Der "gefährliche" Hund Teil 3
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Mal was anderes..
Keine gefährlichen Hunde, aber ich fand die Situation trotzdem blöd. Wir waren in einem Naturschutzgebiet, mit Leinenpflicht für alle Hunde. Der Weg den den wir entlang gelaufen sind, war ungefähr 2m breit. Also nicht wirklich breit. Uns entgegen kommt ein Mann mit zwei leinenfrei laufenden American Pittbulls (würde ich sagen).
Er sieht uns und ruft seine Hunde sofort ab und setzt sie seitlich am Weg ab. Soweit so gut, hat auch gut funktioniert. Beide Hunde haben sofort gehorcht. Er war auch total freundlich, hat gegrüßt und hat gesagt, wir können einfach vorbeigehen.
So, nun mein Dilemma, da sitzen zwei unangeleinte Pitbulls die ich überhaupt nicht kenne, und von denen ich nicht weiß, wie gut sie im Gehorsam stehen. Ich nenne die Rasse, weil es nun mal diese Rasse gewesen ist. Mir wäre es auch egal gewesen, ob es Rottweiler, deutsche Schäferhunde, Huskys, oder sonst was gewesen wären. Fakt ist, ich muss mit meinem kurz angeleinten Hund, mit ungefähr 1m Abstand an diesen Hunden vorbei.
Wir sind dann trotzdem dran vorbeigelaufen, weil Gutgläubigkeit, Naivität, what ever. Mein Mann hatte unseren Hund an der Leine und ist vorangegangen, ich bin hinterher und hatte die beiden Pitbulls sehr scharf unter Beobachtung.
Die Hündin wurde vom Blickfeld her abgeschirmt, der Rüde saß auch mit dem Rücken zu unserem Hund, aber seinen Kopf gedreht und gestarrt. Der Halter war relativ stark auf die Hündin fixiert.
Da wir mit Hund unspektakulär vorbeigehuscht sind, hat keiner der beiden Hunde ausgelöst, aber keiner der drei Hunde war entspannt. Meiner hat sich klar unwohl gefühlt fixiert zu werden. Ich muss sagen, ich hatte echt ein ungutes Gefühl, habe mich auch ein wenig über mich selbst geärgert. Wäre da etwas passiert, wäre das so eine Situation gewesen die völlig unnütz und vermeidbar gewesen wäre, wenn ich darauf bestanden hätte dass der Typ seine beiden Hunde anleint. Die Dynamik, die sich aus einer Konfliktsituation heraus hätte entwickeln können, wenn da Rüde und Hündin zusammen agieren und sich gegenseitig hoch pushen - lieber nicht ausmalen.
Jedenfalls sind wir schon dran vorbei, aber sicherheitshalber drehe ich mich noch mal um, um mich zu vergewissern, dass wenn der Mann seine beiden Hunde freigibt, sie auch wirklich in die andere Richtung laufen. Da ruft er mir hinterher, ich brauch gar nicht so zu gucken seine Hunde tun nix.
Äh, ok, sorry, dass ich bei fremden Hunden da nicht 100-prozentig drauf vertraue. Zumal seine Hunde aufgrund von Naturschutzgebiet, Brut- und Setzzeit, und schon allein aufgrund der Rasse hätten angeleint geführt werden müssen.. und eigentlich auch noch Maulkorb tragen.
Im Nachhinein denke ich mir, so schnell könnte es gehen. Man hat selber Dutzend Jahre Hunde, auch knackige Exemplare, man weiß ganz genau welches Konfliktpotenzial potentiell da ist, und dann versemmelt man es selbst in der Kommunikation wenn es drauf ankommt.
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Man kann durchaus darüber diskutieren ob es im Einzelfall angemessen war einen Hund zu erschießen, der z.B. auf einen Polizisten zugerannt ist.
In diesem Fall GAB es eine Verletzung (ob absichtlich oder unabsichtlich ist erstmal egal) und der (sehr große) Hund IST auf den Polizisten zugerannt. Dieser konnte also (mangels Wissen über die genauen Hintergründe - ob im Nachhinein zu Recht oder nicht ist auch egal) davon ausgehen, dass von dem Hund eine Gefahr ausging.
Trotzdem tragisch und den Shitstorm haben die Leute nicht verdient, sind letztendlich schon gestraft genug.
