Borders sind "verrückt"???

  • Hi Chanel
    Ich habe generell von den Eigenschaften der beiden Rassen gesprochen. Aggressivität ist für mich wieder eine ganz andere Sache, die keine der beiden Rassen haben sollte. Denn das wäre ganz klar ein Mangel. Ich meine nur, dass der Aussie eher über einen Schutzinstinkt verfügt als der Border. Das heißt aber nicht, dass der Border nie seinen Menschen beschützen würde, oder das das der Aussie immer tut. Es hängt noch sehr viel mit der Erziehung zusammen und was man daraus macht. Ich sage nur, dass die generelle Neigung der beiden Hunde eine andere ist.
    Ich finde es sehr schön, dass ihr so viel mit eurem Hund macht und ein zweiter Hund ist schon eine tolle Sache. Hätte ja auch bald gern einen zweiten. Jedoch ist es falsch zu denken, wenn ein zweiter kommt, dass die Macken des ersten weniger werden. Man sollte auch bedenken, dass sich ein jüngerer zweiter Hund eher an dem ersten orientiert, was auch heißen kann, dass er die Macken eurer Großen übernimmt. Dann habt ihr zweimal zu kämpfen! Von daher ist es ratsam entweder mit eurer Großen zu trainieren und an den Macken zu arbeiten oder aber Ihr überlegt euch, einen älteren souveränen Hund mit in euer Rudel aufzunehmen. Ein Hund, der schon fest in seinem Verhalten geprägt ist. Das kann natürlich auch ein Border Collie sein. Aber Du hast ja noch nen bissl Zeit. Und währenddessen kannst Du ja mit Deiner Hündin üben, keine Jogger und Fahrradfahrer mehr zu jagen. (Meine hat´s auch ne zeitlang gemacht - habe ich aber durch gezieltes Training in den Griff bekommen. Schaffst Du auch!)
    LG Maren und Sydney

  • Hallo Isa,
    zu der Problematik mit Euerm Aussie will ich mich hier gar nicht äußern, nur soviel: bevor ein neuer Hund kommt, solltet ihr den Vorhandenen von seinen "Macken" befreit haben. Das wär schon wichtig.
    Zum Thema Border: wenn ich´s auf Deiner HP und in anderen Berichten von Dir richtig gelesen habe, machst Du mehrerlei Hundesport und Reitbegleitung. Wenn Du vorhast, daß mit einem Border auch ausschließlich zu tun, wird Deine Mutter ganz sicher Recht haben.
    Ihr werdet über kurz oder lang einen "verrückten", "durchgeknallten", "hyperaktiven" Hund haben. Es gibt noch haufenweise Adjektive, die ich Dir hier spontan nennen könnte-ich spar es mir mal. Wenn Du nicht ernsthaft vorhast, einem Border eine Arbeit zu geben, wird er Dir und Deiner Familie nicht lange Freude machen. Und mit Arbeit ist nicht "Auslastung" à la Agility, Reiten, Fahrradfahren &Co. gemeint! Natürlich gibt es Hunde, denen das ausreicht. Die Gefahr beim Border bzw. anderen Hütespezialisten ist aber ungleich höher, sich einen auto- und joggerhütenden Wahnsinnigen heranzuziehen. Wenn Du nicht mindestens 5 Schafe oder 10 Kühe hinterm Haus stehen hast, würde ich Dir dringend vom Hütehund abraten.


    Nachdenkliche Grüße Sanny

  • Moin,
    Danke Sanny, bestens, das machts mir einfacher!


    @ Isa,
    Ich würde die Macken deines Hundes auch eher als Hausgemacht und weniger Rassetypisch bezeichnen. Arbeite an den Macken, damit hast du dann wirklich genug zu tun, bevor der 2te Hund einzieht!


    und deine Mutter hat nicht unrecht!
    Border drehen wesentlich schneller am Rad als manch andere Rasse!
    Allerdings oft nur und ausschließlich weil sie einfach Mißverstanden werden. Ein Border gehört nicht ins Agility, nicht zu DD, und sicher nicht als Fährten- oder Schutzhund auf die Wiese!
    Ein Border gehört hinter die Schafe, ist untrennbar mit der Schäferei verbunden, und da dann auch glücklich!
    Du hast nun wie unheimlich viele andere im Internett nur die Zeilen gelesen, die du auch lesen wolltest. Bitte nicht persönlich nehmen, machen ja viele andere auch, aber das schafft ein verschobenes Bild des Sachverhaltes!
    Das bild des "verrückten Borders" entstand doch erst als die Hunde in Mode kamen, und jeder sofort ein solches Exemplar sein eigen nennen mußte! Durch nicht rassespezifische Beschäftigung entwickeln Border nun mal mehr oder weniger auffällige Verhaltensanomalien, die keiner brauch!


