Schwierige Hündin und Auslastung

  • Hey!


    Wir einige schon mitbekommen haben gibt es mit unserer 8 Monate jungen Schäfer-Mix Hündin einige Baustellen. Letzte Woche war nun die Hundetrainerin da und laut ihrer Einschätzung ist unsere Hündin sehr ängstlich, unsicher aber auch sehr dickköpfig und fährt super schnell hoch und hat die Tendenz dadurch nach vorne zu gehen. Vom Mix her habe ich also viel Gebrauchshund abbekommen.


    Wir haben diverse Probleme wie:

    das anbellen und knurren bei Besuch und an der Leine sobald sie irgendeine Form von Aufmerksamkeit von der Person bekommt. Ich-will-weg- Panik in Situationen mit mehr Menschen (Hauptstraße zB), etc.


    Wir haben nach Empfehlung unser Zusammenleben komplett umgestellt (sie hat jetzt ständigen freien Zugang zum Wohnzimmer und Schlafzimmer sofern jemand da ist) die Lage und Art der Liegeplätze geändert. Seitdem wirkt sie Zuhause auch viel entspannter und bellt/winselt kaum noch und wir können dem zerstören von Hundebett/decken besser entgegenwirken.


    Nun war ich bisher der Meinung ich laste sie altergerecht aus. Allerdings sagte die Trainerin nun sie braucht mehr Bewegung (am besten eine Art von Sport wie Fahrrad fahren) und mehr Kopfarbeit, da gerade bei ängstlichen Hunden das sehr hilft um Ängste zu lösen.


    Unsere bisherige Auslastung sah so aus:

    Morgens kurze Löserund (ca 6/7 Uhr)

    Mittags um ca 11 Löserunde

    14/15 Uhr ca eine große Runde (ca 30/45 min an der Leine zusätzlich fast immer an dem Tag ca 15/20 min Spiel im Pachtgarten

    ODER

    alternativ zu dem ca 3/4h-1h Freilauf im Wald/Auslaufgebiet (alle 3 Tage).

    20 Uhr ca 20/30 min Spaziergang

    Letztes lösen 23 Uhr (hier muss ich sie rauszwingen, wenn ich es nicht mache hält sie lieber bis morgens ein)

    Ruhetage gab es auch.


    Beim Gassi üben wir Leinenführigkeit und gehorsam.

    Klicker kennt sie und ich finde das super, aber mit fehlt es hier irgendwie an Ideen und sie versteht zwar das Prinzip, aber ich habe das Gefühl ich gestalte es für sie zu langweilig. Hiermit konnte ich allerdings bisher aufbauen , dass sie generell oft Blickkontakt zu mir sucht und den Handtarget (Touch)- allerdings bisher nur kurzes berühren und nicht halten.


    Ich habe mit nun gedacht ich gehe nun fast täglich mit ihr in den Wald und clicker fast jeden Tag. Ansonsten ich selbst bin super duper unsportlich und Fahrrad fahren und joggen etc ist überhaupt nicht meins. Ich habe öfter versucht sportlicher zu werden einfach weil Bewegung gut ist, aber naja :rolling_on_the_floor_laughing: und auch noch im Winter? Oh Gott... Außerdem ist sie doch für sowas noch zu jung??


    Ich muss ehrlich sagen es ist wirklich bisher alles andere als einfach mit ihr. Sie ist wirklich schlau und toll aber bevor die Hundetrainerin und direkt nach ihrem Besuch war ich wirklich wirklich sehr verzweifelt und überzeugt ich packe das alles mit ihrem Charakter und Kleinkind nicht. Ich habe zum Glück nur einen 24h Teilzeitjob, Großeltern als Betreuung und einen Kita-Platz. Ich WILL das wirklich schaffen. Das ganze hat mich die letzten Wochen so schlimm runtergezogen - unser Start war ja auch schon sehr schwierig, da mein Sohn große Angst vor ihr hatte-, dass ich nicht wusste woher ich die Energie für das alles nehmen soll.


