Der Partner stresst den Hund
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Ja, so etwas erlebe ich in meinem Job oft.
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Ich habe auch so eine sensible Hündin, die schnell verunsichert ist und Veränderungen hasst.
Sie liebt zwar die ganze Familie (ich, mann, 2 Teenager), aber am meisten hängt sie an mir. Wenn ich zuhause bin, geht sie nur sehr ungern mit jemand anderem raus, und allerhöchstens bis zur nächsten Grünfläche.
Wenn es mir nicht gut geht, merkt man das sehr stark an ihrem Verhalten.
Nach meinen letzten Krankenhausaufenthalten hatte sie jedesmal eine Gastritis/Pankreatitis.
Ich bemühe mich, auf mich zu achten, zusätzlich bekommt sie nach einem sehr langen Gespräch mit einer Verhaltenstierärztin auch Psychopharmaka.
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Die Frage, die sich mir stellt:
Liegt es wirklich daran, dass der Hund den inneren Stress vom Partner spiegelt, oder gibt es gezielt Verhaltensweisen vom Partner dem Hund gegenüber, die den Hund stressen.
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Und ich frage mich, ob es nicht etwas ist, wo man dem Hund über die Zeit auch helfen kann, damit zurecht zu kommen.
Jack zb kam mit der sehr deutlichen Art einer Person in meiner Familie manchmal nicht klar. Diese meidet doofe Situationen nicht, sondern sie ist der Meinung, "da muss er jetzt durch". Ich bin der Meinung, man darf einen Hund nicht überfordern, weil es sonst eskaliert. Kann man jetzt sehen wie man will, aber letztlich ist es mein Hund.
Daher bin ab da eigentlich nur noch ich rausgegangen mit ihm, hab trainiert mit ihm, hab mich gekümmert und war seine Bezugsperson. Die Kontakte zu der anderen Person in der Familie haben sich von Seiten des Hundes auf ein Minimum reduziert. Wollte diese Person nichts von ihm und hat ihn ignoriert, war der Hund entspannt. War die Person unausgeglichen, ist Jack in seinem Kennel verschwunden. Auf Streichelangebote ist er aber dann doch gern eingegangen und hat auch nachts gern in deren Bett geschlafen.
Vielleicht wäre das entlastend, klare Regeln aufzustellen. Also in dem Sinne, dass man sagt, das ist mein Hund, ich mach alles mit ihm, und du lässt ihn einfach in Ruhe und ignorierst ihn. Wenn der Hund kommt, gerne, ansonsten lässt man ihn in Frieden.
Wenn es außer Frage steht, dass jemand auszieht, wäre das mein Weg. Mein Hund hat sich auch als Ein-Mann- bzw -Frau-Hund herausgestellt mit Abneigung speziell gegen Männer. Ändert aber nichts daran, dass ich nunmal in einer Familie lebe und das auch nicht vorhabe zu ändern
Zeigt der Hund aber deutliche Abneigung oder sogar Tendenzen nach vorn zu gehen, wäre vielleicht angebracht, einen neuen Platz zu finden.
Was grundsätzlich meinem Hund sehr geholfen hat, war ein Futterzusatz mit Magnesium und B12. Das soll die Nerven stärken und entspannend wirken, und weil ich selbst immer wieder Mangel daran habe, kriegt auch der Hund immer wieder eine Kur damit. Man merkt einen Unterschied, er ist ausgeglichener und nicht so schnell angepiekst.
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Ich kenne das tatsächlich auch von meinen Hunden. Amy mehr als Sky.
Mein Freund und ich wohnen nicht zusammen aber er kommt immer für 1-4 Wochen her und bleibt dann bei uns. Sky ist in der Zeit manchmal lediglich etwas überdrehter als sonst. Bei Amy ist es anders. Die ist wirklich gestresst. Er geht schon anderes mit den Hunden um, ist aber mittlerweile viel ruhiger im Umgang geworden. Trotzdem ist Amy oft gestresst und eine Zeit lang hat sie sogar als Übersprungshandlung angefangen sein Bein zu rammeln (oder auch das meiner Tochter). Habe ich sofort unterbunden und seit dem lässt sie es. Das versucht sie aber ausschließlich dann wenn er da ist und sie ist dabei dann auch echt gestresst. Ansonsten hat sie gar keine Tendenzen zu sowas.
Mittlerweile ist es besser, so richtig gut aber nicht. Sie ist auch sehr aufdringlich bei ihm was Streicheleinheiten angeht und ich muss sie des Öfteren wegschicken. Ist jetzt nicht so das sie dann durchgehend 24/7 gestresst ist aber es fällt eben auf. Mein Freund ist auch überhaupt nicht konsequent in vielen Dingen. Vermutlich fehlt ihr da einfach auch die Sicherheit.
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Ich hab zufällig ein paar deiner Threads so halb mitverfolgt (schönes Profilbild, ist ansprechend..
). Du hast viel darüber geschrieben, dass Kayla sehr gestresst ist, wenn ich mich nicht irre, hast du sie auch als Angsthund kennengelernt.
Wenn ich recht entsinne, ist sie seit ca. einem halben Jahr bei dir.
Es gab bisher sehr viele verschiedene Ansätze, warum sie so gestresst sein könnte. Kastration, Bindungsmuster, Futter, Gesundheit, zu hohes Trainingspensum, Lichtreflexionen, Mangel an Nährstoffen, medikamentöse Behandlung, etc. Jetzt ist es der Freund, der zu gestresst ist.
