Für die Leseratten - Der Bücherthread - Band 3
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Martha Wells - The Murderbot Diaries Vol. 1
SecurityUnits sind dazu gemacht, Menschen zu schützen und durch die Steuerung durch das Governor Module haben sie keine Wahl, als zu gehorchen. Doch die SecUnit, die mit dem Forchunsteam auf einem fremden Planeten unterwegs ist, ist anders. Er hat sein Governor Module gehackt, nennt sich selbst Murderbot (auch das nichts ist, was er jedem erzählen würde), schaut am Liebsten in Ruhe seine Serien und möchte mit Menschen eigentlich so wenig wie möglich zu tun haben.
Ich hatte den Titel schon länger auf der Wishlist und nach dem Freunde von der Verfilmung so begeistert waren, hab ich jetzt mal zugegriffen. Es ist ein nettes Buch bzw eigentlich sind es zwei Novellen in einem sammelband, aber so richtig abholen konnte es mich nicht. Für meinen Geschmack ist es am Ende dann doch etwas zu zahm. Einige Ideen sind wirklich nett, es lässt sich schnell lesen und wenn ich mal ein Angbot finde, werd ich mir auch sicher die erste Staffel der Verfilmung ansehen, aber aktuell werd ich die nächsten Teile wohl eher nicht lesen.
Note: 2,9
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Sara Gran – Come Closer
"Noch einen Wimpernschlag zuvor schien Amandas Leben völlig in Ordnung: ein verlässlicher Ehemann, ein interessanter Job in einem Architekturbüro, ein schönes Loft in einer angesagten Gegend von New York City. Doch dann geschehen seltsame Dinge: In ihren Entwürfen tauchen obszöne Schmierereien auf. Amanda fühlt sich von einer Frau verfolgt. In ihrer Wohnung hört sie ein unerklärliches Pochen und Knarren, und sie verspürt auf einmal das dringende Bedürfnis, Menschen zu verletzen. Jemand scheint von Amanda Besitz zu ergreifen. Jemand, der stärker ist als sie - und sehr grausam ..."
Thalias Beschreibung klingt reißerischer als ich es beschreiben würde, fasst die Sache aber trotzdem gut zusammen. Auf rund 200 Seiten begleitet man Amanda mit großen Schritten in den mentalen Abstieg. Anfangs passieren diverse kleine Dinge und hier und da kann Amanda sich ihre Fauxpas durchaus erklären und schönreden aber nach und nach wird alles in ihrem Leben irgendwie immer schlimmer. Erzählt aus Amandas Sicht in tagebuchähnlichen Zusammenfassungen ohne viel Schnickschnack gelingt es Sara Gran eine richtig unangenehme Atmosphäre zu schaffen, die Amanda förmlich zerreibt. Ich mochte vor allem die erste Hälfte, den Versuch herauszufinden, ob man wirklich besessen ist oder ob man sich alles einbildet und was für Dinge vor sich gehen, was sie bedeuten könnten und das aufkeimende Problem andere Menschen und Situationen nicht mehr einschätzen zu können... Der versierte Horror-Leser wird wahrscheinlich nach den ersten paar Seiten wissen "wohin die Reise geht". Ich fand es erfrischend böse
und ich mochte die Lore, die gegen Ende angeschnitten wird.
Diskutierte Themen sind dämonische Besessenheit vs. Nervenzusammenbruch, unterdrückte weibliche Wut und Autonomie, Kontrolle, Identität und gesellschaftliche Erwartung, Isolation und unzuverlässiger Erzähler.
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Ich lese gerade „Kein Zurück“, den nächsten Roman von King, in dem die Privatermittlerin Holly die Hauptperson ist. Wieder gefällt es mir alles sehr gut. Ein bisschen Spannung, ein paar abgefahrene Charaktere, eine sympathische Protagonistin…
Die Story verwebt eigentlich zwei parallel laufende Geschichten: ein Serienmörder treibt sein Unwesen und eine politische Aktivistin reist durch die USA und wird ernsthaft bedroht. Irgendwie hängt beides vielleicht zusammen.
