Kutschieren - Schnapsideen-Ahnungslosen-Fragen

  • Da sieht man mal, wie gut das ist, wenn man Leute fragt, die Ahnung haben…

    Im Prinzip alles Sachen, die total logisch und irgendwie auch offensichtlich sind, aber mir trotzdem nicht klar waren…

    Danke für den Input und auch die Doku!

  • Wenn man selber nicht so viel Ahnung hat, ist es mMn sogar ziemlich gefährlich, ein Pferd anzuspannen und am Verkehr teilzunehmen, wenn man nicht weiß, was es vorher erlebt hat und wie fundiert die Ausbildung überhaupt war.

    Das würde ich gerne mehrfach liken. Besonders Alaska, der wirklich bis zum Unfall ein absolutes gut ausgebildetes Verlasspferd sowohl Ein- als auch Zweispännig war, war danach als Fahrpferd nicht mehr tauglich.

  • Falls du das weiterverfolgen willst, würde ich dir erst mal empfehlen, das Pferd kennenzulernen, Bodenarbeit zu lernen und zu machen (Longieren, Doppellonge, Fahren vom Boden, Langzügel etc.) um überhaupt erstmal das Pferd kennenzulernen und ein Gefühl für den Umgang zu bekommen. Mit vernünftiger Anleitung natürlich.


    Ich würde nur mit einem Pferd fahren, das ich gut kenne, und mit dem ich im Umgang sehr vertraut bin. (Also - "ich würde" ist hier rhetorisch, ist fahre gar nicht, außer ein paar Mal mit dem Shetty-Sulky... Ich setze mich aber auch nicht auf jedes Pferd... und Fahren finde ich viel gefährlicher als Reiten. Vor allem halt auch für das Pferd und für die Umwelt)


    Bei "ehemaligen Kutschpferden" deren Vorgeschichte man nicht kennt, wäre ich auch sehr vorsichtig. Das hat mitunter Gründe, warum es "ehemalige" sind. Also, mal nachfragen - sind die Besitzer selbst gefahren mit diesem Pferd, warum tun sie es nicht mehr? Ein- oder Zweispännig?


    Ist Equipment vorhanden?

  • Früher ja war alles anders und meine Eltern hatten wenig Sinn dafür Gefahren vorab zu sehen und mich als Kind davor zu bewahren. So bin ich mit dem Pony und er Kutsche los. Ich habe keine Ahnung wie alt ich war, aber ich war noch nicht in der Pubertät ... Passiert ist zum Glück nichts, aber es gab brenzlige Situationen. Der Knabe war nämlich nicht so ohne - ich kannte ihn vom Reiten schon. Einmal ist er aufs Feld mit Kutsche hinten dran durchgegangen, durch einen fiesen Graben. Ich habe keine Ahnung wie ich auf dem Kutschbock geblieben bin, ich erinnere mich nur noch, dass ich tagelang schlimme Schmerzen hatte, weil ich hochgeflogen und auf die Kutsche geknallt bin. Ich bin dann noch mit Kutsche heimgefahren. Mein Gott, als Kind ist man da echt anders ...


    Auch eine Kindheitserinnerung: Ich war mit meinem Opa auf einer Pferdeauktion. Ein Käufer wollte einen Kaltblüter vor einer Kutsche sehen. Klar, kann das Tier alles. Endresultat: Riesengeschrei, dass alle bloß aus dem Weg rennen sollen, der Koloss zerrte die echt schwere Kutsche mit angezogener Bremse quer durch die Messehalle, übers Außengelände, hinten wieder rein in die Halle und das Ganze noch mal. Man konnte es anhand der Reifenspuren gut nachverfolgen. |)


    Ähm, nein, also einfach so mit einem mir fremden Pferd und Kutsche losfahren - never ever. :emoticons_look:

  • Ich bin mit meinen Ponies jahrelang gefahren, ein- bis vierspännig.

    Von Dressur, über Kegel, Hinderniss- und Distanzfahrten. Kutsche und Rennsulky.


    Fahren kann ein wunderbarer Ausgleich für Reitpferde sein, wenn sie vernünftig ausgebildet und straßensicher sind.


