Hilfe ich hab das Gefühl zu ersticken

  • ihr haltet die alle für psychisch krank


    Es geht darum, dass sich jemand nach der eigenen Beschreibung in einer akuten psychischem Ausnahmesituation befindet. Dafür kann man sich Hilfe holen. Und da ist nix verwerfliches dabei.

    Vor allem kann man sich auch erst mal entlasten, erst mal in Form von Entlastung von dem mentalen Stress (indem man sich Alternativen eröffnet) als auch von der realen Arbeitsbelastung, indem man andere Personen ins Boot holt.

    Wenn man unter Panikattacken leidet, ist es sehr sinnvoll, sich schnell Hilfe zu holen, sowas verfestigt sich sonst auch gerne mal.

  • Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen aber mein erster Gedanke bei „psychische Ausnahmesituation“ und „Gefühl zu ersticken“ wäre mal bei der Telefonseelsorge anzurufen oder denen zu schreiben

    https://www.telefonseelsorge.de

    Ich glaube, da ist dir vlt erst mal mehr geholfen als in einem Forum und du findest vlt heraus ob du dir weitere professionelle Hilfe suchen solltest . Du kannst dich dann ja immer noch weiter hier austauschen, wenn du das Gefühl hast das könnte auch helfen

  • .....

    Das haben manche, wenn wichtige Menschen sterben und fehlen. Das haben manche, auch als Papa (falls jetzt was mit Hormonen kommt), wenn auf einmal ein Baby in die Familie kommt.

    Es haben manche Menschen beim Wuselwelpen. Und ganz ehrlich, ihr haltet die alle für psychisch krank. Als ebenfalls ehemals Betroffene finde ich das einfach albern - sorry! Das ist in den meisten Fällen eine zeitlich begrenzte Ausnahmesituation.

    Eure Bewertung anhand von geschrieben Worten ist einfach krass und würde mich verunsichern, statt zu helfen. Aber das kommt bei dem Thema ja immer.

    Du bist bislang die einzige, die hier be- und abwertet.
    Die anderen sehen ziemlich neutral einen Menschen, der offensichtlich Hilfe braucht und dem man keine falsche Scham einreden sollte, sich diese auch zu holen. Du hingegen vermittelst hier gerade, dass eine psychische Erkrankung, selbst wenn sie nur temporär ist, etwas peinliches ist, wofür man sich schämen muss und wasman auf gar keinen Fall gar nicht andenken darf.
    Lieber lässt man die Betroffenen mit ein paar netten Worten hängen und schaut zu, ob sie nur überdramatisiert haben in ihrer Beschreibung. Würdest du jemanden, der dir einen potentiellen Asthmaanfall beschreibt auch raten, einfach mal durchzuatmen und abzuwarten, weil das bestimmt wieder vorbei geht?

    Ob es sich dann am Ende wirklich als etwas ernstzunehmendes herausstellt, oder ob es mit etwas Hilfe bald überwunden ist, das weiß nur der Blick in die Glaskugel. Aber das was im Eingangstext beschrieben wird, klingt ernst genug, um dem auf den Grund zu gehen.
    Es ist keine Schande, sich medizinische Hilfe zu holen, nicht bei Verdacht auf Asthma, nicht bei einer andauernden Panikattacke, nicht bei einem gebrochenen Finger und nicht bei einem potentiell nahenden Burn out.

  • Ihr habt euch die Zeiteinteilung sicher vorher überlegt und abgesprochen, dennoch fällt mir auf, dein Mann hat normalen Alltag bis 16.30 im Büro. Du hast Kleinkind und Hund alleine tagsüber (wie ist es nachts?) ich denke, vllt könnte er stundenmäßig bisschen runterschrauben und einen Teil der Zeit übernehmen, damit du wortwörtlich Mal Luft holen kannst. Und hol dir Hilfe. Eine Therapie bekommt man eh nicht heute und morgen. Und es ist keine Schande. Zum Zahnarzt gehst du ja auch wenn du Zahnschmerzen hast. Ich wünsche dir viel Kraft!

  • Das Gleiche könnte man über einen Ehemann oder Kinder sagen. xD Schätze, weil es zwar _auch_ Phasen gibt, in denen es sich scheisse schwierig anfühlt, aber weil man gleichzeitig weiss: diese Zeiten gehen auch wieder und insgesamt ist es eine Bereicherung.

    Nein.
    Wenn man zu Beginn einer Beziehung solche Gefühle gegen einen potentiellen Partner hat, geht man die Beziehung gar nicht erst ein und bei einem Kind schrillen da heutzutage alle Alarmglocken und selbst der größte Pfuscher in der hintersten Dorfpraxis denkt die Diagnose Wochenbettdepression in den Mund.
    Wir sprechen hier nicht, von einer bestehenden Bindung bei der es mal Höhen und Tiefen gibt, wir befinden uns in der Kennenlernphase.