    In meiner Verzweiflung ist auch der Gedanke der Abgabe aufgekeimt. Allerdings habe ich fürchterliche Angst, dass ich das unglaublich bereuen würde. Ich weiss von mir selbst, wäre ich alleine, könnte ich problemlos so einem Hund gerecht werden. Ich muss jedoch auch meinem Sohn gerecht werden und das Ganze schon sehr auf seine Kosten. Ich denke aber noch ist es tragbar. In 4 Monaten darf ich im Home-Office arbeiten ich denke das wird auch mir selbst helfen Druck rauszubekommen. Es ist wirklich unglaublich schwierig für mich- es ist eben kein einfacher Hund und ich wusste auch, dass es schwierig wird mit einem Junghund und mit Kind, aber die "Kleine" ist halt noch ne Stufe drüber und mein Sohn viel sensibler als gedacht und alleine meine Erfahrungen und Vorkenntnisse in Sachen "schwieriger großer Hund" hält mich hier über Wasser. Ich habe einfach Angst, dass unser Zusammenleben auf Dauer nicht so klappt, dass alle glücklich sind, aber gleichzeitig bin ich auch bereit intensiv daran zu arbeiten. Ich habe jedoch Phasen in denen ich absolut müde und energielos bin durch den ganzen Stress. Ich Versuche hier momentan den Druck rauszubekommen, damit es auch mir besser geht. Es war für mich sehr schwierig noch irgendwie Spaß an allem zu finden. Aber das niederschreiben hier hat ein bisschen geholfen und auch die Verbesserung Zuhause.


    Morgen habe ich einen Termin um mir eine Einschätzung zu holen, ob sie eventuell Schmerzen im Bewegungsapparat haben könnte.


    Ich bin für jede Idee dankbar! Ich nehme auch gerne Kritik, Verbesserungsvorschläge, Auslastungsvorschläge etc entgegen.

  • Allerdings sagte die Trainerin nun sie braucht mehr Bewegung (am besten eine Art von Sport wie Fahrrad fahren)

    Nein!!!!

    Der Hund ist noch nichtmal ansatzweise ausgewachsen und gerade Fahrradfahren verlangt - sofern du nicht gern gefährlich lebst - einen vernünftigen Aufbau und sehr viel Kontrolle und Konzentration beim Hund!

    Gerade wenn nicht klar ist, ob die Hündin nicht vielleicht körperliche Probleme hat, ist das ein absolutes No Go


    Morgen habe ich einen Termin um mir eine Einschätzung zu holen, ob sie eventuell Schmerzen im Bewegungsapparat haben könnte.

    Wo bzw bei wem/was hast du diesen Termin?

  • Hallo,


    wie lang ist die Hündin denn schon bei Euch?


    Grüße!

    Seit ihrer ca 9 Lebenswoche. Ich habe sie übernommen über 3 Ecken da sie weg sollte und ich hatte eh geplant, dass ein Hund einziehen soll und ich hatte danach direkt einige Monate frei (Jobwechsel) dadurch hat alles gut gepasst und ich war nicht unvorbereitet auch wenn's kurzfristig kam.


    Sie reagiert zum Beispiel auch extrem empfindlich mit hochfahren auf körperliche Korrektur. Po runterdrücken falls die Maus aufsteht trotz fehlender Auflösung des "Sitz" hat einiges an Nerven gekostet, aber mittlerweile lässt sie es zu ohne mich zu massakrieren. Selbes Spiel haben wir gerade beim im Platz bleiben oder wenn sie einfach überhaupt keine Lust hat. Sie ist zudem auch gern sehr aufdringlich. Ich bringe sie dann mit der Hausleine (die bleibt jetzt auch dran) auf ihren Platz. Damit fahre ich deutlich besser als mit wegschieben, weggehen, festhalten etc.

  • Po runterdrücken falls die Maus aufsteht trotz fehlender Auflösung des "Sitz" hat einiges an Nerven gekostet, aber mittlerweile lässt sie es zu ohne mich zu massakrieren.

    Nicht böse sein, aber bei so vorsintflutlichen Trainingsmethoden sollte ein Hund sich verweigern/wehren.

    So korrigiert man ein fehlerhaftes Sitz einfach nicht, Druck erzeugt gegen Druck und wenn du versuchst den Hund in die gewünschte Position zu drücken, wird sie immer dagegenhalten.


    Das klingt weniger nach körperlichen Problemen, als nach völliger Ahnungslosigkeit beim Aufbau solcher Positionen und das verunsichert einen eh schon unsicheren Hund noch mehr und dann eskaliert es eben.

  • Du beschreibst ja, dass sie draußen eher ängstlich zu sein scheint. Weiß ich nicht, ob da überhaupt so was geeignet ist (mal abgesehen von Alter, Krankheit etc.). Kommt vermutlich auf den Hund an, ob das Rennen da tatsächlich hilft oder nicht eher verschlimmert.


    Ich les da jetzt auch nicht wirklich viel an Kopftraining außer Leinenführigkeit und Rückruf. Evtl. machst du auch sogar zu viel insgesamt kommt auf den tatsächlichen Inhalt an


    Wenn sie wirklich Schmerzen haben sollte, kann das Runterdrücken auch schmerzhaft für sie sein. Da wäre es vollkommen verständlich, wenn sie das auch äußert. Wobei man über diese Methode streiten kann.

