Für die Leseratten - Der Bücherthread - Band 3
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Mieko Kawakami – Brüste und Eier
"An einem heißen Sommertag wird die dreißigjährige Natsuko von ihrer älteren Schwester Makiko und ihrer Nichte Midoriko in Tokyo besucht. Tokyo ist die Stadt, in die Natsuko als junge Frau kam, um ein neues Leben als Schriftstellerin zu beginnen, Osaka der Ort, den sie hinter sich ließ. Dort arbeitet ihre Schwester als Hostess: eine Frau, die Männern Gesellschaft leistet bei Alkohol, Essen und Karaoke. Makiko, die mit ihrem alternden Körper hadert, ist davon besessen, sich die Brust vergrößern zu lassen. Unterdessen ist ihre zwölfjährige Tochter Midoriko von der einsetzenden Pubertät überfordert. Unfähig, in einer Gesellschaft, die alles Intime tabuisiert, ihre Ängste und Wünsche zu kommunizieren, verstummt sie ganz. Und auch die asexuelle Natsuko fragt sich, welche Rolle ihr bleibt – als unverheiratete Frau, die nicht mehr Tochter ist und vielleicht nie Mutter sein wird. Als mit den Jahren in Natsuko der Wunsch nach Mutterschaft wächst und sie eine künstliche Befruchtung erwägt, schlägt ihr der Widerstand der Gesellschaft entgegen, die alleinstehenden Frauen wie ihr diese Option verwehrt. In ihrem eindringlichen Roman widmet sich Mieko Kawakami Fragen nach Geschlechterrollen und Schönheitsnormen und danach was es heißt, als Frau ein sinnreiches und selbstbestimmtes Leben zu führen."
Thalias Beschreibung passt perfekt, muss man nicht mehr viel hinzufügen. Ich fand es großartig und wünschte, ich hätte dieses Buch vor "Heaven" gelesen, was so gar nicht meins gewesen war, dann hätte "Brüste und Eier" deswegen nicht so lange stiefmütterlich im Regal rumgestanden.
Gegliedert in zwei Teile, befasst sich der erste mit Natsuko Natsume, einer 30-jährigen Schriftstellerin aus Tokio, die sich mit dem Schreiben schwer tut. Er umfasst nur einige Tage, an denen ihre ältere Schwester Makiko, eine Hostess aus Osaka, mit ihrer schweigsamen Tochter Midoriko zu Besuch kommt. Makiko möchte sich einer Brustvergrößerung unterziehen, während Midoriko nicht mehr mit ihrer Mutter spricht und nur noch über schriftliche Notizen mit ihr kommuniziert. Dieser Teil fängt ihre angespannten Interaktionen ein und offenbart ihre Ängste in Bezug auf Körper, Altern und Mutter-Tochter-Beziehungen. Der zweite Teil begleitet Natsuko einige Jahre, mittlerweile Ende 30, etablierte Schriftstellerin, aber weiterhin alleinstehend und kinderlos wie sie mit der Frage ringt, ob künstliche Befruchtung eine Option für sie wäre, interviewt Samenspender und Spezialisten und reflektiert dabei über Familie, Liebe und Einsamkeit.
Erforschte Themen sind: der weibliche Körper und Autonomie, Mutterschaft und reproduktive Selbstbestimmung, Einsamkeit und Verbundenheit, Klassen- und Geschlechterdynamik.
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Liz Moore - Gott des Waldes
fand ich gut zu lesen, nicht überragend spannend, aber durchgehend interessant genug, um es innerhalb von zwei Tagen durchzulesen. Nicht so Thriller-mäßig wie erwartet.
Ich würde - aber das ist jetzt reiner Zufall - Parallelen zur Serie Untamed ziehen. Konnte ich auch gut schauen, schöne Landschaft, bisschen Spannung.