    Wenn die TE schon von psychischer Ausnahmesituation und körperlichen Symptomen schreibt, klingt das nach etwas Tiefergehenden, als dem so modernen Welpenblues und da dann den Tipp zu geben, man solle nur bisserl abwarten, das ginge schon vorbei finde ich absolut fahrlässig. Keiner würde bei einer körperlichen Erkrankung, die einen derart lahm legt, wie die TE es beschreibt, dazu raten, erstmal zwei Monate abzuwarten, ob das von allein besser wird. Da würd jeder gleich zur nächsten Sprechstunde raten.
    Daher auch von ir ganz klar der Rat, da mal deutlich zu hinterfragen, was da dahintersteckt, dass dich das Thema Welpe gerade so enorm aus der Bahn wirft. Da helfen ein paar aufmunternde Worte und Geschichten davon, dass es bei anderen von einem auf den anderen Tag einfach wieder gut war, nicht.

    Ich glaube, wir lesen TEs Text sehr verschieden.

    Und naja, doch, auch am Anfang einer Beziehung sind grosse Momente der Verunsicherung (und damit Überforderung und Angst) normal.

    Da die TE auf Fayes Beitrag ein "Danke" gesendet hat,

    Edit; Irrtum meinerseits. Ich lass den Absatz mal samt Korrektur stehen. ...gehe ich davon aus, dass sie wirklich im Grundproblem eher fachlich/zeitlich usw. herausgefordert ist. Wär ich auch, in ihrer Situation mit Kind und allem.

    Als hier meine wirklich easy Rumänin einzog, gab es auch eine Zeit, in der ich es sehr dunkel gesehen hab, geheult usw. Eben auch, weil Vorstellung und Realität aneinander gerasselt sind. Nicht mal doll, aber es hat gereicht für Gedankenkarussell undCo.

    Kaum stand der Schlachtplan mit Trainerin, da ging es aufwärts. Weil man das Gefühl hat, die Kontrolle zurück zu erhalten. Weil man nicht mehr das Gefühl hat, zu versagen. Weil man nicht mehr allein mit dem Problem und der Verantwortung ist.

    Und ich denke, wenn all dies Gute bei der TE (noch) nicht eingetreten ist, weil ein Plan halt noch fehlt, muss dies nicht im Umkehrschluss gleich zwingend ein Hinweis auf psy. Probleme sein. Die TE wird am besten wissen, was ihr hilft.

  • Sich Hilfe zu holen heißt nicht, dass man krank ist oder etwas mit einem psychisch nicht stimmt. Von manchen hier wird es so dargestellt, als stimme etwas nicht mit einem, wenn man sich eine solche Hilfe holt. Sich Hilfe zu holen, wenn man alleine nicht weiterkommt, ist stark.

    Das Argument kann man auch umdrehen: nur weil ihr es ohne Hilfe geschafft habt heißt das nicht, dass andere das können. Niemand muss so etwas für Monate aushalten.

  • Also ich sehe hier nunmal eine Mama, die ein Kleinkind daheim hat. Währenddessen ihre 15 Stunden parallel gewuppt bekommen muss und aufpasst, dass der Wuselwelpe raus kommt, erzogen wird, nicht zu wild mit dem Kind wird (und umgekehrt). Ihr Mann kommt erst am frühen Abend heim und sie zerreißt sich gerade etwas. Woher ich das fühle? Sitze aktuell 1zu1 im selben Boot. Ok, mein Kind ist erst 1,5 Jahre. Mache auch HO. Habe aber keinen Welpen und kenne den "Welpenblues" so als Grundform mit Ersthund der kein Welpe war.

    Und nein, psychische Hilfe empfinde ich nicht als negativ (netter Vorwurf). Es geht um die Art und Weise. Man könnte auch Tipps geben (Partner einspannen, Hundesitter, Hundetrainer, allgemein Fragen stellen - es gibt kaum Infos und DANN den Weg zur weiteren Hilfe anbringen). Es wirkt schon ziemlich vermessen, anhand dieser geringen Informationen so felsenfest in die eine Richtung zu drücken.

    Aber ja, Meinungen unterscheiden sich. Das ist auch legitim. Darum sprechen wir ja darüber. Diskussion heißt ja nicht streiten.

  • Tatsächlich können wir von hier aus doch Null bewerten, wie die gravierend die Situation tatsächlich ist. Profis enthalten sich ja mit gutem Grund einer Ferndiagnose; das sollten wir Hobbypsychologinnen hier auch mal beherzigen. Klar sollte man eventuelle Erkrankungen nicht abwerten, umgekehrt muss man nicht jede heftige Gefühlsreaktion pathologisieren.
    Der Tipp zum Beispiel mit der Telefonseelsorge war doch pragmatisch, da sitzen Leute, die das trainiert haben und sie sind im direkten Kontakt mit der Anruferin, haben also eine ganz andere Basis, um Ratschläge zu geben.

  • für Monate aushalten.

    Meines Wissens sind es grade 2 Tage.

    Und doch, es stimmt psychisch etwas nicht, wenn man therapeutische Hilfe braucht. Sonst bräuchte man sie ja nicht.

    Werfe ich es jemandem vor, wenn er psychisch grad nicht im Lot ist? Keinesfalls. Weiss nicht, wo ihr die Abwertung rauslest (bei mir oder anderen), 2025 sollte ja nun wirklich bei jedem angekommen sein, dass Therapie kein Stigma ist.

    Mir dürft ihr das jedenfalls gern unterstellen, dass ich Therapie positiv Gegenüber steh.

    Finde nur die Ferndiagnosen mutig und denke, mit den hier teils gegebenen Tipps für den Alltag könnte die TE ggf.mehr anfangen.

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