Wieviel ist zuviel? Wie wenig ist zu wenig? Verwirrung über Aktivität des neuen Welpen

  • Also meint ihr schon das ich den ab nächste Woche besuchen sollte? Es ist laut Beschreibung eine Mischung aus Spiel und lernen. Die Hälfte der Zeit wird getobt und die andere Hälfte soll die Bindung zum Halter gestärkt werden und wir lernen kleine Kommandos wie den Rückruf, sitz usw.


    Eie gute Hundeschule, ja - aber DIE wär bei mir nach diesem Satz komplett raus.

    Ausnahmsweise bin ich hier anderer Meinug als BieBoss. :smile:


    zunächst kommt die Kurzbescheibung mit dem bösen Wort "toben" ja von der TE und nicht von der Betreiberin der Hundeschule selbst. Diese hat das sicherlich etwas anders formuliert und vielleicht von einem Wechsel von Lern- und Spielsequenzen gesprochen.


    Ich selbst habe mit meiner Kleinpudelhündin Cara, die ja auch ein temperamentvoller Welpe war, eine Welpenstunde mit diesem Konzept besucht und war hochzufrieden damit.


    Der Ablauf gestaltete sich so:

    Am Anfang der Stunde stellten wir uns mit den angeleinten Welpen im großen Kreis mit genügend Abstand auf. Die Trainerin erklärte uns, was heute geplant war und zugleich wurde darauf geachtet, daß die Welpen trotz Vorfreude und der Nähe anderer Welpen zur Ruhe kamen. Erst wenn das der Fall war, wurden die Leinen gelöst und die Welpen zum Spielen freigegeben. Da die Gruppe nicht zu groß und genügend Raum vorhanden war, konnten sich passende Spielpartner zusammenfinden und es war kein unübersichtlicher Knubbel von Welpen. Während des freien Spiels wurde uns vieles aus der Körpersprache erklärt, das Spiel wurde auch sorgfältig beobachtet und wenn nötig wurden Hunde zeitweise herausgenommen. Wir wurden auch darin angeleitet, wie und wann man einen Welpen aus dem Spiel abrufen kann, das wurde immer wieder geübt.


    Nach einigen Minuten kann dann wieder eine Phase, in der die Welpen angeleint bei ihren Haltern warten mußten. Die Trainerin erklärte währenddessen die erste Lernübung, die anschließend durchgeführt wurde. Und in diesem Rythmus ging die Stunde weiter, so daß Ruhe, Lernen und Spiel sich abwechselten. In einer Stunde kamen wir so auf 3 Spielphasen, am Anfang, in der Mitte und am Ende, dazwischen Ruheübungen und Lernen.

    In dieser Welpenstunde durften die Welpen also spielen, lernten aber ebenso, sich trotz der Nähe anderer Welpen zurückzunehmen.


    Ich empfehle immer, sich nach Möglichkeit eine Welpenstunde erst einmal ohne Hund anzusehen, man kann sich ein viel ojektiveres Bild machen, wenn man nicht schon aktiv im Geschehen steckt.


    Aber allein vom Konzept her finde ich nicht, daß die hier angedachte Wenpenstunde nichts taugt. Cara und ich haben viel daraus mitgenommen.

  • Ich empfehle immer, sich nach Möglichkeit eine Welpenstunde erst einmal ohne Hund anzusehen, man kann sich ein viel ojektiveres Bild machen, wenn man nicht schon aktiv im Geschehen steckt.

    Das klingt nach einer guten Idee. Vielleicht gehe ich da einfach die Woche alleine hin und mache mir ein Bild von.

    Und wenn es passt gehe ich nächste Woche zusammen mit Eevee. Wenn es zu chaotisch ist schaue ich mich nach etwas anderem um.

  • Stimmt ja auch im Grundsatz, aber du tust gerade in bester Absicht genau das. Du reizüberflutest den kleinen Hund, indem du ihn ständig kurz hochfährst, er aber nie die Gelegenheit bekommt, die Energie auch zu verbrennen und sich anschließend zu entspannen. Das ist Stress hoch zehn.