    Was du nie vergessen darfst sind 2 Dinge:


    1. Du hast viel weniger Einwirkungsmöglichkeiten auf das Tier, du sitzt mindesten 1m, oft sogar mehr hinter ihm. Du hast nur Leinen, Stimme und Peitsche.


    2. Die meisten Autofahrer überholen dich, als wärst du nicht da. Sie fahren dir superdicht auf, dann ganz knapp an dir vorbei und sehr dicht vor dem Pferdwieder rüber. Der schlimmste Kutschunfall, von dem ich weiß, betraf ein Gespann, was von einem Auto mit leerem Autotrailer hintendran überholt wurde. Der Trailer holte beim Einscheren das linke Pferd von den Beinen, es fiel auf den Trailer. Das Auto fuhr mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Das rechte Pferd ging durch, das linke wurde über den Trailer gezogen - es kam ja nicht mehr hoch. Der Fahrer des Auto fuhr immer weiter...

    Ende war ein bös verletztes Pferd, ein tief traumatisiertes Gespann und Menschen, die sich zusätzlich zu dem Schreck mit heftigen Tierarztkosten, Anwälten etc. konfrontiert sahen...


    Von daher würde ich mir genau überlegen, wo ich fahre.

    Und am besten IMMER MIT BEIFAHRER.

  • Also, keine Sorge, die Besitzer sind sehr erfahrene, besonnene Pferdeleute und ich bin selbst eher schissig - keine Gefahr, da einfach loszulegen.

    Ich wollte nur grob einschätzen können, wieviel Aufwand das ist, bevor ich irgendwas vorschlage…

  • Früher ja war alles anders und meine Eltern hatten wenig Sinn dafür Gefahren vorab zu sehen und mich als Kind davor zu bewahren. So bin ich mit dem Pony und er Kutsche los. Ich habe keine Ahnung wie alt ich war, aber ich war noch nicht in der Pubertät ... Passiert ist zum Glück nichts, aber es gab brenzlige Situationen. Der Knabe war nämlich nicht so ohne - ich kannte ihn vom Reiten schon. Einmal ist er aufs Feld mit Kutsche hinten dran durchgegangen, durch einen fiesen Graben. Ich habe keine Ahnung wie ich auf dem Kutschbock geblieben bin, ich erinnere mich nur noch, dass ich tagelang schlimme Schmerzen hatte, weil ich hochgeflogen und auf die Kutsche geknallt bin. Ich bin dann noch mit Kutsche heimgefahren. Mein Gott, als Kind ist man da echt anders ...


    Auch eine Kindheitserinnerung: Ich war mit meinem Opa auf einer Pferdeauktion. Ein Käufer wollte einen Kaltblüter vor einer Kutsche sehen. Klar, kann das Tier alles. Endresultat: Riesengeschrei, dass alle bloß aus dem Weg rennen sollen, der Koloss zerrte die echt schwere Kutsche mit angezogener Bremse quer durch die Messehalle, übers Außengelände, hinten wieder rein in die Halle und das Ganze noch mal. Man konnte es anhand der Reifenspuren gut nachverfolgen. |)


    Ähm, nein, also einfach so mit einem mir fremden Pferd und Kutsche losfahren - never ever. :emoticons_look:

    Bei uns, wir Kinder in meiner frühen Kindheit gesegnet mit Eltern die allesamt Ackerbau und Viehzucht betreiben bis heute und somit natürlich auch eigenen Pferden (und Hunden) waren auch ,,speziell", was das anging/angeht. Was wir da teilweise abgezogen haben (inclusive gebrochener Knochen bei meinen Cousinen/Freunden und Riss,- Platz, Schürfwunden, sowie etlichen Beulen bei mir, ging wirklich auf keine Kuhhaut.

    Die Pferde (und Hunde) damals haben mehr mitgemacht als die Pferde bei Shiloh Ranch und Bonanza und müssen im Nachhinein wirklich heilig gesprochen werden.


