• Hallo
    Bin noch völlig geschockt. Ihr wisst ja, Charly ist nicht ganz einfach, Pfoten saubermachen, Bürsten, geht alles wochenlang gut und plötzlich zieht er die Nase kraus. Immer so gewesen.
    Jetzt habe ich vorhin die Grundbürsterei mit dem Furminator vorgenommen. Jeden Tag ein bischen und keine Ende.
    Dann kam mein Sohn mit Travis, ohnehin immer ein Spannungdfeld, naja, ich habe den Fehler ( eindeutig ) gemacht indem ich Charly rangerufen habe und weitergebürstet habe. Charly unter Spannung. Kein Knurren, kein abschnappen. Nein, er hat die hand mit der Bürste gegriffen und richtig fest zugehalten. Biss? Es war mehr wie ein festhalten-hör auf damit- Mir kam es lang vor bis er losliess, ich hatte 2 dunkle Zahnabdrücke, ,blau, nicht blutig. Der ganze Handballen wird dick und blau. Er hat die hand mit Mordskrafft im Kiefer nur festgehalten. Ich stand da, völlig geschockt. Habe NICHTS gemacht. Peter hat ihn dann festgehalten und ich habe einen Augenblick weitergebürstet, um ihn nicht durchgehen zu lassen, das er mir etwas verbietet.
    Nun musste ich mir Vorwürfe machen lassen, hätte ihm eine scheuern sollen!
    Ich kann das nicht, der Hund vertraut mir, ich kann doch nuicht genauso anfangen wie die Leute, die ihn versaut haben. Ausserdem kann es dann erst recht eskalieren. Den eigentlichen Fehler hatte ich vorher schon gemacht.
    Wir werden Charly s Frustgrenze nie ganz hoch bekommen, das wussten wir.
    Aber ich hab nun gar nichts getan,das wird mir zum Vorwurf gemacht. Aber was hätt ich denn machen sollen?
    Bin ganz schön angeschlagen, traurig, zu guter Letzt,wir waren eben Riesenrunde spazieren, hat Chandro heut das 1.Mal keinen Pfifferling drauf gegeben, zu hören. Er ist mit Travis abgehauen und hat nicht gehört. Als ich ihn dann holen wollte, ist er sogar weggelaufen.
    Ich sitz hier und bin völlig desillusioniert.
    O.K, das mit Chandro ist jetzt normal, das er Bockphasen kriegt,zumal wenn er mit Travis rennt. Aber musste das heute sein.
    Ich schlage keinen Hund, drehe keinen Hund auf den Rücken. Anschreien ist auch Quatsch. Aber ich werde Charly auch niemals total umgewandelt kriegen. O.k, ich geh jetzt wieder Hand kühlen, leibe Grüsse,sylvi

  • Hallo Sylvi,

    ohje, eine Leidensgenossin - nur hat Deiner deutlich größere Beißerchen und mehr Kraft. Bürsten kann ein echtes Drama sein.

    Hmm. mir auch schon passiert - ich hab ihm "eine gescheuert" und er hat es begriffen.

    Ich hab die ganze Story (deiner nicht unähnlich) meiner Trainerin erzählt und die meinte, der Klapps sei völlig ok, sofern er absolut spontan auf den Schnapper / Beißer folgt. Besser als irgendeine andere Strafaktion. Ich hab da auch nicht darüber nachgedacht sondern das war bei mir eine Reflexreaktion. Danach erst habe ich sie gefragt, ob das nun falsch war.

    Dein Charly ist sicher ein Sonderfall, da er ja Vergangenheit hat. Aber andererseits: Beißen muss man sich nicht lassen (auch wenn er wohl nur festhalten wollte, aber weh tut's ja trotzdem)

    Mitfühlende Grüße
    Bianca

  • Och Sylvi

    Da kommt ja mal wieder alles knüppelsdick.

    Ich denke Du hast richtig reagiert. Wenn Du ihm eine gescheuert hättest oder so was, hätte das auch nix geändert. Und wenn er das Vertrauen verliert ist auch nix.

    Sonst hast Du doch keine Probleme was Dominanz oder so was angeht, also würde ich das genau so machen wie Du es gemacht hast.

    Du hast ihn trotzdem weitergebürstet, Du bestimmst wann das Bürsten aufhört.

    Wenn so was nicht noch mal vorkommt , würde ich mir in dieser speziellen Sitution jetzt keinen Kopf machen. Wenn er das natürlich jetzt öfter macht müsst ihr euch was überlegen.

