Mit Hund in der Stadt, früher+heute

  • Hallo,

    Vor 12 Jahren noch habe ich meiner ersten eigenen Hündin beigebracht, unterwegs bei mir zu bleiben und sich an mir zu orientieren, in dem ich sie in der Fußgängerzone frei laufen lies.
    Sie hatte sehr schnell raus, trotz der großen Ablenkung, hinter mir her zu trotten. Es war auch nicht verboten, seinen Hund frei laufen zu lassen und es hat sich auch keiner an dem Hund gestört.
    Vor nun 10 Jahren versuchte ich das bei der jungen BC-Hündin Nell meines damaligen Partners. Es klpappe nicht, da sie mit so viel Ablenkung einfach überfordert war. Schneller als ich reagieren konnte war sie z.B. durch Tür und Drehtür in einer Bank gelandet. Auch das wurde von Pasanten fröhlich und entspannt aufgenommen.(Nell hat es übrigen nie richtig gelernt, sich nicht ablenken zu lassen, im Betrieb war sie die planlos nach ihrem Herrchen suchende Nell, da sie ihn beim Gang über den Hof verloren hatte, ein täglicher Anblick :D ).

    Meine Hündin der letzten Jahre habe ich nie in die Stadt mitgenommen, da sie von dem Trubel überfordert war.
    Mit Bode geht das nun sehr gut. Also war er heute mit mir los...was für ein Unterschied zu früher! Natürlich angeleint trotten wir durch die Stadt. Die Pasanten reagieren größtenteils furchtsam. Groß aufgerissene Augen beobachten meinen Hund, Eltern nehmen ihre Kinder zur Seite, Leute schlagen einen Bogen.:schockiert:
    Dabei ist Bode zwar groß, schaut aber mit seinen zwei unterschiedlichen Kippohren eher trottelig aus.
    Bei vielen Läden gibt es nun Hundeverbotsschilder, wo früher keine waren.
    Immerhin fallen mir heute Hundefreunde mehr auf, die einem dann auch sagen, wie toll sie meinen Hund finden, einem aufmunternd zulächeln.
    Und dann waren wir in einem netten Cafe in dem ich bei Latte Machiato und Brownie in der neuen Dogs blätterte und Bode von Bedienung Leckerlie bekam! :^^:

    (Auf dem Nachhauseweg sind wir dann früher aus dem Bus um im strömenden Regen noch etwas zu laufen und bei den Schafen vorbei zu schauen. Die Östers hatten, obwohl gestern frisch umgeweidet, eine Zaunseite kompett eingerissen. So konnte ich in Stadtklamotten erstmal wieder Zaunaufbauen. Aber Bode war zufrieden noch etwas vernünftiges tun zu dürfen und ist nun zufrieden müde und meine Füße auch wieder warm.)

    Liebe Grüße
    Anna

  • Ich bin noch nicht so alt, dass ich da wirklich was zu sagen kann :D

    Im Freilauf fällt mir das auf, aber meine frühere Hündin war auch deutlich kleiner, als Lucy jetzt.

    In der Stadt bekomme ich mit (angeleinter) Lucy fast nur positive Reaktionen. Wir sind selten in der Innenstadt unterwegs, daher ist es "Übungssituation" für sie. Sie läuft dann sehr aufmerksam und freudig neben mir her, schaut mich an, freut sich aber wie Bolle, wenn ein Passant uns anspricht. Wenn ich mit Grisu alleine in der Innenstadt unterwegs bin, muss ich mich noch sehr auf ihn konzentrieren. Er hat aber mehr den "Niedlichkeitsfaktor", daher sind die Reaktionen auch größtenteils positiv. Mit beiden gleichzeitig ist ein Wechselbad. Mal laufen sie beide super aufmerksam mit, dann dürfte ich mit 2 großen Hunden, die im Trubel nur Augen für mich haben, sicherlich ein tolles Bild sein. Aber es ist auch oft so, dass einer von beiden sich gerade sehr unbeobachtet fühlt, ein Brötchen frisst, den nächsten Passanten begrüßt, mich mit der Leine einwickelt....

    Lucy könnte ich theoretisch überall ohne Leine mitnehmen, aber da reichen mir die Reaktionen am Wochenende an der Talsperre. Sie belästigt keinen, bleibt in maximal 5 Meter Entfernung zu mir, läuft weder zu Passanten noch zu anderen Hunden und trotzdem gibt es Bemerkungen in Richtung, wie ich sie ohne Leine laufen lassen kann, wie unverantwortlich etc.

