Erziehung über den Sozialverband

  • Geschwurbel würde ich das nu nicht nennen, sondern eben situationsbedingt ein Werkzeug im Köfferchen, dass man nutzen kann (Raumverwaltung etc).

    Würde man alle aufgezählten Puntke einzeln nehmen und einzeln für die entsprechenden Spezialfälle verwenden, dann ja.


    Klingt aber nicht so und zusammen mit dem Namen ist es für mich Geschwurbel.

    Genau. Einzeln und individuell betrachtet, macht das bestimmt beim einen oder anderen Sinn. Hier wird aber alles zusammen in einen Topf geschmissen.

  • In der einen FB Gruppe wird das tatsächlich als die einzige Wahrheit verkauft, brav wiederholt von den Anhängern.

    Ich glaub ich weiß, um welche Gruppe es geht. Ich bin dort dann irgendwann ausgetreten, weil ich die Anhängerschaft zu anstrengend fand.



    Oh ja, und Konditionierung ist übrigens ganz böse :???:

    Ja. Behauptet wird, dass bei dieser Methode niemals (!) konditioniert wird. Ich hab da ein paar Mal Diskussionen drüber geführt und unter anderem darum gebeten, dass die Personen mal eine konkrete Situation beschreiben (irgendeine!), in der sie mit ihrem Hund kommunizieren. Um aufzuschlüsseln, dass Konditionierung und Kommunikation sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern normalerweise Hand in Hand gehen Das wurde konsequent abgelehnt.


    Es endete darin, dass mich die "Chefin" dieser "Methode" blockiert hat. Und nein, ich war nie ausfallend oä, sondern habe es nur gewagt, genauer nachzufragen.


    In dem Sinne verkauft wird da (im Moment zumindest noch) nichts.

    Normalerweise wird dann irgendwann auf die Bücher der besagten "Chefin" hingewiesen. Also vor ein paar Jahren wurde dann zumindest schon etwas verkauft.


    Ich bin dann wie gesagt lieber ausgetreten und hab's für mich abgehakt. Wieder mal irgendeine mysteriöse Methode mit werbewirksamem Namen. Wieder mal wird so getan, als würde man "natürlich" arbeiten (was auch immer das heißt). Und mal wieder wird pauschal gegen Konditionierung gewettert und behauptet, man würde das nicht tun - was bedeutet, dass die Personen entweder a) nicht wissen, was Konditionierung ist oder b) es eigentlich besser wissen, aber andere bewusst täuschen wollen. Beides (a und b) keine Varianten, die mich von der Methode überzeugen würden.

  • Das Problem ist, dass die Menschen sich immer nach einer "Natürlichkeit" sehnen, die ihren Ursprung in irgendeiner wilden (Wolfs-)Romantik hat.


    Dabei vergessen sie, dass sie nichtmal mit ihren eigenen Artgenossen, nichtmal mit solchen, die ihnen extrem Nahe sind (Partner, Kinder) auf eine solch romantisierte Art kommunizieren können.


    Freilich, in einzelnen Situationen ist das möglich. Aber spätestens sobald es gegensätzliche Meinungen gibt, wird diskutiert. Mal länger, mal kürzer, mal lauter, mal leiser, mal freundlich, mal aggressiv, mal sachlich, mal unsachlich. Und die Diskussionen führen nicht dazu, dass immer die gleiche Person "gewinnt" (außer evtl. zwischen Eltern und kleinen Kindern).


    Wenn man also "natürlich" mit dem Hund über den "Sozialverband" kommuniziert, muss man zwangsläufig damit Leben, dass der Hund zwischendurch eigene Entscheidungen fällt und der Mensch dabei nur tatenlos zusehen kann. Das mag noch beim Thema in Unrat Wälzen ganz ok sein, aber spätestens beim Jagen des Radfahrers auf der viel befahrenen Straße, hat man dann ziemlich schnell einen Hund gehabt.


    Wobei man als Anhänger solcher Theorien durchaus einige Probleme durch die Rassewahl vermeiden kann. Ganz Plakativ: Ein Hund, der schon die hochgezogene Augenbraue des Halters als Strafe annimmt, ist einfacher unfallfrei über eine solche Methode zu führen, als einer der bei einem wütenden Brüller des Halters nur "Is was?" fragt.

  • Haha, eben. Die meisten, die das propagieren haben Hunde, denen der wtp schon zu den spitzen Ohren raus kommt. Da lässt sich leicht reden. Recht hast du. Na, ich hake es ab und mache mir da keine Gedanken mehr drüber.

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