Australian Shepherd "Ist das noch Hüten"?

  • Zitat

    Nurmal zum Verständnis für mich - ganz neutral: Hast Du schonmal einen Hund am Vieh gearbeitet?


    Nein, habe ich nicht und ich werde mich hüten, das mit meiner nicht sonderlich daür qualifizierten Zazie auzuprobieren: Pferde, Rinder, Schafe hat sie kennengelernt, sie hat sie ignoriert und umgekehrt. Aber ich ahne, worauf Du hinauswillst, da ich einen HSH hatte und instinktives Verhalten durchaus kenne.


    Ich kann nur gerade den Beiträgen nicht ganz folgen, dass das Verhalten der Hundes der Themenstarterin aber auch sooo rein gar nichts mit der Rasse zu tun hat, sondern dieses Verhalten auch bei einer x-beliebigen Rasse auftauchen würde.

  • Zitat


    Nein, habe ich nicht und ich werde mich hüten, das mit meiner nicht sonderlich daür qualifizierten Zazie auzuprobieren:


    Ohne, dass ich Euch ans Vieh schicken will: Woher weißt Du etwas über die Qualifikation?


    Zitat

    Aber ich ahne, worauf Du hinauswillst,


    Öhem... worauf? :???: =)

  • Hallo,


    bei mir lebt meine 9 jährige BC-Hündin und die hat definitiv einen ausgeprägten Hütetrieb.
    Ich kenne viele BCs und auch viele Aussies.
    Einige wenige davon sind völlig unauffällig und das gilt für beide Rassen. Der Rest ist extrem auffällig.
    Was hier aber mit auffällig gemeint ist:
    Die HHs sind überfordert mit diesen Arbeitsjunkies.
    Sie holen sich die Hunde als reine Familienhunde. Viele meine, der BC oder Aussie kommt schon völlig erzogen auf die Welt.
    Die Hunde haben keinen Grundgehorsam und auch keine wirkliche Aufgabe, sieht man mal von den Spaziergängen, meist auch nur an der Leine, ab.
    Mit diesen Hunden wurde nie wirklich gearbeitet. Ihre große Lernbereitschaft und Auffassungsgabe liegt brach.
    Man muss sich doch mal wirklich überlegen was das heißt:


    Der Hund braucht Aufgaben und will lernen, wenn der HH dies nicht schafft, dann sucht sich der Hund eine eigene Aufgabe.
    Warum sollte ich mir diese tollen Eigenschaften nicht zu Nutze machen?
    Grundgehorsam geht in null koma nix. Sie sind mit Feuereifer dabei neues zu lernen. Jedoch lernen sie genau so schnell ungewünschtes Verhalten!
    Lernen heißt nicht nur positiv, sondern kann auch negativ sein.
    Er hat die Fähigkeit schnell zu lernen, mehr nicht!


    Das wichtigste meiner Meinung nach ist:
    guter Grundgehorsam
    unerwünschtes Verhalten (dazu gehört es auch, das Hüteverhalten zu kennen und sich damit auch zu befassen) umzulenken.
    Dem Hund ab ca einem Jahr eine Aufgabe (Agility, Dogdance, Obidience, Hüten) geben.
    Man kann ihn auch im Haus zu einem kleinen Helfer machen (Gegenstände bringen, im Garten helfen, seine Spielsachen aufräumen usw)
    Immer einen Schritt weiter denken als der Hund. (heißt schneller reagieren als die Rennraketen).
    Wenn ein Hund durch seinen HH ausgelastet ist und weiß was er darf und nicht darf, dann wird er auch ein glücklicher Hund, der gerne mit seinem Besitzer arbeitet und es gar nicht nötig hat sich Aufgaben selbst zu suchen.


    Zur Threadstellerin:
    Arbeite am Grundgehorsam und unterbinde das Verhalten deines Hundes beim Besuch. Er hat die Leute nicht zu fixieren und er hat ihnen nicht hinterherzulaufen wenn sie sich in er Wohung bewegen. Sicher hat das was mit Hütetrieb zu tun, aber er ist hier fehl am Platz.
    Du musst Deinen Hund unter Kontrolle haben und das immer.
    Lass es nicht soweit kommen, dass der Hund den Menschen in die Kniekehle zwicken kann. Halte ihn vorher fest, geh energisch dazwischen, oder schick ihn zu Beginn schon auf seinen Platz oder an Deine Seite.
    Egal wie Du es schaffst, er muss es sein lassen!
    Menschen sind keine Hüteobjekte!


    Bezüglich der Spielzeuge:
    hier bei mir liegen auch viele Spielzeuge rum und Ronja spielt mit was sie möchte. Ich spiele aber nur mit ihr wenn ich es möchte und nicht wenn mein Hund meint er möchte jetzt spielen. Auch lasse ich es nicht zu, dass fremde Personen (Besuch) dem Hund ständig irgendwelche Spielzeuge werfen.
    Hier liegt es an Dir. Dein Aussie hat höchstwahrscheinlich gelernt, dass Du mit ihm spielst wenn er Dir etwas vor die Füsse wirft.
    Jagdspiele sind bei Hütehunden sehr umstritten. Ich spiele dennoch z.B. Ball mit meinem Hund. Allerdings geht es hierbei nicht um stupides hin und herrennen, sondern um Gehorsamsübungen.
    Wichtig ist, dass Du immer interessanter bleibst als das Spielzeug und der Hund beim Anblick des Spielzeuges nicht nur noch wie fixiert/hypnotisiert auf das Ding in Deiner Hand schaut und nicht mehr ansprechbar ist.
    Wenn der Hund lernt, dass er fliegenden Dingen nur nach einem Befehl hinterherrennen darf, dann hat man die Kontrolle über ihn und darum geht es meiner Meinung nach.
    Mein Tip: Arbeite mit Deinem Hund, bringe ihm die Grundkommandos bei und festige diese bis sie wirklich sitzen. Du musst auch selbst genug Disziplin und Durchsetzungsvermögen haben, sonst kannst Du es gleich vergessen.
    Meistens legt sich das Problem dann von ganz alleine, weil der Hund
    a) gefordert wird
    b) einen Rudelführer hat an dem er sich orientieren kann und dem er gefallen will.


    liebe Grüße


    Steffi E.