    Zum Beispiel: für so einen Zwerg ist der Spaziergang das Highlight des Tages, entsprechend fließt das Adrenalin beim Losgehen -aber draußen stoppt ihn ständig die blöde Leine, Energie richtig rauslassen kann er nicht, und nach 15 Minuten ist alles schon wieder vorbei, und Klein Airedale sitzt mit all seinem aktionsbereiten Terrier-Temperament aufgedreht in der Wohnung, schlimmstenfalls sogar noch im Käfig. Da würde ich vor Frust auch fiepen, zappeln und knabbern!


    Kannst du nicht, zum Beispiel, für diese 15 Minuten wenigstens irgendwo hingehen, wo die Kleine frei rumrennen, Welt entdecken und ihr Welpen-Ding machen kann? Wie steht es denn überhaupt mit Freilauf - den würde sie jetzt dringend brauchen, damit sie lernt, sich an dir zu orientieren und dir zu folgen ,solange sie das eh noch von Natur aus tut?

  • Ich möchte nicht das sie ihr Futter oder generell Dinge vor mir verteidigt, daher übe ich das wegnehmen sehr konsequent.

    Vorab: ich weis jetzt nicht was genau du meinst mit "wir üben das sehr konsequent" aber hier mal als allgemeiner Gedankenanstoß:


    Ich sehe das genau anders herum. Ressourcenverteidigung kommt logischerweise vor der Angst vor Ressourcenknappheit. Muss der Hund keine Angst um seine Sachen haben, bzw. gewinnt Vertrauen durch Tauschgeschäfte etc hat er auch keinen Grund dir ggü Dinge zu verteidigen.


    Ständig wegnehmen (v.a. extra als Übung) führt ggf also erst zu solchen Problematiken. Man züchtet sich ne Ressourcenverteidigung also unnötigerweise selbst ran. Nahrungsaufnahme ist ein Grundbedürfnis, den Napf per se würde ich die ersten Monate ergo KOMPLETT in Ruhe lassen (Ich sage damit nicht dass du da ständig dran rumfummelst, wie gesagt ich weiß ja nicht was du mit "üben" meinst)


    Ich spreche aus Erfahrung mit einem extrem ressourcenaggressiven Hund bei welchem das zum Großteil seitens der Vorbesitzer hausgemacht war.


    Mit viel Übung im Sinne von "du musst dich nicht um dein Essen sorgen" hat sich dieses Problem quasi in Luft aufgelöst + zusätzlich ein bombenfestes "Aus" Signal etabliert für Gefahrensituationen wie Giftköder etc (auch rein positiv natürlich aufgebaut alles andere wäre mehr als in die Hose gegangen). Das was viele raten im Sinne vom "Du Boss, Hund nix, ich fass dir in den Napf wie ich lustig bin und wenn du nicht spurst kommt der Weg" hat 8 Jahre lang bei diesem Typ Hund zu absolut NICHTS geführt außer immer mehr Aggressionsverhalten.

  • Das liest sich für mich danach, dass Du durch all Deine (gut gemeinten) Maßnahmen hervorrufst, was Du eigentlich verhindern willst. Eben, weil Du "Theater" drum machst.


    Ja, Rassen sind unterschiedlich. Aber Dein Hund ist gerade vor allem ein Welpe, der unbeschwert das Leben kennen lernen sollte.


    Und dabei sind die wild, witzig und unerzogen. Und das ist gut so.

  • Zitat

    Ich möchte nicht das sie ihr Futter oder generell Dinge vor mir verteidigt, daher übe ich das wegnehmen sehr konsequent.

    Auch hier wieder: Reizüberflutung - Stress - und wahrscheinlich irgendwann eine Kurzschlussreaktion, zum Beispiel hastiges Runterschlucken von allem ,was sie gerade im Maul hat = Gegenteil von dem erreicht, was du möchtest. Du machst es euch wirklich unnötig schwer.

  • Ich empfehle immer, sich nach Möglichkeit eine Welpenstunde erst einmal ohne Hund anzusehen, man kann sich ein viel ojektiveres Bild machen, wenn man nicht schon aktiv im Geschehen steckt.

