Labradorhündin 6 Monate rennt immer zu Hunden und Menschen und lässt sich nicht mehr abrufen
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Hallo, wir haben eine 6 Monate alte Labradorhündin die uns momentan ziemlich auf Trab hält, da gerade Ihre Pubertät beginnt. Vorgestern ist sie abgehauen und ist auch mit Abruf nicht mehr wiedergekommen, hätten wir sie nicht eingesammelt (nach 300 Meter, die Leute fanden sie toll und haben noch mit ihr gespielt, wir waren absolut abgemeldet!). Prinzipiell hat es bis jetzt super geklappt mit Abruf, Sitz, Halt, Nein, wir üben schon mit ihr seid wir sie haben, schrittweise. Die Grundkommandos mit Leckerlis und für ganz tolle Sachen als Belohnung mit Leberwurst. Sie will halt auch immer zu anderen Hunden hin zum spielen oder auch Kinder und Menschen findet sie toll und mit der Pubertät nimmt sie es auch scheinbar auf weitere Entfernung wahr, so dass ich mich schwerer tue es vorher zu sehen.
Gerade wissen wir nicht so weiter, ob wir sie überhaupt noch von der Leine lassen können? Wir wollen sie aber nicht die ganze Pubertät einschränken müssen und ich bin mir nicht sicher, wie wir es trainieren können, dass sie 100%ig kommt und nicht einfach losrennt und auf Durchzug stellt.
Wäre super wenn hier jemand einen Tipp hätte oder sagen kann, wie wir es trainieren können.
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Wäre super wenn hier jemand einen Tipp hätte oder sagen kann, wie wir es trainieren können.
Mit viel Gelassenheit und Humor.

Und Training nur in Situationen, in denen die Ablenkung für das pubertierende Hundekind händelbar ist - sprich bei geringer Ablenkung. Ansonsten lange Schleppleine dran oder einfach Hund einsammeln, wenn sie frei lief und abgezischt ist. Meinen ersten Spaniel musste ich in dem Alter öfter einsammeln; ich hatte da noch nicht so das Gespür für rechtzeitige Vorbeugemassnahmen. Die kleine Rakete durfte in geeigneten Gebieten trotzdem noch Freilauf geniessen, ich habe aber darauf geachtet, sie nur abzurufen, wenn ich mir >90% sicher war, dass sie kommt. Den Rückruf habe ich parallel dazu in viel einfacheren Situationen trainiert und hochwertigst belohnt. Und in unbekanntem Gelände blieb halt öfters die 15-m-Leine dran.
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Nein , aktuell solltet ihr es tunlichst vermeiden den Hund komplett frei laufen zu lassen. SL die ihr griffbereit habt ( durch die Hand schleifen ) oder Flexi. Dabei daran arbeiten das sie sich nicht schon bei der immensen Distanz vom Kopf so abschießt. Vermutlich am besten mit einem Trainer.
Frei auf gut Glück und ohne Absicherung wenn solches Verhalten bekannt ist ist einfach maximal asozial , respektlos und verantwortungslos der Umwelt gegenüber. Wir reden da überdies fast vom nem halben Kilometer weil da Menschen waren wo sie einfach durchstartet. Sowas ist der Grund für die immer strengeren Gesetze unter denen alle leiden .
Wie kommt man da überhaupt auf den Gedanken den Hund noch frei rumrennen zu lassen?
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Auf jeden Fall Leine dran. Sie läuft ja nicht "nur" weg. Sie belohnt sich auch noch fleißig selbst dafür. Oder - wie in deinem Beispiel - andere belohnen sie.
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Labradore haben häufig Konflikte, das macht es so schwer in diesen Situationen sowas wie einen Abruf wirklich zu etablieren.
