Hilfe! Unser Hund steht ständig unter Strom
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Hallo zusammen,
Wir sind neu hier und möchte direkt mal etwas zu unserem Hund loswerden.
Unser Hannes (Labrador-Weimaraner Mix) ist jetzt 1 Jahr und 5 Monate alt. Er ist seit circa 12 Monaten bei uns.
Hannes ist ein absolut lieber und verspielter Typ. Die ersten 5 Monate seines Lebens hatte er es leider nicht einfach. Danach kam er zu uns. Bei uns wird er mit viel Auslauf, großem Garten, zwei Kindern im Alter von 9 und 6 und viel Abwechslung groß.
Hannes ist unser erster eigener Hund. Wir beide sind allerdings mit Hunden groß geworden und haben doch etwas Hundeerfahrung.
Nun manchmal muss man eben feststellen, dass es nicht immer so ein „Klacks“ ist wie man es bei Mutti damals vllt mitbekommen hatIm Haus ist Hannes ein mittlerweile entspannter Hund geworden. Aber draußen ist er für unser Empfinden absolut gestresst und sogar etwas überreizt.
Damit sind wir auch schon beim Thema:
Sobald wir rausgehen, hat dieser Hund nur noch die Nase auf dem Boden. Er blendet alles um sich herum aus. Wirklich ALLES. Er nimmt kein Futter mehr an, er überhört uns schlichtweg. Keinerlei Beachtung.
Jedoch nur wenn er an der Leine ist. Läuft er ohne Leine orientiert er sich doch recht häufig an uns.
Er schaut zurück um sich zu vergewissern. Er hört, ich muss zugeben momentan nur mäßig, auf den Rückruf/Pfiff. Er ist an sämtlichen Interaktionen mit uns interessiert.
Natürlich leinen wir ihn nur ab, wenn das Umfeld mehr als ausreichend zu überblicken ist. Wir wohnen direkt am Feld und man hat teilweise einen Kilometerlangen Überblick.
Also bitte spart euch „Man lässt den Hund nur frei laufen wenn er zu 100% auf den Rückruf hört“Ich möchte trotzdem das Hannes seine gewissen Freiheiten hat.
Habt ihr eine Idee, wie ich mehr Ruhe in den Spaziergang bekomme?
Und bevor ihr fragt: ja.. der Hund hat genug Auslauf. Morgens, Mittags, Abends. Zwischendurch werden Dummys gesucht oder andere Dinge getan die ihn Mental auslasten.
Kann es unter anderem auch daran liegen, dass er mit seinen knapp 1 1/2 Jahren grad voll „im Saft“ steht und ihm die Hormone zu Kopf steigen?😄Ich wäre wirklich dankbar für einige Tipps und Anregungen..
Unser Hundetrainer meinte, wir sollen in aktuell erstmal nur aus der Hand füttern. Ihm quasi zu verstehen geben „wir sind essentiell wichtig für dich - auf uns liegt der Fokus“
Das sollten wir alles im Garten, einer Reizarmen Umgebung, mit ihm an der Leine machen. Bei jedem, von alleine gesuchten, Blickkontakt von ihm eine dicke Portion Futter. So dass es sich für ihn so richtig lohnt.
Soweit so gut.. nach der zweiten Mahlzeit wusste Hannes was wir von ihm wollten und das ganze war quasi ein Selbstläufer. Ständiger Blickkontakt und super Leinenführig. Das ganze eine Woche gemacht um es zu festigen. Angefangen es außerhalb des Gartens anzuwenden - Chancenlos. Es interessiert ihn nicht die Bohne. Schnuppern und „Zeitung lesen“, alle 2 Meter markieren bis auf den letzten Tropfen, das ist seins.
So.. ich hoffe ihr habt einen kleinen Eindruck erhalten und ich hab nicht zu viel geschrieben 😅Ich danke euch im Vorfeld schonmal für nützliche Tipps!
Liebe Grüße aus dem westlichsten Teil Deutschlands! - Vor einem Moment
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Hallo,
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Klingt ein wenig so, als würden die Hormone richtig rein ballern. Ich weiß, du hast dieses „Ableinen jaja nur wenn der Hund auch hört“ so ein bisschen abgetan, aber der Hund kommt jetzt richtig in die Pubertät, noch dazu wird er wohl ab 2 vielleicht noch jaglich interessiert(er), ich würde also zumindest eine Schleppleine an den Hund packen, daran kann man dann nämlich auch am Rückruf arbeiten. Noch dazu ist September; nicht nur das Wild wird aktiver, auch werden (zumindest bei uns, ich merke es an unserem intakten Rüden) viele Hündinnen im Herbst (und Frühjahr) läufig. Und ich glaube du willst nicht, dass Hannes abzischt, wenn er sowieso gerade gedanklich auf Abwegen ist.