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Ich lese gerade "Licht und Zorn" von Lauren Groff. Bin noch ganz am Anfang.
Auf das Buch kam ich, weil mir ihr "Die weite Wildnis" bereits sehr gut gefallen hatte.
Die Geschichte einer Flucht, einer bis zum bitteren Ende durchgezogenen Selbstermächtigung vor dem Hintergrund der Besiedlung der USA durch puritanische Hardliner.
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Ich lese gerade „Kein Zurück“, den nächsten Roman von King, in dem die Privatermittlerin Holly die Hauptperson ist. Wieder gefällt es mir alles sehr gut. Ein bisschen Spannung, ein paar abgefahrene Charaktere, eine sympathische Protagonistin…
Die Story verwebt eigentlich zwei parallel laufende Geschichten: ein Serienmörder treibt sein Unwesen und eine politische Aktivistin reist durch die USA und wird ernsthaft bedroht. Irgendwie hängt beides vielleicht zusammen.
Das habe ich gerade auch angefangen
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Nat Cassidy - When the wolf comes home
Der Junge lebt versteckt allein mit Daddy, abegschieden von der Gesellschaft. Die Regeln sind streng und wenn Daddy wütend wird, geschehen schreckliche Dinge. Also nutzt er eines Tages seine Chance und läuft weg und landet bei Schauspielerin/Kellnerin Jess. Doch Daddy ist ihm auf der Spur und Daddy ist wütend.
Das Buch fängt stark an und lässt dann stark nach.
Zu Beginn ist es spannend, gruselig und lässt den Leser rätseln, was gerade vorgeht. Die Prota ist zwar auch zu Anfang etwas arg YA, aber darüber kann man hinwegsehen. Leider fühlt die Autorin den absolut unnötigen Drang, die ganze Sache ziemlich genau in der Mitte des Buches mit einer extrem platten Exposition zu erklären und damit verfliegt ein großer Reiz der Geschichte.
Danach hat man eine unausgegorgene Mixtur aus "Firestarter" und "Before I Wake" mit einer unreifen Protagonistin, die mit ihrem kleinen Schützling von einer blutigen Katastrophe in die nächste stolpert und einfach nicht wirklich dazu lernt. Auch die Aneinanderreihung von Vorfällen wird irgendwann beliebig vorhersehbar. Die komplette FBI Storyline hätte man sich eigentlich schenken können, das hat so ein wenig Filler Charakter und das Ende ist ein wenig zu sehr auf den schnellenSchockfaktor ausgelegt.
Schade, das Buch hätte großes Potential gehabt.
Note: 3,0
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Coco Mellors – Cleopatra and Frankenstein
"New York entgleitet Cleo zusehends. Sicher, sie ist jeden zweiten Abend auf einer anderen Party, aber sie kennt kaum jemanden. Ihr Studentenvisum läuft aus, und sie hat nicht einmal Geld für Zigaretten. Doch dann lernt sie Frank kennen. Frank ist zwanzig Jahre älter und sein Leben ist voller Erfolg und Überfluss, der Cleo fehlt. Er bietet ihr die Chance, glücklich zu sein, die Freiheit zu malen und die Möglichkeit, eine Green Card zu beantragen. Sie bietet ihm ein Leben voller Schönheit und Kunst - und hoffentlich auch einen Grund, seinen Alkoholkonsum einzuschränken. Er ist alles, was sie im Moment braucht.
Cleo und Frank stürzen sich Hals über Kopf in eine Romanze, mit der keiner von ihnen so recht Schritt halten kann. Sie verändert ihr Leben und das der Menschen in ihrer Umgebung, sei es Cleos bester Freund, der nach ihrer Heirat mit seiner geschlechtlichen Identität zu kämpfen hat, oder Franks finanziell abhängige Schwester, die sich mit einem Sugar Daddy verabredet, nachdem ihr der Hahn abgedreht wurde. Letztendlich verändert diese zufällige Begegnung zwischen zwei Fremden außerhalb einer Silvesterparty alles, im Guten wie im Schlechten."
