Tourismus vs. Bedürfnisse der Einwohner - Diskussion
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Mich nervt lediglich das Verkehrschaos, was natürlich auch durch Touristen mit verursacht wird.
Ja, so geht es mir auch. Wir wohnen in der Einflugschneise zu einem beliebten Küstenort. Ja, ich kann verstehen, dass die Großstädter da am Wochenende gerne hinfahren. Ich kann aber nicht verstehen, dass sie alles so dichtparken, dass Rettungsfahrzeuge nicht mehr durchkommen. Ich habe mal mit einer Frau von der Stadtverwaltung darüber diskutiert, wieso es keinen Shuttleservice gibt, mit Anbindung an die Bahn und an einen großen Parkplatz direkt an der Autobahnabfahrt. Da hieß es dann, das könne man den Menschen ja nicht zumuten, wenn die mit Kind und Kegel Bus fahren müssen. Ich habe dann angemerkt, dass diverse friesische Inseln mit dem Konzept der Autofreiheit sehr erfolgreich sind, aber da hieß es dann, das könne man ja gar nicht vergleichen.
Mit einem E-Auto darf man im Ort kostenfrei parken und bekommt sogar noch eine Vergütung für den Schwimmbadbesuch. Fährt man mit dem Bus, bekommt man - genau - gar nichts. Als Extra-Belohnung fährt der auch nur einmal in der Stunde und ist nicht mit der Bahn synchronisiert.
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Ich erlebe es nicht so, dass es Menschen "in die Natur zieht".
Auch das Argument mit dem hektischen Leben und dem Entspannen an der frischen Luft - klingt nett, aber es trifft oftmals gar nicht zu.
Und weil du das nicht so erlebst, ist es zwangsläufig auch nicht so?
Das hat nichts, aber auch nichts damit zu tun, dass auf einmal alle den gleichen Geistesblitz haben. Aktuell zieht es auch nicht alle in die Natur. Es hecheln wie in allen anderen Bereiche (und das seit langer Zeit) nur viele einem Trend hinterher. Dann stehen sie eben zig Stunden im Stau, weil ein Gebiet gerade IN ist. Und obwohl sie den gleichen Spaziergang, das Klettern, das Paddeln, das Biken auch 20 Minuten von der eigenen Haustür entfernt hätten machen können. Aber das klingt halt nicht so cool im Moment. Noch viel uncooler ist es, wenn man zu Hause bleibt und sich dort tatsächlich entspannt, anstatt ewig zu fahren und etwas zu machen, worauf man eigentlich keinen Bock hat.
Ich kann deine Argumentation ein Stück weit nachvollziehen, aber es klingt ein bisschen danach, als würdest du so ziemlich jedem absprechen, sich bewusst für einen Urlaub in der Natur zu entscheiden. Klar gab und gibt es immer Menschen, die nur wandern gehen (um jetzt mal beim Beispiel zu bleiben), weil das halt gerade "in" ist. Aber was ist mit den anderen, die das tatsächlich einfach tun, weil es ihnen Spaß macht und gut tut? Die gibt es dann zwangsläufig nicht mehr?
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Es sind nicht die Mitläufer, die neue Trends kreieren. Es sind die, die manches anders sehen und anders machen.
Aber auf die wird anfangs immer so reagiert, und dann rennen alle hinterher.Ich verstehe es nicht
Also für dich sind die Internet-Influencer mit großer Reichweite das Problem?
Oder diejenigen, die gerne an schönen Orten Urlaub machen und hoffen, am "Geheimtipp" niemandem zu begegnen, weil sie eigentlich nur ihre Ruhe haben wollen?
Oder die, die in den Urlaub fahren, um ihr Ego zu profilieren, weil ist grad "in", völlig egal, ob es den eigenen Urlaubsvorlieben entspricht?Gerade letzteres kommt mir reichlich absurd vor! Habe ich ehrlich gesagt noch nie im Bekannten-/Kollegen/Familienkreis erlebt, dass jemand irgendwo hin fährt, was eigentlich gar nicht seins ist, nur um zwar den Urlaub nicht genossen zu haben, aber hinterher angeben zu können, "Mainstream" zu sein
. Was glaubst du, wie vielen Menschen ich schon von den französischen Alpen vorgeschwärmt habe (so als Schneeflocke
), hingefahren ist da mW trotzdem niemand von... Als was Besseres gefühlt, weil es die recht leeren franz. Alpen waren, habe ich mich trotzdem nicht
Auf was schimpfst du denn da gerade? Auf diejenigen, die versuchen, abseits der Masse in Ruhe Urlaub zu machen oder auf die, die sich an etablierte Ziele halten?
