Tierschutzhund und unsere Kinder
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Ich kann mir vorstellen, dass die Videos aus dem shelter keinen Hund zeigen, der entspannt mit Menschen ist und den Kontakt genießt.
Das beschriebene Verhalten klingt eher nach Unsicherheit und devotem, beschwichtigendem Verhalten, um keinen Ärger zu haben bzw. Einfach auch weil die Erfahrung fehlt, wie man mit Menschen umgeht.
Es kann auch sein, dass sie sich zwar an die Kinder gewöhnt und diese im Alltag akzeptiert, aber es trotzdem ein „nebenher Leben“ ist und die Erwachsenen (oder auch später nur einer von euch) ihre Bezugsperson werden und alle anderen nicht wichtig sind.
Bei unseren Hunden bin ich ausschließlich die Bezugsperson und mein Mann sowie unser Kind, leben einfach hier mit, aber den Hunden wäre es egal, wenn dem nicht mehr so wäre.
Für mich ist das komplett in Ordnung so und auch die Hunde sind fein damit. Ich habe gar nicht erwartet, dass sie unser Kind als wichtiges Familienmitglied wahrnehmen, das macht es in einigen Situationen auch leichter.
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I
Es steckt, zumindest äußerlich, kein Herdenschutzhund o.ä. in ihr und sie hat hier bisher in noch keiner Situation den Eindruck erweckt, sie könnte beißen.
Dazu würd ich gern kurz was sagen.
Ein Herdenschutzhund ist nicht automatisch dazu vorbestimmt, zu beißen. Sollte also in Eurer Maus ein HSH sein, macht das evtl. die Erziehung schwieriger, aber nicht per se unmöglich. Vor HSH wird gewarnt, weil sie nicht so einfach (für den Normalhundehalter) zu erziehen sind, weil sie selbst entscheiden, ob das, was da gerade von ihnen verlangt wird, für sie Sinn macht. Macht es keinen Sinn, tut der HSH es nicht. Man kann auch nicht automatisch davon ausgehen, dass man die zum Hund passende Belohnung sofort findet. Für manche ist ein leises Lob die Superbelohnung, für andere ist es einfach, sie ihr Ding machen zu lassen und "nicht mehr zu stören", andere wiederum sprechen gut auf Futterbelohnung an. Im Grunde wie bei jedem Hund, nur eben, dass sie sehr viel selbst entscheiden. Der HSH wurde nicht dazu gezüchtet, Menschen zu jagen, sondern zu beobachten, Situation bewerten und vor allem, seine Herde zu schützen. Und genau das ist der Punkt, bei dem man aufpassen muss, dass man nicht selbst als zu schützendes Herdenmitglied eingestuft wird vom Hund.
Ansonsten überprüft doch mal Eure Wohnsituation - im Speziellen darauf, wo ihr(e) Körbchen steht(en) und wo genau ihr Rückzugsort ist.
Das Beistelltischchen steht am besten in der am wenigsten belaufenen Ecke, vielleicht mit einer Decke drübergelegt, so dass sich dort eine Höhle bildet. NIEMAND fasst in diese Höhle rein. Damit ihr den Hund da trotzdem mal rausbekommen könnt, wenn es unbedingt sein muss, wäre eine Möglichkeit, ihr eine sogenannte Hausleine ans Geschirr, das sie übrigens rund um die Uhr tragen sollte, zu machen. Das besondere an einer Hausleine ist: sie ist relativ kurz (ich würd sagen, 1 m max.) und ist glatt, d.h. keine Ringe, Ösen oder sonstwas dran und keine Schlaufe am Ende, praktisch nur ein Stück Band (aber bitte tatsächlich eine Leine nehmen, von dünnen Schnüren gibt es ganz schnell mal Verletzungen und Verbrennungen). Dadurch kann die Leine auch nicht so schnell irgendwo festhängen, wenn der Hund damit durch die Wohnung spaziert und Ihr habt eine Möglichkeit, sie zu dirigieren, ohne sie direkt anfassen zu müssen.
Geht Eurem normalen Alltag nach und beachtet den Hund nicht groß. Kommt sie selbst an, darf natürlich gekuschelt werden, wenn sie das möchte. (Und wenn sie etwas Verbotenes macht, z.B. auf den Tisch springt, darf das natürlich auch verboten werden.)
Nicht dauernd den Hund beobachten. (Und das ist vermutlich das Allerschwierigste, ich weiß.) Sie braucht auch echte Ruhephasen und vermutlich viel, viel ungestörten Schlaf.
Vielleicht hilft Euch das, vielleicht ist das für Euch und Eure Situation nicht richtig. Jeder Hund ist anders. Da müsst Ihr mal schauen, wie die Maus reagiert.
