Rotti in Hofheim erschossen
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LieschenMueller -
28. Mai 2007 um 13:19 -
Geschlossen
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Zitat
Und zum Einwand von Alina, daß man den Besitzer ja hätte wecken können - ja wie denn, wenn der Hund keinen an ihn ran läßt und der Besitzer so tief schläft, daß er ja nichtmal von den Schüssen wach wurde?
Der Besitzer ist von den Schüssen erwacht. Und dass jemand vorher angegriffen wurde, stellte sich erst später raus. Es ging alleine nur darum, dass der Beamte sich bedroht fühlte!
ZitatAls er aus einem Gebüsch heraus knurrend auf einen Beamten, der ihn
zuvor nicht gesehen hatte, zuläuft und ihn augenscheinlich angreifen
will, gibt dieser zu seiner Verteidigung zwei gezielte Schüsse aus
einer Maschinenpistole auf den Hund ab. Der Hund bricht kurz darauf
auf dem Schulhof zusammen.
Wie sich später herausstellte, hatte der Hund zuvor eine Person, die
zufällig über den Spielplatz ging, angegriffen, so dass diese in ein
Gebäude flüchten musste - Vor einem Moment
- Neu
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Oh je, mir krampft sich bei einigen Äußerungen wirklich der Magen zusammen, von daher kann es sein, dass mein Posting etwas länger wird
Zunächst einmal ist es natürlich großer Mist, was passiert ist, denn hier kamen einige Faktoren zusammen. Betrunkener Hundehalter, freilaufender Rotti der Passanten anknurrt, Erschießen des Hundes. Hier werden alle Klischees bedient, die zu Negativansehen der SoKa führen.
Dass es absolut unverantwortlich von dem Hunde"halter" war, sich betrunken auf die Parkbank zu legen und seinen Hund (Rasse ist hier vollkommen unwichtig) frei laufen zu lassen, ist selbstverständlich.
Was ich hier absolut nicht nachvollziehen kann, ist, dass dem Polizisten ein Vorwurf gemacht wird.
Polizisten sind keine Wundermenschen. Bei der Vielfalt der zu bewältigenden Einsätze KANN keiner alles können oder alles mitführen. Betrachtet man alleine mal die "tierischen" Einsätze.
Mehrere Kühe brechen aus einer Weide aus und rennen über die Hauptstraße. Muss die Polizei jetzt erstmal Kollegen suchen, die auf einem Bauernhof aufgewachsen sind und die Tiere zusammentreiben können? Vielleicht gibt es sogar diesen Kollegen, aber der könnte gerade bei einem schweren Verkehrsunfall stehen.Es brechen Pferde von der Weide aus, oder ein Pferd wirft seinen Reiter ab und rennt in Richtung Autobahn. Also hoffen, dass sich gerade ein Kollege im Dienst befindet, der Halfter, Strick, Betäubungsgewehr etc an Bord hat, um das Pferd einzufangen? Oder nicht doch lieber die Polizisten schicken, die gerade zur Verfügung stehen, auch wenn sie sich nicht gut mit den wiehernden Gefährten auskennen, bevor das Pferd wirklich auf die BAB rennt und dort Gefahr für viele Menschen darstellt?
Und nun stelle ich mir mal die geschehene Situation vor. Es kommt der Einsatz: "freilaufender Kampfhund greift Personen auf Spielplatz an!"
Die Polizisten MÜSSEN erstmal von einer ernsten Situation ausgehen. Wie schnell ein aggressiver Hund zubeißen kann, dürfte jedem Hundekenner und auch jedem Laien bekannt sein. Und bei dem Wort "Spielplatz", und damit zusammenhängend sich dort aufhaltende Kinder, zieht sich erstmal jedem der Magen zusammen. Bleibt jetzt wirklich noch Zeit, zwischen den Polizisten zu selektieren, wer Hundekenner ist oder nicht? Ich denke, die Antwort lautet ganz klar NEIN. Also werden alle verfügbaren Polizisten losgeschickt, wahrscheinlich auch direkt ein Rettungswagen, für den Fall der Fälle.
Wie schon erwähnt wurde, haben Maschinenpistolen eine höhere Durchschlagskraft als die herkömmliche Dienstwaffe, daher werden sie bevorzugt dafür eingesetzt, Tiere zu erlegen.
Dabei sei kurz erwähnt, dass bei den von Polizisten eingesetzten Maschinenpistolen das Dauerfeuer blockiert ist, also werden nur einzelne Schüsse abgegeben, wie bei der "normalen" Pistole auch. Von "wildem Herumschießen" kann also wahrlich nicht die Rede sein. Jeder Polizist ist an der Maschinenpistole ausgebildet.Ich denke nicht, dass die Polizisten mit dem Vorsatz losgefahren sind, den Hund zu erschießen. Jedoch müssen sie diese Möglichkeit durchaus in Betracht ziehen bei dieser Einsatzmeldung.
