Rüden mögen sich plötzlich nicht mehr. Hilfe!

  • Hallo!


    Ich habe zwei Labrador Rüden namens Shrek und Bailey. Shrek ist ca. 8 Jahre alt und kam vor 6 Jahren zu mir und Bailey ist ca. 5 Jahre alt und lebt drei zwei Monaten bei mir.


    Shrek ist ein Lämmchen, er liebt alles und jeden, typischer Labbi eben und deshalb habe ich mir nie Gedanken gemacht, dass es nicht klappen könnte mit einem Zweithund.


    Bevor Bailey einzog haben wir mehrere Spaziergänge gemacht zusammen mit Shrek und sie haben sich super verstanden, sogar zusammen gespielt und getobt.


    Nach Baileys Einzug lief auch alles harmonisch, Shrek hat ihn sofort im Haus akzeptiert und keine Anstalten gemacht ihn verjagen zu wollen oder so.


    Es ist absolut nichts vorgefallen, es gab keine Anzeichen.


    Vor zwei Wochen hat sich Shrek plötzlich auf Bailey gestürzt als dieser auf seiner Decke lag im Halbschlaf. Bailey hat sich nicht gewehrt und Shrek hat nicht abgelassen. Er hat ihn im Gesicht gebissen, dass er zum Tierarzt musste!


    Seit dem geht gar nichts mehr. Ich kann die beiden nicht mehr zusammen lassen, nur unter strengster Beobachtung. Bailey ist total verstört und Shrek zieht sich auch mehr zurück, aber sobald er Bailey sieht knurrt er und möchte auf ihn losgehen.


    Ich verstehe die Welt nicht mehr. Kämpfende Labradore?


    Ich habe bereits einen Trainer hinzugezogen, der aber sofort zur Abgabe von einem der beiden geraten hat, was ich nicht möchte!


    Habt ihr gute Erfahrungen gemacht mit der Versöhnung von zwei eigentlich lieben Hunden?


    Was könnt ihr mir für Tipps geben?

  • Hast du den Hund ordentlich auf Schmerzen durchchecken lassen?


    Und klar, auch Labradore können kämpfen. Einer der aggressivsten Hunde die ich je erlebt habe (eindeutige Tötungsabsicht usw.) war ein Labrador. Ist eher selten, aber nicht unmöglich. :ka:

  • Schwierig.


    Komplett harmonisch wird das nie mehr werden, es wird immer Management und viel Trennung bedeuten.


    Ohne die beiden gesehen zu haben, kann man da ganz schwer Tipps geben.


    Ist Shrek gesund? Kann es sein, dass er Schmerzen hat und deshalb so reagiert hat? Wart ihr beim Tierarzt mit ihm?


    Was meinst du mit er zieht sich zurück? Ist er ruhiger als sonst? Vielleicht lustlos? All das würde auf eine Krankheit/Schmerzen hindeuten.


    Es kann auch sein, dass sich das schon länger angebahnt hat. Du sagst sie toben und spielen. Bist du da sicher? Sicher, dass der jüngere dem Älteren nicht einfach auf die Nerven gegangen ist? Labbis haben im Normalfall eine lange Zündschnur, kann also sein, dass es sich schon länger angebahnt hat.


    Ich würde zu einem anderen Trainer raten, der sich das ganze vielleicht länger ansieht und nicht nach dem ersten Treffen zu einer Abgabe rät.


    Aber sei dir bewusst, dass die Chance hoch ist, dass es nie mehr richtig gut wird zwischen den beiden und dass du viel mit trennen arbeiten musst.


    Könntest du dir das vorstellen? Für viele ist das (verständlicherweise) ein No-Go.


    Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du eine für dich machbare Lösung findest, die auch für die Hunde gerecht ist. Denn wenn der Jüngere Angst vor dem Älteren hat ist das auf Dauer kein angenehmer Zustand!

  • Gesundheitlich durchchecken schadet bestimmt nicht.

    Wenn da aber nichts eindeutiges ist, was man beheben kann, wäre ich Team Abgabe.

    Ja klar, man kann auch ganz viel managen, trennen usw. Aber ist das wirklich fair für die Hunde, die dann permanent mit jemandem zusammenleben müssen, den sie so richtig sch**** finden? Die Hunde riechen sich ja trotzdem ständig. Und permanentes Trennen würde auch heißen, dass jeder Hund viel Zeit alleine verbringen müsste.

    Übergangsweise kann man sowas sicher machen, aber dauerhaft finde ich das für die Hunde nicht schön.

  • Das Wahrscheinlichste ist wohl, dass das nie wieder komplett entspannt sein wird. Und ob man das (für sich UND für die Hunde) möchte, sollte man sich gut überlegen.


    Ich persönlich würde den Hund, den ich erst seit zwei Monaten habe, abgeben. Ist er vom Tierschutz? Gibt es da die Möglichkeit ihn zurückzugeben?


    ---

    Zur Ursache: Möglich ist natürlich, dass da gesundheitlich was ist - aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass die Hunde (beide intakt?) einfach nicht zusammenpassen. Sie sind vom Alter auch noch verhältnismäßig nah beieinander, da kann so was schon mal häufiger passieren.

    sogar zusammen gespielt und getobt.