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Du hast nen jungen, pubertären Jagdhund aus dubioser Quelle, machst mMn sehr viel mit ihm (3x tgl spazierengehen, zwischendurch noch Dummy, mit zwei Kindern in dem Alter wird auch genug Action sein), bist nicht sonderlich konsequent (deinen Rückruf hast dir wahrscheinlich ausreichend ruiniert, dass man was anderes aufbauen müsste) - sind wir ehrlich, besser wird da gar nichts solange du das weiterhin so handhabst…
Trick 17 gibts da nicht, eher im Gegenteil, demnächst sind wir nicht mehr bei „Rückruf ignorieren“ sondern bei „er ist dann mal weg“.Die Frage ist was ihr leisten könnt und wollt und auch wie realistisch das angestrebte Ziel mit diesem Hund ist.
Ich würde mir einen Trainer suchen, der Ahnung von Jagdhunden hat und den draufgucken lassen… und dann entscheiden ob ich Bock hab mir den Arsch abzutrainieren oder ob’s mir zu anstrengend ist und dann gibt’s diverse Möglichkeiten…
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ich würde also zumindest eine Schleppleine an den Hund packen, daran kann man dann nämlich auch am Rückruf arbeiten.
Sorry, gar nicht erwähnt. Die schleppleine ist seit geraumer Zeit tatsächlich dran. Rückruf wird regelmäßig trainiert. Ehrlicherweise aber nicht wenn er so heftig unter Spannung steht da es absolut nichts bringt.
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Pubertät plus vermutlich wenig Impulskontrolle gelernt und möglicherweise auch ausbaufähige Grunderziehung. Ich rate tatsächlich zu einer netten Hundeschule. Da kannst du mittelfristig auch die Kinder mit einbringen und da auch in der Zusammenarbeit Grundsteine legen.
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Die Pubertät/Adoleszenz beim Rüden:
die Selbstständigkeit wird größer, die kindliche Abhängigkeit vom Elterntier/ menschlichen -Elternersatz läßt nach;
der Jagdtrieb wird jetzt erst so richtig entdeckt;
desgleichen kommt, bedingt durch eine zeitweilige Flutung mit Hormonen, die Sexualität und das Interesse an Hündinnen jetzt so richtig in Fahrt;
zugleich sind Konzentrationsfähigkeit und Frustrationstoleranz erschwert, kein Wunder, wenn so viel aufregend Neues auf einen einstürmt und gleichzeitig Umbauprozesse im Hirn stattfinden.
Jäger, die ihre Hunde bis dahin frei laufen lassen konnten, verwenden spätestens ab jetzt konsequent eine Schleppleine.
Hunde, gerade Rüden, fallen in dieser Zeit oft hinter das zurück, was sie vorher schon recht gut leisten konnten. Bei vielen ist dann auch weniger mehr: Was du schilderst, klingt ein bißchen danach, als ob es am Tag zuviel aufregende Betätigung für den Hund sein könnte.
Könntest du mal euren Tagesablauf schildern?
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Sobald wir rausgehen, hat dieser Hund nur noch die Nase auf dem Boden. Er blendet alles um sich herum aus. Wirklich ALLES. Er nimmt kein Futter mehr an, er überhört uns schlichtweg. Keinerlei Beachtung.gJoIch möchte trotzdem das Hannes seine gewissen Freiheiten hat.
Jo, unausgelasteter Jagdhund der machen darf was er will.
Und ne, erst lernt man sich zusammenzureißen, dann kann man die Zügel lockern.
Und bevor ihr fragt: ja.. der Hund hat genug Auslauf. Morgens, Mittags, Abends. Zwischendurch werden Dummys gesucht oder andere Dinge getan die ihn Mental auslasten.
Bissl Dummy suchen lastet den nicht aus, wenn ihr es nicht gerade richtig ordentlich angeht.
Was sind die anderen Dinge?
Unser Hundetrainer meinte, wir sollen in aktuell erstmal nur aus der Hand füttern. Ihm quasi zu verstehen geben „wir sind essentiell wichtig für dich - auf uns liegt der Fokus“
Jo, und solange es nichts Spannenderes gibt, funktioniert das wunderbar.
Such dir einen Trainer der mit Jagdhunden arbeitet und nicht einen der Familienhunde bespaßt.
Angefangen es außerhalb des Gartens anzuwenden - Chancenlos. Es interessiert ihn nicht die Bohne. Schnuppern und „Zeitung lesen“, alle 2 Meter markieren bis auf den letzten Tropfen, das ist seins.