Und dann - mit dem Einsatzgrund "aggressiver Kampfhund" im Hinterkopf - steht der Polizist auf dem Spielplatz. Der Hund läuft auf ihn zu und wirkt bedrohlich. In dem Bruchteil einer Sekunde muss der Polizist nun entscheiden, was er tut. Leckerlis rauskramen? Den Hund in bestimmter Tonlage ansprechen? Klar, das kann klappen. Was, wenn nicht? Was, wenn es sich wirklich um einen aggressiven Hund handelt? Wie soll er das differenzieren? Kann er das? NEIN. Er muss davon ausgehen, dass nicht nur für ihn, sondern auch für andere Anwesende Gefahr für Leib oder Leben besteht, also schießt er. Und um sicherzugehen, dass er auch wirklich trifft (schonmal einen verletzten Hund in Action erlebt?), schießt er zweimal.
Ja, jetzt hat er einen Hund "auf dem Gewissen". Sorry, wenn ich das so sage, aber lieber den Hund, als selber schwer verletzt zu sein oder zu riskieren, dass das Tier ein kleines Kind angreift.
Das soll mit Sicherheit kein "Freifahrtsschein" sein, jeden freilaufenden Hund zu erschießen, aber mit den Informationen, die die Polizei hatte, und in dieser Situation, kann ich das Handeln einfach nicht in Frage stellen....
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Das war aber kein sibirischer Tiger, sonder nur ein Hund! Warum muss man gleich vom schlimmsten ausgehen?
Wir waren nicht dabei, aber ich finde es alleine mysteriös, dass ein normaler Streifenpolizist spontan eine Maschinenpistole dabei hat.
Im übrigen, der Halter hätte auch aus anderen Gründen bewusstlos sein können, woher wusste man vorher, dass er betrunken war?
Und die Tatsache, dass in offiziellen Polizeipressemeldungen SoKa's als Kampfhunde tituliert werden, anstatt Listenhund, Mischling, Gefahren, Rasse oder was weiß ich...
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@ Canum Äskulap, ich muss dir jetzt mal in allen Punkten komplett zustimmen.
Zitat
Was soll sie denn noch alles mitschleppen um eventuell Probleme lösen.
Ne Einfangschlinge ist doch nun wirklich kein Gewicht! Sie wussten vorher, dass es sich um einen Hund handelt. Die Waffe hat er ja auch vorsorglich "mitgeschleppt".Zitat
Ich denke nicht, dass die Polizisten mit dem Vorsatz losgefahren sind, den Hund zu erschießen.
Doch, sonst wären sie besser vorbereitet losgegangen.Ob es richtig oder falsch war, dass dieser eine Polizist den Hund erschossen hat, kann man im Nachhinein eh nicht mehr klären, vielleicht war sein Leben wirklich ernsthaft bedroht.
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Zitat
Das war aber kein sibirischer Tiger, sonder nur ein Hund! Warum muss man gleich vom schlimmsten ausgehen?
Weil es den Polizisten wahrscheinlich schoh oft genug passiert ist.
Weil sie nicht wissen, was sie in dieser Situation erwartet.
Weil die Sicherheit der anderen Passanten vor geht.Ich bin beileibe nicht jemand, der Polizisten alles durch gehen läßt, aber man muß sich auch in ihre Lage versetzen können.
Schönen tag noch
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Hinterher ist man immer schlauer ...
Mal ganz ehrlich in einer Stresssituation - und nichts anderes war es für den Polizisten - hat er so gehandelt, wie er es für angebracht hielt. Man kann sich jetzt trefflich drüber streiten, ob es richtig war, den Hund zu erschießen oder ob man nicht auch anders hätte vorgehen können.
Fakt ist:
Wir waren nicht in so einer Situation und viele von uns werden, da sie keine Polizisten sind, auch nie in so eine Situation kommen und ganz ehrlich: Ich bin froh darüber, dass ich in einer (scheinbar) gefährlichen Situation nicht entscheiden muss, ob ich schieße oder nicht ...Dem einzigen, dem ich hier in dem Fall einen Vorwurf mache, ist der Hundehalter, der nicht in der Lage war, seinen Hund so zu halten, dass eine solche Situation gar nicht erst entsteht!
Liebe Grüße Brinchen
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Da ich aus direkter Erfahrung weiß, wie "verzerrt" solche Berichte sind, halte ich es nicht für sinnvoll, dass hier Euch hier weiterhin deshalb in die Haare bekommt.
Daher :closed:
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