Suche nach Züchtern: bin ich zu kritisch und was will ich eigentlich?

  • Für Pudel mit Dummy-Ambition rufe ich mal datKleene mit ran. Finde Vriffs Vorschlag auch ziemlich gut, aber Maren ist ziemlich aktiv in der Pudel-Dummy Szene und hat vielleicht auch ein paar Empfehlungen.

    Man kann halt Pudel im Dummy nicht unbedingt mit den Retrievern vergleichen. Der Pudel hat zwar den Ursprung als Wasserpapiertierhund, wird aber so lange schon nicht mehr dahin gehen eingesetzt und gezüchtet, dass er natürlich nicht mehr so der Spezialist ist. Trotzdem haben viele Pudel Freude an der Dummyarbeit und machen da auch einen guten Job. Sie dürfen halt bei den Prüfungen und Working Test der Retrieververeine oft nicht antreten.

    Der ADP, der kleinste der Pudelzuchtvereine hat daher selbst eine Prüfungsordnung für Dummy entwickelt und richtet seit 2 Jahren Dummyveranstaltungen aus, wo überwiegend Pudel starten. Diesen Herbst gibt es erstmalig eine gemeinsamen Prüfung und WT mit dem GRC (Golden Retriever Club).

    Die PO verzichtet auf Wasserarbeit und Schuß. Ersteres weil sich selten entsprechendes Trainingsgelände findet aber sicher auch weil es bei Pudeln nicht mehr unbedingt so drin steckt mit dem Schwimmen wie bei den Retrievern.

    Einige Züchter versuchen wieder vermehrt auch arbeitsfreudige Pudel zu züchten. Namen, über die ich da bei den Veranstaltungen gestolpert bin sind z.B. meine Trainerin Simone Spooren mit dem Kennel of Pure and Passian, Wiebke Romano mit den Dummypudeln, die Pudel vom Falbenhof oder Pudelbayern. Sind aber alles Großpudel, bei den Falbenhofpudeln aber auch teils kleinere GP. Klein- und Zwergpudel sind auch vereinzelt dabei, aber da weiß ich keine konkreten Züchter.

    Generell kenne ich viele Pudel, die in unterschiedlichen Sparten des Hundesports aktiv sind. Ich hab mit meinem Kleinpudel über die Jahre auch einiges gemacht, Mantrailing, RO, Agility und jetzt altersbedingt Hoopers.

    Durch meinen Großpudel bin ich zum Dummy gekommen, er brennt da wirklich für.

  • Sowohl Pudel als auch Lagottos sind jetzt nicht unbedingt Arbeitshunde. Das heißt nicht, dass sie für die angedachte Aufgabe nicht geeignet sind, nur das nicht jeder Züchter der sich nicht für Arbeitsleistung interessiert doof ist.

    "Doof" nenne ich sie auch gar nicht. Allerdings denke ich schon, dass man als Züchter Auskunft darüber geben können sollte, ob der ausgesuchte Zuchtrüde einen Hundesport macht. Sowohl Pudel als auch Lagotti sind ja Hunde, die durchaus anspruchsvollere Beschäftigung brauchen.

    Es geht mir auch erst einmal nur um die Arbeitsmotivation. Der Lagotto aus dem Verein springt wie ein Schäferhund ins Sitz, sobald es losgeht und lernt sehr schnell. Man sieht da einen sehr deutlichen Unterschied zwischen unserem Hund und dem Lagotto. Bei den Zuchthündinnen, die wir gesehen haben, gab es die komplette Skala. Ich würde erwarten, dass auch ein Züchter beurteilen können sollte, ob sein Hund eine hohe Arbeitsmotivation hat.

    Wie wäre es wenn du gezielt nach Verwandtschaft von "deinem" Vereinslagotto suchst. Schließlich ist der auch der Grund warum du einen möchtest.