Genau, das ist eben spannender.
Ich lese da nichts von einem überreizten Hund oder so. Ich lese da gelangweilter Jagdhund der nicht gelernt hat, dass nicht alles nach seiner Nase tanzt. Im wörtlichen und sprichwörtlichen Sinne.
Für mich klingt das einfach nur als würde der Weimarer gut durchschlagen. So benehmen sie meine Jungs wenn ich die Zügel zu locker lasse und sie länger nicht mehr jagen durften.
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Klingt nicht untypisch für einen reizoffenen, adoleszenten Jagdhund - so waren meine Spaniels auch im Jugendalter, teilweise noch länger danach. Die Welt ist megaspannend, es gibt unendlich viel zu entdecken inklusive leckerer Damendüfte. Warum sollte er da ständig nach euch gucken, wenn er doch weiss, dass ihr durch die Leine gesichert seid? Euch hat er den ganzen Tag und die Nacht. Die verlockende Welt der Outdoor-Gerüche nur beim Spaziergang.
Freiwilligen Blickkontakt draussen belohnen ist gut, mache ich auch, aber ich halte nichts davon, den Hund durch Futterentzug dazu zu zwingen - selbst wenn es funktionieren würde. Mit meinem aktuellen Hund bin ich in dem Alter nicht in spannender Umgebung spazieren gegangen, sondern nur an der Schlepp eine kurze Strecke ganz ruhig hin und her, 10x, 12x, wasauchimmer. Bis er wieder auf meinen Planeten runter kam. Freilauf gab es anderswo, wo dies gefahrlos möglich war. Parallel gab es jagdnahe Beschäftigung, bei der Hund seine hervorragende Nase sinnvoll einsetzen konnte. Damit konnte ich mit der Zeit seine Ansprechbarkeit draussen sehr verbessern. Das dauert aber seine Zeit. Und ich erwarte nicht, dass ein Jagdhund (und durch den Weimaraneranteil seid ihr da sehr nahe dran an Zucht auf jagdliche Leistung) seine Umwelt ständig komplett ausblendet und nur Augen für mich hat. Aber er darf nicht ungehemmt in die Leine donnern, sobald er einen spannenden Geruch wahrnimmt. Anzeige Ja, Abflug Nein ist mein Ziel.
Nicht jeder Trainer kann gut mit Jagdhunden, viele kennen sich eher besser mit Hütis aus. Es könnte sich lohnen, sich da mal in weiterem Umkreis umzusehen.
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Wenn "nur mäßig" auf den Rückruf reagiert wird, sollte die Leine dran bleiben, egal wie die Umgebung aussieht. Hier isses bspw so dass die Leine sofort wieder dran oder garnicht erst abkommt wenn ich den Eindruck hab der Hund wird nicht zuverlässig auf mich reagieren ( können ). Wenn die Aufmerksamkeit nicht da sein kann gibt's eben kein Recht auf Freilauf, und wenn ich mich nicht auf den Rückruf verlassen kann wär mir das Risiko zu hoch. Laufen kann er solange das nicht möglich ist ja auch unter gesicherten Rahmenbedingungen.
Aufm Feld kanns durchaus auch mal sein dass irgendwo ein Hase sitzt, die sieht man oft erst sehr spät oder manchmal auch garnicht, auch wenn ich prinzipiell erstmal verstehen kann dass man sich bei ausreichender Sicht sicher fühlt.
Dass die Aufmerksamkeit ohne Leine zu euch höher sein kann, kann auch daran liegen dass er an der Leine ja spürt dass ihr da seid, während man ohne Leine schonmal schauen muss, also kann man sich an der Leine auch besser voll auf andere Dinge konzentrieren, wenn dem Hund erstmal dran liegt dass ihr nicht zu weit weg seid.
In dem Alter kann sich das aber auch jederzeit ändern. Er kann bspw selbst schauen ob für ihn nicht doch ne höhere Distanz drin ist oder man unter bestimmten Voraussetzungen nicht auch drauf scheißen kann. Und so Dinge wie jagdbare Objekte für einen jagdlich triebigen Hund oder läufige Hündinnen für nen Rüden sind da im Zweifel auch einfach mal wichtiger als Herrchen/Frauchen.
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Beschreib doch mal Euren Tagesablauf und was Ihr mit Hannes genau macht.
Generell wäre der Jungspund bei mir an der langen Schleppleine. Zum einen um seinen Radius zu begrenzen und zum anderen um seiner gleich habhaft zu werden wenn er die Ohren wieder nur zur Deko hat.
- Vor einem Moment
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