Heute im TV: Das Leiden auf vier Pfoten - Züchten wir unsere Haustiere kaputt?

  • Ja klar, also bitte keine gesetzliche Regelung die für alle gilt?

    Zwischen einer validen gesetzlichen Regelung mit klarer Einstufung und einer staatlichen Lenkung der Heimtierzucht gleich einem diktatorischen Eingreifen, das ein perverses Maß der Überwachung des Privatlebens der Bürger benötigen würde, liegen aber nun doch bitte ganze Galaxien.

    Und Rassehundezucht ist eben nicht gesetzlich verpflichtend. Wenn sich da einer in seinen Bottleneck verrennt, kann der immer noch sagen, er lässt es halt. Aber die Vorstellung, dass PeTA (oder sonst irgendne selbstgerechte Tierschutztruppe) da wie die Stasi oder die ICE durch die Straßen patrollieren, auf der Suche nach UPS Würfen und Vermehrern ohne staatliche Lizenz ist an Dystopie kaumnoch zu überbieten.
    Und was sieht dieser Alptraum bei UPS Würfen für die Produkte vor? Lässt man die lang genug am Leben, um zu testen, ob sie gesund genug sind? Oder wird da nach guter alter Tradition sofort gemerzt?

  • Für die meisten Sachen gibt es wie schon so oft erwähnt bereits ein Verbot damit zu züchten. Weil so viele Jahre alle einfach drüber hinweggeschaut haben, ist die Kacke jetzt so am Dampfen.

    Und Vermehrer interessieren solche Regeln schon längst nicht.

  • Ja klar, also bitte keine gesetzliche Regelung die für alle gilt?

    Doch gerne, aber bitte in vernünftig und realistisch.

    Und eine staatliche Generalüberwachung ist einfach nicht realistisch, wenn jetzt schon nicht genug Personal vorhanden ist, wie die Doku erwähnt. Und mal so eben lässt sich halt auch keine umfängliche Merkmalsliste erstellen, sonst würden sie es nicht seit Monaten? Oder sogar mittlerweile Jahren? versuchen. Aber stellt sich heraus: sobald es tiefer geht als "Gen schlecht? = Verboten", wird es einfach super schwierig.

    Ich hab dich ja gebeten, ausreichend Nase oder Bein zu definieren. Oder wann eine Rute eine Rute ist. Denn auch das hat man in der Doku gesehen: die Frenchie-Leute waren der festen Überzeugung, dass ihre Hunde Ruten haben. Und wenn man Rute als "Schwanzwirbel sind vorhanden" definiert, haben sie sogar Recht! Und dass obwohl uns allen klar ist, dass diese "Ruten" alles andere als funktional sind. Also sagen wir, es ist eine Rute, wenn die Schwanzwirbel angelegt sind und die Rute mindestens so lang ist, dass sie das Genital bedeckt. Was ist dann mit Kringelruten? Rute ja oder nein? Wenn Kringelruten nicht als gesunde Rute zählen: wann ist es eine Kringelrute?

    Oder bei HD: HD B wären ja leichte knöcherne Veränderungen, die aber keine physiologische Auswirkung haben. Also sind Hunde mit HD B genauso wenig eingeschränkt, wie Hunde mit HD A. Warum sollte man die ausschließen? Vor allem wenn auch HD C oder schlechter aus reinen HD A Verpaarungen fallen kann? Und wenn wir rechtsbindende Kriterien festlegen wollen: wann genau ist es eigentlich nicht HD B und wann schon HD A? Wie viel Prozent vom Oberschenkelkopf müssen abgedeckt werden? Wie viel Grad Bewegung müssen drin sein, wie viel dürfen?

    Selbst bei testbaren Genen ist die Diskussion nicht einfach. Denn was ist mit Anlagenträgern? Was ist mit Risikofaktoren (also Gene, die bei Erkrankung vorliegen, aber nicht automatisch zur Erkrankung führen) und was mit deren Trägern?

