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Es steckt, zumindest äußerlich, kein Herdenschutzhund o.ä. in ihr und sie hat hier bisher in noch keiner Situation den Eindruck erweckt, sie könnte beißen.
Dazu würd ich gern kurz was sagen.
Ein Herdenschutzhund ist nicht automatisch dazu vorbestimmt, zu beißen. Sollte also in Eurer Maus ein HSH sein, macht das evtl. die Erziehung schwieriger, aber nicht per se unmöglich. Vor HSH wird gewarnt, weil sie nicht so einfach (für den Normalhundehalter) zu erziehen sind, weil sie selbst entscheiden, ob das, was da gerade von ihnen verlangt wird, für sie Sinn macht. Macht es keinen Sinn, tut der HSH es nicht. Man kann auch nicht automatisch davon ausgehen, dass man die zum Hund passende Belohnung sofort findet. Für manche ist ein leises Lob die Superbelohnung, für andere ist es einfach, sie ihr Ding machen zu lassen und "nicht mehr zu stören", andere wiederum sprechen gut auf Futterbelohnung an. Im Grunde wie bei jedem Hund, nur eben, dass sie sehr viel selbst entscheiden. Der HSH wurde nicht dazu gezüchtet, Menschen zu jagen, sondern zu beobachten, Situation bewerten und vor allem, seine Herde zu schützen. Und genau das ist der Punkt, bei dem man aufpassen muss, dass man nicht selbst als zu schützendes Herdenmitglied eingestuft wird vom Hund.
Ansonsten überprüft doch mal Eure Wohnsituation - im Speziellen darauf, wo ihr(e) Körbchen steht(en) und wo genau ihr Rückzugsort ist.
Das Beistelltischchen steht am besten in der am wenigsten belaufenen Ecke, vielleicht mit einer Decke drübergelegt, so dass sich dort eine Höhle bildet. NIEMAND fasst in diese Höhle rein. Damit ihr den Hund da trotzdem mal rausbekommen könnt, wenn es unbedingt sein muss, wäre eine Möglichkeit, ihr eine sogenannte Hausleine ans Geschirr, das sie übrigens rund um die Uhr tragen sollte, zu machen. Das besondere an einer Hausleine ist: sie ist relativ kurz (ich würd sagen, 1 m max.) und ist glatt, d.h. keine Ringe, Ösen oder sonstwas dran und keine Schlaufe am Ende, praktisch nur ein Stück Band (aber bitte tatsächlich eine Leine nehmen, von dünnen Schnüren gibt es ganz schnell mal Verletzungen und Verbrennungen). Dadurch kann die Leine auch nicht so schnell irgendwo festhängen, wenn der Hund damit durch die Wohnung spaziert und Ihr habt eine Möglichkeit, sie zu dirigieren, ohne sie direkt anfassen zu müssen.
Geht Eurem normalen Alltag nach und beachtet den Hund nicht groß. Kommt sie selbst an, darf natürlich gekuschelt werden, wenn sie das möchte. (Und wenn sie etwas Verbotenes macht, z.B. auf den Tisch springt, darf das natürlich auch verboten werden.)
Nicht dauernd den Hund beobachten. (Und das ist vermutlich das Allerschwierigste, ich weiß.) Sie braucht auch echte Ruhephasen und vermutlich viel, viel ungestörten Schlaf.
Vielleicht hilft Euch das, vielleicht ist das für Euch und Eure Situation nicht richtig. Jeder Hund ist anders. Da müsst Ihr mal schauen, wie die Maus reagiert.
Denk daran, wenn sie direkt aus einem Shelter kommt, kennt sie vermutlich Menschen praktisch nur insofern, dass der Zwinger gesäubert wird und Futter und Wasser gebracht wird. Ok, und für die Fotos und Videoaufnahmen. Aber viel Zeit pro Hund ist da nicht, leider. Setz Dich auf den Boden und lies ein Buch. Vielleicht kommt sie an und möchte sich an Dich kuscheln - wäre super. Vielleicht möchte sie Dich auch nur beobachten, wäre auch ok. Das wäre, glaube ich, meine Herangehensweise. Und wenn das bei Dir klappt, kann sich auch mal ein Kind dazusetzen und Du liest ihm was vor. Eben alles ganz in Ruhe.
Und das Allerwichtigste: Hast Du ein Bild
oder einen Link zu den Videos? (Nein, wir sind hier gaaaarnicht neugierig.
)