Verhaltensänderung durch Schilddrüsenunterfunktion/SDU
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tamilo hat vor 6 wochen(2 tage fehlen dran) einen hormonchip bekommen .
letzte woche wurde eine kontrolle der sd werte gemacht.diese sollte eigentlich schon etwas früher gemacht werden (anordnung fachtierärztin) ,hat aber terminmäßig nicht gepaßt..... mal gut so das jetzt mit chip kontrolle gemacht wurde.
die werte sind mit tgl. 2x 200ter forthyron gut und es bleibt erst einmal dabei.
t3 hat sich ,wie vom facharzt ,erhofft unter forthyron gebessert und tamilo braucht kein thybom zu bekommen.
was hier auffällt; tamilo ist sehr empfindlich auf luftdruckschwankungen... reagiert darauf mit vermehrter unruhe.
alles im rahmen,kein vergleich mehr zu noch vor kurzem,aber deutlich zu merken.
ob das nun mit der schilddrüse zusammenhängen kann ...? keine ahnung.
lg
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Das mit dem Luftdruck und der Unruhe merke ich bei Peggy auch. Ich hatte mich auch schon gefragt ob es eventuell mit der Schilddrüse zusammenhängt.
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Ach was, bei uns auch, meiner reagiert wahrscheinlich auch auf Luftdruckschwankungen, ich dachte, ich bilde mir das nur ein. Hatte das schon mehrmals vermutet, aber es dann einfach abgetan.
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für unseren verstorbenen hund hab ich jahrelang buch geführt über die wetterdaten.der hatte das auch ganz extrem.
bei tamilo hab ich jetzt auch angefangen darüber buch zu führen weil mir auffiel wie sehr auch er auf luftdruckschwankungen mit unruhe reagiert.
lg
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Vielen lieben Dank für eure Ideen und Ratschläge. Ich dachte auch an Überfunktion, nur dass es so plötzlich nach der OP kommt, finde ich seltsam. Vielleicht war es die Kombination aus Narkosenachwirkung und Wirkung vom Chip (wir haben seither die Blutwerte nicht gecheckt, Verhalten war aber ok) und dann die Kastration. Wir werden morgen auf jeden Fall die Werte bestimmen, darum auch erst der Freitagstermin, damit die Uhrzeit passt.
Ich würde in Absprache mit dem TA jetzt schon beginnen, die Dosis LANGSAM zu reduzieren (in 50er Schritten jeweils über einige Tage).
Eine Unterdosierung ist im Zweifel immer einer Überversorgung vorzuziehen.
Überversorgungen (auch nur kurz) sind grundsätzlich schwerwiegender.
Durch die Kastration muss er sowieso neu eingestellt werden.
Ich hab auch hin und her überlegt, hab mich jetzt aber entschieden, es bis zur Blutabnahme so zu belassen. Beim Tierarzt habe ich so kurzfristig niemanden erreicht, das ist immer etwas schwierig leider. Ich würde aber, wenn es die Ärztin morgen auch so sieht, ab morgen Abend mit reduzieren anfangen.
Klingt fast 1:1 nach Eggi damals.
Unterm Chip ist die Schilddrüse auf Chaostour gewesen, Werte trotz Substitution sehr launisch.
Nach Kastra hat sich dann alles ohne Substitution normalisiert.
Das Phänomen war zumindest meiner TÄ nicht ganz unbekannt.
(...)
Natürlich kann die SDU auch nur eine Sekundärerkrankung sein, z.B. bei Morbus Addison passiert das wohl ganz gern, dass dann eine Unterfunktion vorliegt, ohne dass es eine echte Unterfunktion gibt.
Sehr spannend, dass es bei euch so große Schwankungen gab. Merkst du es immer gleich am Verhalten, wenn etwas nicht stimmt, oder lässt du so regelmäßig die Werte bestimmen? Darf ich fragen, was du an der Fütterung geändert hast, das Einfluss auf die Schilddrüse hatte?
Zu Sekundärerkrankungen: er ist komplett durchgecheckt wegen der Magenprobleme, die er immer wieder hat, und es wurde sonst nichts gefunden.
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Sehr spannend, dass es bei euch so große Schwankungen gab. Merkst du es immer gleich am Verhalten, wenn etwas nicht stimmt, oder lässt du so regelmäßig die Werte bestimmen? Darf ich fragen, was du an der Fütterung geändert hast, das Einfluss auf die Schilddrüse hatte?