    Komme just vom seminar mit wieder mal therapiertem Border ( :winken: Dorrit). Daher vieleicht der etwas sehr deutliche Ton!


    Nimms als wirklich gut gemeinten Ratschlag, und laß die Finger vom Border! Wirklich, deine Mutter liegt nicht so falsch wie du denkst!
    Ihr tut euch mit einem Border KEINEN Gefallen!


    Kleiner Hinweis, es ist keine Kunst einen Border zu beschäftigen, aber es ist eine Kunst einen Border "runterzufahren", zu versammeln, und seine Energie zu bündeln. Letzteres Gelingt nun mal eben nur bei der Arbeit am Vieh! Zweckmäßigerweise!


    äußerst bedenkliche Grüße, Kai

  • ich findes schon wie sich der mensch doch gedanken macht, was ein hund glücklich macht.
    ich habe einen BC aus der arbeitsline vom isds, der auch auf einer alm seine ersten lebens monate vollbracht hat.
    mit ei´nem viertel jahr habe ich ihn mir geholt.
    wir wohen am rande einer kleinstadt, haben keine kuhherde oder schafe , aber einen ganz normalen BC mit dem vom flyball, fährten und agility 2x in der woche sehr zufrieden ist.


    "Kleiner Hinweis, es ist keine Kunst einen Border zu beschäftigen, aber es ist eine Kunst einen Border "runterzufahren", zu versammeln, und seine Energie zu bündeln. Letzteres Gelingt nun mal eben nur bei der Arbeit am Vieh! Zweckmäßigerweise! ,,


    sicher ist es keine kunst einen BC zubeschäftigen, aber auch keine ihn erst hoch zufahren. auch wenn mein BC nicht die möglichkeit hat wie sie von vielen hier gefordert wird. staune ich wo bleiben den nur die neben wirkungen die im angekünndigt werden.
    ich bin mir aber auch ganz sicher wenn ich mit ihr jetzt zum hütten gehen würde sie könnte es sicher auch.


    mfg BC Momo

  • @ Momo,
    Hüten!!!!! nicht Hütten!


    Aber Sorry, du hast es nicht verstanden!
    Ich bin mir sicher, das dein BC Macken hat, die von dem normalen Verhalten eines jeden Hundes abweichen!
    Und sollte dein Hund tatsächlich keine haben, so ist er eben die extrem große Ausnahme und du kannst dich über die Maßen glücklich schätzen.
    nur eine ausnahme ist nicht die Regel!


    Aber das führt wieder zur Endlosdiskussion, von daher werde ich mich hüten mich permanent zu widerhohlen!


    Mitunter haben BCs Macken, die ihre Besitzer nicht wahrnehmen, weil sie sie nicht wahrnehmen wollen.
    Wo sind die Psychologen, nennt man das Realitätsflucht?


    :?:


    Kai

  • hallo
    ich kann mich kai und sanny 100% anschliessen.
    bitte hol dir keinen border, wenn du nicht gewillt bist, wirklich mit ihm in seiner passion, dem hüten, zu arbeiten! der border wurde als hütehund gezüchtet und darin geht er auf, das ist sein job. da kann mir erzählen wer will, ich habe einen border xy, der macht abc und der ist doch totaaal zufrieden.. schaut man diese hunde genau an, finden sich quasi immer irgendwelche sogenannte "macken" die der besitzer einfach hinnimmt oder öfters wohl gar nicht wahrnimmt. und findet sich wirklich mal ein border aus einer "richtigen" zucht, der nicht hüten will, dann sehe ich nicht ein, warum dies ein grund zur freude sein sollte!! das ist dann kein "glück, meiner will nicht hüten", sondern einfach nur schade!!!