Aber darum geht es ja gar nicht. Es steht nicht wirklich zur Debatte, ob es aus Polizeisicht in der konkreten Situation nötig war, den Hund zu erschießen, sondern, ob man ein schlechter Mensch ist und bestraft gehört, wenn man als Hundehalter auf die Idee kommt, dass es sinnvoll wäre, wenn der eigene Hund erschossen wird. Das ist ja das, was anscheinend Hass gegen die Halterin ausgelöst hat und weswegen sie sich genötigt gefühlt hat, sich zu Wort zu melden. So wird es zumindest dargestellt. Eventuell auch, weil sie selbst der Meinung ist, dass sie "sowas" (den eigenen Hund töten lassen, weil er für die Unwelt gefährlich ist) niemals tun würde - zumindest verteidigt der Redakteur von Sylt1 sie auch auf diese Art.
Die Polizei darf einen Hund außerhalb einer Gefahrenlage doch gar nicht erschießen. Die Idee, dass man also einfach die Polizei rufen könnte, die dann einen Hund auf Wunsch der Halter erschießt, die ist schon ziemlich abstrus. In dieser Hinsicht fand ich die Äußerungen des Polizeisprechers, wie sie von den Medien wiedergegeben wurden, tatsächlich äußerst unglücklich. Es konnte tatsächlich der Eindruck erweckt werden, dass der Hund auf Verlangen der Halterin aufgrund des Bisses erschossen wurde. Ich gehe aber nicht davon aus, dass es so war, denn das wäre tatsächlich ein Unding. Egal ob die Halterin zustimmt oder nicht, die Polizei darf nur schießen, wenn eine Gefahrenlage anders nicht sicher abgewendet werden kann. Für mich erstmal und hoffentlich nur ein typisches Beispiel wie aus einer unglücklichen Formulierung eine "Hetzjagd" werden kann.
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Mich interessiert ernsthaft aus welcher Perspektive du das als nicht schlimm empfindest?
Wenn das jemand bei dir macht? Oder bei deinen Hunden? Oder deine Hunde machen das bei anderen.
Oder meinst du doch eher Spiel unter sich kennenden Hunden?
Mein Hund macht das selten, aber sie macht es auch mal, ich könnte sie weiterbefehlen.
Wir haben bekannte Hunde, die das machen, festgenagelt bis wir bei ihnen sind.
Auch be fremden Hunden seh ich das ab und zu.
Tur mir ja leid, dass ich nicht anklagen kann, aber ich erlebe es harmlos.
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Ja, das stimmt natürlich.
Ich hätte die ursprüngliche Meldung "auf Wunsch der Halterin erschossen" aber tatsächlich auch nicht im Sinne von "Hund war gesichert und wurde auf Wunsch getötet" wahrgenommen, sondern hätte da eher das Bild im Kopf vom überforderten Halter der sich nicht traut den Hund sichern.
Kann mir vorstellen dass das von einigen so aufgefasst wurde.
Rechtfertigt die Reaktionen aber auch nicht.
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Im Nachhinein denke ich mir, so schnell könnte es gehen. Man hat selber Dutzend Jahre Hunde, auch knackige Exemplare, man weiß ganz genau welches Konfliktpotenzial potentiell da ist, und dann versemmelt man es selbst in der Kommunikation wenn es drauf ankommt.
Kann ich verstehen. Ich habe selber manchmal die Situation, dass ich Timur nur zur Seite nehme und mich dann (eher selten) doch jemand ängstlich ansieht. Und dann kommt schon von mir ein "soll ich ihn lieber festhalten" während ich ihm schon ins Halsband greife. Erleichtertes Aufatmen der Person, ein freundliches Lächeln, so kann es ganz einfach gehen.
Ich kann das so verstehen, wenn jemand der Einschätzung eines Hundehalters nicht vertraut und würde mir wünschen alle Hundehalter hätten ein Auge dafür und würden es nicht als persönliche Kränkung empfinden. Wobei ich auch denke, dass Hundehalter mit bestimmten Hunden da noch sensibler drauf reagieren, einfach weil ihnen dieses Misstrauen so häufig widerfährt. -
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Ja, das stimmt natürlich.
Ich hätte die ursprüngliche Meldung "auf Wunsch der Halterin erschossen" aber tatsächlich auch nicht im Sinne von "Hund war gesichert und wurde auf Wunsch getötet" wahrgenommen, sondern hätte da eher das Bild im Kopf vom überforderten Halter der sich nicht traut den Hund sichern.