    Und das der kleene jetzt auch noch seine Grenzen austestet ist natürlich fies. Aber wie Du schon gesagt hast, hast Du diese Zeit ja eh erwartet.


    Fühl Dich einfach mal getröstet. Und hak diesen Tag als Scheisstag ab, und morgen ists wieder besser. *ganzfestedranglaub*

  • hi,

    ne ziemliche miststory hast du da. aber dieses hätte könnte usw. bringt nichts im nachhinein. und vorwürfe schon mal gar nicht. und klar, es war wohl ein fehler, ihn in der angespannten situation weiter bürsten zu wollen - das hast du ja erkannt im nachhinein. das geheimnis gewaltfreier erziehung ist unter anderem, dass man solche situationen vorab erkennen und vermeiden kann.

    in einem stimme ich dir zu - gescheuert hätte ich ihm wohl auch keine. naja, vielleicht im reflex schon, bin auch nur ein mensch und kein übermensch, der alle reflexe abschalten kann.
    bei klarem verstand hätte ich allerdings wohl keinesfalls geduldet, dass er meine hand mit aller macht festhält, sondern mit der anderen hand das maul aufgemacht, im notfall auch mit der nötigen "gewalt".

    und eins möchte ich auch noch anfügen. ich befürworte und praktiziere die weiche methode mit positiver verstärkung. es gibt allerdings immer wieder situationen, wo das an seine grenzen stößt. und zwar immer dann, wenn akute gefahr droht und man keine zeit hat, irgendwas zweimal zu probieren, um etwas zum bestärken zu haben oder in die richtigen bahnen zu lenken. inwieweit der "biss" (ich möchte passives festhalten eigentlich nicht als biss bezeichnen, weil ein wirklicher hundebiss immer mit einer wunde einhergeht) in die kategorie zählt, kannst nur du als betroffene einsortieren (bestand die gefahr, dass es eskaliert und es wirklich noch ein biss wird?).

    übrigens habe ich immer wieder feststellen können, dass auch eine härtere reaktion in einer akutsituation das vertrauen des tieres nicht notwendigerweise zerstört - ganz im gegenteil. das sauge ich mir jetzt nicht so aus den fingern. ich habe mit pferden gearbeitet, die keiner mehr reiten wollte, oder die man nicht mal mehr aus der box oder von der weide holen konnte. da konnte es durchaus vorkommen, dass es völlig gewaltfrei nicht ging. zum schutz des lebens aller beteiligten (ich hatte auch ein pferd dabei, dessen alternative gewesen wäre, geschlachtet zu werden, weil es mehrfach menschen lebensbedrohlich angegriffen hat. das hat man mir zu beginn der arbeit mal vorsorglich verschwiegen, sonst wäre ich da auch nicht mehr dran gegangen). die beiden schlimmsten fälle haben trotzdem derart schnell und nachhaltig vertrauen zu mir gefasst, dass es kaum zu glauben war. allerdings durften sie sich auch in jedem moment des umgangs mit mir sicher sein, dass sie nicht aus heiterem himmel ärger kriegen, dass sie immer die chance haben, es "richtig" zu machen, dass lob immer das stärkste mittel bei mir ist, und dass sie sich 100 pro auf mich verlassen können.

    hak die situation für dich bald ab. bleibst du aus dieser situation heraus unsicher, dienst du deinem eh schon schwierigen hund mit sicherheit nicht. um das vertrauen eines tieres zu haben, kommt es nämlich nicht darauf an, immer nur nett und lieb zu sein. noch wichtiger ist, dass das tier weiß, dass es sich auf dich verlassen kann. dazu gehört auch, dass du eindeutig der stärkere part in der beziehung bist - jemand, dem man abkauft, dass man z.b. auch in einer angespannten situation gebürstet werden kann.

    also nur mut!
    gruß cjal

  • Ich gebe Nillay und cjalas da 100pro Recht.