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Das finde ich jetzt aber auch absurd. Wenn ich zu einer Sehenswürdigkeit fahre ist doch nun wirklich klar, dass diese von Besuchern lebt und ich da nicht alleine bin. Dass ich im Landschaftsschutzgebiet von Wildcampern genervt bin ist ja das eine, aber bei orten die nun wirklich klare Touristengegend, Campingplätze oder Kurorte, etc. sind, finde ich das merkwürdig.
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Wenn ich zu einer Sehenswürdigkeit fahre ist doch nun wirklich klar, dass diese von Besuchern lebt und ich da nicht alleine bin.
Ja, und Tourismus macht ja durchaus auch Dinge möglich, die sonst verloren wären, wie z.B. "Historic Scottland" oder das Pendant in England.
Ich will damit Massentourismus und die Folgen gar nicht runterspielen, aber gerade "gelenkter" Tourismus an etablierten Orten bewirkt sicherlich auch gutes für Kultur, Wirtschaft oder auch allgemeine Wanderweg-Infrastruktur, so z.B. (kann mich gut erinnern, wie wir in abgelegeneren Gegenden schon rumgeirrt sind (in Italien oder Spanien z.B.), so: laut Rother sollte hier ein Weg sein... Ähm, nein! Vielleicht vor 3 Jahren oder so. Aber ohne Wanderwegzeichen fällt das gefühlt nur Schweizer oder deutschen Urlaubern auf, die sporadisch mit da rumirren
. Wunderschön ist es dort dennoch!)
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Ja, und Tourismus macht ja durchaus auch Dinge möglich, die sonst verloren wären, wie z.B. "Historic Scottland" oder das Pendant in England.
Ich will damit Massentourismus und die Folgen gar nicht runterspielen, aber gerade "gelenkter" Tourismus an etablierten Orten bewirkt sicherlich auch gutes für Kultur, Wirtschaft oder auch allgemeine Wanderweg-Infrastruktur, so z.B. (kann mich gut erinnern, wie wir in abgelegeneren Gegenden schon rumgeirrt sind (in Italien oder Spanien z.B.), so: laut Rother sollte hier ein Weg sein... Ähm, nein! Vielleicht vor 3 Jahren oder so. Aber ohne Wanderwegzeichen fällt das gefühlt nur Schweizer oder deutschen Urlaubern auf, die sporadisch mit da rumirren
. Wunderschön ist es dort dennoch!)
Auf jeden Fall! Grade das Camperleben finde ich auch spannend. Wichtig ist doch, dass man gegenseitig Rücksicht nimmt.
Ich glaube der Nervfaktor kommt davon, wenn man sich als Einheimischer einfach im Kreis dreht. Ich kann meinen Nachbarn erklären, dass sie keine Pferde füttern sollen, aber wenn man ständig mit neuen Gesichtern konfrontiert ist und sich schier im Kreis dreht, dahinter kann ich eine gewisse Genervtheit nachvollziehen.
Wir haben hier auch ein Ausflugsziel, einen See mit Campingplatz und Badestrand. Da käme ich jetzt im Leben nicht auf die Idee zu erwarten, dass ich dort alleine bin und fühle mich auch nicht gestört. Ist doch schön, da ist eine Eisdiele, ein kleiner Hundestrand (ich nehme dann nur die verträglichen Hunde mit) und man kann da toll drin baden ( ich fahre da zum Anbaden der Junghunde hin, weil sachter Einstieg).
Aber klar; wenn ich hier am örtlichen Gewässer Angeln möchte bin ich schon genervt, wenn da Wildcamper stehen. Die Kanufahrer hingegen nerven mich weniger, weil darauf hin ich eingestellt und die sind natürlich nicht morgens um 6 oder 7 da.
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Ich erlebe es nicht so, dass es Menschen "in die Natur zieht".
Auch das Argument mit dem hektischen Leben und dem Entspannen an der frischen Luft - klingt nett, aber es trifft oftmals gar nicht zu.
Und weil du das nicht so erlebst, ist es zwangsläufig auch nicht so?
Das hat nichts, aber auch nichts damit zu tun, dass auf einmal alle den gleichen Geistesblitz haben. Aktuell zieht es auch nicht alle in die Natur. Es hecheln wie in allen anderen Bereiche (und das seit langer Zeit) nur viele einem Trend hinterher. Dann stehen sie eben zig Stunden im Stau, weil ein Gebiet gerade IN ist. Und obwohl sie den gleichen Spaziergang, das Klettern, das Paddeln, das Biken auch 20 Minuten von der eigenen Haustür entfernt hätten machen können. Aber das klingt halt nicht so cool im Moment. Noch viel uncooler ist es, wenn man zu Hause bleibt und sich dort tatsächlich entspannt, anstatt ewig zu fahren und etwas zu machen, worauf man eigentlich keinen Bock hat.
