Angsthund und Beschäftigung (Kurse/Seminare)
-
-
Ich würde mit den Hunden gerne verschiedene Kurse ausprobieren. Das Mogeltier ist aber ein Angsthund. Wir haben jetzt 2 Runden Hundeschule hinter uns, aber tatsächlich war er eher Zaungast (zwar in der Gruppe drin, aber nicht zu den praktischen Übungen zu bewegen) und wir waren schon froh, dass er wegen der Anwesenheit anderer Hunde und Menschen nicht in Dauerpanik ausgebrochen ist, sondern sich zumindest ruhig verhalten hat. Für ihn war das in der Tat schon ein großer Fortschritt.
Es heißt ja, Beschäftigung stärkt die Bindung und das Selbstvertrauen. Beim Mantrailing (käme für ihn vermutlich eher nicht in Frage, er schnüffelt nicht so viel) lese ich sogar immer wieder, dass es auch gerade für Angsthunde geeignet wäre. Aber wie soll das in der Praxis funktionieren, wenn der Hund nach innen gerichtet ist, nicht ansprechbar ist und eher wie festgewurzelt steht bzw. sich unter den nächsten Tisch oder so verkriechen würde? Motivation oder Belohnung über Futter fallen komplett aus.
Aktuell schwebt mir Degility vor. Das wäre zumindest schon mal Indoor, ohne Außenreize und so. Conchi (Hund 2) würde das sicherlich Spaß machen, auch wenn sie eher der Renn- und Actionhund ist. Aber sie muss noch lernen, ihre überlangen Beinen zu koordinieren und sich auf uns zu fokussieren. Für das Mogeltier könnte es auch gut sein, schön langsam und bedächtig.
Hat schon mal jemand eigene Erfahrungen mit einem Angsthund gemacht oder hatte einen Angsthund in seinen Kursen und kann berichten, wie das gehandhabt wurde?
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Ich habe mir damals mit Bonnie eine Hundeschule gesucht, die mir nicht viel dreinredet^^. Ich habe gesagt, ich suche mit Bonnie einen Kurs, es war dann Tricksen, damit Bonnie sieht, daß andere Menschen mit ihren Hunden positiv umgehen, ich möchte aber jeder zeit selbst entscheiden, was ich mit ihr mitmache und was nicht und wann ich nach Hause gehe, weil ich merke, es reicht für den Tag.
Der Platz war sehr groß und der Abstand riesig. Wir haben Anfangs bestimmt 30 Meter entfernt oder noch weiter die Übungen mitgemacht. Bonnie hatte da total ihren Spaß. Und irgendwann, ich weiß nicht, wie oft wir da schon waren, hatte sie genug von der Distanz und hat sich von sich aus der Gruppe genähert und irgendwann waren wir mittendrin.
Sie wurde nie gelockt, nie groß angesprochen und natürlich hat nie jemand versucht sie anzufassen. Bei ihr wäre das allerding in einer Halle oder einem deutlich eingezäunten Gelände nicht möglich gewesen, ihr Geist muß immer die Möglichkeit haben, Fluchtwege zu sehen, ist das nicht möglich, geht gar nichts, dann hat sie nur Angst.
Diese Stunden waren für sie ein totales Highlight
-
Wir machen Onlinekurse. Könnte mir auch ehrlich nicht vorstellen wie der Babyhund TM irgendwas an klassischer Hundeschule freudig mitmacht, dabei würde ich sie schon lange nicht mehr als klassischen Angsthund bezeichnen.
Wir haben mal einen Hundekanukurs gemacht und das war kurz vor Katastrophe, weil der Trainer nicht sehen wollte, das er das Problem durch pure Anwesenheit ist, der Hund war da nämlich schon lange Paddelprofi.
Eventuell Einzelstunden mit Headset, aber da gebe ich zu, das wäre mir für Spiel und Spaß zu teuer.
-
Also ich traile ja und ich habe einen neuen, ängstlichen Hund - meiner persönlichen Meinung nach nicht mal ein Angsthund, dafür ist sie in zu vielen Situationen zu gut.
Jede Woche ein anderer Ort. Über ein halbes Jahr grundsätzlich im Dunkeln. Stadt, Autos, viele fremde Menschen, viele Hundebegegnungen, Lärm. Einen anderen Menschen suchen. Ich sehe das für uns noch ganz lange nicht. Ich nehme sie mit, sie wartet (gut) im Auto, geht (gut) an dem fremden Ort ein bisschen Gassi und bekommt von einer Suchperson fürs Nichtstun eine Schale Katzenfutter (noch nicht gut) - jede Woche. Und dennoch sind wir wirklich meilenweit davon entfernt auch nur mit ihr anzufangen.
Klar, trailt ein Hund erstmal gut, dann sind viele Ängste vergessen. Aber du musst überlegen, ob dein Hund einen anderen Menschen freudig und triebig suchen würde. Daran scheitert es bei uns.
Ansonsten denke ich, kann man ruhig mal testen, wenn es dem Hund zuzumuten ist. Überlege, was dein Hund gerne macht und wo du ihn siehst. Beziehe auch die äußeren Umstände der Angebote in deine Überlegungen ein. Und sonst gibts sooo viele tolle Sachen, die man Zuhause machen kann. Finde ich selbst zwar auch schwer, mich immer aufzuraffen, aber für ängstliche Hunde sind so Sachen wie Balancieren, Springen, Nasenarbeit und Tricks meiner Meinung nach immer ganz toll um etwas Selbstbewusstsein aufzubauen.