Die Leine dran lassen bis das wirklich klappt. -
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Co_co hat das glaube ich missverstanden. Es ist so jetzt 1x passiert zu 95% ist sie abrufbar, nur nicht wenn sie einen anderen Hund sieht, dann schaltet sie sofort bewusst meiner Meinung nach auf Durchzug. Wo ich nicht einsehen kann oder vor Kreuzungen leinen wir sie auch sicherheitshalber inzwischen an. Mir geht es nur um die restlichen % die ich einfach übersehe oder sie im Kopf schneller ist.
Ich bin voll dabei dass es um Höflichkeit und Rücksichtnahme geht, sonst würde ich keine Lösung finden wollen, die aber auch der Energie des Junghundes gerecht wird.
Danke für die Tipps bis dahin
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Kann man in der Pubertät mit täglichem Training das hinbekommen oder sind sie da so extrem hormongesteuert das es trotzdem frühestens nach der Pubertät richtig fruchtet?
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Ich würde halt echt einen Daumen drauf halten. Einmal an den falschen Hund geraten kann es halt unschön werden. Und wenn sie erstmal Erfolg mit dem Verhalten hat zeigt sie es eben künftig öfter und schlimmstenfalls verdirbst du dir den Rückruf. Wenn das für den Moment mehr Schleppleine bedeutet ist das eben so. Da kann man das ja fein trainieren und auch im Bezug auf andere Reize etwas im Griff haben (Stichwort jagdtrieb).
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Man kann auch mitten in der Pubertät sinnvoll trainieren, aber es hilft sehr, die Erwartungen realistisch zu halten und Training klar von Management zu trennen.
Pubertät heißt nicht, dass im Kopf alles ausgeschaltet ist, sondern dass Reize schneller und stärker durchschlagen. Der Abruf ist also nicht weg, sondern in bestimmten Momenten einfach nicht mehr abrufbar. Genau da liegt der Punkt. Training wirkt, aber es wirkt langsamer und nicht linear. Es gibt Fortschritte, Rückschritte und Tage, an denen scheinbar gar nichts geht, obwohl man alles richtig macht.
Was in dieser Phase enorm wichtig ist, ist Absicherung. Nicht als Strafe oder Einschränkung, sondern als Verantwortung. Schleppleine ist ein Werkzeug, um unerwünschtes Verhalten nicht weiter zu festigen. Jeder erfolgreiche Abgang zu Hund oder Mensch trainiert sich sonst selbst. Das Gehirn merkt sich, dass es sich lohnt. Das macht es deutlich schwerer.
Parallel dazu kann man sehr gut weiter am Rückruf arbeiten, aber gezielt. Weniger Wiederholungen, dafür bessere Setups. Große Distanz, wenig Ablenkung, dann langsam steigern. Und ganz wichtig, der Rückruf darf nicht inflationär benutzt werden. Lieber einmal rufen und absichern als zehnmal ins Leere. Belohnungen dürfen in dieser Phase ruhig absurd gut sein. Pubertät ist hormonell gesehen ein Ausnahmezustand.
Was man oft vergisst, ist die Frustrationstoleranz. Ein junger Labrador, der immer zu allem darf, lernt nicht automatisch, sich zurückzunehmen. Gezieltes Nicht-Hingehen, Beobachten aus Distanz, gemeinsam stehen bleiben und runterfahren, das sind Dinge, die langfristig sehr viel bringen. Das kostet Zeit und Nerven, zahlt sich aber aus.
Ihr seid da auf einem völlig normalen Weg. Das fühlt sich gerade nur größer an, als es ist.
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die aber auch der Energie des Junghundes gerecht wird.
Das sicher ein wichtiger und richtiger Aspekt. Allerdings war und ist meine Lösung in 25 Jahren mit Hunden immer: solange der Gehorsam, sprich Abruf nicht in allen Situationen sicher sitzt, gibt es kein Offline. Freilauf abgesichert an einer Schleppleine auf Gassiwegen und offline zum Beine strecken nur in gesichertem Gelände.
Wie gut, daß es einmalig passiert ist und sich mMn noch nichts durch Selbst- bzw. Fremdbelohnung gefestigt hat. Das erleichtert das zukünftige Handeln.
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Hallo,
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