Ich fand's großartig! Interessante Charaktere, keine Längen, eine glaubhafte Entwicklung der Handlungsbögen, keine Überspannung der "Drogenthemen", die ich persönlich nicht leiden kann und ein sinnvolles, Hoffnung machendes Ende. Ich mochte Cleo sehr, auch viele der Nebencharaktere, die echt gut ausgearbeitet waren.
Diskutierte Themen sind: Liebe und Desillusionierung, mentale Gesundheit und Trauma, Identität und Zugehörigkeit, Kunst und Kommerz.
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Liz Moore – The God of the Woods / Der Gott der Waldes
Sommer 1975 in den Adirondack-Wäldern, New York. Louise ist Betreuerin im ansässigen Sommercamp und entdeckt eines Morgens, dass von ihren jungen Schützlingen jemand fehlt. Sie braucht einen Moment, um zu verstehen, wem das leere Bett gehört und was dies bedeutet. Die 13jährige Barbara van Laar ist die Tochter der Familie, der das Sommercamp, das umliegende Land sowie unzählige Anwesen darauf, gehört. Als reichster und größter Arbeitgeber in der Region ist die van Laar-Familie gefürchtet, doch Louise weiß, sie muss die Verantwortung übernehmen. Die Angestellten werden nervös, Suchtrupps treffen ein, nach und nach machen sich Ermittler mit Suchhunden breit und langsam wird klar, dass sich vielleicht etwas wiederholt, das vor 14 Jahren schon einmal passiert ist – als der kleine Sohn der Familie in den Wäldern verschwand...
Ein Mystery-Thriller der Sonderklasse, wie ich fand. Eine Bandbreite an komplexen und bis ins Detail ausgearbeiteten, glaubhaften Charakteren, eine gut nachvollziehbare, nicht-lineare Erzählweise aus acht Blickwinkeln mit einer Handlung, die mich von Anfang bis Ende raten ließ, mich nie verloren hat und kein Kapitel verschwendet war. Der Roman erforscht eine ganze Menge Themen, allen voran das Machtgefälle zwischen reich und arm, Arbeitgeber und Angestellten, sozialen Hierarchien, familiären Traumata und Zerwürfnissen. Ebenso die Diskussion um Frauenrollen in den 1960/70er Jahren in Männerdomänen. Auch die Natur, die Adirondack-Wälder mit den Gebirgen und Seen, sind ein starker Charakter in der Geschichte, die eine fortwährende Gefahr symbolisieren. Ich konnte dieses Buch schlecht aus der Hand legen, ein absoluter Favorit diesesJahr
Aufgrund deiner Empfehlung habe ich mir dieses Buch ausgeliehen und habe es auch sehr genossen. Ich war richtig aufgewühlt als Unrecht geschah und froh über jede Wendung.
Nun bin ich etwas verloren, was ich als nächstes lese. Mal sehen.
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Romy Hausmann - Marta schläft
Ich habe jetzt dreimal zu einer Zusammenfassung des Inhalts angesetzt und jedes Mal alles wieder gelöscht. Alles was auch nur halbwegs den Inhalt hinreichend erklärt, enthält massenhaft Spoiler zu Dingen, die derLeser erst im Laufe des Buches herausfindet (so auch die Beschreibungen auf den gängigen Verkaufsplattformen) oder es ist etwas inhaltsloses wie "Nadja hat Panikattacken und ist gerade in großen Schwierigkeiten."
Wobei es eigentlich auch egal ist.
Ich mochte "Liebeskind" und "Perfect Day" sehr und hatte deshalb auch erwartet, dieses Buch der Autorin zu meinen Favoriten zu zählen. Allerdings erwartete mich eine große Enttäuschung.
