Hund zur Genügsamkeit erziehen???

  • Hallo liebe Foris!


    Hab ich die Überschrift richtig gewählt? :???:


    Ich selbst habe ja einen absolut temperamentvollen Hund.
    Nun wurde sie vor einigen Tagen kastriert und toben und rennen ist momentan nicht drin.


    Da kam mir heute der Gedanke, ob man einen temperamtvollen Hund zur Genügsamkeit erziehen kann...
    Ich meine damit, ob sie etwas ruhiger gehalten werden kann, bzw. ob sie sich daran gewöhnen würde?
    Würde sie evtl. ruhiger werden, wenn man weniger mit ihr macht?


    Mir ist klar, dass sie ihren Auslauf und ihre Beschäftigung braucht. Die bekommt sie auch.
    Aber ich meine, statt z.B. 2 Std. Auslauf und Beschäftigung, vielleicht auf weniger runterschrauben?


    Ich weiß nicht, ob ich das, was ich meinte, so wirklich in Worte fassen konnte... Aber vielleicht ist ja jemand hier, der mich versteht ;)

  • Ich glaube, ich hatte einen ähnlichen Gedanken.


    Kurz nach ihrer Kastration war unsere Hündin so richtig "pflegeleicht". Ist immer schön bei Fuß neben uns her getrottet, hat sich nie weit von uns entfernt und ist immer dankbar ins Platz gefallen und auch liegen geblieben. Lag aber alles an den operationsbedingten Nachwirkungen. :lachtot:


    Ich hatte zu der Zeit auch mal überlegt, ob ich die Chance nutzen sollte, und mit ihr in dieser Zeit das korrekte Fuß-Laufen zu üben. Es wäre scheinbar so einfach gewesen.


    Ich habe es aber dann gelassen. Habe sie in diesen 1-2 Wochen einfach machen lassen. Und danach wars dann auch schon wieder rum, mit dem "gemütlichem" Hund.


    Der Hund ist ja in der Zeit eigentlich nicht er selbst. Ich weiß nicht, ob es da wirklich Sinn macht, dieses Verhalten zu bestätigen und zu üben.


    Aber auf jeden Fall ein interessanter Gedanke!


    Bestimmt wissen andere mehr dazu.

  • Was heißt erziehen ?? Er wird sich mit der Situation abfinden. Wenn keiner sich mit ihm beschäftigt, dann ist das nunmal so.


    Wie er darauf reagiert ist eine andere Sache.


    Vielleicht fängt er an zu quengeln, dich zu belästigen, bettelt um Aufmerksamkeit...was auch immer....Die Frage , die ich mir stellen würde wäre immer, ob ich dem Hund immer noch gerecht werden würde.
    Ich finde jetzt 2 Std Auslauf und Beschäftigung nicht so viel, muss ich sagen.


    LG
    Melanie

  • Im Grunde kann man sagen: Ja.


    Ich lerne ja diverse Hunde und ihre Halter kennen und erlebe dabei weitaus mehr künstlich "aufgeputschte" Hunde bzw. falsch beschäftigte Hunde als solche, denen wirklich brechend-langweilig ist.


    Im Grund kann man ganz leicht herausfinden, was der Hund wirklich an Arbeit braucht - man fährt alles mal für ein paar Wochen runter, geht nur noch Spazieren, sonst nix. Der Hund kommt dann zur Ruhe und nach dieser Ruhe, zeigt er dann erst wirklich an, dass er Arbeit braucht und wieviel das ist.


    Bei meinen Border Collies ist dieser "Ruhezustand" länger als ich jemals vorher gedacht hätte. Wenn ich mal ganz faul bin und keine Arbeit mit den Schafen anliegt, dann kommt es vor, dass die tagelang außer Gassi nix tun. Und das kratzt die gar nicht. Bei meiner Chill merke ich es ca. nach zwei Wochen, dass was fehlt, bei meiner Teak ist es nicht ganz so lang.


    Bobby hat gar keine eigenen Anspruch auf Beschäftigung - dem reicht das Schnüffeln beim Gassi völlig aus :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Huhu.
    Wenn ich mich recht erinnere hast Du die gleiche Rasse wie ich.


    Also man sagt nicht umsonst: Sperr nen Boxer im leeren Raum und er wickelt Dir noch den Teppich auf und reißt Dir die Tapeten vonne Wände. :D


    Kann Dir aber leider da auch nicht so weiterhelfen. Unsere ist nämlich heute kastriert worden und mir stehen die gleiche Probleme ins Haus. Da ich sehr viel Kontakt mit anderen Boxi besitzern habe hatte ich da auch so die Frage gestellt und weißte was?: Boxi halt mach was dran. Bleibt Dir nur konsequent mit Leine zu laufen. Weil die sich ja wunderbar alleine beschäftigen können. (und wenns nur Blödsinn machen ist).


    Aber nen Boxer komplett ruhiger? Da hast Du Dir die falsche Rasse ausgesucht. Der von ner Freundin ist jetzt 14 Jahre und tobt genauso mit den Jungen rum wie immer.
    Liebe Grüße Tamala

  • man kann den Hund natürlich dazu erziehen, dass er keine hohen Ansprüche hat. Aber ob es für ihn dann auch gerecht wäre, ist eine andere Frage.


