Unsere Leinenrambos - Umgang, Austausch und (Erfolgs)geschichten

  • Das klingt doch wirklich super . Markenklimpern reicht hier auch schon aus. Oder heute beim TA im Behandlungszimmer wird schon mal gebellt, wenn draußen ein Hund mit den Krallen klappert oder Besitzer hallo sagt.


    Was ist BAT?

  • Das klingt doch wirklich super . Markenklimpern reicht hier auch schon aus. Oder heute beim TA im Behandlungszimmer wird schon mal gebellt, wenn draußen ein Hund mit den Krallen klappert oder Besitzer hallo sagt.


    Was ist BAT?

    BAT steht für Behavior Adjustment Training
    Mittlerweile gibts da schon BAT 2.0 und 3.0, also weiterentwickelte Konzepte.

    Ich bin nicht so gut im erklären, aber im Grunde ist es eine spezielle Art von Begegnungstraining, das mehr darauf ausgelegt ist dem Hund in einer sicheren Umgebung die Möglichkeit zu geben selbst eine Lösung zu finden.
    Es geht also weniger Einwirkung vom Menschen aus, außer das Verstärken von dem Verhalten was der Hund anbietet. Das ganze wird in gestellten Trainingssituationen geübt und startet in der Entfernung in dem der Hund noch nicht auslöst, den Hund aber wahrgenommen hat.
    Dazu gehört noch eine spezielle Art des Leinenhandlings und Handzeichen ( wenn ich mich richtig erinnere^^).

  • In deiner Beschreibung finde ich viel von Yoshi wieder.

    Auch dieses ständige darauf warten das etwas schlimmes passiert. Ständig unter Stress ob irgendwo etwas um die Ecke gesprungen kommt.

    Selbst wenn einfach niemand anders unterwegs ist und es absolut still ist.

    BAT steht für Behavior Adjustment Training
    Mittlerweile gibts da schon BAT 2.0 und 3.0, also weiterentwickelte Konzepte.

    Hast du das mit Trainerunterstützung gemacht oder in Eigenregie?

    Ich googel mal ob in NRW jmd. das anbietet. Würde mich wirklich interessieren. Ich suche noch immer nach einem Trainer mit dem wir arbeiten können und der nicht nur mit Druck und/oder mit Click für Blick arbeitet.


    Ich denke ich muss da mit Yoshi viel tiefergehender dran. Ich habe nicht den Eindruck das er überhaupt das "Werkzeug" hat, um "richtig" zu reagieren. (Aktuell bin ich auf einer langen Warteliste bei einer Trainerin in Köln. Das kann aber noch länger dauern.)

  • Ich habe das mit einer Trainerin gemacht.
    Fand ich auch super so. Waren immer Zweier-Teams wobei es nie näheren Kontakt zu dem anderen Hund-Mensch-Team gab, es wurde an verschiedenen Stellen geparkt etc. Während dem Training ist die Trainerin dann zwischen den Teams gependelt und jedes Team hatte noch ein Walkie-Talkie um sich nicht anschreien zu müssen^^
    Die Strategien die Naruto (und ich) dort gelernt haben, haben wir dann im Alltag eingebaut.
    Er kannte nämlich außer ich-raste-an-der-leine-aus gar nichts und konnte sich einmal festgestarrt auch nicht mehr lösen.
    Er hat vor allem gelernt, sich selbstständig abzuwenden, stattdessen schnüffeln zu gehen oder den Abstand zu vergrößern. Für ihn war die Selbstwirksamkeit sehr wichtig, die Erkenntnis das er nicht hilflos ist und er einfach weg gehen kann.
    Das ganze mit Signalen aufzubauen hat nicht den gleichen Effekt gehabt, weil er auch kaum ansprechbar war bzw die Signale nicht ausführen konnte vor lauter ich-muss-da-hin-starren. Und für mich war es wichtig dass ich ihm nicht ständig sagen muss was er tun soll damit er in solchen Situationen klar kommt (Hilfestellung gebe ich natürlich gerne, wenn ich sehe dass es gerade nicht anders geht oder er danach "fragt").

  • BadlyConfused Das hört sich sehr interessant an. :gut: Ich werde das weiter verfolgen und mich grob einlesen. Eine Trainerin in NRW die mit dem System arbeitet und Kurse mit Theorie und Praxis anbietet habe ich gefunden. Vllt ist das eine Richtung die auch zu uns passt.