    Das ist übrigens keine Garantie für tiefe Sympathie; je nach "Spiel" eher sogar das Gegenteil (schon mal "Kräftemessen" ohne dass es direkt ernst ist).


    Ich weiß nicht, wie viel Erfahrung du hast, wie gut du entsprechende Signale wahrgenommen hättest - aber es ist durchaus möglich, dass es nicht aus dem Nichts gekommen ist und sich Spannungen schon vorher aufgebaut haben.


    Allerdings finde ich eine Attacke ohne deutliche Spannungen vorher auf einen dösenden Hund schon eher ungewöhnlich. Weißt du was zur Vorgeschichte?

  • Ich musste vor einiger Zeit einen meiner Rüden abgeben. Es waren insgesamt drei unkastrierte Rüden.

    Die beiden älteren haben anfangs, als wir den zweiten (er war 10 Monate alt) dazu geholt haben im Garten gespielt, und ja, wirklich gespielt, unterwegs zusammen die Lage mit Fremdhunden gecheckt, was man halt so macht. Dann passierten mehrere Dinge. Der jüngere (aber deutlich größere) Hund wurde erwachsen und erteilte dem Älteren auf Spielanfragen eine Abfuhr nach der anderen. Sie lebten dann so nebeneinander her, interagierten wenig, aber was solls. War auch ok.

    Dann kam ein unfassbar anstrengender Welpe dazu und die Beziehung kippte immer mehr, auch wegen der häufigen Unruhe im Haus. Obwohl ich den älteren Hunden das kleine Untier viel vom Hals gehalten habe, bringt es ja dennoch alles durcheinander. Und der Brummbär, liebt seine Ruhe.

    Dann hatte der kleine (ältere) Hund ein Frontaltrauma mit folgender chronischer Schmerzgeschichte und seine Lunte wurde kurz. Naja, jedenfalls knallte es zwischen den beiden immer öfter, bis schließlich Blut floß. Und da meine Hunde mich auf geschäftlichen Touren im Wohnmobil begleiten ging das so nicht weiter. Der Brummbär zog zu meiner Tochter (nach knapp 2 Jahren Management). Da ist er Einzelhund, wird sehr geliebt und ist viel entspannter und freundlicher im Alltag geworden. Die beiden Knallköpfe, die hier noch leben, waren ihm immer zu viel.

    Positiv für mich ist halt, dass er noch Teil meines Lebens ist und ich viel mit ihm zu tun habe.

    Meine beiden verbliebenen Hunde sind ein Arsch und ein Eimer. Sie passen vom Energielevel zusammen und der Jungspund nimmt jede hochgezogene Augenbraue (symbolisch zu verstehen) vom kleinen Napoleon ernst. Daher harmonieren sie sehr gut und gelegentliche Frechheiten vom Jungspund, so im Eifer des Gefechts, werden inzwischen auch huldvoll vom Zwerg akzeptiert. Passt halt einfach. Der Stress ALLER Hunde ist erheblich gesunken.


    Weswegen ich den Roman schreibe, dieser Brummbär ist das erste Tier (von etlichen in meinem Leben), was ich weggegeben habe. Und ich hab mich schrecklich schwer damit getan, OBWOHL er ja bei meiner Tochter, 10 Minuten entfernt, wohnt. Aber inzwischen weiß ich, dass das die absolut richtige Entscheidung war. Wirklich eine win - win- Situation für alle Beteiligten.

  • da hilft nur einen abgeben. Da ist vorher schon nicht alles easy gewesen aber wir Menschen bekommen das leider oft nicht mit. Ja, Labradore können auch so sein. Das sind ganz normale Hunde

  • Danke für eure Antworten. Trennen möchte ich auf Dauer nicht. Ich will schon, dass sie sich wieder verstehen. Das kann doch nicht komplett hoffnungslos sein?


    Schmerzen würde ich ausschließen, er ist total fit, spring und rennt noch wie ein ganz junger.


    Er ist aktuell einfach unglücklich, weil er viel alleine ist. Bailey kann nicht so gut alleine bleiben, daher muss Shrek ein bisschen zurückstecken, was ihm natürlich nicht gefällt.


    Sie haben definitiv gespielt und getobt, da war null Aggression dabei, es kam wirklich aus dem Nichts!


    Ich kenne Shrek seit 6 Jahren und er war noch nie aggressiv, zu niemanden, egal ob Hund oder Mensch.


    Und ja natürlich ein Labrador ist auch ein Hund, aber wie oft hört man schon von aggressiven Labradoren? Das ist doch total unüblich.

  • Ich habe bereits einen Trainer hinzugezogen, der aber sofort zur Abgabe von einem der beiden geraten hat, was ich nicht möchte!

    Wie hat der Trainer das denn weiter begründet? Er wird ja wahrscheinlich mehr dazu gesagt haben.

  • Ich kenne Shrek seit 6 Jahren und er war noch nie aggressiv, zu niemanden, egal ob Hund oder Mensch.

    Fast das Gleiche habe ich vor ein paar Jahren auch gesagt. Es war ein Osteosarkom, das dann erst 2 Jahre später, als es viel zu spät war, endlich gefunden wurde.

    Damals ging es auch so los. Und ja, zu dem Zeitpunkt hat mein Hund auch noch getobt und ist gerne gerannt und wirkte komplett gesund.


    Deswegen meine Frage.

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