Ich kann deine Argumentation ein Stück weit nachvollziehen, aber es klingt ein bisschen danach, als würdest du so ziemlich jedem absprechen, sich bewusst für einen Urlaub in der Natur zu entscheiden. Klar gab und gibt es immer Menschen, die nur wandern gehen (um jetzt mal beim Beispiel zu bleiben), weil das halt gerade "in" ist. Aber was ist mit den anderen, die das tatsächlich einfach tun, weil es ihnen Spaß macht und gut tut? Die gibt es dann zwangsläufig nicht mehr?
Lass mich das umformulieren:
Teil 1: Trends gibt es. Das ist einfach so. Die gab es schon immer.
Das ist nicht mein Empfinden. Es ist Fakt.
Das ist nicht nur in Hinblick auf Kurztrips, Freizeit und Urlaub so. Das ist in allen Lebensbereichen so. Einrichtung der Wohnung, Kleidung, Ernährung, etc. pp.
Teil 2: Natürlich gibt es Menschen, die schon immer gerne Urlaub in der "Natur" gemacht haben. Selbstverständlich gibt es die auch heute. Das spreche ich auch keinem ab. Es gab auch schon Leute, die mit dem Auto gecampt haben, bevor es Car Camping hieß. Das hat nur gar nichts mit den aktuellen Massenwanderungen zu tun, die sich auf die Bereiche konzentrieren die "IN" sind. Nichts.
Was ich meine ist: Menschen, die gerne im Freien unterwegs sind, die müssen dafür nicht erst erzählt bekommen, dass das gerade der letzte Schrei ist. Die machen das auch so. Die setzen sich auch nicht x Stunden ins Auto, wenn es nicht sein muss, sondern starten vor der Haustür.
Aber diese Massen, die gerade konzentriert an den "Hotspots" einfallen - da willst du mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass die schon immer gerne in der Natur unterwegs waren und plötzlich ganz zufällig beschlossen haben, einzelne Orte regelrecht zu überrennen. Die Menschen sind doch nicht alle gestern auf die Welt gekommen und haben egal in welchem Alter vollkommen unabhängig voneinander entdeckt, dass sie frische Luft brauchen und es sie instinktiv dahin zieht.
Das ist ein Trend. Das ist gerade die Mode.
Und die Leute, die wirklich gerne in der Natur sind, die suchen sich was anderes. Weil sie an den Stellen nicht mehr zur Entspannung kommen, wenn es im Wald, am Strand, am Berg zugeht wie bei Ikea an einem regnerischen Samstag.
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Was ich schon schlimm finde, ist, wenn man gezielt verschweigen muss, wo gewisse Kulturflüchter grade brüten, weil man sonst tatsächlich Foto-Touristen anzieht. Die es dann kaputt machen. Da wird manches schon gar nicht mehr abgesperrt, weil es Leute gibt die das gezielt als Einladung sehen.
Und da reichen ja nun einfach ein paar Pappnasen für aus. Das sind so Dinge, die finde ich unmöglich!
Aber zum Campingplatz fahren, die örtlichen Wanderwege nutzen, ins Freibad, Kino, auf den Markt und so gehen, ja, das ist doch alles total ok! Dafür sind die Sachen doch auch da…
An mir verdient da ja auch keiner was. Wenn ich 1x im Jahr ins Freibad möchte profitiere ich doch davon, dass da den Rest des Jahres andere Leute Interesse dran haben und uns Besuchen kommen
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Kuckuck, Überraschung! Es gibt sogar Menschen die probieren etwas aus womit sie sich vorher nicht beschäftigt haben/noch nicht getan haben, aber durch Empfehlungen, Internetwerbung, Recherche, etc. darauf gekommen sind. Und stellen fest, es gefällt und bleiben dabei. Gibt es irgendein Gesetz das besagt, wenn du Reiseform XY bisher nicht gemacht hast, bist du nicht würdig damit anzufangen weil viele andere es inzwischen tun?
Bleiben wir mal beim wandern in der Natur. Ein Stadtmenschen Paar hat das bisher nie getan, war immer AI Urlauber in Strandresorts und haben Citytrips gemacht. Durch Gespräche im Freundeskreis erfahren sie von deren coolen Outdoor lastigen Urlaub der denen sehr gut gefallen hat. Sie recherchieren weiter im Internet/SocialMedia, und es ist wie es ist, wer suchet der findet. Sie probieren es also selbst aus, weil wenn es so vielen gefällt (Trend), ist es vielleicht auch für die was. Gesagt getan, es gefällt tatsächlich und sie bleiben dabei. Oder sie stellen fest, das ist Nix für uns und es bleibt einmalig.
So, und was genau ist daran jetzt so verwerflich?
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Was ist denn ein AI-Urlauber?
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