  • Ich finde es manchmal recht erschreckend, entweder sind die Leute denen wir in der Stadt begegnen total begeistert vom Hund (wollen ihn streicheln, sprechen mich an ist ja ein schöner Hund etc.) und auf der anderen Seite sind die die nur beim Anblick vom Hund schon das Meckern anfangen.

    Manchmal schon eine komische Welt... :roll:

    LG, Birgit

  • Ich bin viel mit Sammy in der Stadt unterwegs. Er kennt Menschenmengen hat keine Angst vor Füßen und auch wenn er ausversehn mal getreten hat reagiert er da nicht aggressiv drauf.
    Ich habe ihn zu 90% auch an der Leine aber nicht weil ich Angst habe
    dass er mir wegläuft sondern weil er durch seine Größe schnell übersehn wird und abgedrängt werden könnte.
    LG Ulrike

  • Mit meinem ersten Dobermann Idefix, war ich auch öfters in der Stadt als jetzt mit Pedro. Damals wurde man nicht doof angeschaut, wenn man mit einem Dobermann unterwegs war.

    Dank dem ganzen Traraaaa merke ich sehr oft die Blicke...aber Pedro ist brav, bin gleich als Welpe immer wieder mal so 10Min. in die Stadt.

    Ich leine ihn aber immer an. Man weiß ja nie was passieren kann

  • Das mit den Hundeverbotschildern ist mir auch aufgefallen ! Das werden immer mehr ! Ich habe mal Schuhe gesucht und habe bei 3 Läden so ein Schild gesehen. Da ich Bobby aber mit hatte, bin ich in das einzige rein, wo so ein Schild nicht hing. Also rein zu D*****n und Bobby Platz machen lassen. Dann habe ich meine Tasche neben ihn gestellt und gesagt Platz bleibt. Na, er war der Brüller. Aber an der kasse bekahm ich dann solche Kommentare wie, na ein Hund hier drinn das muß ja nicht sein. Ich habe nur auf die 3 Kinder geschaut, die grade dabei waren alle Socken aus einem Korb auf den Fußboden zu schmeißen und sagte: na, meiner grabbelt wenigstens nicht alles an. Die an der Kasse nickte und sagte, schade das ich kein Leckerli da habe.
    Aber es ist wirklich gemischt... Die einen machen einen großen Bogen und die anderen wollen die Hunde streicheln....

  • Andrea HB: Da muß ich Dir Recht geben, wir waren auch vor kurzem in einem Cafe da kommt ein Typ an, (ohne zu fragen) bückt sich zu Pedro und streichelt ihn mit den Worten "Du bist ja ein schöner Dobi". Ich war ganz perplex, ich mag es eingtlich eh nicht, wenn jemand meinen Hund streichelt, ohne das frägt. Aber da das eh verdammt rar geworden ist, seit er groß ist ;) , hatte ich damit gar nicht gerechnet.

  • bei uns darf man an Markttagen nicht mal mit Hund in die Innenstadt, so einen tollen Zettel hat man gleich bei Anmeldung vom Hund in die Hand gedrückt bekommen. Und an sehr vielen Geschäften steht Hunde verboten. Wirklich sehr schade.

  • Ich habe eigentlich noch keinen Unterschied zu früher festgestellt. Was aber vielleicht an Mali Niedlichkeitsfaktor liegt.

    Oft werden wir gefragt, wie alt sie denn ist und wenn ich dann sage, dass sie schon 4 Jahre alt ist, staunen die Leute. Auch ich habe sie bei unserer ersten Begegnung auch für einen ca. 6 Monate alten Hund gehalten.

    Sie legt sich auch fast jedem vor die Füße, der ihr signalisiert, komm ich streichle dich. Das nervt manchmal ganz schön, aber lieber so als umgekehrt.

    Ich glaube die ganzen Berichte über Beißattacken von Hunden, haben die Menschen übersensibilisiert. Und deshalb wird man mit einem großen "gefählichen" Hund schief angeguckt.

  • Ein Hund in der Stadt ist heute auch nichts Besonderes mehr, sondern eine Plage.
    Hört sich vielleicht unverschämt an, aber es ist leider so!
    Und es sollte "Menschen Früher und Heute" heißen, denn die sind und machen das Problem.

    Hätte ich ein Geschäft würde ich wahrscheinlich auch irgendwann keine Hunde mehr hereinlassen, denn es bleibt ja nicht bei einem oder zwei Hunden.
    Und ich möchte betonen, dass die Hunde reindürften, wenn ihre Besitzer draussen bleiben würden.

    Wir Menschen haben uns weiterentwickelt - weiter weg von der Natur.
    Unsere Mitmenschen kennen sich mit Hunden kaum noch aus, bescheuerte HH ( und von denen gibt es auch viel mehr als Früher ) und die Medien geben den Rest.

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