Kann mir vorstellen dass das von einigen so aufgefasst wurde.
Rechtfertigt die Reaktionen aber auch nicht.
Ich finde selbst wenn es so gewesen wäre, dass der Hund out of Control da rum rennt, eine Gefahr für andere Menschen darstellt und der Halter daraufhin die Polizei informiert und die einzige Möglichkeit zur Sicherheit der anderen Menschen wäre den Hund zu erschießen - das würde ich nicht verteufeln sondern als Arsch in der Hose werten in der heutigen Zeit. Das wäre durchaus auch eine Form von zu seiner Verantwortung stehen und die Sicherheit der Menschen gewährleisten.
Selbst in so einem Fall, den ich niemandem wünsche und der sicher kein Alltag werden sollte, hat niemand das Recht zu urteilen und mit Steinen zu werfen!
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Mal was anderes..
Keine gefährlichen Hunde, aber ich fand die Situation trotzdem blöd. Wir waren in einem Naturschutzgebiet, mit Leinenpflicht für alle Hunde. Der Weg den den wir entlang gelaufen sind, war ungefähr 2m breit. Also nicht wirklich breit. Uns entgegen kommt ein Mann mit zwei leinenfrei laufenden American Pittbulls (würde ich sagen).
Er sieht uns und ruft seine Hunde sofort ab und setzt sie seitlich am Weg ab. Soweit so gut, hat auch gut funktioniert. Beide Hunde haben sofort gehorcht. Er war auch total freundlich, hat gegrüßt und hat gesagt, wir können einfach vorbeigehen.
So, nun mein Dilemma, da sitzen zwei unangeleinte Pitbulls die ich überhaupt nicht kenne, und von denen ich nicht weiß, wie gut sie im Gehorsam stehen. Ich nenne die Rasse, weil es nun mal diese Rasse gewesen ist. Mir wäre es auch egal gewesen, ob es Rottweiler, deutsche Schäferhunde, Huskys, oder sonst was gewesen wären. Fakt ist, ich muss mit meinem kurz angeleinten Hund, mit ungefähr 1m Abstand an diesen Hunden vorbei.
Wir sind dann trotzdem dran vorbeigelaufen, weil Gutgläubigkeit, Naivität, what ever. Mein Mann hatte unseren Hund an der Leine und ist vorangegangen, ich bin hinterher und hatte die beiden Pitbulls sehr scharf unter Beobachtung.
Die Hündin wurde vom Blickfeld her abgeschirmt, der Rüde saß auch mit dem Rücken zu unserem Hund, aber seinen Kopf gedreht und gestarrt. Der Halter war relativ stark auf die Hündin fixiert.
Da wir mit Hund unspektakulär vorbeigehuscht sind, hat keiner der beiden Hunde ausgelöst, aber keiner der drei Hunde war entspannt. Meiner hat sich klar unwohl gefühlt fixiert zu werden. Ich muss sagen, ich hatte echt ein ungutes Gefühl, habe mich auch ein wenig über mich selbst geärgert. Wäre da etwas passiert, wäre das so eine Situation gewesen die völlig unnütz und vermeidbar gewesen wäre, wenn ich darauf bestanden hätte dass der Typ seine beiden Hunde anleint. Die Dynamik, die sich aus einer Konfliktsituation heraus hätte entwickeln können, wenn da Rüde und Hündin zusammen agieren und sich gegenseitig hoch pushen - lieber nicht ausmalen.
Jedenfalls sind wir schon dran vorbei, aber sicherheitshalber drehe ich mich noch mal um, um mich zu vergewissern, dass wenn der Mann seine beiden Hunde freigibt, sie auch wirklich in die andere Richtung laufen. Da ruft er mir hinterher, ich brauch gar nicht so zu gucken seine Hunde tun nix.
Äh, ok, sorry, dass ich bei fremden Hunden da nicht 100-prozentig drauf vertraue. Zumal seine Hunde aufgrund von Naturschutzgebiet, Brut- und Setzzeit, und schon allein aufgrund der Rasse hätten angeleint geführt werden müssen.. und eigentlich auch noch Maulkorb tragen.
