Frust bei vorläufig aufgenommenem Welpen
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Hallo liebes Forum
Seit einer Woche passe ich auf den 4-monatigen Labrador-Welpen meiner Schwester auf, die notfallmässig im Krankenhaus liegt (nichts Schlimmes, aber sie muss noch ein paar Tage bleiben). Sie hat mir schon gesagt, dass der kleine Balu ein bisschen «frustig» ist manchmal, aber ich frage mich jetzt, ob sein Verhalten noch andere Gründe haben könnte.
Bevor ich ihn an seinen Futternapf lasse, muss er kurz warten, bevor ich das Futter freigebe (so übt das auch meine Schwester mit ihm). Auch mein grosser Hund muss das tun, also passt das soweit. Aber Balu versteht das (noch) nicht. Als er heute dann wieder komplett aufgedreht hat vor dem Napf, habe ich ihn kurz weggestupst. Da hat er mich erst verdutzt angeschaut und sich dann theatralisch auf den Boden geworfen, gestrampelt und gejault. Also, Schmerzen kann er von dem leichten Stupser (es war mehr ein schnelles Wegschieben) eigentlich nicht haben.
Ist das einfach Welpenverhalten und er muss zuerst noch Frust lernen oder steckt da noch etwas anderes dahinter?
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Er muss Frustationstoleranz lernen und das geht nicht von heute auf morgen.
Bei unserem Welpen hat die Züchterin schon damit angefangen und Jory setzt sich von allein hin, wartet, bevor er das Fressen bekommt, aber ich denke, Balu wird das auch lernen
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Dinge die ich noch nie verstanden habe: Warum ein "Baby" (ja, mit 4 Monaten auf der Schwelle zum Junghund) auf die Befriedigung eines der überlebenswichtigsten Bedürfnisse warten muss.
Neue Hunde müssen bei mir alle 4 Pfoten auf dem Boden haben, damit der Napf auf den Boden kommt. In der Sekunde(!) in der das der Fall ist, bekommen sie den Napf auch.
Nach 4 Monaten mit meiner Kleinen kann sie mittlerweile Sitzen und Warten, bis ich ein Freigabewort gebe. Aber die ist jetzt auch 8 Monate alt. Mit 4 Monaten wäre das ein unnötiger Kampf geworden, das zu erwarten. Brauch ich nicht, brauch der Hund nicht.
Vor allem nützt es für alles andere, wo der Hund Impulskontrolle/Frustrationstoleranz braucht (also z.B. beim Warten an der Straße, Wild nicht hinterherlaufen, nicht zu anderen Hunden rennen) rein gar nichts. Wird ja gern so argumentiert, dass der Hund, der das am Napf nicht kann auch nirgendwo anders kann. IK und FT können nur dort trainiert werden, wo sie auch gebraucht werden.
Mit solchen Aktionen verbraucht man unnötig ein (bei Welpen und Junghunden) ohnehin schon wenig Vorhandenes Gut.
Es gibt übrigens Welpen/Junghunde, die bei Frust sehr vokal und fast schon theatralisch werden.
Ist für die dann normal. Kann hier aber keiner beurteilen, ob das, was der Hund deiner Schwester tut, normal ist, obs Frust oder was anderes ist. Zu wenig Infos und keiner hats gesehen. -
Dinge die ich noch nie verstanden habe: Warum ein "Baby" (ja, mit 4 Monaten auf der Schwelle zum Junghund) auf die Befriedigung eines der überlebenswichtigsten Bedürfnisse warten muss.
ich auch nicht und hätte das bei Jory nie angefangen, denn keiner unserer Hunde musste jemals vor seinem Napf sitzen und auf das Freigabekommando warten
Es gibt aber HH, denen das sehr wichtig ist
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Unsere Hunde mussten und müssen auch nicht vor dem Futternapf warten. Sehe ich für uns keinen Sinn drin und bringt mir auch in sonstigen Alltags- oder Trainingssituationen irgendeinen Vorteil.
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Naja, gerade beim Labbi halte ich Impulskontrolle und Frustrationstoleranz an Fressbarem schon für ziemlich wichtig. Even weil das diesen Hunden oft besonders schwer fällt.