Zusätzlich kann ich mich noch gut an deinen Thread zu Emotional Support Dogs erinnern. Du schreibst dort, dass du zwar keinen ESD brauchst, aber ein Attest hattest, dass du auf die Begleitung eines Hundes angewiesen bist (Details dazu sind ja jetzt wurscht)
Versteh mich nicht falsch, ich hatte auch mal einen Hund, der extrem schnell gestresst war und kaum runterzubringen war. Der hat im Sitzen geschlafen und dabei noch gefiept. Ich weiß, dass man da nach wirklich jedem Strohhalm greift, um dem Hund zu helfen. Man geht einfach gedanklich wirklich alles durch und stößt auf der Recherche auf immer neue Erklärungsansätze. Und ich wünsche dir wirklich von Herzen, dass du etwas findest. Aber ich stelle jetzt mal eine wilde Theorie auf, die stimmen kann oder eben auch nicht...
Dein Hund galt im Tierheim als Angsthund und ist eine unbekannte Mischung und hatte eine unbekannte Sozialisation. Möglicherweise rührt das Verhalten einfach da her. Der Stressknödel, den ich hatte, hatte sogar eine ganz wundervolle Sozialisation, aber irgendwas anderes stimmte da offensihtlich trotzdem nicht. Ich schiebe es heute auf eine gegensätzliche Rassemischung (die mir nicht in Gänze bekannt ist). Zusätzlich könnte ich mir vorstellen, dass dein Hund - wohlgemerkt unbekannter Mischung, unklarer Sozialisation und erst seit einem halben Jahr bei dir - auch eine für ihn und seine Herkunft überfordernde Aufgabe trägt (du bist auf ihn angewiesen, das ist für manche Hunde auch zu viel) und zusätzlich bereits viel rumprobíert wurde. Manche Hunde entspannt es auch, wenn sich weniger um sie dreht und die Gedanken nicht pausenlos beim Hund sind. Manche Hunde haben so feine Antennen, die merken das und es ist ihnen zu viel. Insbesondere dann, wenn sie bisher eher autonom unterwegs waren.
Wie gesagt, kann stimmen, kann auch großer Blödsinn sein. In jedem Fall würde ich an eurer Stelle versuchen, einen kompetenten Trainer zu suchen, der die GESAMTE Situation bei euch anschaut. Der nicht ein paar Leckerlies mit euch versteckt oder den Futterbeutel sucht sondern wirklich analysiert, wo der Hase im Pfeffer liegt.
Ich drücke euch die Daumen, dass der Knoten platzt und ihr einen guten Weg für euch alle findet!
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Jetzt ist es der Freund, der zu gestresst ist.
Seit sie bei uns ist, war es eben das erste Mal dass er über 4 Tage lang am Stück weg war und man somit da erst den Unterschied gesehen hat wie sie sich dadurch verändert hat. Es hat sich seit seiner Rückkehr besser eingependelt, sie scheint während seiner längeren Abwesenheit gemerkt zu haben wer für sie eher der verlässliche Hafen ist, und orientiert sich seitdem überwiegend an mir.
Ich weiß nich, ob sie vorher überhaupt mal groß mit Menschen oder in einem Haushalt gelebt hat und das überhaupt kannte mit mehreren (Bezugs-)personen zusammen zu leben.
Es kommt mir so vor, als ob sie die ganze Zeit nicht so recht wusste für welche Seite sie sich quasi entscheiden soll bei uns. Ich bin die konsequente mit klaren Regeln und besonders draußen auch diejenige, die sie in ihrer Eigenständigkeit einschränkt. Was auch vorher gut funktionierte, aber sobald mein Partner mal Gassi war galten für sie plötzlich andere Regeln. Bei meinem Partner konnte sie eher machen, was sie für richtig hielt und konnte ihn beschützen (sollte nicht, aber er hat oft auch zu spät reagiert als sie schon in ihrem Modus war, oder sie guckt ihn vorher an und er bekommt es nicht mit und reagiert dann nicht).
Durch die 4 Tage mit mir alleine scheint sie den Unterschied verstanden zu haben, dass es sich für sie durchaus lohnt ihr Verhalten runter zu fahren und die Welt gar nicht so schlimm ist. Es gab eben nicht diesen mehrmals täglich wechselnden Umgang, sondern die 4 Tage am Stück nur eine gerade Linie und Klarheit für sie.
Nein ich bin nicht auf sie angewiesen, das wäre bei ihren Beustellen auch gar nicht möglich und als support Dog wird das mit ihr nichts, das ist auch gar nicht mein Anspruch und wäre der völlig falsche Hund dafür.
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Wäre es möglich, dass es einfach dein Hund ist und fertig?
Du gehst Gassi, du kümmerst dich, du regelst Dinge. Dein Freund bleibt neutral/desinteressiert/freundlich-passiv und lässt den Hund einfach in Ruhe. Kein Streicheln, keine Interaktion.
Ich weiß jetzt nicht wie wichtig ihm der Hund ist, wie schwer ihm das fallen würde.
Klar, mal im Notfall raus zum Pinkel oder so, aber mehr nicht.
Wenn das umsetzbar ist, würde ich das so machen und schauen, ob sich der Stress legt.
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Vielleicht ist sie einfach auch überfordert mit mehr Menschen/mehr Bezugspersonen und höherem Spannungslevel. Wenn sie selbst grundsätzlich ein unsicheres Wesen hat.
Du könntest wie hier schon paar Mal geschrieben, den Hund ganz deutlich an dich binden und umgekehrt. Und dann dem Hundt die Verbindung und die nonverbale Sicherheit und Handlungsanweisungen geben,die sie offensichtlich im Moment braucht. Aber da solltest du und dann auch zusammen mit deinem Freund schauen, ob das für euch funktioniert. Und vl auch mal umdrehen, dh du gehst für ein paar Tage. Dann könnt ihr besser erkennen ob's am Menschen oder eher an der Situation "mehr als ein Mensch" liegt.
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