  • Und wenn wir rechtsbindende Kriterien festlegen wollen: wann genau ist es eigentlich nicht HD B und wann schon HD A? Wie viel Prozent vom Oberschenkelkopf müssen abgedeckt werden? Wie viel Grad Bewegung müssen drin sein, wie viel dürfen?

    Die Kriterien in meinem Verein wurden über die Jahrzehnte sogar verschärft. Ein HD A Hund aus den 90igern wäre heute ggf. schlechter eingestuft.

  • Ich habe mir die Kommentare durchgelesen und sehe sehr viel Kritik gegenüber ihr, was ja auch berechtigt ist.

    Ich sehe aber 0 Kritik gegenüber den ganzen promis die ihre Qualzuchten schön in die Kamera halten? Wieso? Die haben sich offenbar auch nicht informiert, sehen ws ihren Fehler so eine Zucht zu unterstützen bis heute nicht ein, aber da wird nichts gesagt. Wieso?

    Ich würde eher die Leute kritisieren die ihren Fehler nicht einsehen statt eine Person die es tut.

    wahrscheinlich findet man dazu nichts, weil es da um das gezeigte in der Dokumentation geht ?

    Wenn wir von der selben Gruppe reden, dann sind da viele Menschen drin, die sich das ganze Thema mal mehr zu herzen nehmen sollten.

    Wird gleich am Anfang auch so gezeigt. Ich verstehe nicht warum eine Person die ihren Fehler einsieht noch mehr Kritik bekommt. Sicher ist es wichtig, dass man auch bei den Käufer das Bewusstsein schafft, aber warum dann nicht bei denen ansetzen bei dem diese Einsicht noch nicht vorhanden ist?

  • wahrscheinlich findet man dazu nichts, weil es da um das gezeigte in der Dokumentation geht ?

    Wenn wir von der selben Gruppe reden, dann sind da viele Menschen drin, die sich das ganze Thema mal mehr zu herzen nehmen sollten.

    Wird gleich am Anfang auch so gezeigt. Ich verstehe nicht warum eine Person die ihren Fehler einsieht noch mehr Kritik bekommt. Sicher ist es wichtig, dass man auch bei den Käufer das Bewusstsein schafft, aber warum dann nicht bei denen ansetzen bei dem diese Einsicht noch nicht vorhanden ist?

    weil man nicht den Eindruck hat, das sie verstanden hat das sie eine Mitschuld an dem ganzen hat?. Bei der anderen Frau die auch begleitet wird hat man diesen Eindruck auch nicht. Man kann ja nur das bewerten was man da zu sehen und hören bekommt.

    Bei der Spitz Besitzerin kommt noch dazu, das sie zwei extrem bekannte Verkäufer unterstützt hat. Also das wäre auch wenn ihre Hunde top gesund wären seine Kritik Wert. Über die gibt es genug im Internet, da kann keiner sagen das er das nicht wusste.
    Bei der Frenchie Besitzerin hat man die Herkunft ja nicht erfahren, da kann man dann weniger drüber reden.

    Ich denke aber, das die Spitz Besitzerin nicht nur Gegenwind bekommt und da schon noch genug positives für sie an Kommentaren im Internet über bleibt.
    Das war jetzt ja nur das eine was ich gesehen hatte, ich bin nicht in zig gruppen und so :D aber ich denke da wird es genug Leute geben die sie toll finden.

  • Ich glaube, man kommt einfach überhaupt nicht weiter, wenn man darauf setzt, dass aufgeklärte Käufer verhindern könnten, dass weiterhin im einem großen Maße Qualzuchthunde in Deutschland geboren oder nach Deutschland zum Zweck der Anschaffung importiert werden. Das funktioniert auch nicht bei kupierten Hunden. Denn 1. wird man niemals (fast) alle Käufer in einem ausreichenden Maße aufklären können (Das funktioniert auch in keinem anderen Bereich) und 2. wird es immer einen gar nicht so geringen Anteil an Käufern geben, denen das Leid der Tiere einfach egal ist oder die sich das eben schön reden. Glücklicherweise ist das in einem Rechtsstaat, der sich zudem den Schutz der Tiere ins Grundgesetz geschrieben hat, auch gar nicht nötig.

