Epilepsie - Erfahrungen und Tipps gesucht

  • Ich bräuchte mal Schwarmwissen.


    Bei einem Hund aus der Familie (Rüde, Terriermix, 8 J., kastriert) kam es vor etwas über 3 Wochen erstmalig zu Krampfanfällen.

    Der vermutlich erste Anfall wurde nicht als solcher erkannt - es wirkt, als sei er entweder von der Couch gefallen oder beim Sprung von der Couch ungünstig aufgekommen. Er war für ein paar Minuten unsicher auf den Beinen, benahm sich dann aber wieder vollkommen normal. In der Nacht folgte ein unverkennbarer Anfall. Umgefallen gekrampft für ein paar Sekunden - danach wieder, als wäre nie was passiert.

    Noch vor dem TA-Besuch direkt am Montagmorgen kam der nächste Anfall.

    Von noch nie passiert zu zwei oder drei Anfälle in weniger als 24 Stunden.


    Der TA untersuchte ihn grundlegend, nahm Blut ab - alles unauffällig.

    Er bekommt seither Luminaletten 15 mg, war davon anfangs nahezu apathisch, woraufhin die Anfangsdosierung gesenkt wurde.


    Seither gab es weitere, längere und schlimmere Anfälle. Teilweise macht er dabei unter sich. Teilweise scheint sein Kreislauf komplett abzuschmieren. Er hat ein Notfallmedikament, das anal verabreicht wird (Namen muss ich noch erfragen).


    Das wirklich Seltsame ist aber, dass er einen Tag vollkommen fit und gesund erscheint. Er will spazieren, frisst gut, will spielen, mit Auto fahren und ist einfach fröhlich. Jeden zweiten Tag hat er nachts mindestens einen Anfall und ist danach komplett durch, will nicht fressen und wirkt geschwächt. Immer im Wechsel. Woran kann das liegen?


    Bildgebung ist bei ihm leider nicht möglich, da Sedierung nicht mehr infrage kommt.

    Termin bei einem Neurologen wird gerade verzweifelt gesucht, da die Wartezeiten utopisch sind.


    Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps, was unterstützend bis dahin erfolgen kann?

  • Das epiforum ist eine wichtige infoquelle, dorthin solltest du dich wenden. Dort kannst du sicher auch noch Hinweise zu Anlaufstellen bekommen.


    Das Notfallmedikament ist wahrscheinlich Diazepam, bekommt unsere auch beim Anfall.


    Ein spezialisierter Neurologe wäre auch wichtig, mehrere Anfälle am Tag sind viel, vielleicht könnt ihr mit Hinweis darauf schneller einen Termin bekommen.


    Alle Gute!


    PS: hier im Forum gibts einen thread zu möglichen Ursachen von Krampfanfällen, hier: RE: Epilepsie beim Hund

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Für uns ist das trotz wirklich vieler Tiere in der Familie der erste Fall und auch die TÄe sind ratlos, weil irgendwie nichts zusammenpasst. Gerade der Wechsel zwischen alles gut min. 24 Stunden lang und dann 24 h Murks ist komisch.


    Vermutung Hirntumor fiel ebenfalls schon, aber das lässt sich ja nicht feststellen und auch da wäre es höchst seltsam, wenn er verlässlich einen Tag Ärger bereitet und dann wieder einen Tag nicht.

  • Seither gab es weitere, längere und schlimmere Anfälle. Teilweise macht er dabei unter sich. Teilweise scheint sein Kreislauf komplett abzuschmieren.


    Bildgebung ist bei ihm leider nicht möglich, da Sedierung nicht mehr infrage kommt.

    Da würde ich drüber nachdenken...



    In dem Alter erstmals Anfälle hat mW normalerweise organische Ursachen. Bevor ihr den Hund in einem schlimmen Anfall verliert, würde ich das Risiko einer Sedierung eher eingehen.



    Termin bei einem Neurologen wird gerade verzweifelt gesucht, da die Wartezeiten utopisch sind.

    Als Notfall in eine Klinik, wenn es ihm mies geht. Da es bei euerm Hund so viele heftige Anfälle sind, denke ich schon, da wird weiter vermittelt. Ist was ganz anderes, wenn ein Arzt einen Kollegen anfragt. Keine Ahnung, wie sich die Zeiten geändert haben, aber Smilla fand immer auf TA-Empfehlung sehr schnell die nächste Anlaufstation, die vielleicht besser helfen kann.

  • Ich schließe mich hier Loucy_Lou an und empfehle ebenfalls daß der behandelnde TA sich für einen "schnellen" Termin engagiert.


    Ich weiß nicht wo Ihr Zuhause seid, habe aber wirklich gute Erfahrung in der Neurologie der LMU München gemacht. Wir waren mit unserem inzwischen verstorbenen Manni dort wegen Epi und Ursachenforschung in Behandlung. Es gibt Video-Sprechstunden, für die vorbereitend aussagekräftige Untersuchungen und Bild-/Video-Aufnahmen geschickt werden müssen. Vielleicht ist das eine Option für Euch?

  • Wir haben heute einen Termin kurzfristig bekommen, da einer abgesagt wurde. Eure Tipps habe ich aufgeschrieben.


    Bildgebung geht bei ihm leider einfach nicht. Macht auch niemand mit seiner Vorgeschichte, weil man dann direkt einschläfern könnte.

  • Blutbild wurde mehrfach gemacht, da war nichts auffällig.


    Der Arzt, zu dem es heute geht, kennt sich wohl mit Fällen aus, bei denen das Medikament nicht anschlägt und klang nach dem Durchschauen der bisherigen Untersuchungsergebnisse zuversichtlich, dass eine Kombinations-Medikation sinnvoll ist. Wir werden sehen. Aber es ist erstmal eine Erleichterung, etwas machen zu können. Drückt ihm bitte die Daumen.

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