  • Po runterdrücken falls die Maus aufsteht trotz fehlender Auflösung des "Sitz" hat einiges an Nerven gekostet, aber mittlerweile lässt sie es zu ohne mich zu massakrieren. Selbes Spiel haben wir gerade beim im Platz bleiben oder wenn sie einfach überhaupt keine Lust hat

    Nur ganz kurz: Diese Vorgehensweise halte ich bei so einem Hund für die schlechteste Lösung überhaupt. Ich bin überhaupt keine Wattebausch-Verfechterin, aber bei einem unsicheren Hund Dinge wie Sitz/Platz (die sie in ihrem Alter gar nicht zuverlässig können KANN) mit körperlichem Zwang zu korrigieren, ist meiner Meinung nach wirklich Mist. Hat euch das eure Trainerin gezeigt?

  • Bei meiner Tierheilpraktikerin des Vertrauens. Ich kenn sie länger und sie hat schon so einiges bei meinem Spondylose Rüden damals gezaubert. Ich hatte 2 Tierärzte wegen eines Röntgens gefragt. Allerdings heisst es Röntgen erst mit einem Jahr... Daher ist das jetzt meine Alternative. Irgendwie habe ich ein komisches Bauchgefühl und mir ist es lieber, wenn sich das jetzt mal schnellstmöglich jemand anschaut.

  • Po runterdrücken falls die Maus aufsteht trotz fehlender Auflösung des "Sitz" hat einiges an Nerven gekostet, aber mittlerweile lässt sie es zu ohne mich zu massakrieren. Selbes Spiel haben wir gerade beim im Platz bleiben oder wenn sie einfach überhaupt keine Lust hat

    Nur ganz kurz: Diese Vorgehensweise halte ich bei so einem Hund für die schlechteste Lösung überhaupt. Ich bin überhaupt keine Wattebausch-Verfechterin, aber bei einem unsicheren Hund Dinge wie Sitz/Platz (die sie in ihrem Alter gar nicht zuverlässig können KANN) mit körperlichem Zwang zu korrigieren, ist meiner Meinung nach wirklich Mist. Hat euch das eure Trainerin gezeigt?

    Ich beziehe mich bein dieser Antwort auf alle Beiträge, die diesen Punkt erwähnen. Das worin ich wirklich ahnungslos bin ist der Umgang mit einem ängstlichen Hund. Und natürlich bin ich nicht allwissend und alles könnend. Ich bin jedoch sehr bemüht und gerne könnt ihr mir direkt mitteilen wie es auch anders geht.


    So habe ich es bei meinem Alt-Hund gelernt und das hat auch bei ihm sehr gut und schnell funktioniert. Er war auch sehr unsicher allerdings NICHT ängstlich. Er hatte jedoch einen sehr stark ausgeprägten Drang zu gefallen und hat eigentlich alles gerne mit mir gemacht


    Ich achte auch stets darauf was passt und was nicht und ebenso passe ich mich ihrem Alter an. Ich erwarte nicht dass sie 10 Minuten sitzen bleibt zb. Aber ich möchte auch nicht, dass sie mein Kommando bewusst überhört.


    Das runterdrücken ins Sitz etc. Habe ich von ihr allerdings auch so gezeigt bekommen.

    Wie ist die Alternative???

  • Hm... . Also generell würde ich auch auf jeden Fall versuchen, weniger den Hund 'müde' zu machen mit Laufen etc. (zu jung und allgemein keine gute 'Lösung' in diesem Fall). Stell' Dir mal vor, Du würdest überall angetatscht werden, wenn Du Dich gerade hinsetzen möchtest.


    Unsere Hündin ist auch der unsichere Typ und dazu noch sehr intelligent und eigenwillig und hinterfragend.


    Wenn sie selbst was 'richtig' gemacht hat, wurde sie positiv bestärkt.

    Z.B. beim Sitz – da war es Leckerlie über ihren Kopf führen, da setzt sie sich automatisch hin, Markerwort und Leckerlie. Das macht dem Hund dann Spaß und war für sie belohnend.


    Wir haben hier auch ein Beispiel, wo der Hund immer so mal angegrabbelt wurde – der Hund ist auch unsicher – und der ist jetzt ein ziemliches Nervenbündel und total hektisch, wenn er berührt wird (auch, wenn man ihn 'überraschend' streicheln möchte).


    Ich finde Euren Tagesplan übrigens fast schon zu viel.


    Du könntest mal schauen, ob Du evtl. hier eine geeignete Hundeschule findest, falls Du Dich mal mehr ins Thema "positives Verstärken" etc. einarbeiten möchtest:

    IBH-Hundeschulen e.V

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