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Harry Adam Knight - Carnosaur
Etwas treibt sein Unwesen in einer kleinen britischen Stadt. In nur einer Nacht finden sechs Einwohner ein grausames Ende. Bereits am nächsten morgen übernimmt der reiche Sir Penward die Verantwortung. Einer seiner sibirischen Tiger sei aus seinem privaten Zoo entkommen und für das Massaker verantwortlich und bereits von ihm selbt zur Strecke gebracht worden. Journalist Pascal findet die ganze Sache mehr als merkwürdig und recherchiert weiter, vor allem weil der einzige Überlebendeder Horrornacht, ein kleiner Junge, schwört, einen Dinosaurier gesehen zu haben.
Die erste Hälfte des Buches macht richtig Spaß. Nix tiefsinniges, aber schöner, spannender Trash, so wie die Filmchen aus den Hammerstudios, die früher auf Tele 5 liefen. In der zweiten Hälfte stürzt das Buch aber ziemlich ab und man merkt ihm sein Alter im allgegenwärtigen Sexismus massiv an, was dem ganzen einfach einen gewaltigen Dämpfer verpasst. Schade, dass die Story in der Charakterisierung und im Umgang mit ihren weiblichen Charakteren so extrem schlecht gealtert ist, sonst wäre es wirklich spaßiger Trash.
Note:4,0
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Oh, nach den Thrillern brauchte ich etwas anderes und hätte es fast nicht mitgenommen aus dem Bücherbüdchen, weil ich "Ove" nicht so abholend für mich fand.
"Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" von Fredrik Backman
Alleine im ersten Kapitel habe ich gelacht und geweint und wieder gelacht. Und dann musste ich es mitnehmen
Es ist aus der Sicht einer fast 8-jährigen geschrieben, aber keine Ich-Erzählung, was ich etwas gewöhnungsbedürftig fand.
Ihre Oma, da hätte ich nach den ersten Kapiteln einfach nur die nächsten 1000 Seiten ihrer Lebensgeschichte folgen wollen. Aber sie stirbt.´Ist kein Spoiler, darum geht es an sich.
Das Kind ist "anders", zumindest aus Sicht "Anderer" und kennt durch ihre Oma ein Land, in dem das kein Problem ist, im Gegensatz zu ihrem wirklichen Leben. Ihre Oma schickt sie zu Menschen und Monstern und zu sich selbst in Form einer Schnitzeljagd. Und ist dabei alles andere als perfekt. Nie gewesen. Aber auch diese Erkenntnis und alles, womit sie sich auseinandersetzen muss, hilft dem Kind, das nie eine Art Opfer ist, immer altklug und eher zu reif und dennoch nur ein Kind.Ich mochte den Schreibstil sehr (fand aber auch "Raum" gut, das muss man mögen).
Es ist so viel so präzise beobachtet. Aber... ich hätte es lieber straighter als Ich-Erzählung gehabt oder etwas mehr wirklich von Außen betrachtet. Die Perspektive war allerdings das einzige, was ich bemängeln kann, ich liebe dieses Buch.(und gebe Ove vielleicht noch eine Chance.)
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"Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" von Fredrik Backman
Alleine im ersten Kapitel habe ich gelacht und geweint und wieder gelachtging mir auch so. Mit Ove bin ich nicht so warm geworden, ab der Hälfte ging's, aber Oma lässt grüßen fand ich einfach nur großartig und wunderbar. Ich fand die Perspektive perfekt so.
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Ich hab in letzter Zeit ein paar Bücher, die ich schon kenne, erneut gelesen... "Little Fires Everywhere" und "Everything I Never Told You" von Celeste Ng, "The Interestings" von Meg Wolitzer und "A Spark of Light" und "Nineteen Minutes" von Jodi Picoult... haben mir alle insgesamt wieder recht gut gefallen, manche sogar deutlich besser als beim ersten Lesen - schon spannend, wie sich das im Laufe von 6-8 Jahren so verändern kann.
Heute beginne ich dann mal wieder ein neues Buch einer mir noch unbekannten Autorin und freue mich schon sehr auf ein paar gemütliche Lesestunden in der kommenden Urlaubswoche.