    Der stammt aus dem Tierschutz und wurde von einem Jäger aussortiert, weil er zu viel gebellt hat. Tierschutz wäre auch eine Option für uns, aber wir wissen aus der Vergangenheit, wie viel diese Tiere mitbringen können. Daher soll es jetzt einmal ein Welpe sein.

    Das Problem was ihr habt ist das eure favorisierten Rassen in D schlichtweg als Begleithunde gezüchtet werden und die Probleme/ das Unwissen was ihr bemerkt da einfach normal ist. Ihr entsprecht da tendenziell einfach nicht so der Norm .

    Ich würde an eurer Stelle vermutlich zusätzlich bei Züchtern im Ausland gucken und sonst selbstständig wenn euch die Hündin gefällt bei Züchter X mit dem Deckrüden Besitzer Kontakt aufnehmen um mehr zu erfahren wenn die Züchter euch nichts sagen können.

  • Das fällt für uns raus, da die Tochter meines Mannes Allergikerin ist.

    Ich hab zum eigentlichen Thema nichts zu sagen. Aber will nur kurz auf was hinweisen, was du vielleicht selbst weißt. Allergien sind tückische Mistviecher. Es kann sein, dass sie auch auf einen Pudel reagiert. Mein Schwager ist Allergiker und reagiert zum Beispiel nicht auf unsere (haarende, aber wenig haarende) Pudelmischlingshündin. Aber dafür auf den reinen Pudel seiner Nachbarin. Wenn ihr sicher sein wollt, nehmt die Tochter mit zum anvisierten Welpen.

    Das Fell des Welpen ändert sich noch. Also bringt es nicht viel, wenn man auf den Welpen nicht reagiert.

    Aber ich kenne wirklich viele Allergiker, inkl. Mir selbst, bei denen es mit Pudeln klappt.

  • Ich würde meinen Radius auch aufs Ausland erweitern, vor allem beim Lagotto stelle ich mir das vielversprechend vor. Außerdem macht es sehr viel Sinn zu den Veranstaltungen der RZV zu fahren und sich die Hunde vor Ort anzuschauen, wenn es entsprechenden Dummyprüfungen gibt, dann würde ich den Weg auf mich nehmen und mir die Hunde dort vor Ort anschauen.

  • Wir waren schon zwei mal bei Rasse-Shows, wenn sie in der Region waren. Es ist ja immer wieder zu lesen, dass man dort Kontakte zu Züchtern knüpfen kann, aber wir fanden das sehr schwierig.

    Die Züchter hatten sich mit ihren Boxen und Gepäck sehr gut abgeschirmt und haben sich unterhalten oder waren mit ihren Hunden beschäftigt. Wir wollten dann auch nicht einfach dazwischen laufen und stören. Wir haben mit 2-3 Personen gesprochen und das war auch nett, aber es war nur kurz und wir haben die Webseite bzw. Telefonnummer bekommen. Erkenntnisse haben wir nicht gewonnen.

    Vielleicht kann man als sehr extrovertierte Person Kontakte knüpfen. Uns war aber nach der 2. Show unklar, wie das überhaupt möglich ist.

  • Die Arbeitsbereitschaft ist das eine. Aber Lagotto und Pudel unterscheiden sich im alltäglichen Zusammenleben ja schon um einiges. Ich bin mir nicht sicher, ob das klar ist? Dieser Text bringt es beim Lagotto in meinen Augen gut auf den Punkt:

    https://www.easy-dogs.net/lagotto/

    Ich kenne diese hier: Lagotto | Noseway Spürhunde by Anna Weber

    Die scheinen fast identisch zu sein und sind auch von der gleichen Autorin. Für uns passt das inhaltlich so. Aber das bedeutet ja nicht, dass es dann unbedingt ein Lagotto sein muss. Die Alternative wäre ein Pudel, wenn wir einen geeigneten finden.