Denk daran, wenn sie direkt aus einem Shelter kommt, kennt sie vermutlich Menschen praktisch nur insofern, dass der Zwinger gesäubert wird und Futter und Wasser gebracht wird. Ok, und für die Fotos und Videoaufnahmen. Aber viel Zeit pro Hund ist da nicht, leider. Setz Dich auf den Boden und lies ein Buch. Vielleicht kommt sie an und möchte sich an Dich kuscheln - wäre super. Vielleicht möchte sie Dich auch nur beobachten, wäre auch ok. Das wäre, glaube ich, meine Herangehensweise. Und wenn das bei Dir klappt, kann sich auch mal ein Kind dazusetzen und Du liest ihm was vor. Eben alles ganz in Ruhe.
Und das Allerwichtigste: Hast Du ein Bild
oder einen Link zu den Videos? (Nein, wir sind hier gaaaarnicht neugierig.
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Ich kann mir vorstellen, dass die Videos aus dem shelter keinen Hund zeigen, der entspannt mit Menschen ist und den Kontakt genießt.
Das beschriebene Verhalten klingt eher nach Unsicherheit und devotem, beschwichtigendem Verhalten, um keinen Ärger zu haben bzw. Einfach auch weil die Erfahrung fehlt, wie man mit Menschen umgeht.
Es kann auch sein, dass sie sich zwar an die Kinder gewöhnt und diese im Alltag akzeptiert, aber es trotzdem ein „nebenher Leben“ ist und die Erwachsenen (oder auch später nur einer von euch) ihre Bezugsperson werden und alle anderen nicht wichtig sind.
Bei unseren Hunden bin ich ausschließlich die Bezugsperson und mein Mann sowie unser Kind, leben einfach hier mit, aber den Hunden wäre es egal, wenn dem nicht mehr so wäre.
Für mich ist das komplett in Ordnung so und auch die Hunde sind fein damit. Ich habe gar nicht erwartet, dass sie unser Kind als wichtiges Familienmitglied wahrnehmen, das macht es in einigen Situationen auch leichter.
Also bei allem Respekt, aber ein bisschen wundere ich mich hier schon über einige Aussagen.
Das Video, welches ich vor Augen habe ist ein Video, welches mir die Organisation gesendet hat und netterweise für uns von einer Voluntärin aufgenommen wurde, die an diesem besagten Tag mit dem Hund beim Tierarzt war für den "Ausreisecheck" und letzte Wurmkur/Spot on etc.
Auf dem Video war sie unangeleint in einem großen Praxisraum zu sehen, wie sie freudig und interessiert auf die filmende Person zugenommen ist und man konnte als auch nur ansatzweise hundeerfahrener Mensch sehen, dass sie sich wirklich gefreut hat und kein Devotes Verhalten aus Unsicherheit an den Tag gelegt hat. Sie war einfach wirklich richtig entspannt und locker.
Aber ja, sie ist aus ihrer Heimat gerissen worden und wie ich ja bereits mehrfach betont habe, darf sie hier in aller Ruhe ankommen.
Sie muss auch nicht die besten Freunde der Kinder werden, es geht mir auch gar nicht um uns als Personen. In erster Linie möchte ich, dass sie sich möglichst bald entspannen kann. Nicht um uns einen Gefallen zu tun, sondern weil ich es wirklich kaum ertrage, einen Hund in unserer Obhut so "leiden" zu sehen.
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Irgendwie bin ich scheinbar nicht technikversiert genug, um hier Bilder einzustellen (zumindest geht es scheinbar nicht so ohne weiteres 😉)
Werde mich mal durch das Forum lesen und herausfinden wie es geht.
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Es steckt, zumindest äußerlich, kein Herdenschutzhund o.ä. in ihr und sie hat hier bisher in noch keiner Situation den Eindruck erweckt, sie könnte beißen.
Dazu würd ich gern kurz was sagen.
Ein Herdenschutzhund ist nicht automatisch dazu vorbestimmt, zu beißen. Sollte also in Eurer Maus ein HSH sein, macht das evtl. die Erziehung schwieriger, aber nicht per se unmöglich. Vor HSH wird gewarnt, weil sie nicht so einfach (für den Normalhundehalter) zu erziehen sind, weil sie selbst entscheiden, ob das, was da gerade von ihnen verlangt wird, für sie Sinn macht. Macht es keinen Sinn, tut der HSH es nicht. Man kann auch nicht automatisch davon ausgehen, dass man die zum Hund passende Belohnung sofort findet. Für manche ist ein leises Lob die Superbelohnung, für andere ist es einfach, sie ihr Ding machen zu lassen und "nicht mehr zu stören", andere wiederum sprechen gut auf Futterbelohnung an. Im Grunde wie bei jedem Hund, nur eben, dass sie sehr viel selbst entscheiden. Der HSH wurde nicht dazu gezüchtet, Menschen zu jagen, sondern zu beobachten, Situation bewerten und vor allem, seine Herde zu schützen. Und genau das ist der Punkt, bei dem man aufpassen muss, dass man nicht selbst als zu schützendes Herdenmitglied eingestuft wird vom Hund.