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Mein aktuelles (und fast fertig gelesenes) Buch ist "Kopf aus, Lust an" von Julia Henchen. Tatsächlich hab ich es mir nicht so "praktisch" vorgestellt. Man bekommt da quasi richtig wie in einer Therapie so Tools an die Hand, muss Sachen notieren usw. Zum Großteil kommen dann "leider" auch nur solche Dinge vor, die ich eh schon wusste durch ihren Podcast oder die Instagram-Seite. Das Buch ist tatsächlich nur für diejenigen, die wirklich Probleme mit ihrem Partner und der Sexualität bzw. Lust haben. Aber ich denke, dafür ist es wirklich gut und in einer meiner früheren Beziehungen hätte ich durch Lesen dieses Buches auch früher erkannt, dass das keinen Sinn hat so weiterzumachen. ^^ So war es jetzt leider ein bisschen unnötig für mich das zu lesen, aber was solls.
Als nächstes lese ich wieder etwas mit Geschichte. "Verheißung" von Adler Olsen, der 6. Band der Reihe, wartet schon drauf gelesen zu werden und ich freu mich richtig drauf!
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Sarah Moss – Cold Earth
"An der Westküste Grönlands erhält ein Team von Archäologen, das nach Spuren verlorener Wikingersiedlungen sucht, die Nachricht von einer Pandemie in ihrer Heimat. Als der arktische Winter naht, bricht die Kommunikation mit der Außenwelt zusammen und sie müssen um ihr Überleben kämpfen."
Sechs Menschen verschiedener Herkunft, Erfahrung und Vergangenheit kommen in Grönland zu Ausgrabungen zusammen. Aus sechs Ich-Perspektiven, erzählt als Brief an jemanden, erfährt der Leser etwas über die unnachgiebige, karge Landschaft, die schwierigen Ausgrabungen, die Fundstücke, persönliche Details, Beweggründe und Beziehungen der Personen untereinander. Die klirrende Kälte, die Einsamkeit, das wenige Essen und die schwindenden Sonnenstunden machen allen Mitgliedern zu schaffen, jedem auf die eigene Art. Die Informationen über eine Art Pandemie, die im Rest der Welt passiert, sind nur sehr vage und unklar, da der einzige Laptop samt Funknetz alsbald den Geist aufgibt. Abgeschnitten von allem muss die Gruppe alle Hoffnung darin setzen, dass sie nicht vergessen wurden und das Flugzeug, dass sie nach Grönland brachte auch wieder abholt...
Schön atmosphärisch, interessante, komplexe Charaktere, ein unbekanntes Land als bedrohlicher Protagonist, die namenlose Pandemie nur ganz am Rande kaum fassbar. Ich habe es sehr gemocht, hat mich mit dem Winter und der stetigen Kälte sehr an Michelle Pavers "Thin Air" erinnert. Erforschte Themen sind Isolation und Entfremdung, Sterblichkeit und Apokalypse, das Unheimliche und die Vergangenheit, Kommunikation und Fehlinterpretation. Das Ende ist mehrdeutig und lässt Fragen bewusst zur eigenen Interpretation offen.
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Liz Moore - Long Bright River
- ein Roman, der für mich ein bisschen war wie eine Folge Law & Order - Special Victims Unit. Es gibt die verschiedenen Cops mit ihren persönlichen Geschichten, es gibt die große Stadt Philly mit vielen Facetten, es gibt einen Fall, der am Ende gelöst ist. Ich mochte es, fand es nicht übermäßig spannend, aber gut zu lesen (Das hatte ich glaube ich auch schon über Gott des Waldes gesagt
).
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Ich habe letztes Wochenende "Die Vegetarierin" von Han Kang gelesen und empfehle es unbedingt. Es ist sehr eindringlich, verstörend und trotzdem leicht zu lesen.
Leider kann ich nur schwer beschreiben, worum es geht. Zusammenfassend würde ich vielleich am ehesten sagen, es ist die Geschichte zweier junger Frauen, die auf unterschiedliche - nicht schöne - Weisen damit umgehen, dass ihr Leben aus unmöglichen Erwartungen, Druck und Gewalt besteht. Also nicht gerade aufmunternd. Aber wahnsinnig intensiv und gibt viel Stoff zum Nachdenken.
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