Durch gar keinen Kontakt lernt ein Welpe halt auch nichts. Die Jugendzeit ist schon die richtige Zeit, in der ein junger Hund angemessenes Sozialverhalten gegenüber Artgenossen lernen muß.
Deswegen lass ich meine Hunde anfangs nur mit Hunden zusammen, die ich sehr gut kenne und von denen ich weiß, dass sie ein gutes Vorbild für meinen Hund sind.
Das ist schön, wenn man die Möglichkeit dazu hat.
Wenn man aber nicht schon durch einen Vorgängerhund über entsprechende Kontakte verfügt, gibt es für den frischgebackenen Welpenhalter noch gar keine anderen Hunde, die man gut kennt. Man muß sich also schon öfters mal auf Fremdhundekontakt einlassen, um hoffentlich geignete Hunde - und mögliche spätere echte Hundefreunde - erst mal kennenzulernen.
Was hier aber wichtig ist, ist eine gute Begleitung und Kontrolle jeder Fremdhundbegegnung. Man muß den eigenene Welpen und auch den fremden Hund einschätzen können. Nicht einfach machen lassen, so wie offenbar bisher geschehen. Dafür würde ich mir Unterstützung durch eine Hundetrainerin holen, die den Junghund live sieht und das Verhalten erklären kann.
Ich vermute auch, der Welpe ist nicht im eigentlichen Sinne frech, sondern fiddelt aufdringlich (hektisches "Einschleimen" beim eigentlich angstmachenden Fremdhund) und ist mit der Situation oft oder immer überfordert. Dafür braucht er Hilfestellung vom Menschen.
Es anderen Hunden zu überlassen, ihn "erzieherisch" zu maßregeln, kann extrem gefährlich werden. Fremde, nicht der eigenen Gruppe zugehörige erwachsene Hunde haben keinen Grund mit fremden Welpen freundlich oder geduldig umzugehen. Viele tun es trotzdem, aber andere eben nicht.