    Unsere Kindheit damals war die Hölle auf Erden für Helikopter-Eltern, wenn ich heute Stadt-Kindern davon erzähle, werden die gelb vor Neid. Allerdings auch kalkweiß wie ein Laken, wenn ich von (ähnlich wie du gerade) den Gefahren dieser Kindheit/dieses Lebens erzähle. Die Helikopter-Eltern sind da schon längst in Ohnmacht gefallen.


    Helikopter-Eltern braucht wirklich kein Mensch bzw. Kind.

  • Ich hab schon zu viel Scheisse erlebt mit und rund um Kutschen.. daher habe ich den judihuii es ist so schön Blick nicht mehr.


    Ich vertraue da auch nur Fahrern, die ich kenne und die ich als sehr seriös empfinde. Bedacht, erfahren und mit Sinn und Verstand dabei. Meistens sehr ruhige Menschen.


    Kutsche fahren sollten nur Menschen, die sich sehr bewusst sind was sie tun.


    Eingespannt werden sollten nur Pferde und Ponys, die dafür sauber und mit Bedacht ausgebildet wurden.


    Alles Andere ist einfach nur gefährlich. Bei der heutigen Dichte an Menschen, Strassen und Siedlungen ...


    Ein Mensch ohne Pferdeerfahrung kann niemals abschätzen, wie ein Pferd reagiert, ob eine Situation okay ist etc. Da dann fahren... niemals. Niemals nie. Das ist für alle Beteiligten und Unbeteiligten einfach nur gefährlich.


    Zuerst mal lernen vom Boden aus, richtig lernen. Umgang mit Pferd, Körpersprache, Handling, Gefahren Erkennung und wie man reagiert. Wie bewegt sich ein Pferd, was sieht es, worauf reagiert es, wie kommuniziert es und wie muss der Mensch agieren, sich bewegen oder reagieren. Grundausbildung am Pferd. Das dauert. Braucht Zeit und Lust sich einzuarbeiten. Der Umgang mit Pferden ist von Natur aus nicht ungefährlich. Da kann durch die Grösse an sich bereits genug passieren. Da sollte man wissen was man tut.


    Ich drücke meinen jagenden Hund auch nicht jedem in die Hand.

    Da gebe ich erst recht kein 600kg schweres Fluchttier einfach einem Anfänger mit. Womöglich noch zum fahren... Horror Vorstellung...


    Ich kenne genug Leute die sehr viel Erfahrung haben, und sie haben schlimme Unfälle mit Kutschen gebaut. Aus diversen meist vermeidbaren Gründen. Aus blöden Ideen. Wie zum Beispiel ein Pferd zu fahren, von dem alle sagten: jaja das ist eingefahren, kannst du nehmen.

    Die Fahrt endete an der Kirchenmauer. Mit vielen kaputten Autos. Einem verletzten Kind. Einem zutiefst verängstigten Pferd, einer total demolierten Kutsche (die war das Hochzeitsgeschenk) und einer Fahrerin, die nur Glück hatte, als sie gegen die Kirchenwand flog.

    Aber sie hatte 30 Jahre Erfahrung. Prima. Das Pferd wie sich herausstellte allerdings doch nicht. Kontrolle w


    Also als Anfänger, der sowieso nichts einschätzen kann geht man niemals an die Leinen.


    Aber man kann es lernen. Es gibt mittlerweile tolle Angebote auch mit Ponys, wo man nicht gleich mit Grosspferd anfangen muss. Ist alles etwas handlicher, dafür wuseliger.

    Fahren macht Spass - wenn alle es können.

  • Helikopter-Eltern braucht wirklich kein Mensch bzw. Kind.

    Na klar. Aber wenn dann ein Kind verletzt oder tot ist (oder gar einfach so einen Hund anfasst!), waren die Eltern unverantwortlich und dumm.

    Netterweise beschimpfen immer dieselben, gerne selbst kinderlosen, Menschen Eltern als wahlweise "Helikoptereltern" oder "erziehen ihre Kinder nicht!!111!!".


    Es langweilt mich so sehr....

  • Ich würde ein mir unbekanntes Pferd niemals einspännig anspannen. Wenn dann irgendwas passiert, ist man völlig aufgeschmissen!

    Fremde Pferde haben wir immer neben ein erfahrenes robustes Kaltblut gespannt

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