten zerfleddert wird. Man über den Gartenzaun hinweg böse angeschaut wird nach dem Motto "hier aber nicht" weil ein Haufen auf den perfekt gepflegten Fußwegen einer Katastrophe gleichkommt...

  • Hallo Jade,


    das Gefühl kenn ich nur zugut hier auf dem Land, wie ich eben ansprach. ich denke das liegt an der Einstellung dieser Landeier gegenüber Hunden im allgemeinen. (Hoffe die Landleute hier fühlen sich jetzt nicht angesprochen *g* bin ja selbst eins.)


    Bei mir war es erschreckend zu sehen und zu hören (als wir hergezogen sind und ich einige Themen über die Hunde hier im Ort angesprochen habe) wie viele Bauern hier denken. Ein Hund ist ein Tier (praktisch wie ihr Vieh oder sogar noch weniger) er hat über den Hof zu wachen, bekommt dafür sein Fressen und fertig. Er hat keinerlei Ansprüche, weil es ist ein Tier. Er hat gehorsam zu sein, sonst ist er überhaupt nichts wert und er soll keine Arbeit machen. Viele Bauern hier in der Ortschaft bemühen sich um Ihr Kühe, Schafe und Schweine mehr und vorallem um deren Bedürfnisse, das sie wirklich der Meinung sind, dass Hunde sowas nicht besitzen. Hier ist wirklich teilweise herzzerreißend, wenn man hier sieht, wie manche Hunde allein reagieren, wenn du mit freundlicher weicher Stimme und Streichelnden Händen an sie rantritts. Die meisten von ihnen kennen sowas gar nicht und werfen sich mit eingeklemmtem Schwanz und angelegten Ohren direkt auf den Rücken und strecken alle viere von sich vor lauter Panik. Mir sind dabei schon sooft die Tränen in die Augen geschossen vor Wut und Mitleid, dass ich am liebsten dem Halter den Schädel gespalten hätte (ehrlich!)


    Viele dieser Hunde kennen noch nichteinmal den Tierarzt und wenn dann nur für den letzten Schritt...


    Aber wie ich schon sagte, es gibt gott sei dank auch anderen.


    Ich kann dich jedoch gut verstehen, mir ist ähnliches bei einem Besuch in Frankfurt bei Freunden passiert. Stadtmenschen haben die Seite gewechselt oder um uns einen riesen Bogen gemacht, als wir mit unserem Rottimädchen (Sehr sanft, sehr brav und lieb) spazieren gegangen sind. Sie hat weder den anderen Hund angebellt, noch geknurrt eher gegenteilig mit Schwanz gewedelt, die Ohren aufgestellt und sich gefreut wie eine Schneekönigin in der Hoffnung neue Bekanntschaft zu machen mit der man ein bisschen toben kann.


    Daran siehst du das es nicht nur auf dem Land passiert. In dem Moment wusste ich auch nicht wie ich mich verhalten sollte, aber dagegen kann man eben nichts machen. Solche Menschen begegnen einem überall.


    Liebe Grüsse
    Pandora mit Cheyenne & Nita

  • Zitat

    Wo dann eben noch unbedingt ein Hund dazugehört, weil das eben so ist. Aber eigentlich niemand wirklich Lust hat, sich mit dem Tier auseinanderzusetzen! Und dann eben mal schnell 2m aufs Feld gegangen wird, damit der Haufen nicht von Rasenmäher im Garten zerfleddert wird. Man über den Gartenzaun hinweg böse angeschaut wird nach dem Motto "hier aber nicht" weil ein Haufen auf den perfekt gepflegten Fußwegen einer Katastrophe gleichkommt...


    zitiere mich mal selbst. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema...


    Ich lese hier heraus, dass es wohl doch "besser" ist, auf dem "Land" anderen Hunden etwas vorsichtiger zu begegeben? Und das auch vollkommen in Ordnung ist? Hier lasse ich Jade oft frei laufen und dann stürmt sie auch schonmal auf einen anderen Hund zu. Bisher ist immer alles gut gegangen. Die allermeisten Hunde hier laufen auch ohne Leine. Die Hunde hier sind eben an andere Hunde gewöhnt. Da kommt es wohl eher weniger zu "gefährlichen" Situationen.


    Ach Jogger etc. sind kein Problem. Die muss ein Hund hier abkönnen.



    Hier habe ich natürlich auch eine gehörige Portion Vertrauen den anderen Hundebesitzern gegenüber und denke, dass niemand einen "aggressiven" Hund frei laufen lassen würde.


