Überlege einen Greyhound/ Whippet zu adoptieren

  • Was willst Du wissen?

    Wie sieht Dein Tagesroutine mit ihm aus? Wie oft und wie lang wird die Außenwelt besucht? Und hast Du für den Vierbeiner eine Art Hobby? z.B. Coursing
    Falls er damals schlecht behandelt wurde: Merkt man es ihm an wenn z.B. Geräusche, die der damaligen Rennbahn ähneln zu hören sind? Falls ja, wie gehst Du damit um und was macht ihr damit es dem Vierbeiner besser geht?

    Äh, wieso soll Reaktion auft Rennbahngeräusch irgendwelche Rückschlüsse auf Misshandlung geben. Wie soll man einen Hund auf der Bahn misshandeln? Ihm mit 65km/h hinterherlaufen und mit der Peitsche antreiben?

    Die sind geil drauf. Und im Prinzip auf das Geräusch des Hasenzugs meist mitkonditioniert. Aber halt jeweils auf das spezifische Geräusch, den Ablauf, den sie kennen.

    Sehr viele Greyhounds sind genau gar nie misshandelt worden. Genauso wie etliche Galgos. Halt mehr wie Nutztiere, denn Haustiere.

    Andere hatten sehr wohl gruselige Haltungsbedingungen, Galgos öfter, als Greyhounds, die keine Leistung (und kein Geld) bringen, wenn sie nicht fit sind.

    Nicht immer steht auch Misshandlung hinter Ängstlichkeit. Grad Galgos sind häufig halt nicht so sozialisiert, wie sie es hierzulande bräuchten und kennen nix.

    Ein nicht unbeträchtlicher Teil wird, auch wenn das nicht ins Narrativ passt, Wesensmangel und genetisch sein. Spooks beim Grey zb zeigen idiopatische Angstreaktionen, selbst wenn sie aus guter Aufzucht kommen.

    (Gibt aber auch genug wesensfeste Normalogalgos. Und defintiv Hunde, die traumatisiert sind. Aber nicht jeder dieser Hunde hat immer nur schlechte Dinge erlebt)

  • Ich habe eher an, der Hund verbindet die Misshandlung nach dem Rennen mit den davor zu höherem Geräusch, gedacht. Vielleicht hab ich ein bisschen zu weit gedacht…

    Danke dir für deine Aufklärung! Bei der späteren Pflegestelle, wird hoffentlich auf die eigenen Probleme des Hundes hingewiesen, damit man sich dementsprechend vorbereiten könnte.

  • Warum soll ein Rennhund nach dem Rennen misshandelt werden? Dass er 4 Tage später beim nächsten Rennen nimmer laufen kann?(alles auf den Grey bezogen. Galgos sind keine Hunde für die Rennbahn, sondern jagen auf offenem Feld)

    Manche werden vielleicht auch mal harscher gehandelt, aber wenn, sind es eher die Haltungsbedingungen insgesamt, die Probleme machen, die mangelnde Gewöhnung an was anderes als Kennel, Turn out pen, Transport und Bahn.

    Miese Trainer gibt es klar auch. Genauso allerdings ziemlich gute. Dieser Mythos von "Die werden alle misshandelt" Gott, wie mich der nervt.

    Es ist einiges verkehrt im Profibetrieb, aber vor, während oder nach dem Rennen wird da kein Hund einfach so misshandelt. Das wäre völlig sinnfrei. Und Tempo oder "keenness" prügelt man in keinen Hund rein

    Das sind Hochleistungsmaschinen, die um Geld laufen.

  • Ich habe hier “nur” einen Windhund-Mischling sitzen aber so ein paar Dinge die mir einfallen sind:

    - Jagdtrieb bezieht sich nicht nur auf Wild sondern auch auf Katzen und Kleinsthunde.

    - Hundekontakt bzw Spielen kann schnell ins Hetzen kippen

    - Rennen ist geil aber ohne (für den Hund sinnigen) Grund langweilig.

    - Regen ist böse.


    Wenn es einer aus dem TS werden soll kann die Möglichkeit bestehen dass Rennbahn am Anfang gar nicht möglich ist oder das Hund erstmal nichts damit anfangen kann (Galgos sind ja keine Rennbahnhunde und werden in eher ländlichen Umgebungen gehalten.)

  • Du hast recht. Wahrscheinlich habe ich ein paar zu viele traurige Geschichten von geretteten Greys gelesen und damit auf viele geschlossen.

    Es ist gut zu hören, dass es nicht ganz so ist wie ich gedacht habe und mein glauben an die Menschheit nicht ganz zerstört (Wenn man die nicht Hunde relevanten Themen außer Acht lässt)

    In Spanien soll es aber schlimm sein, oder? Gelesen hab ich, dass dort die Hunde, oft nach der Jagdseasion, einfach sich selber überlassen werden, bis sie von einer Tierrettung eingefangen werden.

    In wie weit stimmt das?

  • Das passiert natürlich auch, aber viele verkaufen die Hunde dann einfach.

    Tierschutz bekommt man eher die schlimmsten Fälle bzw. werden die öffentlich gemacht.

  • Ich hatte mal einen Galgo als Pflegehund für etwas über ein Jahr. War ein völlig unkomplizierter Hund. Arg ängstlich, aber hat alles gut mitgemacht.

    Aber Freilauf war halt immer ein Risiko. Wobei der Besitzer das auch nicht sonderlich geübt hat, der hat sie einfach jagen lassen. Also keine Ahnung was da mit Erziehung drin ist.

    Wichtig finde ich (eigentlich für jeden Hund), dass er einmal am Tag richtig toben kann und für einen Windhund geht das halt schlecht an der Schleppleine, weil die richtig rennen wollen. Da sollte man sich vorher Gedanken machen, wie man das realisieren kann.

  • Hier wohnen eine Whippethündin und eine Windhundmischlingshündin aus Spanien. Als Expertin bezeichne ich mich nicht, bin weit davon entfernt.

    Zu den Fragen:

    Freilauf ist an ausgewählten Orten möglich, wenn die Hunde jagen, meinen sie es ernst und wollen nicht spielen. Ihr liebstes Hobby wäre - wenn ich sie lassen würde - hetzen, packen, töten. Die Rennbahn und Coursing kommen verletzungs- bzw. altersbedingt nicht mehr in Frage, macht die Hunde meiner bescheidenen Erfahrung nach sehr glücklich. Zum Rennen zwingen kann man sie wahrlich nicht, nur Pferde können so deppert sein, unter Zwang zu laufen. Und auch das nicht immer.
    Freier Zugang zu Bett und Sofa etc. ist zwingend erforderlich, ebenso viel Körperkontakt.
    Über unsere Futterkosten möchte ich nicht sprechen, die Höhe hat keinerlei allgemeingültige Aussagekraft.
    Die Hunde haben ein eigenes Tierarztsparkonto, für den Notfall eine wohlhabende Tante und für jede eine OP-Versicherung.
    Im Haus leben auch drei Galgorüden eines Nachbarn, alle mit spanischer Jagdvergangenheit, aber keiner der 3 ist ein traumatisierter Ex-Jagdhund.
    Unbedingt nach seriösen Galgoimporteuren suchen bevor ein Hund gekauft wird - ein Merkmal für „gute“ Vereine ist eine möglichst sachliche Beschreibung des Hundes, alle weinerlichen, überemotionalen und womöglich noch in der Ich-Form geschriebenen Hundebeschreibungen deuten aus meiner Erfahrung auf unseriösen bis schrägen Tierhandel hin.

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