Aber es bringt nichts, etwas einzufordern, was er noch nicht leisten kann. Das überfordert ihn dann nur und dann ist er eh nicht mehr aufnahmefähig.
Ich würde deshalb einen Schritt zurück gehen, schauen, was er leisten kann, und nur das einfordern.
Und ganz generell: Das Leben von dem kleinen Mann ist ja gerade richtig auf den Kopf gestellt worden. Erst der Umzug zu deiner Schwester und kaum hat er sich da halbwegs eingelebt, muss er erneut umziehen und es ist wieder alles anders. Da könnt ihr natürlich überhaupt nichts für, das ist einfach sowohl für den Hund als auch für deine Schwester richtig blöd gelaufen, aber sowas erzeugt halt Stress und zehrt an den Nerven von so nem kleinen Hund.
Ich glaube deshalb nicht, dass man da aktuell überhaupt einschätzen kann, ob und welche Baustellen der Hund tatsächlich mitbringt. Der wird gerade einfach komplett überfordert mit allem sein und sich dementsprechend auch mal daneben benehmen, drüber sein und schlechte Neven zeigen.
Schau deshalb lieber, dass du ihm die Zeit bei dir so einfach wie möglich machst und bewerte so Verhalten nicht über. Das ist ne Ausnahmesituation für alle Beteiligten. -
Nach 4 Monaten mit meiner Kleinen kann sie mittlerweile Sitzen und Warten, bis ich ein Freigabewort gebe.
Kur zur Erklärung, warum ich das mache:
Weil ich möchte, dass meine Hunde sich zurücknehmen können, wenn ich es fordere.
Meine Große (8 Jahre) muss auch nicht warten, die kriegts einfach hingestellt. Und auch die Kleine wird auch wieder einfach hindürfen, sobald das Innehalten und nicht blind drauf losstürmen gefestigt sind. -
Meine Hunde müssen auch kurz warten, aber mehr weil sie im gleichen Raum fressen und ich keine Lust habe, dass es Chaos gibt. Aber ich fange damit an, dass sie sich eine Sekunde zurücknehmen, dann steht der Napf sofort auf dem Boden. Das Zwergenkind kann das inzwischen genauso gut wie der Große, aber ich verlange es halt auch nur exakt so lange, bis der Napf steht. Und ich würde nie körperlich werden. Die einzige Reaktion von mir ist, dass der Napf wieder hoch geht, wenn Hund versucht dran zu gehen, während ich ihn abstelle.
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Und ganz generell: Das Leben von dem kleinen Mann ist ja gerade richtig auf den Kopf gestellt worden. Erst der Umzug zu deiner Schwester und kaum hat er sich da halbwegs eingelebt, muss er erneut umziehen und es ist wieder alles anders. Da könnt ihr natürlich überhaupt nichts für, das ist einfach sowohl für den Hund als auch für deine Schwester richtig blöd gelaufen, aber sowas erzeugt halt Stress und zehrt an den Nerven von so nem kleinen Hund.
Das stimmt natürlich. Aber gerade deswegen wollte ich möglichst alles so beibehalten, wie es meine Schwester mit ihm schon angefangen hat. Einfach dieses sehr theatralische Hinwerfen hat mich stutzig gemacht. Aber wahrscheinlich war es ihm einfach zu viel. Ich will natürlich nicht zu streng mit ihm sein und habe wirklich auch viel Verständnis und Geduld mit ihm. Aber einfach alles schleifen lassen, in der Zeit, in der er bei mir ist, will ich halt auch nicht. Ist halt eine schwierige Gratwanderung.
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Und noch weil hier einige geschrieben haben "Hund vor dem Napf warten lassen ist unnötig" oder so:
Ich rede nicht davon, dass die Hunde 1 Minute sitzen müssen, bevor sie fressen dürfen. Es geht einfach darum, dass die Schnauze nicht schon im Napf ist, bevor dieser auf dem Boden steht und im dümmsten Fall wird er mir noch aus der Hand geschlagen. Ich denke, so viel Frust sollte auch ein Welpe schon aushalten lernen.
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