Hund zu sehr auf Besitzerin fixiert

  • Es geht sich nicht um meinen Hund, sondern um den meiner Mutter und ich würde mich über ein paar Tipps freuen. Jule ist eine 3,5 Jahre alte kleine Mischlingshündin (einmal bunt gemischt Chihuahua, irgendwas Richtung Bichon und Pudel), seit Anfang des Jahres kastriert. Eigentlich eine ganz süße unkomplizierte Maus. Verträglich mit allen anderen Hunden, egal ob groß oder klein. Menschenfreundlich. Kein bißchen Ressourcen verteidigend gegenüber Mensch oder Tier. Das einzige was mich massiv stören würde wäre, dass sie sehr viel bellt. Aber so lange meine Mutter daran nicht arbeitet, kann ich daran nichts machen.

    Nun kommen wir zum blöden Teil. Sie ist extrem auf meine Mutter fixiert. Gehen wir z.b. spazieren, sie macht einen Haufen, meine Mutter drückt mir die Leine in die Hand um den Haufen weg zu machen und zum Mülleimer zu bringen, sobald meine Mutter zurück kommt, bewegt sie sich fast schreiend auf meine Mutter zu (auch wenn die nur 5 Meter in Sichtweite zum Mülleimer war) und springt sie an (meiner Meinung nach kontrollierend, korrigierend, hat am Anfang dann auch schon mal meine Mutter in das Bein gezwickt) als ob sie 5 Tage weg gewesen wäre. Jule kennt mich von klein auf, vom Tag des Einzugs, da ich mit meiner Mutter in einem Haus (aber getrennte Wohnungen) lebe und sieht mich mehrfach am Tag. Sie hängt auch sehr an mir.

    Aber ist meine Mutter schon mal verhindert und ich nehme Jule mit Mila (sie liebt Mila abgöttisch) spazieren, dann muss ich sie quasi hinter mir herzerren. Alles locken etc nützt nichts, sie schaut nur zurück, ob meine Mutter nicht kommt. Erst wenn sie dann irgendwann merkt, dass wir auf dem Rückweg sind gibt sie Gas. Ganz blöde finde ich Situationen, wenn meine Mutter mal weg ist. Heute z.b. ich hole Jule dann zu mir. Kommt meine Mutter mit ihr hier rein ist sie ganz normal. Aber wehe ich hole sie zu mir, damit sie nicht mehrere Stunden unten alleine ist (sie hat kein Thema mit alleine sein, aber da wir in einem Haus wohnen bringe ich schonmal wenn ich länger weg bin Mila runter und wenn meine Mutter unterwegs ist, hole ich dann Jule zu mir). Jule kommt dann freudig hier rein, begrüsst alle Katzen, geht in die Küche, guckt zum Schrank, wo ich die Leckerchen habe, nimmt davon auch welche und dann geht sie zur Wohnungstüre, legt sich davor und bleibt dort regelrecht verängstigt an der Wohnungstüre liegen und wartet darauf, dass meine Mutter sie wieder holen kommt. Und sie ist dann wirklich schissig und steigert sich da rein, dass sie teilweise dann auch schmatzt.

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    Es gab schon Tage, da habe ich sie dann wieder runter die leere Wohnung gebracht, weil sie mir nur leid tat. Aber das kann es ja nicht sein. Zu mal ich auch der Backup Plan meiner Mutter bin (sie ist 76) und von vorne rein klar war, dass wenn ihr mal was passiert, ich Jule dann zu mir nehme.

    Wenn also noch einer hilfreiche Tipps hat, wie ich es schaffe, dass sie sich bei mir entspannt, bitte immer her damit. Mir würde zwar eine Menge einfallen, was meine Mutter tun könnte, aber leider sieht sie das Problem nicht wirklich und findet es z.b. niedlich, wie Jule sich freut, wenn sie in so Situationen wie, wenn ich sie halte, während meine Mutter den Kotbeutel wegwirft. Ich habe ihr schon unzählige male versucht zu erklären, dass Jule sich dann nicht freut, sondern sie maßregelt, aber das kommt leider bei meiner Mutter nicht an.

  • Mit den Jahren wird sich das Problem abschwächen. Es gibt einfach auch Hunde, die sich eine einzige Bezugsperson suchen.