    Aber nochmal zu meiner Anfangsfrage: Ist es tatsächlich so, dass es an einer geringeren "Hundesozialisation" liegt (das ist absolut nicht bös gemeint!!!!). Und Landhunde tendenziell eher weniger andere Hunde kennen und das Gefahrenpotential daher höher ist? Ausnahmen bestätigen die Regel! Auch glaube ich, dass die meisten Landhunde - wie schon geschrieben - eher nicht so grundlich erzogen sind wie Stadthunde, weil einfach die Notwendigkeit nicht vorhanden ist (soll auch keine kritik sein!!!). Ich werde zukünftig vielleicht einfach nachsichtiger sein und hoffetnlich auch bald im Ort meiner Eltern einen Spielkameraden für Jade finden!



    @ pandora


    klar gibt es überall solche und solche. Die gängigen Gassiwege werden Mensch, die ihre Hunde nicht in Kontakt mit anderen bringen wollen/können sicher auch meiden. Ich finde, dass ein Hund in der Stadt auch unbedingt erzogen sein muss, weil das Zusammenleben mit anderen (Menschen, Tieren, etc.) viel enger ist und da möchte ich auch drauf vertrauen können (aber Menschen, die grundsätzlich Angst vor Hunden haben gibt es immer (s. Frankfurt)... könnte ich schon lustige Geschichten erzählen!!!).

  • so, geb ich mal meinen senf dazu ...


    ... also ich wohn auf dem land ... und ich hab seit ca. 5 wochen einen cocker-welpen ... ein mädl ;) ... die hat schon wahnsinnig viele hunde aus unserem ort kennen- und lieben gelernt. auch einen tollen - fast gleichaltrigen - spielkameraden hat sie. also sie ist durchaus sozialisiert.


    wenn ich aber spazieren gehe (im moment noch mit leine, weil sie noch nicht so hört, wie ich mir das mal wünsche), dann bin ich auch vorsichtig mit fremden hunden ... ich weiß ja nicht, wie der so drauf ist. klar, ich hoffe auch immer, dass niemand einen bösen hund ohne leine laufen lässt ... aber weiß mans? kann aber natürlich sein, dass ich einfach noch so vorsichtig bin, weil ich erst seit 5 wochen einen hund hab? keine ahnung.

  • In einem Punkt muss ich schon zustimmen....das Nicht-Aufeinandertreffen der Hunde. Ich hab es bis dato immer darauf geschoben, dass Leila nunmal sehr DSH-like aussieht und alle Hunde erstmal mit einem 'Hallo' anbellt. Da dies nunmal sehr tief und laut ausfällt bekomme ich eher ängstliche Blicke und einen großen Bogen der um uns gemacht wird.
    In solchen Momenten hab ich mir schon oft gewünscht ein Neon-Leuchtschild mit mir zu tragen dass ich hochhalten kann: Nein sie ist nicht gefährlich! Es ist ein Junghund und nein Sie brauchen keine Angst zu haben!


    Leila ist dann immer ganz 'uffgerescht' und will zu dem anderen Hund. Sobald man auch mal die Chance hat näher als 10m an einen Hund heranzukommen hört sie auf zu bellen und fiepst nur noch weil sie halt so gerne möchte.


    Es macht mich immer ein wenig traurig und manchmal ertappe ich mich sogar schon dabei einen Bogen zu machen um die Hunde von deren Halter ich sowieso weiß, dass sie ein 'Kennenlernen' nicht möchten. Letztlich wurde ich sogar mal aus einem Haus heraus gefragt wo denn der Hund wohnen würde und ob der frei rumläuft. ['Ja klar, morgens mach ich die Tür auf und dann muss sie sich ihr Futter selber jagen.' Argh!]


    Fazit: Die Umgebung hier ist klasse (Feld, Wald, Wiesen, Bäche) aber andere Hunde mit denen sie regelmäßig spielen kann kennt sie nicht! (außer einer 4Monate alten Labbi-DSH-Mix Dame) Traurig aber wahr.

  • Ich fühl mich nicht wirkich angesprochen!
    Ich fand nur die Pauschalisierung sehr daneben!
    Und ich denke ganz ehrlich, das es jeder hund vorzieht in einem weiten Gebiet zu toben, und jeden Tag im gleichen Stadtpark dieselben hunde zutreffen wird doch auch eher langweilig, oder?


    Ganz nebenbei bin ich auch nicht wirklich scharf darauf, jedem Hundehalter frontal zu begegnen, und bin von daher eher froh, das wir auf dem Land mal hier und mal dort spazieren oder reiten gehen können.


