Junghündin aus dem Tierschutz eskaliert abends – wir kommen an unsere Grenzen
-
-
Ich habe keine Tipps, aber, was für ein hübscher Hund!!
Herzlichen Dank! Es ist zwar nicht unser Verdienst, aber wir erleben Amara tatsächlich wie einen kleinen Magneten. Vielleicht geht es mit vielen Hunden so, doch wir sind immer wieder überrascht, wie oft uns die Leute plötzlich anlächeln oder ansprechen. Ohne Amara ist uns das komischerweise nie passiert :-)
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Junghündin aus dem Tierschutz eskaliert abends – wir kommen an unsere Grenzen schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!*
-
-
Huhu,
hier ist vor 10 Tagen eine 8-monate alte Hündin aus Sizilien eingezogen.
Ich schildere mal unseren Tagesablauf zum Vergleich:
so um 10 Uhr stehen wir auf, sie wird zum lösen rausgeführt.
danach wieder rein, füttern und ruhen. Wenn sie unruhig wird (meist so 3h nach dem fressen), gehts nochmal zum Lösen raus, bisschen durch die Gegend glotzen, schnüffeln und wieder rein.
Irgendwann Mittagessen, ruhen, wieder raus wenn ich das Gefühl habe das sie sich lösen muss. Wieder rein. Sie hat freien Zugang zu Spielzeug bzw lege ich das so hin dass sie sich es holen kann. Das schnappt sie sich ab und zu , kaut drauf rum, spielt damit, ruht wieder.
Abends wieder fressen, ruhen, raus, lösen, rein.
Dazwischen mache ich mein normales Alltagszeugs ( Haushalt, am PC sein, auf dem Sofa lümmeln, im Garten sein). Allein da nebenher zu laufen ist schon genug Input für die ersten Tage. Wenn zu Hause noch so neu und aufregend ist, kann man dort eher schlecht die ganzen neuen Eindrücke eines Spaziergangs verarbeiten ( du meinst ja, sie fährt draußen schnell hoch, was für mich danach klingt als ob es einfach noch zu viel ist).
Klar, wir haben wir den Vorteil Garten (+ Althund) aber da wird auch nicht kopflos rumgetobt.
Wenn meine mal drüber ist und nicht selbst ständig runterfahren kann (das muss auch erstmal gelernt sein), biete ich ihr was zum kaputtmachen an ( sie zerfetzt gerne Kartons oder alte Handtücher). Außerdem gehe ich im Kopf nochmal den Tag durch und überlege was zu viel gewesen sein könnte oder ob es einfach "normales" junghund-Verhalten war.
Ah Routinen sind super aber manchmal baut man sich da eine Erwartungshaltung ein, die aufpushend wirken kann. -
Hat sie die Möglichkeit einfach mal zu rennen oder mit anderen Hunden zu interagieren?
Im Moment noch nichtDer Hund ist 5 Monate alt, steckt also so richtig voller Energie die raus muß
Dazu alles neue, und dann soll sie den ganzen Tag ruhig sein und alles ruhig verarbeiten. Ruhe lernen ist fein, aber 24 Stunden ruhig, so tickt kein gesunder junger Hund.
Wir haben mal einen Rückläufer im TH gehabt, der jeden Tag zu der gewohnten Fütterungszeit ausgetickt ist. Leider haben seine neuen Besitzer Nachtschicht gearbeitet und fanden das überhaupt nicht witzig. Die 18 Uhr könnten zu so einem Effekt passen, plus die aufgestaute Überforderung und Energie von einem langen Tag...
Mit 5 Monaten ist der Hund ungefähr das, was ein 10-13 jähriges Kind ist. Voller Energie, schlechter Ideen, aber eben auch nur ein Kind.
Ich hab regelmäßig Tränen gelacht, als meine Yara in dem Alter war und permanent Blödsinn verzapft hat.
-
Als ich sie ruhig am Halsband zurückhalten wollte, hat sie geknurrt und die Zähne gezeigt.
Würde dir eine kurze Hausleine mehr Sicherheit in ähnlichen Situationen geben? Wir hatten dafür einfach ein Stück Sisal (80-100 cm) mit einem Karabiner versehen und das in der Anfangszeit dauerhaft im Geschirr hängen. Es gibt auch andere Möglichkeiten, wichtig wäre, dass die Leine keine Schlaufe hat, die irgendwo hängenbleiben kann.
Sie zeigt dann kaum noch Impulskontrolle.
Die muss auch erlernt werden. Das dauert.
-
Vielleicht ein weiterer Gedankenanstoss: könnten auch Schmerzen, konkret Bauchschmerzen, die Ursache sein?
Wie verträgt, bzw. verdaut sie das Futter, das sie kriegt? Es muss nicht immer gleich Durchfall sein, Bauchschmerzen können lange auch 'unsichtbar' bleiben, bzw. sich als 'Verhaltensprobleme' äussern. Viele Hunde, gerade wenn sie aus dem Ausland kommen, vertragen das viel zu hochwertige Futter, das wir hierzulande oft anbieten, nicht.