Im Nachhinein denke ich mir, so schnell könnte es gehen. Man hat selber Dutzend Jahre Hunde, auch knackige Exemplare, man weiß ganz genau welches Konfliktpotenzial potentiell da ist, und dann versemmelt man es selbst in der Kommunikation wenn es drauf ankommt.
Ich vertraue unabhängig von der Rasse nicht mehr auf eventuellen Gehorsam des Gegenübers .
Allerdings kenn ich persönlich mehr Leute mit extrem gut erzogenen Staffs/ Pits/StaffBulls als die sonst typischen Begleithunde und geh entsprechend lieber da dichter vorbei wenn es denn sein muss als an Retriever, Aussie, Border oder Frenchie.
Das es nervt wenn man so misstrauisch beäugt wird wenn die Hunde tatsächlich stumpf im Gehorsam stehen, ja.
Konnte und kann ich mich ebenfalls nicht von Freisprechen.
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Wobei ich auch denke, dass Hundehalter mit bestimmten Hunden da noch sensibler drauf reagieren, einfach weil ihnen dieses Misstrauen so häufig widerfährt.
Ja, nachvollziehen kann ich das auch, vor allem wenn man selbst alles tut, damit der eigene Hund unauffällig durchs Leben kommt.
Aber wenn ich entsprechende Hunde (und das müssen ja nichtmal Sokas sein, extrem grosse Hunde z. B. dürften auch eher Unbehagen bei anderen Menschen auslösen) halte, muss ich einfach damit rechnen, dass da andere Menschen misstrauisch, sich eher ängstigen usw.
Mein Hund ist eher klein (14kg) und hat ein harmloses Aussehen, aber es gibt dennoch Menschen die vor ihm Angst haben (schon alleine die Tatsache, dass es ein Hund ist macht ja manchen Menschen Angst). Dann sehe ich das doch nicht als persönliche Beleidigung, die Menschen denen wir auf der Strasse begegnen kennen uns ja eher nicht und wissen nicht wie er wirklich drauf ist.
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SavoirVivre , ich bitte meist darum das die Hunde angeleint werden. Jette neigt gern mal zum Pöbeln in solchen Momenten und das formuliere ich auch so.
Bislang langte das um zu erreichen, das die Hunde oder der Hund angeleint wird.
Nachsatz:
Ich will kein Chaos nur weil Jette grad den Rand nicht halten kann.
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Wobei ich auch denke, dass Hundehalter mit bestimmten Hunden da noch sensibler drauf reagieren, einfach weil ihnen dieses Misstrauen so häufig widerfährt.
Ja, nachvollziehen kann ich das auch, vor allem wenn man selbst alles tut, damit der eigene Hund unauffällig durchs Leben kommt.
Aber wenn ich entsprechende Hunde (und das müssen ja nichtmal Sokas sein, extrem grosse Hunde z. B. dürften auch eher Unbehagen bei anderen Menschen auslösen) halte, muss ich einfach damit rechnen, dass da andere Menschen misstrauisch, sich eher ängstigen usw.
Mein Hund ist eher klein (14kg) und hat ein harmloses Aussehen, aber es gibt dennoch Menschen die vor ihm Angst haben (schon alleine die Tatsache, dass es ein Hund ist macht ja manchen Menschen Angst). Dann sehe ich das doch nicht als persönliche Beleidigung, die Menschen denen wir auf der Strasse begegnen kennen uns ja eher nicht und wissen nicht wie er wirklich drauf ist.
Ja, rein sachlich ist das so, aber emotional eben häufig schwierig, wenn du mit deinem Hund häufiger Anfeindungen und Vorbehalten ausgesetzt bist. Da kommt dann schnell der Gedanke auf, dass man es den anderen Leuten "zeigen" und "beweisen" will.
Besonders blöd ist das, wenn man die Erziehung seines Hundes dabei überschätzt, das betrifft dann aber auch wieder alle Hundehalter.Ich kann auf jeden Fall auch verstehen, dass SavoirVivre sich geärgert hat, nichts gesagt zu haben und auch, dass sie nichts gesagt hat, weil man ja auch nicht der doofe Hundehalter sein will, der da wieder Vorbehalte hat. Das wäre jedenfalls mein Gedanke in diesem Moment gewesen. Die Idee von Irish Terrier finde ich gar nicht schlecht und das ein bisschen auf die eigenen vllt auch nur angeblichen Probleme zu schieben.
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