    Meine älteste Hündin würde mit einem Fremden keinen einzigen Schritt gehen, Menschen, die sie länger kennt, dürfen mal die Leine halten, wenn wir zusammen spazieren gehen. Das ging vor ein paar Jahren noch nicht. Selbst meine Kinder bekommen sie nicht vom Grundstück, wenn ich nicht mitgehe. Ist halt so.

  • Lennox war zu Beginn ähnlich, ursprünglich ja von meiner Muttet angeschafft mit meiner Unterstützung damit sie was zum knuddeln hat (hat ja nicht so wirklich geklappt :pfeif:) ist er ja zu mir gezogen (haben auch im gleichen Haus uns gegenüber gewohnt). Mit meinem Vater war er gnädiger als mit meiner Mutter, hat da zu Beginn aber auch Theater gemacht.

    Was bei uns geholfen hat war das ich wenn er bei meinen Eltern blieb ich von mir was zurück gelassen hab, meist ein getragenen strickmantel oder Pulli der auf der Couch lag. Da hat er es sich dann zu Beginn gemütlich gemacht anstatt sich in den Flur zu verziehen und auf mich zu warten. Mit der Zeit wurde es dann einfach besser und er offener was das angeht sodass er mit der Zeit auch kein Problem damit hatte das jemand anderes auf ihn aufpasst wenn ich nicht da bin

  • Solange Deine Mutter es in Ordnung findet, dass ihr Hund so sehr auf sie fixiert ist, kannst Du da nichts ändern. Ich würde sie in deren Wohnung lassen, damit sie dort warten kann.

    Wenn ich nicht der Backup Plan wäre, wäre mir das auch egal. Aber ich denke ja weiter. Kann ja immer mal sein, dass meine Mutter mal für ein paar Tage in das KH muss. Bei Jules Vorgänger musste sie mal wegen einer komplizierten Augen-OP ein paar Tage stationär bleiben. Meine Mutter ist zwar topfit, geht sehr viel mit Jule spazieren. Aber trotzdem ist sie 76 Jahre alt und da würde ich es gerne irgendwie schaffen, dass Jule hier auch ohne meine Mutter entspannt. Früher war sie deutlich konsequenter mit den Hunden (wir hatten in meiner Kindheit Bernhardiner, Schäferhunde etc) aber mit Jule, ihrem ersten kleinen Hund leider nicht mehr. Also grundsätzlich ist die Maus gut erzogen, kann bei Fuss laufen etc. Aber leider sieht meine Mutter nicht wie fixiert sie eigentlich auf sie ist, weil sie ansonsten echt ein unkomplizierter Hund ist.

    Was bei uns geholfen hat war das ich wenn er bei meinen Eltern blieb ich von mir was zurück gelassen hab, meist ein getragenen strickmantel oder Pulli der auf der Couch lag. Da hat er es sich dann zu Beginn gemütlich gemacht anstatt sich in den Flur zu verziehen und auf mich zu warten. Mit der Zeit wurde es dann einfach besser und er offener was das angeht sodass er mit der Zeit auch kein Problem damit hatte das jemand anderes auf ihn aufpasst wenn ich nicht da bin

    Danke, dass werde ich beim nächsten mal ausprobieren.

  • Wenn ich nicht der Backup Plan wäre, wäre mir das auch egal. Aber ich denke ja weiter. Kann ja immer mal sein, dass meine Mutter mal für ein paar Tage in das KH muss. Bei Jules Vorgänger musste sie mal wegen einer komplizierten Augen-OP ein paar Tage stationär bleiben. Meine Mutter ist zwar topfit, geht sehr viel mit Jule spazieren. Aber trotzdem ist sie 76 Jahre alt und da würde ich es gerne irgendwie schaffen, dass Jule hier auch ohne meine Mutter entspannt. Früher war sie deutlich konsequenter mit den Hunden (wir hatten in meiner Kindheit Bernhardiner, Schäferhunde etc) aber mit Jule, ihrem ersten kleinen Hund leider nicht mehr. Also grundsätzlich ist die Maus gut erzogen, kann bei Fuss laufen etc. Aber leider sieht meine Mutter nicht wie fixiert sie eigentlich auf sie ist, weil sie ansonsten echt ein unkomplizierter Hund ist.