  • Die Arbeitsbereitschaft ist das eine. Aber Lagotto und Pudel unterscheiden sich im alltäglichen Zusammenleben ja schon um einiges. Ich bin mir nicht sicher, ob das klar ist? Dieser Text bringt es beim Lagotto in meinen Augen gut auf den Punkt:

    https://www.easy-dogs.net/lagotto/

    Ich kenne diese hier: Lagotto | Noseway Spürhunde by Anna Weber

    Die scheinen fast identisch zu sein und sind auch von der gleichen Autorin. Für uns passt das inhaltlich so. Aber das bedeutet ja nicht, dass es dann unbedingt ein Lagotto sein muss. Die Alternative wäre ein Pudel, wenn wir einen geeigneten finden.

    Ja, die Texte sind beide von Anna.

    Ich habe mit Lagottos ja in erster Linie als Familienhunde zu tun. Da ist das "kernige" Wesen, also ganz konkret, das Aggressionspotential, nicht selten ein Problem. Das haben viele unterschätzt und gedacht, sie bekommen einfach so eine Art anderen Pudel ...

    Aber: Ich habe den Eindruck, dass vielen Lagottos in Familien tatsächlich ein Job fehlt, während die Pudel das nicht so krumm nehmen. Oder zumindest deshalb nicht pampiger werden. |)

  • Die beiden Lagotti, die ich näher kenne, sind tatsächlich vom Wesen her meinem Terrier nicht unähnlich. Also durchaus kernig, mit eigener Meinung und viel Energie. Wenn euch Terrier eher nicht so liegt, würde ich auch weiter in Richtung Pudel gucken. Tatsächlich kenne ich aber auch zwei Bolonka Hündinnen und Papillons, die sehr gut arbeiten.
    Meinen Parson finde ich übrigens absolut nicht kläffig von der Veranlagung her. Man darf die Hunde halt nicht sinnlos aufdrehen und sollte anständig erziehen. Die Linien unterscheiden sich natürlich auch etwas. Bei den Ansprüchen sind mir Terrier wie Z.B. gemäßigtere Parsons und Border Terrier (also jetzt keine jagtliche Leistungszucht vielleicht) durchaus in den Sinn gekommen. Zu den Allergien kann ich sagen, dass bei mir Rauhaar sehr gut funktioniert, während ich bei Stockhaarhunden oft Probleme bekomme. Das nur so am Rande.

  • Du brauchst keinen Hund aus dem Ausland, nur um einen arbeitsfreudigen Pudel zu bekommen. Auch im Ausland sind Pudel Begleithunde und werden auch so gezüchtet.

    Ein ganz normaler Pudelwelpe aus wesensfesten Eltern, der gut aufgezogen wurde, bringt von sich aus ein aktives Temperament und die Bereitschaft mit, eng mit dem Menschen zu kooperieren. Danach liegt es an dir: schon mit dem jungen Welpen kann man erste Suchspiele machen. Wenn der junge Pudel lernen darf, daß du dich für seine Nasenwelt interessierst und darüber mit ihm in einen Dialog trittst, wird er begeistert sein.

    Das sind einfach völlig andere Voraussetzungen als mit einem erwachsenen Malteser aus dem Tierschutz, der diese Art der Kooperation mit dem Menschen als Welpe nie erfahren hat.

    Auch ich würde mir wünschen, daß Pudelzüchter und Deckrüdenbesitzer mehr Wert auf Arbeitseigenschaften, Sporteignung oder wie auch immer man das nennen will, legen würden. Das kann man leider knicken. Trotzdem gibt es viele Pudel aller Größen, die im Hundesport erfolgreich sind oder auch echte Jobs wie Rettungshund, Blindenführhund, Servicehund usw haben.

    Pudel sind tatsächlich so intelligent und kooperativ, wie man es ihnen nachsagt, und dazu auch sehr vielseitig. Wenn du keinen ausgesprochenen Spezialisten suchst, aber einen Hund, mit dem du erfolgreich in die vielfältige Welt des Hundesports und der Nasenarbeit einsteigen kannst, bist du beim Pudel genau richtig. Lass dich nicht davon abschrecken, daß das meist nicht so ganz die Welt der Pudelzüchter ist.

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