Also... long Story.
Herr Eggnog war hormonell und damit Verhaltenstechnisch schon immer auffällig. Für mich (weil eben auf dem Gebiet erfahren) zwar auch durchaus nervig und anstrengend, aber machbar.
Soderle, vor ziemlich genau 2 Jahren dann zufällig rausgefunden, dass er auf alles, was in seinen Körper kommt, mit Verhalten reagiert und zwar positiv und negativ. D.h. er reagiert massiv reaktiv auf Wurmkuren, Spot On, reagiert mit paradoxem Verhalten auf Cortison, reagiert auf zu viel Rohprotein, reagiert auf das "falsche" Rohprotein (wie Erbsen, Geflügel etc.).
Also haben wir sehr, sehr lange rumprobiert, was da eigentlich bei ihm was macht (war ne Wissenschaft für sich).
Dann haben sich letztes Jahr im Sommer noch Allergien rauskristallisiert - Problematik hier: durchaus Umwelt, Futter, z.T. Aber auch Symptome der Schilddrüse.
Wie zum Beispiel:
- Bindehautentzündung: kann durch Futter/Pollen oder die Schilddrüse kommen
- Juckreiz: kann durch Futter, Gräser, Herbstgrasmilben oder die Schilddrüse kommen
Und egal was: egal ob Futter nicht passt, Schilddrüse stimmt nicht, Umwelt stimmt nicht - er zeigt immer das gleiche Verhalten: Nervosität, reaktiv, schlecht gelaunt, Unruhe, Ängste (Wohnzimmerboden = Lava, auf den Brustwarzen beim TA reinkrabbeln) ständig pinkeln müssen wegen dem Stress und wegen dem Stress Gewichtsabnahme.
Also letztes Jahr erstmal die Allergie in den Griff bekommen mit Apoquel + Cortison und wir hatten ganz ohne Medikation 2 Monate Ruhe.
Dann ging es im Dezember wieder rund: Juckreiz, Unruhe, Nervosität, Haarausfall etc.
Als Erstes noch mal Futterwechsel auf Insektenprotein. Das half, aber wirklich gut war es noch nicht.
Und da ne ganze Weile ohne Cortison, ohne Apoquel und ohne sonstigen Kram: Testen von Addison, Testosteron, Cortisol, Anti-Müller Hormon, Schilddrüse. Und siehe da: SDU wie ausm Lehrbuch.
Also Substitution ab Januar--- alles Fein, alle Symptome im Griff, weil er aber von Insektenfutter Sodbrennen bekam und damit nahezu alle Futtermittel ausgereizt waren, bezüglich Verträglichkeit & Verhalten, hab ich ihn im April umgestellt auf vegetarisch (Magerquark, Haferflocken, rote Linsen, Kartoffelflocken, Gemüse (ohne Erbsen). Mühevoll nen Plan erstellt, darauf geachtet, dass alles 100% ig passt, vor allem die Aminosäuren fürs Hirn und die Nerven ( Tryptophan, Lysin, Isoleucin, Methionon etc.
sind ja wichtige Verhaltensbausteine) und als Umwandler für T4 zu T3 (Cystein, Glycin, Glutamin werden zu Glutathion), BVitamine, Mineralstoffe, Selen, etc. ... Und es war tatsächlich verhaltenstechnisch und vom Fell ein Volltreffer... endlich nen völlig normaler Hund.
Im Juni wurd er wieder auffällig unruhig, Augen fingen an zu tränen, er nahm ab - aber zumindest Juckreiz und Ängste kamen mal nicht wieder (Wohnzimmerboden is ok, zum TA kann man ganz normal reingehen etc.): kann also erfahrungsgemäß beides bei ihm sein (Pollen oder Schilddrüse).
Also getestet und sie da: die Dosis Forthyron noch vom unter dem Insektenfutter, war jetzt einfach quasi doppelt, Werte einfach viel zu hoch.
Dosis reduziert, zack - wieder ein völlig normaler Hund.
Wenn ich es jetzt noch auf die Spitze treiben will, kann ich Rohprotein und Kohlenhydrate getrennt füttern, mit deutlichem zeitlichen Abstand, das hat tatsächlich auch nen positiven Effekt.