    Wenn es für mich aus heiterem Himerl dazu gekommen wäre, gäb es wohl auch einen kleinen Klapps auf die Schnütt. Allerdings ist es bei Euch ja eine andere Situation, udn ich denke so wie Du's gemacht hast, war es schon richtig :)

  • Mhh, ob die Situation zu einem richtigen Biss geführt hätte? Ich weiss es nicht. Nur ich stand da wie blöd, als könnt ich das gar nicht glauben was da abläuft und lasse meine Hand im Maul. Kein Reflex des wegziehens oder des Wehrens. Nö, stand da wie doof. Und als er losgelassen hat, sagt mein mann,was ist- Er hat mich gebissen, ganz ruhig hab ich das gesagt ( Übrigens hand schwillt ins Bodenlose, haben die ne Kraft im Kiefer )
    Deshalb waren ja alle so entsetzt. Da musst Du gleich zurückschlagen....
    Klar hatte ich die Situation sofort erkannt, kenne seine Grenzen, aber ich habe so lange keine Zwischenfälle mehr gehabt, man vergisst die Vorsicht.
    Ich habe einige Situationen erlebt, es ist sein Blick, er kippt einen Schalter um und ich garantiere für nichts. Deshalb erspart man ihm solche Situation. Ich kamel.
    Ja sonst stimmt alles zwischen uns, habe das bewusst nicht gleich geschrieben. Möchte keine Antwort, stimmt wohl nicht alles, sonst hätt er Dich nicht gepackt.
    Nein, ich kann Ohren reinigen, Wunden versorgen,Zecken entfernen. Früher nur mit Maulkorb, heute ohne. Aber nur ich, mein mann bedingt. Und trotzdem zuckt immer mal wieder die Nase. Vom Hund,nicht vom mann. Wenn ich mit Charly auf dem Boden sitze, kann ich meinen Kopf auf seinen Rücken legen, mich aufstützen, drüberwegsteigen. Er dreht sich auf den Rücken zuum Kraulen ( war nicht immer so ) er hört perfekt. Aber eine gewisse Vorsicht habe ich sonst eigentlich immer.
    Naja, was sagt Ihr,abhaken. Werd s versuchen und in nächster Zeit mal wieder ein wenig umsichtiger sein, denn vergessen was er erlebt hat,wird er wohl leider niemals. danke Euch

  • :streichel:

    Ohje, Du ziehst es aber auch magisch an, oder?

    Total super finde ich Deine Reaktion mit dem weiterbürsten, suuper gut mitgedacht!!!

    Ich hätte Pedro zwar in dieser Situation als Reflex auch keine mitgegeben, hätte aber mit Sicherheit laut geschriehen, ob er denn bitte spinnt?!!!

    Vielleicht kriegst Du ihn da ja dazu, dass er sofort auslässt!

    Ich als Raucher würde sagen, zünde Dir eine Zigarette an und vergiss es..hätte er wollen, hätte er sicherlich richtig zugebissen!

  • Oh wei....


    mhh, ich denke so wie ich eure geschichte nun etwas mitbekommen habe hätte ich ihm auch keine gelangt. anders wahrscheinlich schon. ob es im effeckt nicht doch passiert wäre, weiß ich nicht.


    trotzdem finde ich deine reaktion gut.


    wer weiß, hättest du ihm eine gelangt wäre er vielleicht total ausgetickt!?


    Ich aheb mitbekommen er wurde beim Vorbesitezr geschlagen. War er denn bei euch bissig oder wie äußerte sich sein schweiriges verhalten.


    Wenn du weißt, dass du ihn nicht weit strapazieren kannst, vermeide solche situationen einfach. Ein gebrochener hund ist nun einfach anders zu behandeln, als ein x beliebiger "normaler" hund, bei dem man sagen würde: das üben wir nun...


    mfg

  • :streichel: Ach Mensch das ist wirklich eine blöde Sache!
    Es wurde hier schon viel dazu geschrieben,versuchs doch mit einen Kommando(aus,pfui oder nein)aber in einen richtig scharfen Ton damit er weiss das du das nicht duldest.
    Irgendwie musst du auf dich aufmerksam machen :???:
    LG ronjaxx

  • Aufmerksam machen, ja, aber selbst für ein Pfui war ich zu gelähmt.
    Ich habe da eindeutig versagt, wenn Travis zu uns kommt, der ja auch schon den Kleinen gebissen hat, und der kommt nicht rein,sondern stürmt, ist Charly immer ausser sich und ranzt Travis an. Eine oberangespannte Situation, und ich mach so einen Fehler. Ich kenne meinen Hund, habe sonst so ein Auge auf seine Körpersprache.
    Es ist auch weniger der Biss der mich traurig macht, sondern das so eine Missstimmung zwischen uns entstanden ist, die ich wohl hätte verhindern können.Werde jetzt die nachsten tage Charly bürsten wenn Peter da ist. Der kann zur Not eingreifen, aber gebürstet wird weiter.
    Vor allem wenn man so n schönen Furminator hat ;)

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