Haben wir ein systemisches Problem mit dem Tierschutz v.a. was "gefährliche" Hunde betrifft?

  • Weil es eine Empfehlung ist und keine Anordnung. Natuerlich kann das ignoriert werden. Zusaetzlich reicht es mWn bei TH eben nicht, wenn eine Person diese Empfehlung ausspricht. Egal wie kompetent diese Person ist.

    Wenn man dem Ruf einiger hier folgen würde und die Euthanasie von „gefährlichen“ Hunden fordert müsste man folglich ans Tierschutzgesetz?

    Zumindest verstehe ich das so. Mag sein, dass ich da aber einfach ne Bildungslücke habe, weil ich mich damit bisher nicht beschäftigt habe. 🤷‍♀️

    Ich denke nicht, dass man das Tierschutzgesetz ändern müsste. Man darf Wirbeltiere "nicht ohne vernünftigen Grund töten". Wenn sie aber nach Einschätzung von Experten, nach schweren Beißvorfällen, Resozialisierung quasi ausgeschlossen und Dauerbewohner im Tierheim usw. getötet werden, kann man das m.M.n durchaus als vernünftigen Grund im Sinne des Gesetzes sehen. Das Problem bei Privatpersonen beim Tierarzt dürfte hauptsächlich sein, dass der Tierarzt das nicht oder nur mit sehr großem Aufwand prüfen und beweisen kann und er sich (mit) strafbar macht, wenn er ohne vernünftigen Grund ein Tier tötet. Deshalb dürfte das beim Tierarzt für Privatpersonen eher schwierig sein, bei Tierschutzvereinen, die mit erfahrenen Trainern, Experten, usw. zusammenarbeiten, ist das Tierschutzgesetz m.M.n. keine wirklich Hürde.7

    Unser Tierschutzgesetz würde aber nicht abdecken, dass bestimmte Rassen ohne weitere Kriterien "einfach so" getötet werden, wie gerade in England. DAS wiederum ist bei uns nach meinem Verständnis klar verboten.

  • Wenn man dem Ruf einiger hier folgen würde und die Euthanasie von „gefährlichen“ Hunden fordert müsste man folglich ans Tierschutzgesetz?

    Zumindest verstehe ich das so. Mag sein, dass ich da aber einfach ne Bildungslücke habe, weil ich mich damit bisher nicht beschäftigt habe. 🤷‍♀️

    Ich denke nicht, dass man das Tierschutzgesetz ändern müsste. Man darf Wirbeltiere "nicht ohne vernünftigen Grund töten". Wenn sie aber nach Einschätzung von Experten, nach schweren Beißvorfällen, Resozialisierung quasi ausgeschlossen und Dauerbewohner im Tierheim usw. getötet werden, kann man das m.M.n durchaus als vernünftigen Grund im Sinne des Gesetzes sehen. Das Problem bei Privatpersonen beim Tierarzt dürfte hauptsächlich sein, dass der Tierarzt das nicht oder nur mit sehr großem Aufwand prüfen und beweisen kann und er sich (mit) strafbar macht, wenn er ohne vernünftigen Grund ein Tier tötet. Deshalb dürfte das beim Tierarzt für Privatpersonen eher schwierig sein, bei Tierschutzvereinen, die mit erfahrenen Trainern, Experten, usw. zusammenarbeiten, ist das Tierschutzgesetz m.M.n. keine wirklich Hürde.7

    Unser Tierschutzgesetz würde aber nicht abdecken, dass bestimmte Rassen ohne weitere Kriterien "einfach so" getötet werden, wie gerade in England. DAS wiederum ist bei uns nach meinem Verständnis klar verboten.

    Naja, in Limburg plant man ja nun harmlose Tauben zu töten. Einfach weil sie stören und wohl auch aus finanziellen Gründen. Gesetze können einfach ausgehebelt werden, wenn sich genügend Einige finden und niemand sonst etwas dagegen tut/tun kann. Ich hoffe immer noch sehr, dass dies abgewendet wird. Für mich die Büchse der Pandorra.

  • Sie dürfen nie wieder aus dem TH raus, das ist nicht einfach so

    Sogar zur übelsten Zeit der Kampfhunddebatte in Deutschland nach Volkans Tod, in der gerade in Hamburg reihenweise Listis im Tierschutz „verschwunden“ sind, gab es keinen Konsens für die Auffassung, das Tötung tierschutzgerechter sei als lebenslanger Tierheimaufenthalt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es - Stand derzeit! - auch nur im Ansatz durchgehen würde. Wie geschildert: Sogar verhaltensbedingte Tötungen sind im Tierschutz sehr aufwändig in der Organisation, zumindest, wenns den offiziellen Weg geht.

    Ob sich das irgendwann ändert, wenn die Tierschutzkapazitäten tatsächlich komplett ausgereizt sein sollten, das sei mal dahingestellt.

  • Bei sachgerechtem Handling, dem jeweiligen Hund entsprechend, könnte es für Tier und Mensch deutlich besser laufen.

  • gab es keinen Konsens für die Auffassung, das Tötung tierschutzgerechter sei als lebenslanger Tierheimaufenthalt

    In Deutschland nicht, in GB mmtl wohl

    Ja, das ist richtig. Dort ist die Auffassung zum Thema insgesamt eine Andere. Ich dachte, Du beziehst Dich auf den letzten Absatz aus dem Beitrag von Camillo09 .

    Wobei ich bei den XXL Bullys das Thema nochmal schwieriger finde. Rein für mich. Es ist einfach auch eine Qualzucht.

  • Wobei ich bei den XXL Bullys das Thema nochmal schwieriger finde. Rein für mich. Es ist einfach auch eine Qualzucht.

    XXL Bullys in GB finde ich auch noch mal ganz speziell: Im "gefährlichen Hund"-Thread war mal ein längerer Beitrag verlinkt. Wenn Interesse besteht, suche ich mal, ob ich den wiederfinde.

    Die XXL Bullys sind dort eine recht neue Sache - und durch die Corona-Beschränkungen gehen etliche der Tiere wohl auf einige wenige aus den USA importierte Exemplare zurück - die wohl eine überaus gesteigerte Aggressivität gezeigt haben.

    Die Anzahl der Vorfälle gemessen an der Population ist auch unfassbar hoch. Qualzucht in diesem Fall also evtl. nicht nur im physischen Sinne.

  • “Indeed, a recent investigative work with Bully Watch and the Telegraph showed that 50% of all American bullies in the country or breeding American bullies in the country, are linked to one single dog known as Killer Kimbo who is linked to multiple deaths, certainly his offspring are linked to multiple deaths, and Killer Kimbo is so inbred he has the same great grandfather four times over.”

    https://www.msn.com/en-gb/news/wor…ion/ar-AA1gQsK6

    Das habe ich auf die Schnelle gefunden als Quelle zur Zusammenfassung von oben.

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