    PS:
    Es gibt Hütehunde, für die gibt es wirklich nur eine Aufgabe (für die wurden sie gezüchtet) die sie befriedigt und das ist Hüten. Das kann man vorher nie wirklich sagen.
    Das sollte mir aber auch bei der Anschaffung eines solchen Hundes bewusst sein und in diesem Falle muss ich dem Hund auch diese Möglichkeit bieten können.

  • Zitat


    Ohne, dass ich Euch ans Vieh schicken will: Woher weißt Du etwas über die Qualifikation?



    Naja, come on, ich habe eine Colliehündin, keine BC-Hündin, und diese nun seit gut einem Jahr. Dann habe ich noch über 20 Jahre Hundeerfahrung, aber wenn Dir das auch nicht reichen sollte, habe ich auch kein Problem damit, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Würde mich ja auch brennend interessieren, zu erleben, wo Hütehundverhalten anfängt und wo es aufhört.


    Also, lad uns mal zu Deinen Schafen ein. :D

  • Also ich finde die beschriebenen Probleme auch nicht wirklich Hütehund-bezogen. Hätt auch jede beliebige Rasse sein können....


    Balljunkies gibts ja auch nicht nur bei Hütehunden....


    Sicher (meiner Meinung nach) gibt es rassespezifische Verhaltensweisen die nicht jeder Junghund an den Tag legt, zum Beispiel das Anschleichen oder auf den Boden werfen sobald ein andrer Hund in Sicht ist, das hab ich bei anderen Rassen noch nicht festellen können. Auch zeigen schon BC-Welpen mit ein paar Wochen an den Geschwistern Ansätze des Hütens was bei anderen Rassen ja auch nicht der Fall ist.

  • Ich hab ja auch was zu dem hüten gesagt. Das wollte ich nur kurz klarstellen: Ob das was der Hund hier macht wirklich hüten, Ungehorsam o.ä. ist, weiß ich nicht. Ich wollte nur sagen, das der Hund ganz allgemein eben keine Menschen o.ä. zu hüten hat! Weil der Fragesteller ja meinte:

    Zitat

    ich frage mich halt,ob das ein typisches Hueteverhalten fuer einen Aussie ist.


    Denn dann waere es ja normal.


    Ich kenn 2 so Hunde (ein BC und ein Aussie) und das ist dann nicht mehr lustig.

  • Hallo,


    eben, es ist nicht "normal" und gehört unterbunden.
    Ob das jetzt ein Hütetrieb ist oder nicht.
    Ich lasse ja den Jagdhund auch nicht den Sonntagsbraten jagen weil das jagen für ihn normal ist.


    Jede Rasse hat ihre speziellen Aufgaben, es kommt lediglich darauf an, was ich damit mache und wie ich sie für mich nutze.
    Das sollte ich als HH wissen und können.


    Liebe Grüße


    Steffi E.

  • Dass das lustig wär hat ja auch niemand behauptet....


    Wenn das beschriebene Verhalten normal wäre dann müsste man es ja nicht unterbinden, oder??? Vielleicht haben sich das auch die von dir beschriebenen Hundehalter gedacht und das Verhalten nicht unterbunden weil es ja "normal" ist?


    Ob sich das nun wegen fehlender Erziehung oder mangelnder Beschäftigung zeigt ist unerheblich....

  • Gut murmelof, dass Du dieses Zitat noch mal gezeigt
    hast.


    Denn das zeigt doch, dass der Threadersteller,
    sobald er das grüne Licht bekommt, daß dies Hüteverhalten ist, bereit wäre das Verhalten seines Hundes als "normal" einzustufen.


    Ist es aber nicht.


    Es ist UNER/GE-ZOGENHEIT.


    Wüsste dieser Hund bereits, wann er
    "erwünscht" ist und wann nicht (und das ist
    das 1 x 1 der Grunderziehung) dann bestünde
    dieses Problem nicht.
    Hüten hin, jagen her.


    Gruß
    Christine

  • Zitat

    eben, es ist nicht "normal" und gehört unterbunden.
    Ob das jetzt ein Hütetrieb ist oder nicht.
    Ich lasse ja den Jagdhund auch nicht den Sonntagsbraten jagen weil das jagen für ihn normal ist.


    Warum reden wir hier eigenentlich so um den heissen Brei herum. :/


    Natürlich gehört dieses Verhalten sofort unterbunden, aber wenn es Jagdverhalten wäre, dann wüsste ich, dass ich meinen Hund dahingehend mehr auslasten muss und kann sein Verhalten sehr gezielter einordnen. Punktum.


    Oder ist das Jagen des Sonntagsbraten kein Jagdverhalten, da ja nicht alle 3 Komponenten inkl. des ausgebildetens Jägers mit dem Schiessgewehr zusammenkommen??? :???:

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