Ansonsten überprüft doch mal Eure Wohnsituation - im Speziellen darauf, wo ihr(e) Körbchen steht(en) und wo genau ihr Rückzugsort ist.
Das Beistelltischchen steht am besten in der am wenigsten belaufenen Ecke, vielleicht mit einer Decke drübergelegt, so dass sich dort eine Höhle bildet. NIEMAND fasst in diese Höhle rein. Damit ihr den Hund da trotzdem mal rausbekommen könnt, wenn es unbedingt sein muss, wäre eine Möglichkeit, ihr eine sogenannte Hausleine ans Geschirr, das sie übrigens rund um die Uhr tragen sollte, zu machen. Das besondere an einer Hausleine ist: sie ist relativ kurz (ich würd sagen, 1 m max.) und ist glatt, d.h. keine Ringe, Ösen oder sonstwas dran und keine Schlaufe am Ende, praktisch nur ein Stück Band (aber bitte tatsächlich eine Leine nehmen, von dünnen Schnüren gibt es ganz schnell mal Verletzungen und Verbrennungen). Dadurch kann die Leine auch nicht so schnell irgendwo festhängen, wenn der Hund damit durch die Wohnung spaziert und Ihr habt eine Möglichkeit, sie zu dirigieren, ohne sie direkt anfassen zu müssen.
Geht Eurem normalen Alltag nach und beachtet den Hund nicht groß. Kommt sie selbst an, darf natürlich gekuschelt werden, wenn sie das möchte. (Und wenn sie etwas Verbotenes macht, z.B. auf den Tisch springt, darf das natürlich auch verboten werden.)
Nicht dauernd den Hund beobachten. (Und das ist vermutlich das Allerschwierigste, ich weiß.) Sie braucht auch echte Ruhephasen und vermutlich viel, viel ungestörten Schlaf.
Vielleicht hilft Euch das, vielleicht ist das für Euch und Eure Situation nicht richtig. Jeder Hund ist anders. Da müsst Ihr mal schauen, wie die Maus reagiert.
Denk daran, wenn sie direkt aus einem Shelter kommt, kennt sie vermutlich Menschen praktisch nur insofern, dass der Zwinger gesäubert wird und Futter und Wasser gebracht wird. Ok, und für die Fotos und Videoaufnahmen. Aber viel Zeit pro Hund ist da nicht, leider. Setz Dich auf den Boden und lies ein Buch. Vielleicht kommt sie an und möchte sich an Dich kuscheln - wäre super. Vielleicht möchte sie Dich auch nur beobachten, wäre auch ok. Das wäre, glaube ich, meine Herangehensweise. Und wenn das bei Dir klappt, kann sich auch mal ein Kind dazusetzen und Du liest ihm was vor. Eben alles ganz in Ruhe.
Und das Allerwichtigste: Hast Du ein Bild
oder einen Link zu den Videos? (Nein, wir sind hier gaaaarnicht neugierig.
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Es gibt auch Hunde die aus Unsicherheit und im Übersprung wedeln und auf die Menschen zugehen und wieder weg hopsen.
Muss ja hier nicht so sein.
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Die sieht aber hübsch aus. Ich würd sie einfach wirklich erst mal weiter links liegen lassen, damit sie selber ihre Kontaktaufnahme mit der Familie wählen kann. Da sie ja mit dir und deinem Mann schon gut sogar raus geht. Sie sieht jetzt auch nicht verstört aus. Persönlich würde ich ihr vermutlich eine Box zur Verfügung stellen.
Das wird. Bestimmt.
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Nur Randinfo zum Bilder teilen: Falls du zukünftig ein Bild direkt hier einbinden möchtest, kannst du auf der Plattform, die du ausgewählt hast, auf "teilen" gehen und dann den "Direktlink für Foren" kopieren.
Und hier im Schreibeditor dann über das Bildersymbol diesen kopierten Link einfügen :) dann erscheinen die Bilder direkt hier im Thread.
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Nicht um uns einen Gefallen zu tun, sondern weil ich es wirklich kaum ertrage, einen Hund in unserer Obhut so "leiden" zu sehen.
Vielleicht solltest du diesen Gedanken mal verwerfen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie wirklich leidet, nachdem was du von ihr schreibst.
Klar ist sie unsicher, muss eine Menge verarbeiten und sich an neues gewöhnen, aber "leiden"?
Die liegt doch völlig entspannt in ihrer "Höhle".
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Lieben Dank für eure Unterstützung!
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