In den USA ist das Kastrieren üblich
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Ich sehe beim selbstverständlichen, nicht hinterfragtem Kastrieren, Entbellen, ... immer eine Anpassung an die Haltungsbedingungen.
Ein Lebewesen mit ganz anderen Bedürfnissen wird passend zu unserer Umgebung gemacht.
Hunde werden gehalten, obwohl weder Zeit noch Auslauf für sie vorhanden ist.
Die meisten Pferde haben es alles andere als gut getroffen und vegetieren vor sich hin. Hengste kann es dieser Umgebung dann nicht geben.Eine Endlosliste, bei der jeder "Tierfreund" dann immer noch sein "ja, aber..."
anbringen wird.
Irgendwie führt das alles in einer Endlosschleife ins Nichts.Friederike
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zum einen sollte es nur bei einer med. indikation erfolgen und zum anderen bin ich über die triebigkeit froh, da wir im hundesport arbeiten und eine abschwächung der triebigkeit sicher das ende bedeuten würde...
HÄ?? :kopfwand: Das verstehe nun wer will...
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Mir ging es mehr um die eigentlich verantwortungsvollen Hundebesitzer die doch alles in der Hand haben um dem Hund ein gutes und trotzdem natürliches Leben zu bieten.
Was ist ein "gutes und natürliches"Leben für Hunde ? In der Natur ist es das oberste Ziel jedes Individuums, die eigenen Gene weiterzugeben und sich zu vermehren. Dazu werden die Sexualhormone ausgeschüttet, es läuft alles darauf hinaus, Junge zu bekommen und sie erfolgreich grosszuziehen.
Wenn aber unsere Hunde kaum Gelegenheit haben, diesen Trieb auszuleben, ist das Deiner Meinung nach "gut und natürlich"? Das finde ich absolut nicht.Viele Hunde haben ständig einen Triebstau. Die Rüden, weil sie nicht kopulieren dürfen, die Hündinnen, weil sie auch nicht dürfen und dadurch auch keine Jungen gebören und grossziehen können. Da finde ich es wesentlich besser - und auch natürlicher - wenn man den Hunden ihren Sexualtrieb nimmt. Sie leben dann wesentlich ausgeglichener und zufriedener, an ihrem Charakter ändert sich nichts.
Ich finde die Haltung der Amerikaner wesentlich verantwortungsvoller als wir sie z.B. in Europa haben: es gibt Unmengen von unerwünschten Hunden, sie landen in Tierheimen oder auf den Strassen. Und solange es zuviele herrenlose Hunde gibt, sollte man auch keine weiteren produzieren, meine Meinung !
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Na, nicht nur in USA gibt es zuviele unerwünschte, ausgesetzte Tiere, auch in Europa uns sogar in Deutschland ist das ein Thema. Also ist es meiner Meinung nach aus Tierschutzgründen nicht verkehrt, Katzen und Hunde, welche nicht zur Zucht bestimmt sind oder nach ihrer "Zuchtlaufbahn" nicht mehr bedeckt werden sollen, zu kastrieren und Streuner sowieso. Und bei den Pferden: viele Hengsthalter, die sich sagen lass Mann Mann sein, das ist das einzig natürliche, sind mit ihrem Macho überfordert. Es braucht gerade bei Hengsten eine konsequente Erziehung, diese darf nicht aufhören. Wenn ich meinen Rüden gut erzogen habe und er eine enge Bindung zu mit hat, so kann ich ihn bei Begegnung heißer Mädels doch eher halten als ein 10 x so schweres Kraftpaket von Pferd. Und schaut doch mal die Hengsthaltung bei uns an: Einzelhaft, im besten Fall Einzelpadock und Einzelweide. Die wenigsten Hengste werden pferdegemäß gehalten bzw. können - ausser in Eigenregie - so gehalten werden.
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Die meisten Pferde haben es alles andere als gut getroffen und vegetieren vor sich hin. Hengste kann es dieser Umgebung dann nicht geben.
Dazu wollte ich nur kurz anmerken, dass gerade eine einigermaßen "artgerechte" Pferdehaltung eine Hengsthaltung erschwert.
Auch ein Hengst braucht ein Herdenleben und so ist mir ein Wallach inmitten seiner Kumpels tausendmal lieber als ein durch Einzelhaltung geplagter Hengst.Leider werden Stuten auch nicht so wie Hündinnen 2x im Jahr rossig/läufig, sondern meist innerhalb weniger Minuten/Stunden, wenn sie dem richtigen "Mann" begegnen.
Ein Trennen während der Rosse also kaum durchführbar.