Dazu kommt, dass Stress auf den Magen und die Verdauung schlagen kann - und Bauchschmerzen wiederum ihrerseits Stress auslösen können, ein Teufelskreis.
Wann, was und wie häufig wird gefüttert? Kommt der Hund auch tagüber wirklich über längere Zeit zur Ruhe und kann alleine und tief schlafen? Wie sieht die Verdauung aus? Wird das Verhalten z.B. unter (vom Tierarzt verschriebenen, evidenzbasierten) Schmerzmitteln in milderer Form, kürzer oder sogar gar nicht mehr gezeigt?
Viel Glück und Erfolg Euch bei der Spurensuche!
-
-
Wird das Verhalten z.B. unter (vom Tierarzt verschriebenen, evidenzbasierten) Schmerzmitteln in milderer Form, kürzer oder sogar gar nicht mehr gezeigt?
Der Hund ist 5 Monate alt und seit 9 Tagen aus Griechenland weg in die Familie verpflanzt worden, zu Menschen die sie nicht kennt.
Sie wird den ganzen Tag mit neuen Eindrücken geflutet und ruhig gehalten und dreht abends auf.
Ihr Verhalten liegt voll im Rahmen des zu Erwartenden, ich hoffe es findet sich kein Tierarzt, der sie einfach mal so auf Verdacht unter Medikamente setzt.
-
Genau das Gleiche denke ich auch.
Fahrt das Pensum runter und lässt die Maus erstmal ankommen.
Die Lütte dreht zurecht abends frei bei dem Input.
-
Der kleinen Maus muss das Adrenalin ja schon bis zu den Ohren stehen.
- Sie hat den Kulturschock ( wie @ rinski schon geschrieben hat) noch gar nicht verdaut.
- Sie darf - fast - nichts tun, was Hunde, und vor allem Junghunde - normalerweise tun. Sie darf nicht rennen, nicht mit anderen Hunden spielen, sich nicht mit anderen Hunden "unterhalten ", darf nichts "zerstören" und und und
- Statt dessen soll sie möglichst Ruhe geben. Ja wie denn, wenn das Adrenalin irgendwie raus muss.?
Selbst meine jetzt 12-jährige Tierschutzhündin hat immer noch ihre "närrischen 5 Minuten ", wenn sie eben Stress ( positiven wie negativen) und Adrenalin abbauen muss.
Wenn Ihr schon Kontakt zu einer Hundeschule habt, könnt Ihr da nicht mal anfragen, ob die eine gesicherte Freilauffläche haben, wo Amara einfach mal rennen kann ( vielleicht mit einem passenden anderen Hund)? Ohne Erziehung, ohne Erwartungen .
Ihr habt die Kleine wirkliche lieb, das spürt man und Ihr macht bestimmt schon sehr viel richtig. Aber lasst Amara auch mal das sein, was sie ist; ein junger Hund voller Leben, Energie und Power.
-
Ich bin bei den ersten Punkten ganz bei Dir, rinski . Gut möglich, dass dem Hund die Umstellung gerade grosse Mühe macht.
In der Praxis erlebe ich es aber häufig, dass gesundheitliche bzw. schmerzbedingte Ursachen viel zu lange nicht in Betracht gezogen werden. Stattdessen wird ewig an einem Fehlferhalten herumtrainiert, das mit 3 Tagen konsequenter Schmerztherapie zumindest eingegrenzt werden und Hund und Mensch ziemlich sofortige Erleichterung bringen könnte.
Wieso sich viele gegen eine kurzzeitige, mit dem Tierarzt abgesprochene Gabe von Schmerzmitteln so sträuben, leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ein. Ich mache damit (leider) überraschend viele, sehr gute Erfahrungen. Das erkläre ich mir damit, dass viele, auch sehr erfahrene Hundehalter Schmerzen bei ihren Tieren einfach nicht erkennen können.
Es geht ja auch nicht darum, den Hund ab sofort auf alle Ewigkeit hin mit Medikamenten vollzustopfen, sondern um einen sehr kurzzeitigen Test, ob sich am - für Hund und Mensch sehr belastenden - Verhalten daduch etwas ändert.
-
Wir hatten mal einen Hund, der genauso aussah. Ich finde sie auch traumhaft.
Ich glaube das Problem ist zu viel und zu wenig zu gleichen Teilen. Zu viele Reize (du merkst ja selbst, dass sie bei euren Gängen hochfährt), zu wenig Möglichkeit den Stress durch Bewegung abzubauen.
Kann sie halbwegs Autofahren? Ideal wäre ein sicher eingezäuntes Areal. Für sie und dann perspektivisch auch mit ein oder zwei anderen Hunden. Zum Auspowern ja, das auch - aber andere Hunde sind das, was sie bisher kannte. Das fällt nun komplett weg, genau wie jede Möglichkeit die Beine zu strecken - dafür hat sie die ganze Zeit Programm für den Kopf und muss viel zu viel verarbeiten. Deswegen dreht sie abends hohl. Nach müd kommt blöd. Vor allem nach dem falschen "müd".
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!