    Meine Hündin wurde letzten Freitag kastriertt. Die ganze Zeit ist sie gemächlich rumgelaufen, im Garten hat sie sich eher hingelegt, Pflaster ist ja noch drauf und Halskrause hat sie auch, aber gerade eben vorhin hat sie einen echten Koller bekommen. Sie ist wie von der Tarantel gestochen quer durch den Garten und die Büsche gesaust, hat mehrere Efeuranken mit der Halskrause ausgerissen etc..als sie sich wieder beruhigt hatte, lag sie atemlos im Gras, über und über mit Pflanzen. Ein Bild für Götter :lachtot:


    Sie mag nämlich nicht mehr keinen Auslauf haben. Sie ist ein JR-Mix. Und mir tut sie leid, dass sie momentan so genügsam sein muss.
    Sie will toben und spielen und darf nicht.
    Daher..bis zu einem gewissen Grad Genügsamkeit ist ja in Ordnung. Ansonsten kriegt das Wauz die Paranoia...jedenfalls mein Wauz.


    lg
    pinga


    Edit: jetzt erlegt sie gerade ihren Plüschpinguin, den sie während ihrer Scheinträchtigkeit derart betüdeln wollte, dass sie ihm kein Plüsch gekrümmt hatte. Gerade eben wird er ermordet. Soviel zur Genügsamkeit. :D

  • @ muecke:
    die 2 Std. waren nur ein Beispiel.


    Bei uns sind es in der Regel 3-4 Std. (spazieren gehen, mit anderen Hunde toben, schwimmen, Kopfarbeit, z.Zt. leider nicht, sonst noch Hundeplatz und Agility)



    @ Tamala:
    ich habe einen Boxer/Stafford-Mix.
    Nein, ich glaube nicht, dass ich mir die falsche Rasse ausgesucht habe. Ich selbst bin sehr aktiv und sportlich.


    Es geht auch nicht darum, dass ich Ambra "ruhig" stellen möchte, sondern generell um die Frage, ob man einen Hund mit zuviel Auslauf und Beschäftigung pushen kann und/oder ob das vom HH zu lenken ist.



    Ambra wurde letzte Woche Donnerstag kastriert und sie ist wieder ganz die alte. Möchte natürlich gerne toben.
    Sogar nach etwa 1Std. nach der Op kam sie mir schon entgegengelaufen, als ich sie abgeholt habe. Nicht klein zu kriegen, die alte Nudel :D

  • Hi,


    ich denke, das ist bei Hunden wie bei Kindern.


    Wenn die dauernd das volle Programm geliefert bekommen, wissen die mit sich allein nichts mehr anzufangen.


    Ich bin überzeugt, dass man einen Hund zur Ruhe erziehen kann.
    Wenn ich zu Hause beschäftigt bin, oder arbeite, weiß Snoop genau, dass er sich gar nicht anstrengen braucht, weil ich ihn ignoriere.
    Und im Restaurant er auch ewig ruhig unterm Tisch liegen.


    Wenn Ruhe angesagt ist, legt er sich schlafen oder kaut auf einem Spielzeug rum.


    Er kann klar unterscheiden zwischen Programm und Pause.


    Ist wahrscheinlich ähnlich, wie die Sache mit dem Futter und dem Betteln.
    Erfolg ermuntert zum Betteln.


    Natürlich funktioniert das Ruhighalten nur bis zu einer gewissen Grenze.
    Beschäftigung, Anforderungen und Bewegung brauchen alle Hunde trotzdem.
    Ich kenne zwar Fälle, wo das auf ein Minimum runter geschraubt wurde, aber das finde ich dann richtig schlimm. Soweit sollte es natürlich nicht gehen.


    Ich bin aber überzeugt, dass so mancher "hyperaktive" Hund völlig ausgeglichen wäre, wenn er es gelernt hätte!


    Liebe Grüße
    Christine

  • Hallo Niklas


    Zitat

    Es geht auch nicht darum, dass ich Ambra "ruhig" stellen möchte, sondern generell um die Frage, ob man einen Hund mit zuviel Auslauf und Beschäftigung pushen kann und/oder ob das vom HH zu lenken ist.


    Da würde ich Dir uneingeschränkt mit ja antworten. Das ist wie beim Hochleistungssportler. Du machst immer mehr, irgendwann reicht das auch nicht und Du machst wieder mehr usw. Ich glaube, das ist eine Endlosspirale. Je mehr Du machst, desto mehr wird Dein Hund hochgepowert. Irgendwann bist Du bei 4 Std. Gassi gehen und das reicht auch nicht mehr. So in etwa liefs bei meiner Hündin ab. Erst bei absolutem Runterschrauben aller Aktivitäten kam auch sie wieder runter. Heute reicht ihr durchaus 1 Std. Gassi gehen, wenns zusätzlich was für den Kopf gibt. Außerdem läuft sie quasi immer mit, ist also nicht allzulange allein, ist meist dabei. Ich habe das Gefühl, daß das durchaus genug ist. Wenn nichts los ist, kann sie inzwischen auch stundenlang nur daliegen, beobachten, dösen, schlafen.


    Vor allem habe ich inzwischen kein schlechtes Gewissen mehr, daß ich meinen Hund nicht auslaste.


    Grüße Christine

  • Ach ja stimmt jetzt erinner ich mich. Na da schlägt sich Beides durch.


    Und ja man kann sich nen echten Bewegungsjunkie heranziehen der erst aufhört wenn er sich total ausgepowert hat und diese Grenze auch immer weiter nach oben jagen. Obs jetzt anders rum auch geht weiß ich nicht.


    Sollte jetzt auch nicht gemein klingen. Nur wenn sich karaktermäßig der Boxi durchschlägt ists echt schwer.
    Geht mir aber manchmal auch so das ich denke mensch jetzt ists aber gut. Bei uns ists auch mind ne Stunde Gassi-Runde, Abends wenns heiß ist schwimmen oder wenns nicht so warm ist Radfahren angesagt. Dazu noch spät abends ne Runde. Und rat mal wer teilweise tot müde ist.


    Vieleicht weiß ja noch jemand Rat!


    Liebe Grüße Tamala

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