    Hast Recht - einfach mal angucken und dann entscheiden, obs paßt. Infos, worauf man achten muß, habe wir ja etz hier gegeben. Die Aussage von mir war vlt. bissel pauschal ;-)

  • Teller wegnehmen, Spielzeug wegnehmen - hier alles kein Problem. Bei allen und ich hab einige Hunde.

    Wenn ich den Teller wegnehme, muss ich nur sagen: Warte mal kurz. Alle treten einen Schritt zurück. Nicht, weil ich das ständig mache, sondern weil ich das so gut wie nie mache und wenn, dann um mehr Futter zu servieren. Hat also auch für den Hund einen guten Grund und ist damit kein Machtspiel. Die essen sogar alle gemeinsam nicht nur nebeneinander, sondern von den gleichen Tellern. Wer noch Hunger hat, bekommt mehr. Fertig. Gibt nix zu verteidigen.


    Spielzeuge wegräumen, damit der Hund es nicht verteidigt, ist auch so ein interessanter Ansatz. Würden die ständig rumliegen und würdest du immer mal spielerisch tauschen, wäre das keine begrenzte Ressource mehr. Stattdessen begrenzt du aber zeitlich und machst es dann auch noch streitig.


    Du machst Ressourcen gerade zu einem Thema. Nicht der Hund.


    Bezüglich geschlossene Box: Du hast gelesen, man soll das üben. Okay. Warum? Und welchen Sinn hat das ganz spezifisch in deinem Leben?

  • Bezüglich geschlossene Box: Du hast gelesen, man soll das üben. Okay. Warum? Und welchen Sinn hat das ganz spezifisch in deinem Leben?

    Es hat den Sinn das es eine konditionierte Entspannung sein soll. Tür zu heißt schlafen. Ich will die Box später auch im Büro nutzen, nicht 8 Stunden lang geschlossen, aber zumindest wenn es Action gibt soll sie darin entspannen können.

    Ich finde die Box auch wichtig, habe als Beispiel gelesen das man sie nach Tierarztbesuchen brauchen könnte, bei Verletzungen o.ä..

    Irgendwie gehört die Box doch schon fast dazu, oder? Zumindest was ich so gelesen habe, hat sie Vorteile, wenn man sie nicht missbraucht.

    Ich werde eure Tipps zum richtigen Aufbau auf jeden Fall umsetzen!

  • Bezüglich geschlossene Box: Du hast gelesen, man soll das üben. Okay. Warum? Und welchen Sinn hat das ganz spezifisch in deinem Leben?

    Es hat den Sinn das es eine konditionierte Entspannung sein soll. Tür zu heißt schlafen. Ich will die Box später auch im Büro nutzen, nicht 8 Stunden lang geschlossen, aber zumindest wenn es Action gibt soll sie darin entspannen können.

    Ich finde die Box auch wichtig, habe als Beispiel gelesen das man sie nach Tierarztbesuchen brauchen könnte, bei Verletzungen o.ä..

    Irgendwie gehört die Box doch schon fast dazu, oder? Zumindest was ich so gelesen habe, hat sie Vorteile, wenn man sie nicht missbraucht.

    Ich werde eure Tipps zum richtigen Aufbau auf jeden Fall umsetzen!

    Das Ding ist halt, wenn dein Hund die Box nicht supertoll findet und er MUSS dann da wirklich rein, auch noch für länger, dann wird das alles, aber nicht entspannt.


    Beispiel: Mein Rüde musste bevor er zu uns kam, recht viel in die Box. Der Klassiker: Hund rein, Box zu. Der dabei entstandene Stress war mit Abgabegrund.


    In den Jahren bei uns hat er dann gelernt, Box ist freiwillig, gemütlich, safe place. Immer offen konnte er da rein und raus, wie er mochte. Und er hat sie lieben gelernt.


    Jetzt MUSSTE er über mehrere Wochen stark begrenzt werden (auch über löngere Strecken in der geschlossenen Box) und es ist überhaupt kein Problem gewesen, weil Box für ihn was absolut positives ist.

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