"Stromschock" und die eigenartigen Folgen.....

  • Unser Zaunproblem weitet sich aus...


    Ich bin heute Nachmittag endlich mal wieder eine längere Tour mit Bonny Fahrrad gefahren, da es die Bodenverhältnisse wieder so halbwegs zuliessen.



    So weit so gut.


    Wir kamen zu einer Wiese, die wir immer überqueren, um wieder in den Wald zu kommen.


    Bonny wurde immer schleppender und langsamer...bis er sich umdrehte und in geduckter Haltung in die entgegengesetzte Richtung lief. :???:


    Dann erst entdeckte ich am Ende der Wiese eine orangefarbene Einzäunung, wie immer bei Schafen anzutreffen.
    Also nix Metallzaun oder Ähnliches.


    Das hat Bonny von Weitem anscheinend schon gesehen.
    Schafe standen nicht innerhalb des Zaunes.


    Ich habe ihn ins Stopp gepfiffen :gott: ...gottlob macht er das ja ganz brav.


    Dann habe ich ihn abgeholt und bin angeleint mit ihm daran vorbeigefahren. Alleine wollte ich ihn nicht daran vorbeischleusen. :/
    Das hätte er zwar gezwungenerweise getan, aber ich möchte nicht wissen wie. :???:


    Er zitternd und die Rute eingeklemmt.


    Eine einzige Katastrophe.


    Der Zaun war passiert, und die restlichen Kilometer der reine Frust.


    Eigentlich wollte er bloss heim, und wir hatten noch gute 30 Minuten mit dem Rad vor uns.
    Ich wollte noch Dummies verstecken und so...nüscht.


    Ich bin wirklich ratlos, denn es wird schlechter anstatt besser.

  • Hallo Britta,


    vielleicht doch wie beim Welpen, wie ich es am Anfang geschrieben habe. Bitte nicht hauen :gott: . Oder 2. Vorschlag mit einem 2.Hund der ohne Probleme mit Zäunen umgehen kann, den Bonny gut kennt und wo vielleicht dieser Effekt entsteht " na wenn der keine Angst hat dann kann ich ja auch ". Liebe Grüße. Burgit

  • Ja Burgit, Du hast schon Recht.


    Das Problem ist nur, dass ich nie vorher weiss, wo die Schafzäune aufgestellt sind.


    Die wechseln alle paar Tage.


    Und wenn ich mit dem Fahrrad fahre, dann passieren wir auch ein paar Nachbargemeinden, wo auch Schäfer unterwegs sind.



    Ich wüsste jetzt gerade gar nicht, wie ich das "welpenähnlich" üben sollte.


    Plötzlich stehst Du vor einem Zaun, wo gestern noch keiner war :hilfe:


    Was die anderen Hunde anbelangt, das würde nicht so funktionieren.


    Bonny ist ein sehr eigenständiger Hund, der sich nicht zwangsläufig an anderen Hunden orientiert.


    Nach dem Motto " Lauf' Du nur da entlang...wirst schon sehen, was Du davon hast...ich jedenfalls folge Dir nicht." =)


    :hilfe:

  • Zitat


    Was die anderen Hunde anbelangt, das würde nicht so funktionieren.


    Bonny ist ein sehr eigenständiger Hund, der sich nicht zwangsläufig an anderen Hunden orientiert.


    Sag das mal nicht so pauschal. Das dachte ich von Lina auch immer. Trotzdem haben ihr andere Hunde, die sie noch nicht mal so sehr gut kennt, den Mut gegeben, mit mir Richtung Schützenverein zu gehen.


    Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mich nebenbei mit den anderen Frauchen unterhalten habe und abgelenkt war. Und Lina immer nur mit einem freundlich-beiläufigen "Auf, komm weiter" zum mitkommen aufgefordert hab, wenn sie stehenbleiben wollte.


    So tief, wie sein Schreck anscheinend sitzt, wird es aber nicht mit 2 oder 3 Spaziergängen getan sein.

  • Hallo Britta!


    Ich würde trotzdem Deine Strategie beibehalten und einfach weiter an Zäunen vorbeigehen. Ich würde dies weder besonders intensiv üben noch würde ich Zäune extra meiden. Mit der Zeit wird das schon besser werden. Ist ja jetzt noch nicht so lange her das ganze.