    Der Hund wird irgendwann aufgeben. Spätestens, wenn er so erschöpft ist, dass er nicht mehr kann. Notfalls würde ich in so einem Fall mit beruhigenden Futterergänzungsmitteln nachhelfen.

    (Meine Mutter ist genauso und im gleichen Alter. Sie hatte selbst mal einen Hund, der ganz anders behandelt wurde. Da kannst Du Dir den Mund fusselig reden oder nicht, die lässt sich von meinen Hunden kontrollieren, belagern, belästigen und findet es super. Ich habe eine Zeit lange versucht mit Erklärungen gegenzuwirken. Ich mach jetzt einfach gar nix mehr, weil es komplett vergeudete Zeit und Energie ist. Ja, für die Hunde ist das Stress, aber das überleben die auch ...)

  • Mit den Jahren wird sich das Problem abschwächen. Es gibt einfach auch Hunde, die sich eine einzige Bezugsperson suchen.

    Hier habe ich eine entgegengesetzte Erfahrung gemacht. Hier wurde die Fixierung auf mich immer stärker (obwohl ich ab Bewusstwerden versuchte, aktiv dagegen zu arbeiten) und mit dem Alter und einsetzender Demenz noch mehr.

    Auch ich würde den Hund eher in der vertrauten Umgebung lassen, wenn sie da weniger gestresst ist und deine Wohnung eher im Beisein der Mutter vertraut machen. Wenn Tag x kommt, muss sie sich umgewöhnen,das wird sie auch. Ein Geruchsstück kann dabei unterstützen. Aber ohne radikale Änderung bei deiner Mutter wird die Fixierung sich nicht ändern wäre meine Meinung.

  • Auch ich würde den Hund eher in der vertrauten Umgebung lassen, wenn sie da weniger gestresst ist und deine Wohnung eher im Beisein der Mutter vertraut machen.

    Sie kennt meine Wohnung von Welpe an. Wir wohnen wie gesagt in einem Haus. Wenn meine Mutter da ist und dem Postboten öffnet, schleicht sie sich oft genug raus und sitzt junkend bei mir Türe, weil sie zu Mila und den Katzen will (sie liebt meine Katzen). Meine Mutter kommt fast jeden Nachmittag, wenn ich Feierabend habe auf einen Espresso hoch oder am We, wenn ich für uns koche und Jule ist immer dabei. Wenn ich mit Mila in Urlaub bin, sitzt meine Mutter auch immer ein paar Stunden bei mir in der Wohnung mit ihr und guckt hier TV oder liest, damit meine Katzen nicht nur versorgt sind, sondern auch Unterhaltung haben.

  • Ich glaube mein Kleinpudel wäre da sehr ähnlich und entspannter zuhause. Als meine Kleinen letztens bei meiner Mama mal waren, war er als sie nach einer Gassirunde wieder rein sind dann entspannter.

  • Aus Erfahrung mit den eigenen Hunden, die an mir kleben wie pattex, wenn sie dürften: wenn wirklich ein Fall eintritt, der es absolut erfordert, dass der Hund bei dir ist (KH Aufenthalt etc) dann merken die Hunde, dass das nicht nur ist „Frauchen ist in x Stunden wieder da“ ist und verhalten sich dementsprechend anders.

    Kann natürlich nur für meine Hunde sprechen, aber bei meinem notfallmässigen KH Aufenthalt haben es die Hunde viel leichter weggesteckt, dass ich nicht da war.

    Für meine eine Hündin ist es zb auch schlimmer, wenn ich da, aber nicht erreichbar bin. Bei euch Situation zum Mülleimer gehen. Zuhause/im Auto komplett alleine hingehen ist stundenlang kein Problem für sie.

    Wenn ich es „gut“ meine und sie bei meinen Eltern geparkt habe, dann saßen beide Hunde stundenlang im Garten vor der Pforte oder an der Haustür. Im Winter an der Pforte waren beide mal ziemlich eingeschneit, als ich zum abholen kam. Und beide Hunde kennen es von Anfang an bei meinen Eltern zu sein und es sind/waren enge Bezugspersonen.

    Deshalb lasse ich unsere Hunde lieber zuhause und bitte jemanden sie in den Garten zu lassen, wenn wir zu lange weg sind. Das ist für die Hunde viel ruhiger.

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