    Und unsere Hunde genießen es sehr (vor allem die alten) mal entspannt auf dem hof in der Sonne zu liegen. Allerdings kann ich noch nicht sagen, ob sie nun grundsätzliche lieber im Hof oder auf der Couch liegen :freude:


    Sie haben jedenfalls immer die Wahl!


    VG Kai

  • ok.ok. ich bin bekannt dafür, zur Übertreibung zu neigen - kommt in schriflicher Form in einem Forum natürlich immer nochmal eine nummer heftiger - ich wollte jedenfalls niemanden vor dem Kopf stoßen und wilde Unterstellungen machen!


    Meine Idealvorstellung wäre eine Kombination aus "Stadt" und "Land". Da könnte man dann immer nach Lust und Laune kombinieren. Mal Stadt mit Hundewiese und anderen Hunden und dann wieder Land mit Hof, Garten, Wiesen und Feldern. Jade fänd das sicher klasse. Mal schauen, wie die finanzielle Lage nach dem Studium ist :wink: Vielleicht gewinne ich auch im Lotto!?


    Ich darf mich ja eigentlich nicht beschweren. Ich wohne am Stadtrand. Und kann mir immer aussuchen, ob ich jetzt anderen Hunden begegnen will oder nicht. Am Neckar oder auf der Hundewiese ist immer was los. Wenn ich Ruhe will, dann gehe ich einfach den Berg hoch und einen der unzähligen Waldwege. Auf einigen trifft man garantiert noch nicht mal einen Jogger!


    Und "immer der gleiche Stadtpark" liegt ja auch an jedem Hundehalter selbst. Dann würde ich eben ab und an auch mal etwas weiter rausfahren um meinem Hund die Abwechslung zu bieten. Und entsprechend große Städte haben ja auch mehrere Stadtparks, vielleicht!?


    ABER DA KÖNNEN WIR SOVIEL DISKUTIEREN WIE WIR WOLLEN...
    Letztlich - und es wurde hier auch schon oft gesagt - kommt es auf den Hundehalter an! Ein ausgepowerter, glücklicher Hund (hoffe ich!!!) sieht so aus (s.u.) ganz egal ob in der Stadt oder auf dem Land!!! Und meine nächste Wohnung wird eine große Terasse haben, dann kann Jade auch draußen in der Sonne liegen!


  • Jaja, da kommen hier so zwei Stadthasen aufs Land und wollen Radau machen. Wild mit Hundemeuten über die Felder jagen und dürfen feststellen, dass die Uhren hier doch etwas anders ticken! Wir haben wohl noch einiges zu lernen... Hund und Halter!


    :blume: :blume: :blume:

  • Wir wohnen in einem Vorort von Köln, und haben den Vorteil in weniger als 5 min. Fußweg entweder große Felder oder einen Park zu erreichen. Unser Hund kommt min 4x am Tag raus, und findet fast bei jedem Spaziergang andere Hunde zum Toben. Wenn er dann zufällig nicht draußen ist kann er es sich aussuchen in der Wohnung oder meinem Büro aufzuhalten. (Garten mit Teich hat er natürlich auch noch zur Verfügung). Bei uns in der Siedlung leben viele Hunde, und der Park ist ein bekannter Hundetreff (trotz Leinenzwang läuft da fast alles ohne Leine, da die meisten Hunde sich gut kennen.)


    hajo

  • So,


    und nun sind hier 3 Landeier an den Stadtrand geraten ;-)


    Ich muss sagen, mir und den Mädels hat das REINE Land deutlich besser gefallen. Wir waren in vielerlei Hinsicht sehr verwöhnt. Hatten stundenlang die Möglichkeit, jeden Tag andere Runden zu laufen und dabei niemandem zu begegenen, Sauserunden über Wiesen und Felder, was dort niemanden gestört hat.


    Auch die Dachwohnung im 2. Stock ist nicht ganz der Geschmack der Mädels, aber wir werden uns langsam wohl daran gewöhnen.


    Auch wenn ich hier schnell auf dem "Land" bin.....nix gegen die Nordhessische Weite ;-) ......aber man kann nicht alles haben.


    Die meisten Hundebegegnungen, die wir haben, sind außerordentlich nett mit netten und verständnisvollen 2-Beinern für meine derzeit ( Aufregungs bedingt ) laute, aber immer liebe Frau Jette.


    Hier kommt man gerne ins Gespräch mit anderen Hundehaltern und das tut richtig gut. Hilft den beiden Mädels natürlich auch, die Situation nach und nach entspannter anzugehen.


    Wir suchen aber immer noch nach tollen ruhigen weiten Auslaufmöglichkeiten :)


    Lieben gruß
    Alexandra und die Neu-Randstadt-Mädels :winken:

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