    Angstverhalten ist nicht rational, also kann man s auch schlecht nach Plan A oder B vertreiben. Das Vertrauen in die Umgebung muß auch erst mal wieder wachsen. Da kann es schon noch einige Hochs oder Tiefs geben.


    Ist ja auch ein ganz schöner Schock beim Pinkeln eine aufgebraten zu bekommen.


    Geb' Bonny einfach mehr Zeit. Für mich wirkt es ein wenig so, als würdest Du die Situation etwas überanalysieren - was nebenbei bei so einem plötzlich veränderten Verhalten ja auch ganz normal ist.


    Also dreht weiter Eure Runden und nimm das Verhalten so hin wie es ist.


    Mit Leckerchen würde ich nicht an dem Problem arbeiten, denn neben der Gefahr der Fehlverknüpfung, sollte Bonny die Situation schon bewußt erleben und eben nicht durch ein Leckerchen abgelenkt sein.


    Ziel ist ja nicht Bonny vom Zaun abzulenken, sondern ihn wieder erfahren zu lassen, dass da keine besondere Gefahr von ausgeht.


    Zur eigenen Entspannung, die ja auch zum Meistern der Situation wichtig ist, würde ich auch raten, nicht jede Zaunbegegnung groß zu anlysieren.


    Ich wünsche Euch weiter viel Erfolg! Das wird schon!!! :gut:


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    auch Dir vielen Dank für die Antwort.



    Ich sehe es ähnlich wie Du!
    Aber weisst du was ganz komisch ist?


    Man analysiert automatisch, wenn man einen ansonsten unauffälligen Hund hat.


    Mein erstes Köterchen war grundsätzlich schissrig, und da habe ich gar nichts analysiert...weil er eben so war.


    Und nun mache ich mir richtig Gedanken, weil Bonny eigentlich so gar nicht der Angsttyp ist.


    Na ja, sensibel ist er schon...und ich denke, dass er bei diesem "Stromschlag" schon massive Negativeinwirkung erfuhr.


    Das wird wohl der nachhaltige Grund sein.


    Scheinbar sind sich auf diesem Gebiet auch die Fachmänner nicht schlüssig, denn sonst wären sicherlich ein paar mehr Antworten da. :/


    Sch :zensur: Strom, kann ich nur sagen.


    Eine wirklich nachhaltige Einschränkung.

  • Geduld und Spucke Britta - was soll man da sonst raten :?


    Nun ist Bonny ja auch nicht umgeben von Stromzäunen wie z.B. Sascha, also denke ich wird es bei Bonny auch etwas länger dauern. Und bei Sascha gab es auch schon Stromschläge, die 3 Wochen angehalten haben trotz täglich mehrmaliger Konfrontation.


    Im Augenblick bin ich ganz happy, denn Sascha hat sich am Sonntag wiedermal einen Stromschlag abgeholt :/ und bisher zum ersten Mal (!) keine negativen Folgen :)


    Ich denke auch, du solltest das alles etwas gelassener sehen und bemitleide deinen Bonny nicht so ;) Ist doch selber Schuld, der Depp, was hat er auch Angst vor den Wegen. Selbst so ein "dusseliges Pferd" schnall doch, dass nur die Zäune weh tun.


    Nein natürlich meine ich das nicht so, wie ich das schreibe ;) - aber lach über sein Verhalten, lach ihn aus, das macht dich locker und ihn.

  • Zitat

    ...
    Aber weisst du was ganz komisch ist?


    Man analysiert automatisch, wenn man einen ansonsten unauffälligen Hund hat.


    ...


    Hallo Britta!


    Also wie schon gesagt, ich finde das ganz und gar nicht verwunderlich sondern normal. Ist ja nun mal eine plötzlich veränderte Situation.


    Ich glaube jeder, der sich Gedanken um seinen Hund macht, würde genau so reagieren wie Du jetzt.


    Auf der anderen Seite löst das aber dann häufig einen Aktionismus aus, den der Hund dann im täglichen Umgang irgendwie zu spüren bekommt und der zumeist eher kontraproduktiv wirkt.


    Das beste - gerade bei Angst und Unsicherheit - ist immer noch der völlig entspannte Umgang damit.


    Aber halte Dir für die nächste Zeit immer eines vor Augen:
    Wenn Du Dich als Mensch über diese "neue" Situation schon so "wunderst", dann kannst Du Dir vielleicht ungefähr vorstellen, was für ein "Wunder" der Stromschlag bei Bonny auslöst - mal von den weiter oben beschriebenen körperlichen Reaktionen abgesehen.