  • Also haben wir mit BAT und Begegnungstraining angefangen.
    Das war ein echter Gamechanger.

    Das kann ich ganz genau so auch nur unterschreiben - BAT war auch bei uns ein absoluter Gamechanger!
    Leider hat sich unsere Trainingsgruppe super schnell wieder aufgelöst, weil es den anderen Teilnehmern wohl nicht spannend genug war.
    Aber auch bei Carlo hat das total viel bewirkt, zu erleben, dass ausrasten nicht die einzige Möglichkeit ist, auf fremde Hunde zu reagieren und dass er selbst die Situation auch verlassen kann.

    Was mir am meisten geholfen hat, war Buch zu führen. Bzw. eine Excel-Tabelle, in die ich nach jedem Spaziergang eingetragen hab, wie vielen Hunden wir begegnet sind und wie Carlo auf die reagiert hat (wofür ich eine 10-stufige Bewertungsskala eingeführt hab - ja, lacht ruhig :lol: ).

    Das hab ich mir als Graph anzeigen lassen und nach ein paar Wochen war da schon eine eindeutige Tendenz nach "wird besser" zu sehen. Das hat mich motiviert, dran zu bleiben. Aber ich bin auch ein Daten-Mensch, ich muss das schwarz auf weiß (oder in dem Fall orange auf weiß) sehen, um zu glauben, dass sich da wirklich was tut, im Hundehirn.


    Inzwischen klappen Hundebegegnungen die meiste Zeit relativ gut - nach unseren Spielregeln. Am besten, wir weichen aus (das muss auch tatsächlich nicht mehr weit sein, zwei, drei Meter vom Weg runter reicht bei den meisten Hunden schon), Carlo sitzt vor (ihm fällt es schwer, Bewegung und Emotionen gleichzeitig zu koordinieren, da hüpfen die Murmeln durcheinander, deshalb darf er stehen bleiben) und wir machen entweder Click4Blick oder er darf Kekse im Gras suchen oder er himmelt mich einfach an, ganz wie es für ihn in der Situation am besten ist.


    Letztens hatten wir ein riesiges Erfolgserlebnis, da sind wir an einem ausweichenden Pöbelhund vorbeigegangen. Ganz brav, einfach so - mit 10m Abstand, weil wir auch noch vom Weg runter ausgewichen sind, aber wir waren in Bewegung!


    Unsere Achillesferse sind immer noch Gerüche. Aber wir arbeiten an emotionaler Selbstkontrolle und auch da wirds besser. Wobei ich aber mittlerweile auch fein damit bin, dass er in heftigen Geruchsspuren erstmal kurz ausrasten muss. Geruch und Emotion ist halt einfach schwierig, weil neurologisch gesehen da ja direkt die Amygdala mit angesprochen wird, ohne dass das Geruchssignal vorher noch durch einen anderen Filter im Gehirn geht.

    Aber auch da hat Carlo sich inzwischen schneller wieder im Griff - bzw. sehen wir auch früher die Anzeichen und haben unsere Werkzeuge, um ihm da raus zu helfen.


    Ich bin aber generell sehr viel entspannter mit der ganzen Pöbelthematik. Seit er nicht mehr auf Menschen reagiert, ist mir der Rest (meist) sowas von egal. Diese Entspannung hat zwar das Pöbeln an sich nicht besser gemacht, aber war für meinen Seelenfrieden super wichtig :lol:

    Mit Maulkorbhund sind wir ja eh immer schon aufgefallen im Dorf, da macht das bissl Ausrasten auch keinen Unterschied mehr :headbash:

  • Vielen Dank für den Hinweis auf BAT.

    Ich habe mich online etwas eingelesen: Das Prinzip scheint gerade für Hunde geeignet zu sein, die solche Defizite wie Yoshi haben. Zumindest arbeitet das BAT-System genau an seinen Schwachpunkten. |)


    In 2-3 Wochen habe ich einen Termin zur Anamnese bei einer Trainerin (und "Verhaltensberaterin") die explizit nach BAT arbeitet.

    Wir hatten ein sehr gutes Telefonat und ich habe den Eindruck das könnte uns wirklich weiterhelfen und auch Yoshis sonstiges Stresslevel erheblich reduzieren.

    Ich bin gespannt. =)

  • Ich musste das auch erstmal googeln, gibt sogar ein Thema hier im Forum dazu:

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