Panisches Bellen beim Parken

  • Hi,


    wir beißen uns jetzt schon seit Monaten an einem Thema die Zähne aus, kommen aber nicht weiter. Ich war mir unsicher, ob ich das schon mal hier geschrieben habe, aber ich glaube nicht.


    Seitdem mehreren Monaten dreht unser Pudel im Auto durch, sobald wir parken und aus dem Auto aussteigen. Wir wissen nicht, wodurch es angefangen hat. Es war einfach irgendwann da.


    Er bellt extrem laut, sobald das Auto ausgemacht wird und geht dann teilweise ins Fiepen über, als ob es um Leben und Tod gehen würde. Währenddessen verfolgt er uns aufgeregt mit Blicken, wenn wir ums Auto herumgehen, eine Tür aufmachen, usw.


    Anfangs war es so, dass er mit dem Anziehen der Handbremse losgebellt hat. Also haben wir das kleinschrittig trainiert und ihn belohnt, wenn er beim Anziehen nicht gebellt hat. Das hat auch wunderbar funktioniert, nur war es danach das Geräusch des Schlüssels, auf das er reagiert hat. Auch das ist jetzt weg. Jetzt fängt er spätestens an, wenn man die Tür öffnet. Insgesamt wirkt es so, als ob er Panik hätte, dass er allein gelassen wird. Wenn er aussteigen darf, schüttelt er sich einmal und dann ist auch alles wieder gut.


    Wir haben schon versucht, ihm beim Parken ein Signal ("Platz!") zu geben. Das macht er auch erst, man merkt aber wie es in ihm brodelt bevor er dann doch anfängt zu bellen.

    Was ganz gut funktioniert ist Ablenkung. Wenn man (der Beifahrer) mit ihm spricht, Tricks mit ihm macht, bleibt er deutlich ruhiger und hat dann nur 1-2 Mal beim Aussteigen gebellt.


    Wir sind wirklich ratlos, wo wir ansetzen sollen. Das extreme Bellen ist manchmal echt peinlich - wenn man irgendwo zu Besuch ist und die ganze Straße bekommt es mit, weil der Hund aus dem offenen Auto bellt.


    Habt ihr Trainingstipps?

    Danke!

  • Da wäre die Frage, wie oft fährt er im Auto mit?

    Und, ist nach der Fahrt immer was Schönes, Aufregendes, viel Action passiert?



    Was wäre, wenn nach dem Abschalten vom Wagen und der Hund bellt los, einfach nur der Wagen wieder angelassen, und auch wieder losgefahren wird?

  • Kann er denn allein im Auto bleiben? Übst Du das?


    Wie oft fahrt ihr? Wenn, wohin und was passiert da?


    Wie verhält er sich während der Fahrt? Wie, wenn das Auto steht, Du sitzt drin und drehst Däumchen?

  • Kann er denn allein im Auto bleiben? Übst Du das?


    Wie oft fahrt ihr? Wenn, wohin und was passiert da?


    Wie verhält er sich während der Fahrt? Wie, wenn das Auto steht, Du sitzt drin und drehst Däumchen?


    Er konnte früher definitiv besser alleine im Auto bleiben. Ich habe ein wenig den Verdacht, dass da mal irgendwas passiert ist (z.B. jemand hat an die Scheibe geklopft und ihm Angst gemacht).

    Wenn man ihn alleine lässt, bellt er noch kurz, hört dann aber auf, sobald man außer Sichtweite ist. Solange die Umgebung ruhig ist, döst er dort auch. In einer unruhigen Umgebung, wo auch mal Leute vorbeigehen, schaut er aber die ganze Zeit raus und versucht zu schauen, wann wir wiederkommen.


    Wir fahren im Alltag fast gar nicht Auto. Fahrten sind entweder zur Hundeschule (findet er OK), am Wochenende mal zum Wandern (findet er gut), zum TA (findet er scheiße) oder auch mal Familie besuchen (findet er meist eher doof).


    Während der Fahrt ist er ruhig und schläft normalerweise, auch lange Strecken.


    Was wäre, wenn nach dem Abschalten vom Wagen und der Hund bellt los, einfach nur der Wagen wieder angelassen, und auch wieder losgefahren wird?

    Dann hört er sofort wieder auf und kommt zur Ruhe.

  • Möglicherweise hat das kluge Tier gelernt, wie es euch zum weiterfahren/Hund rauslassen bekommt. Also zielorientiertes aufregen, nicht panisches. Ich würde mit operanter Konditionierung/ Training gehen.

  • Ich persönlich würde jegliche Sicht nach aussen unterbinden, abdecken so dass er nicht mehr kontrollieren kann ob ihr in der Nähe seid oder nicht

    Und mehr Auto fahren. Parken. Nicht aussteigen. Wieder weiterfahren.

    Alleine bleiben üben. Zu Hause im Haus und zu Hause im Auto in der Box. Ohne dass das Auto bewegt wurde.

  • Möglicherweise hat das kluge Tier gelernt, wie es euch zum weiterfahren/Hund rauslassen bekommt. Also zielorientiertes aufregen, nicht panisches. Ich würde mit operanter Konditionierung/ Training gehen.

    Also rauslassen definitiv nicht. Wir haben ihn nie rausgelassen, wenn er gebellt oder gefiept hat. Wir haben immer gewartet und dann hat er es auch schnell geschafft, sich vernünftig zu regulieren und vor allem nicht mehr zu bellen.


    Operante Konditionierung - klar. Nur wo ist ein Ansatzpunkt?

  • Viel früher. Viel, viel früher ansetzen.


    Du schnallst dich gar nicht ab, solange hinten nicht entspanne Ruhe herrscht.


    Wenn du neben der Box stehst und wartest bis er still ist, dann verschiebst du bloss den Belohnungszeitpunkt. Hat nichts mit Impulskontrolle oder runterfahren zu tun.


    Aber wenn du jeweils nicht gewartet hast bis er total entspannt geatmet hat, und einige Momente richtig entspannt da lag, dann hast du eben das falsche trainiert. Sprich ij die Erregung bestätigt.

  • Ich persönlich würde jegliche Sicht nach aussen unterbinden, abdecken so dass er nicht mehr kontrollieren kann ob ihr in der Nähe seid oder nicht

    Und mehr Auto fahren. Parken. Nicht aussteigen. Wieder weiterfahren.

    Alleine bleiben üben. Zu Hause im Haus und zu Hause im Auto in der Box. Ohne dass das Auto bewegt wurde.

    Ja, Sicht nach außen verhindern habe ich auch schon überlegt. Das Problem ist, dass er aktuell in einer Box auf der Rückbank ist, aus der er einfach rausschauen kann (Dogstyler). Für mein Auto (Kleinwagen) gibt es leider keine passende Box für den Kofferraum. Eine Alternative wäre noch, dass wir eine Transportbox auf dem Rücksitz befestigen. Die steht aber gefühlt sehr unsicher dort, selbst wenn man sie mit Anschnallgut und Spanngurt fest macht. :frowning_face:

  • Mit einer Hundebox wäre das einfach: Tuch drüber. Sicht weg.
    Geht ja auch auf der Rückbank. Dort ist er ja eh, wenn ich das richtig verstehe.

    Eine Box hätte noch den Vorteil, dass sie sicherer wäre.


    Ich würde außerdem üben, dass er ganz viel im Auto schläft. (Natürlich nur bei entsprechendem Wetter bzw. Parkplatz.)


    Für mich liest sich das, als wäre das Auto nie wirklich richtig solide aufgebaut gewesen und jetzt sind ein paar Faktoren dazu gekommen, die das ganze haben kippen lassen.

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