    und bitte: wenn kein aussie, DANN HALT einen border.. entschuldige! einen border sollte man ganz und gar halten (s.oben..) und nicht einfach wenn mama hund a nicht erlaubt DANN HALT diese rasse..
    ich auf alle fälle werde mich nie mit der fraktion border=familien&sporthund anfreunden können. ich bin nicht total der meinung, dass ein border nicht AUCH an sachen neben dem hüten als ausgleich spass haben KANN. aber die hauptarbeit soll einfach am vieh sein. wenn wir wieder vermehrt zu diesem standpunkt kommen würden, hätten wir viele probleme weniger.
    darum - lukes hauptaufgabe wird das hüten. und dass er das richtig lernt und vernünftig praktizieren kann, dafür werde ich alles tun. das habe ich mir nämlich vorher schon überlegt und abgeklärt..
    liebe grüsse
    nadine

  • @ nadine: Schön geschrieben! :gut:


    Zitat

    Mitunter haben BCs Macken, die ihre Besitzer nicht wahrnehmen, weil sie sie nicht wahrnehmen wollen.
    Wo sind die Psychologen, nennt man das Realitätsflucht?


    Ganz unpsychologisch: Ich würde es Ignoranz nennen...

  • Armer Kai, mal vermisst du die Tierärzte, mal die Psychologen :lach:


    Ich denke das hat weniger etwas mit Ignoranz zu tun. Die wenigsten Leute denken doch daran, dass die Probleme die sie mit ihrem Border Collie haben eventuell davon kommen könnten, dass er nicht hüten kann. Ich habe da auch noch nie daran gedacht.


    Aber ich finde schon, dass man vor allem wenn man seinen Hund vom Züchter kauft, unbedingt hüten sollte. Und meiner Meinung nach spricht auch nichts dagegen - könnte doch auch Spaß machen oder?!


    Und sonst... Kai und Nadine haben es prima ausgedrückt :gut:



    Liebe Grüße
    kristina

  • @ Nadine: schließe mich Corinna an


    @ Momo: mag sein, daß es in Deinem Fall "Glück" ist, daß Dein Border die Arbeit am Vieh offenbar nicht vermisst. Ich kenne auch Deinen Hund nicht und erlaube mir kein Urteil über ihn. Fakt ist aber, das Isa sich einen Border holen möchte und von vornherein weiß, daß sie ihn gar nicht zum Hüten braucht und ihm auch keine Arbeit bieten wird. Und man sollte Isa davor warnen, sich einen Hund ins Haus zu holen, der zur Arbeit gezüchtet wurde und dann höchstwahrscheinlich am Rad dreht, wenn er keine adäquate Aufgabe hat. Ein Blick in die Notvermittlungen sagen da doch alles. Warum also soll man hier die Augen verschließen und Isa nicht einen gescheiten Rat geben? Wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist, ist es zu spät und ein weiteres "Modeopfer" muss geradegebogen werden.
    Warum sollte man einem Nichthüter einen Hütehund anpreisen, oder einem Nichtjäger einen Jagdhund.........


    Wie gesagt, kann sein, daß es "gut" geht, die Wahrscheinlichkeit, daß es nicht funktioniert ist dennoch deutlich höher.


    LG Sanny

  • Als nicht Border Collie Besitzer mag ich mich dann auch mal zu diesem Thema äußern.
    Früher war ich auch der festen Überzeugung, Agility, Obedience und was es da noch so alles gibt, reicht dem Border völlig um ihm ein glückliches Leben zu bieten.
    Ich sah zwar schon, dass die Border mehr oder weniger irgendwelche Macken hatten, aber das sah man einfach als "normal" an. Die Macken/Auffälligkeiten gehörten einfach zum Bild des Border Collies dazu.
    Diese Überzeugung fing aber dann an zu bröckeln, wo ich das erste Mal mit meiner Fenja hüten war und dort Border Collies an Schafen erleben durfte.
    Und umso mehr ich bei den Seminaren sah, umso mehr war klar: Border Collies müssen als Hauptaufgabe das Arbeiten am Vieh haben.


    Und daher schließe ich mich Kai, Sanny und Nadine an: Kaufe dir bitte keinen Border Collie!!
    Kümmer dich viel mehr um deinen jetzigen Hund und versuchte dort die Probleme die du mit ihr hast, in den Griff zu bekommen!

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