    Und ich bleibe dabei, wir haben in erster Linie ein Vollzugsdefizit. Und ja, es wäre schön gewesen, wenn Qualzuchten durch die bereits begonnene Überarbeitung des Tierschutzgesetzes in der alten Legislaturperiode besser definiert worden wären. Ist aber nun nicht mehr geschehen und wird nun in dieser Legislatur ziemlich sicher auf Eis gelegt.

    Trotzdem gibt der aktuelle Paragraph schon einiges her und die Veterinärämter sind grundsätzlich (wären sie nicht sowieso schon überlastet) befugt, mit Bezug auf §11b Zuchtverbote und auch Kastrationsanordnungen auszusprechen. Diese würden dann bei Widerspruch gerichtlich überprüft werden und die Urteile hätten dann eine richtungsweisende Wirkung. Das heißt, die Veterinärämter würden mehr Rechtssicherheit erlangen, wenn sie Fälle entsprechend bescheiden und Zuchtverbote anordnen. Da kommen wir zum nächsten Problem, der überlasteten Justiz ...
    Also steht und fällt alles eben momentan mit den einzelnen Amtsveterinären und der Frage, wie viel Zeit sie in das Thema Qualzucht stecken können, dürfen und wollen. Die angedachte gesetzlich festgeschriebene Kriterienliste hätte sicherlich hier Anschub geleistet, dass auch flächendeckend mehr angeschoben wird.

    Ansonsten bleibt neben dem politischen Engagement mMn nicht viel anderes als darauf zu warten, dass einzelne Veterinärämter mutig voranschreiten und hoffentlich bald entsprechende Urteile fallen, die dann eben anderen Veterinärämtern eine gewisse Rechtssicherheit und Richtung geben.

  • ich habe jetzt in der vergangenen Zeit einige Postings angezeigt bekommen, wo Leute nach Zwergspitzen suchen in Verbindung mit der Doku, "habe die Doku gesehen und würde gerne wissen wo ich einen zwergspitz kaufen kann" /"habe die Doku gesehen und würde gerne einem gesunden zwergspitz ein zuhause geben, wo finde ich Züchter" usw.

    Finde ich sehr "spannend" (hab gerade kein besseres Wort dafür), das Leute sich etwas ansehen wo es um das Leid der Tiere geht und dann für sich entscheiden das sie auch so einen wollen (zwar in gesund, aber sie haben es gesehen und das hat dann das Interesse an der Rasse geweckt :exploding_head:).

  • sie haben es gesehen und das hat dann das Interesse an der Rasse geweckt

    Das lese ich aus deinen Beispielen so aber nicht zwangsläufig heraus. Wäre ja auch möglich, dass man die Rasse generell interessant findet (auch vor der Doku) und nun aber nicht den gleichen Fehler wie die Frau in der Doku machen möchte.

  • sie haben es gesehen und das hat dann das Interesse an der Rasse geweckt

    Das lese ich aus deinen Beispielen so aber nicht zwangsläufig heraus. Wäre ja auch möglich, dass man die Rasse generell interessant findet (auch vor der Doku) und nun aber nicht den gleichen Fehler wie die Frau in der Doku machen möchte.

    so las sich das alles für mich nicht. Aber möglich wäre es!!

    Dazu ist dann vielleicht auch noch spannend das niemand in den Antworten Züchter empfehlen kann, da kommen immer nur Ansagen das man bei seriösen Züchtern kaufen soll aber keiner kann auch nur einen nennen.

    Echt traurig für die Rasse

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