-
Beim Mantrailing (käme für ihn vermutlich eher nicht in Frage, er schnüffelt nicht so viel) lese ich sogar immer wieder, dass es auch gerade für Angsthunde geeignet wäre.
ganz ehrlich? Das wird halt auch gerne so verkauft und dann siehst Du die Angsthunde ihre Leute durch die Gegend ziehen, oft suchen sie gar nicht, und es wird als "Therapie" verkauft, weils halt grad 'in' ist.
Ich würd schaun - was macht Deinem Hund generell Spaß und wie kannst Du das dann evtl in einer Gruppe umsetzen und profitiert ihr davon oder nicht.
-
-
Dieses Degilitydigs hat sich meines Wissens nach nicht durchgesetzt
-
Mantrailing KANN geeignet sein für einen ängstlichen Hund, aber es kommt sehr auf die Umstände an, sonst ist es sinnlose Augenwischerei. Das Training muss sehr an den individuellen Hund angepasst werden, in allen Facetten. Das können die meisten 8:15-Trailgruppen nicht leisten. Es hängt auch davon ab, welche Angstauslöser der Hund hat, wie weit die Ängste schon generalisiert sind. Der Aufbau muss in sicherer Umgebung angstfrei erfolgen, und zwar sicher subjektiv für den betreffenden Hund (das gilt für jede Beschäftigung!). Wenn der Hund in Wald und Feld ok ist, dann da und nicht in urbaner Umgebung. Ich würde dazu raten, lieber mit Dingen anzufangen, die man zuhause aufbauen kann. Da fühlen sich die meisten Hunde ja sicher, da kann man auch testen, was dem Hund besser liegt - es müssen ja nicht Suchspiele sein, wenn er lieber trickst oder Hindernisse überwindet.
-
Ich bin mit meinem recht feigen, schüchternen Hund (kein Angsthund) in einer guten hundeschule vom junghundekurs an.
Dort ist alles kann nichts muss.
Es gibt auch Teams die hinter nem Hügel mittrainieren, ich kann jederzeit aktiv die Trainer wegschicken wenn es für Samu gerade zu nah wird. Das hat allen dreien wirklich viel Selbstbewusstsein gegeben.
Wenn dein Hund aber schon mit dem Setting per se soprobleme hat dass du dort kein lernen siehst würde ich lieber alleine trainieren.
Die Sicherheit kommt ja nicht davon dass du in ner Gruppe bist sondern dass ihr gemeinsam Erfolgserlebnisse habt.
Ich mag da für unsichere Hunde langsame bewegungsübungen, Motorik, Balance, cavaletti, aber auch körperliche Tricks aus dem dogdancing
-
Wir hatten Lilly nach Rücksprache mit der Trainerin für ein paar Stunden in Momos Junghundespielstunde dabei. Da war der Name tatsächlich Programm - es wurde minimal trainiert und daneben fand viel angeleitete Interaktion statt. Sehr gut moderiert, auf 3-4 Hunde kam ein Helfer und die Trainerin hat Lilly so eingebaut, dass sie das Geschehen beobachten und nach Wunsch teilnehmen konnten und die Jungspunde gelernt haben, sie nicht ungefragt zu belästigen. Das war schon gut, wir konnten es nur leider wegen Zeitverlegung nicht weiterführen.
Was „klassische“ Kurse wie Mantrailing, Agility, Dummytraining oder Ähnliches angeht, die sehe ich für Lilly nicht als passend an. Damit sie etwas gerne macht und auch ihre Hemmungen dafür überwindet, muss sie intrinsisch einen Sinn darin sehen. Sie macht kaum Tricks nur „zum Gefallen“ oder für Futter. Wir haben uns also ein eigenes kleines Übungsprogramm erarbeitet aus dem, was sie gerne macht.
Bei Druck und viel Aufmerksamkeit macht Lilly zu. Deshalb würde ich mit ihr kein klassisches Hundeschulsetting wählen, da bleibt das nämlich nicht aus. Sie kann mittlerweile fremde Menschen und Hunde gut aushalten, aber nicht mit viel Aufmerksamkeit für sie. Sie reagiert gut darauf, wenn ich ihr Aufmerksamkeit schenke, aber nur, wenn keine zusätzlich Druck ausübenden Faktoren dabei sind. Und sie entscheidet selbst, wie lange sie mitmacht und wann es genug ist. Das passt nicht für standardisierte Kurse.
In ihrer Anfangszeit bei uns haben wir draußen gemeinsam Verstecke gesucht und ganz leichte Futterspiele gemacht. Mittlerweile kann sie „Sitz“ und Platz, gelegentlich gibt sie Pfötchen, sucht kleine Fährten ab, im Wald haben wir Kletterspaß und minimal Unterordnung. Daneben ist sie Streberin bei Wildsichtung und sorgt als familieneigenes Fräulein Rottenmeier auch dafür, dass die Jungpudelin die Familienregeln einhältLetzteres ist tatsächlich die Beschäftigung, die sie richtig lohnend findet.
-
Ich denke es ist sehr schwierig mit einem Hund in einem Hundekurs, wenn der Hund nicht mitmachen kann.
Das würde mir Druck machen und das merkt der Hund.
Ich habe bisher immer die Erfahrung gemacht, dass es in Hundekursen um Ehrgeiz geht und es ist immer so, dass vermeintlich "bessere" Hund wachsen an so "Hunden, die nicht mithalten können".Ich halte das für einen Kampf gegen Windmühlen.
Da müsste es schon eine Gruppe von Angsthunden sein, die gut geleitet wird.
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!