Bleibt also nur die Sterilisation, das heißt, den Natursprung bei jeder Rosse (mehrmals im Jahr) zuzulassen mit allen gesundheitlichen Risiken und eine Bedeckung ist immer sowohl für den Hengst als auch für die Stute mit Stress verbunden.
Die natürlichste Möglichkeit wäre es den Hengst mit tragenden Stuten zusammenzulassen, allerdings gibt es nicht genügend tragende Stuten für alle männlichen Pferde ... Gerade bei Zuchthengsten aber sicher eine Möglichkeit, die noch viel mehr Verbreitung erfahren müsste.
Die dritte Möglichkeit ist es den Hengst in sogenannten "Junggesellenverbänden" zu halten, aber auch dafür müssen zunächst die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden und nicht jeder Hengst eignet sich für eine solche Haltung! Erfreulicherweise gibt es immer mehr Möglichkeiten einer solchen Haltung, aber leider kann noch lange nicht jeder, sondern eher nur ein verschwindend kleiner Teil einem Hengst dauerhaft eine solche Haltung ermöglichen.
Die Möglichkeiten für eine (artgerechte) Hengsthaltung sind also deutlich schlechter einzuschätzen als die für eine Haltung intakter Rüden! Somit sind beide Situationen in keinster Weise zu vergleichen und bedingen völlig verschiedener Voraussetzungen.
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Hallo Jana,
sicher weißt du über Pferde besser Bescheid als ich.
Ich habe mit meinem Post einfach übergeordnet gedacht und wollte zum Ausdruck bringen, dass Mensch sich eben alles passend macht.
Die Haltung von Hunden und Pferden im speziellen wollte ich nicht vergleichen.
Ich kenne ein paar Pferdeliebhaber hier in unserer Nähe, teils auch große Ställe, sogar noch mit Ständerhaltung.
Die Freizeitreiter stören sich nicht daran.
Ein Hengstbesitzer sagt: "Es gibt keine artgerechte Hengsthaltung, sondern nur artgerechte Pferdehaltung."
Letztere ist selten gegeben wie ich meine, eben nur mit allen möglichen "ja, abers".Danke für deine ausführliche, sehr interessante Stellungnahme.
Friederike
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Was ist ein "gutes und natürliches"Leben für Hunde ? In der Natur ist es das oberste Ziel jedes Individuums, die eigenen Gene weiterzugeben und sich zu vermehren. Dazu werden die Sexualhormone ausgeschüttet, es läuft alles darauf hinaus, Junge zu bekommen und sie erfolgreich grosszuziehen.
Ja, da hast Du sicherlich Recht. Aber: in einem Verband von Tieren ist es in den meisten Fällen so daß nicht jeder "darf" - eher das Gegenteil. Im Hunderudel oder Wolfsrudel dürfen nur die ranghöchsten Männer ran. Was ist also mit denen die nicht dürfen? Und es werden bei weitem auch nicht alle Hündinnen gedeckt. Sind die dann unglücklicher? Es gehört doch dazu in einem Rudelleben.
Wenn aber unsere Hunde kaum Gelegenheit haben, diesen Trieb auszuleben, ist das Deiner Meinung nach "gut und natürlich"? Das finde ich absolut nicht.Ja, ich finde es natürlicher daß ein intaktes Lebewesen seinen Sexualtrieb nicht ausleben kann als daß es diesem völlig beraubt wird. Es klingt immer so als sei der Sexualtrieb nur auf das poppen und Kinderkriegen
beschränkt. Doch im größeren Bild ist die ganze Sache doch viel komplexer als wir das immer so ganz einfach hinstellen. Hormone spielen nun mal eine sehr große Rolle bei einem jeden Lebewesen.
Viele Hunde haben ständig einen Triebstau. Die Rüden, weil sie nicht kopulieren dürfen, die Hündinnen, weil sie auch nicht dürfen und dadurch auch keine Jungen gebören und grossziehen können. Da finde ich es wesentlich besser - und auch natürlicher - wenn man den Hunden ihren Sexualtrieb nimmt. Sie leben dann wesentlich ausgeglichener und zufriedener, an ihrem Charakter ändert sich nichts.
Und genau den letzten Satz wage ich einfach zu bezweifeln. Bei Mensch wie bei Tier kann man Triebe doch wunderbar umlenken und das auch noch ins Positive. Natürlich würde es am natürlichsten sein wenn alles Getier und Mensch nach den vollen Gesetzen der Natur existieren könnten. Können sie aber nun nicht mehr.
Ich finds übrigens sehr schön wenn Hunde miteinander flirten.
Ich finde die Haltung der Amerikaner wesentlich verantwortungsvoller als wir sie z.B. in Europa haben: es gibt Unmengen von unerwünschten Hunden, sie landen in Tierheimen oder auf den Strassen. Und solange es zuviele herrenlose Hunde gibt, sollte man auch keine weiteren produzieren, meine Meinung !