Das Buch ist krampfhaft konstruiert und voll von überzeichneten, klischeehaften Charakteren.
Selbst wenn man sich durch die Inhaltsangaben von Amazon und Co gespoliert hat, dauert es gut über 100 Seiten, bis man auch nur im Ansatz versteht, worum es gerade geht und auch danach bleibt dieses Puzzlespiel aus verschiedenen Erzählern und Zeitebenen ermüdend bis nervig und wird zu keinem Zeitpunkt wirklich mysteriös oder spannend.
Die Autorin hat sich hier eindeutig verkünstelt mit dem Versuch aus einem sehr generischen Plot um gescheiterte Beziehungen zwischen unsympathischen Charakteren etwas Außergewöhnliches zu machen.
Schade. Ich war mehr als einmal kurz davor, das Buch abzubrechen und wäre das meine erste Begegnung mit der Autorin gewesen, hätte ich wohl Abstand davon genommen, eines ihrer weiteren Werke zu kaufen.
Note: 4,9
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Ich habe mich tatsächlich auch mal wieder ein wenig im Thriller-Genre versucht.
Das erste Buch war von Mark Allen Smith "Der Spezialist". Ein durch seine Kindheit gestörter Charakter (was auch sonst), der seine berufliche Passion im Foltern von Menschen findet, um Wahrheiten für Auftraggeber herauszubekommen. Ein Sadist ist er nicht, auch wenn ihm die Qual der Menschen recht egal zu sein scheint. Bis er einen Jungen vor die Nase gesetzt bekommt und diesen zu foltern dann doch mit so etwas wie Mitgefühl oder persönlichem Berufsethos kollidiert. So gerät er selbst ins Visier von Folterern, Killern und Machthabenden.
Nichts Neues, wirklich sympathisch ist auch ungefähr niemand, aber es lässt sich leicht runterlesen.
Nächster Versuch: Lieblingskind von C. J. Tudor. Das habe ich irgendwann abgebrochen.
Darum geht es: "Eines Nachts verschwand seine geliebte Schwester Annie. Aus ihrem eigenen Bett. Das ganze Dorf ging auf die Suche. Alle befürchteten das Schlimmste. Und dann, wie durch ein Wunder, kehrte sie vierundzwanzig Stunden später zurück. Aber sie konnte – oder wollte – nicht sagen, was ihr zugestoßen war. Und auch er konnte es sich nicht erklären. Er wusste nur, dass sie nicht mehr dieselbe war. Nicht mehr seine Annie. Und er bekam Angst. Mörderische Angst vor seiner eigenen kleinen Schwester."
Ich fand es so dermaßen sachlich und irgendwie lieblos geschrieben und habe zu keiner Figur einen Bezug gefunden. Auch Atmosphäre kam für mich nicht wirklich auf. Etwas mehr Mytery und Dramaturgie wären nett gewesen. Neben irgendwie sympathischen Figuren. Die Grundidee für mein Empfinden sehr viel mehr hergegeben!
Aktuellster Versuch: Erica Spindler: Und niemand soll dir vergeben.
Es ist sehr sicher im Zuge der Me To Bewegung geschrieben worden, was Sache ist, weiß man an sich von Anfang an. Dennoch hat es mich von den drei Büchern am meisten überzeugt, die Atmosphäre und Figuren mochte ich.Die Buchbeschreibung gibt nicht viel her: "Harmony, Louisiana: Die Polizistin Miranda und ihr Partner Jake werden zu einem schockierenden Tatort gerufen: die Leiche eines beliebten College-Professors, gefesselt und brutal zugerichtet. Die Ermittlungen führen Miranda zurück in ihre eigene Vergangenheit - eine Vergangenheit, die sie noch immer in ihren schlimmsten Alpträumen verfolgt. Als ein weiterer Mord passiert, wird Miranda klar: Das Grauen hat noch lange kein Ende. Denn die beiden Opfer haben nichts gemeinsam - außer der Verbindung zu ihr."
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