    Wir als Mensch können da ja noch einen erklärbaren Zusammenhang erkennen, da wir das Phänomen Strom ja begreifen können. Aber für Bonny ist das schon eine kleine Erschütterung des Vertrauens in seine bisherige Umwelterfahrung - ohne dass ich das jetzt dramatisieren will.


    Woher soll Bonny wissen, dass ihm der Zaun in zukunft nichts macht - insbesondere wenn er doch die Zusammenhänge (noch) nicht kennt? Also an Bonnys stelle wäre ich auch mal lieber skeptisch und wahrscheinlich würde ich mir auch lieber dreimal überlegen, ob ich nun das Bein heben soll oder nicht.


    Da Du nicht die Möglichkeit hast, ihm den Unterschied zwischen Elektorzaun und normalen Zaun zu erklären, kannst Du ihn es nur erfahren lassen. Das mit dem Elektrozaun hat er nun mal negativ erfahren und ich finde seine Reaktion darauf verständlich.


    Gib Bonny nun die Zeit diese Skepsis durch weitere Erfahrung abzubauen, ohne dass Du Dich da größer einmischst.


    Je entspannter Du dabei den Zäunen begegnest, um so eher strahlst Du auch die Souveränität und Gelassenheit aus, die Bonny unterstützen wird, das verlorene Vertrauen in diesen Situationen wieder zu erlangen.


    Zwischendrin hast Du ja auch schon mal so gepostet, sei eine Besserung eingetreten.


    Wenn Bonny dagegen mal rückfällig zu werden scheint, würde ich das nicht gleich als Hineinsteigern in das Angstverhalten interpretieren.


    Man muß auch immer bedenken, dass man mal bessere und schlechtere Tage hat, was dann bei solchen Grenzsituationen besonders deutlich hervortritt.


    Vielleicht war es ja dann auch mal z.B. ein Wechsel der Wetterlage - hatten wir ja die Tage - die Bonny wieder etwas sensibler auf die Zäune hat reagieren lassen. Also nicht, dass das dann der alleinige Grund gewesen wäre, aber sowas sollte man auch mit berücksichtigen.


    Ich bin mir sicher, dass Bonny das mit Dir zusammen meistern wird!


    Die Zeit ist für Euch!


    Gruß,
    Martin

  • Ihr habt da schon absolut Recht.



    Sowohl Du Martin, als auch Jana.


    Ihr könnt mir auch glauben, dass ich in keinster Weise so eine Tüddelweibchen bin, die mit zittriger Stimme Anweisungen gibt.


    Nein, niemals.



    Aber ich gebe zu, dass ich in dieser heutigen Situation leicht unsicher war.


    Unsicher in Folgendem.


    Der Hund stoppt auf Grund meines Kommandos.


    Ich habe ihn dann "abgeholt", um mit ihm gemeinsam am Zaun vorbeizufahren.


    Hätte ich das besser lassen sollen? :???:


    Bonny wäre nicht abgehauen.
    Aber er wäre nur über Umwege, notfalls auch über etliche 100m , zu mir gekommen.


    Die Route kann ich mir im Geiste genau ausmalen.


    Er wäre im Halbkreis von hinten durch den Wald gekommen.
    Das wäre aber nicht das gewesen, was ich generell möchte.


    Nämlich auf direktem Weg zu mir.


    Eigentlich geht es mir speziell darum, wie ich mich in der besagten Situation verhalte.
    Ignorieren und weiterfahren/laufen...oder abholen?

  • Nah, du tust das, was du unter normalen Umständen auch tun würdest. Wenn du ihn also normal nicht wegrennen lässt, dann tust du das jetzt auch nicht. Stoppen und zurückholen, ja warum denn nicht ;) Genauso könntest du ihn aber auch laufen lassen, wenn du meinst, dass dich das nicht stört - egal.
    Wichtig ist nur, dass du nichts Besonderes aus der Situation machst.


    Und nö, ich halte dich nicht für ein Tüddelweibchen :D Ich denk aber, dass dir Bonnys Angst zu Herzen geht und das darf sie nicht, zumindest darfst du es ihm unter keinen Umständen zeigen. Ich sag ja, mach dich lieber lustig über ihn :D


    EDIT
    Ach Mönsch, mach dir einfach nicht so einen Kopp und in der Situation schon mal gar nicht! Welche Situation überhaupt? :?

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