Im Falle der Tierheimhunde stimme ich absolut überein. Ich sprach aber mit Leuten aus einem Forum die reinrassige Hunde haben und den Hund wahrscheinlich genau so gut behandeln wie ihre eigenen Kinder. Warum muss man denn diese Tiere auch einfach so kastrieren? Diese Sache kann ich nur schwer verstehen und deshalb habe ich den Tread eröffnet. Es scheint mir als daß die Kastra in diesen Fällen wirklich aus Bequemlichkeit vorgenommen wird. Es wird allesmögliche gemacht und getan für den Hund. Die teuersten Deckchen, das beste Futter, bei jedem kleinen Pups werden die Hundeeltern nervös - und dann hinterfragt man nicht mal die Kastration?
Auf meine Bemerkung daß die Kastra für eine Hündin eine nicht grad kleine Op ist kam der Tenor zurück: das ist echt easy, 1 Tag schläfrig und die Narbe sieht man auch nicht mehr. -
Zitat
zur kostenfrage: die kastration meines rüden sowie meines katers hat jeweils 30 USD gekostet.
wer mir hier amerika-bashing unterstellen will, ist an der falschen adresse - einige mitglieder meiner familie sind gebürtige amerikaner und sobald sich die möglichkeit bietet, werde ich wieder für ein paar jahre dort leben. deshalb verschließe ich jedoch nicht die augen vor den tierschutz-problemen, die gerade in den südstaaten und im mittleren westen sehr deutlich sind.
Ich selber habe auch Bekannte und Verwandte in den USA und es ist gut möglich, daß ich früher oder später mal dort wohnen werde. Und ich kenne dort auch nicht wenige Leute für die 30 USD nicht entbehrlich sind.
Was die Südstaaten angeht kann ich da nicht viel zu sagen. Da war ich nicht. Im mittleren Westen ist es so eine Sache, sehr Staaten abhängig. Geh mal nach Wisconsin, da wird alles getötet, so sehr, daß Leute Hunde aus anderen Staaten aus den Heimen "importieren", weil es dort keine mehr gibt.
In den USA haben sie ein Tierschutzproblem. Aber die haben ein Problem mit den Interessen vieler Gruppen. Egal ob es sich um Menschen oder Tiere handelt. Ich sag dazu nur Obdachlose, illegale Einwanderer und sog "trailer trash". -
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Im Hunderudel oder Wolfsrudel dürfen nur die ranghöchsten Männer ran.
Das stimmt so aber nicht.
In diesem Zusammenhang solltest Du Wölfe mit Hunden nicht vergleichen.Ein Wolfsrudel hat feste hierarchische Strukturen, es besteht aus einer Familie, und da macht das schon Sinn, dass die Alphawölfin die Hitze der anderen Wölfinnen unterdrückt und sich nur mit dem Alphawolf paart.
Sonst wäre die Gefahr der Inzucht zu gross, und zwei Würfe auf einmal kämen Ressourcentechnisch auch gar nicht durch.Hundegruppen (hier würde ich nicht von Rudeln sprechen) sind meist durcheinandergewürfelt und bestehen nicht unbedingt ausschliesslich aus Familienmitgliedern. Hier sind auch die hierarchischen Strukturen nicht fest, sondern schwanken ständig, daher auch mehr Auseinandersetzungen.
Es ist nicht so, dass ein Hund der Boss ist und die anderen ihm folgen.Jeder paart sich bei Hunden mit jedem, immer, wenn Gelegenheit dazu ist.
Hündinnen werden öfters heiss als Wölfinnen, und Hunderüden sind immer paarungsbereit, was man von Wolfsrüden nicht sagen kann.
Daher finde ich - unabhängig von meiner eigenen Einstellung - das Argument nicht falsch, dass wir unsere Hunde nicht in einem natürlichen Umfeld halten und sie dadurch ihre Triebe nicht natürlich ausleben können.
LG
Chrissi -
Hi Chrissy,
Der Plural der Männer geht damit völlig auf meine Kappe
Allerdings kenn ich es nach meinem Wissenstand beim Wildhund ähnlich wie beim Wolf.
Unter anderem nachzulesen bei Wikip: http://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanischer_WildhundWenn es auch hier "nur" ein Alphapaar gibt, dann dürfen nur ganze 2 Tiere ihrem Trieb nachkommen - in einem Verband von oftmals 10.
So stellt sich eine andere Frage für mich:
Wenn ich meinem Tier nicht natürliche Lebensbedingen schaffen kann (oder dem sehr nahe komme), heisst das dann ultimativ daß ich es kastrieren muss? - Vor einem Moment
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