Erbse hat als Symptom, wenn es nicht passt (egal ob zu niedrig oder zu hoch), nur Hecheln. Die ist aber 0 ernährungssensibel, d.h. bei ihr macht es so gar keinen Unterschied im Verhalten, was da in den Napf wandert. Dennoch hab ich sie, genauso wie die andere Ommi, ebenfalls im Futter umgestellt (praktische Gründe) und bei ihr ging die Hechelei etwa einen Monat nach der Umstellung los. Dementsprechend auch reduziert. Als sie krank war, automatisch die Werte mitgetestet: Werte waren nicht optimal, aber eben Hund krank und nicht aufm Peak gemessen.
Ich bin ein pöööööser Mensch und lasse die Werte nicht regelmäßig testen, sondern nur 1-2x jährlich. Es sei denn, es klemmt ganz gewaltig. So wie eben dieses Jahr. Dann öfter.
Die beiden E's sind nicht die ersten SDUler, ich hab da inzwischen nen ganz gutes Gespür (auch weil ich notfalls den Alltag komplett gleich gestalten kann, quasi wie Laborbedingungen, so dass ich wirklich gut vergleichen kann), ob Dosis, körperliche Symptome und Verhalten zusammenpassen.
Ich weiß, wie sich echte Arbeit für den Hund auf seine Hormonwelt auswirkt, was und wie viel Bewegung in welcher Form nötig sind (Genetik lässt sich da nicht leugnen) und sich auch da auf Dopamin, Serotonin und Cortisol (und damit die Schilddrüse auswirken), wie sich Ernährung (gilt ja für Menschen und für Hunde) auf die Schilddrüse auswirken kann... Natürlich spielt auch die Erziehung eine Rolle, wissen wann man was macht, welche Regeln, welche Grenzen zum jeweiligen Hund passen, wann er wie und welche Hilfe braucht...
Das eine geht nicht ohne das Andere, ohne Erziehung funktioniert ne Substitution bei nem kranken Hund nicht und ohne Substitution bei nem kranken Hund, funktioniert Erziehung auch nur bedingt.
Auch die Fütterung ist oft nur ein kleiner Baustein (wenn überhaupt), auch wenn ich durchaus einige Hunde kenne, bei denen das Futter ein ganz, ganz, ganz gewaltiger Baustein ist (aber da bin ich gerade dran, um zu schauen, ob es genetisch bedingt ist).
Bei ner Kundenhündin konnte man zusehen, wie sich die Werte nach Änderung der Fütterung positiv entwickelt haben (ganz ohne SDU), das war z.B. auch ganz spannend zu sehen und ich bin gespannt, wie sich das bei den verschiedensten Rassen einer Bekannten entwickelt (die ist einfach Neugierig und eine Rasse neigt zu niedrigen T4 Werten ohne SDU)... vielleicht lässt sich da zumindest bei der Verwandtschaft tatsächlich ne genetische Komponente feststellen, ansonsten bin ich so neugierig, dass tatsächlich die Überlegung besteht, seine Bluthirnschranke mal mit Kontrastmittel im CT anzusehen (MDR 1 isses nicht, hatten wir schon getestet).
In einiger Zeit lass ich bei meinen die Werte noch mal bestimmen und dann sollte es nach Adam Riese erstmal soweit passen.
Zumindest jetzt ist alles fein, die Bindehautentzündung haben wir mit Augentropfen und Apoquel gut in den Griff bekommen (da konnte man schön sehen, dass es je nach Wetter schlimmer/besser wurde, scheint also Saisonal zu sein). Der Herr Eggnog hält konstant sein Gewicht, kein Juckreiz, keine Unruhe, kein Haarausfall, ich kann ihn auf der Arbeit wieder einsetzen, er schläft gut, tief und durch.
Die Erbse ist wieder gesund und wird langsam aufgebaut (wird bald 14, da dauert es nen bissl länger) und wir schaffen die 7km Runde wieder in 1,5h und sie hat wieder ihre Zoomies und flitzt mit dem Eggnog um die Wette, turnt 3-4x die Woche und wenn es wieder Kühler wird, geht se auch wieder mit arbeiten.
Also: wie du siehst, beim Nog spielen ganz, ganz viele Faktoren mit rein wie Allergie, Hormone, Substitution, Ernährung, tägliche Bewegung bei ihm (10-25km, je nachdem, ob er mit zur Arbeit geht), Auslastung, Erziehung.
Aber ich find es immer noch spannend, dass bei 2 so unterschiedlichen Kandidaten, die Umstellung so messbar war.
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