Gefährlichen Hund einschläfern lassen?

  • Hallo,


    ich habe einen ähnlichen veranlagten Hund (ca. 11 kg) und kann dich sehr gut verstehen. Ich habe meinen Hund seit ca. 5 Monaten aus dem Ausland. Mein Hund löst seine Unsicherheit auch mit nach vorne gehen (Menschen usw.).


    Wir sind aktuell auch schon beim 2 Trainer. Um ehrlich zu sein, habe ich mir das Zusammenleben anders vorgestellt. (Aufpassen, Maulkorb usw.) Gott sei Dank habe ich aber einen sehr guten Background der mir Mal den Hund abnimmt.


    Vll. kann dir jemand den Hund für ein paar Tage abnehmen, damit du durch atmen kannst?


    Meinen kleinen Werwolf werde ich nicht hergeben :see_no_evil_monkey: :woozy_face:

  • Das nennt sich Trauma. Nicht irgendwie "esoterisch" angehaucht.

    Sondern im echten Sinne des Wortes ist im Gehirn ein chemischer Vorgang passiert, der zu seinen jetzigen Reaktionen führt.


    Die Folge davon ist tiefste Verunsicherung. Daher agiert und reagiert er so.


    Wenn du noch Energie hast, um etwas zu tun, wende dich an den erwähnten Thomas Baumann.

  • Hey :winken:


    Erst mal dolle drücken :streichel:

    Es tut mir ehrlich leid, wie es sich entwickelt hat. Ich habe volles Verständtnis für Deine Müdigkeit.


    Die erste und einzige Frage die sich stellt ist eigentlich - willst Du ihn behalten?
    Falls die Antwort ja lautet, gibt es Möglichkeiten.
    Man muss nicht alles perfekt lösen und nicht jedes Trauma lässt sich aus der Welt schaffen.
    Man kann auch mit Management und Work-arounds echt viel erreichen :smile:


    Jeder Spaziergang ist ein Spießrutenlauf. Ich fahre fast nur noch raus in die Pampa und bete, dass wir niemanden begegnen.


    Ich bin schon so müde, so erledigt und für Uno kann das doch auch kein gutes Leben sein.


    Aber welche Zukunft hat so ein Hund?


    Ich selber steh voll auf Pampaspaziergänge.
    Für mich gibt's wirklich nichts schöneres als keinem zu begegnen.
    Was möchtest Du denn so sehen beim Gassi?
    Hast Du andere Wünsche?

    Was möchtest Du?



    Ich frage mich ob es nicht das Beste wäre ihn gehen zu lassen, anstatt ihn im Tierheim Zwinger versauern zu lassen, falls ihn überhaupt ein Tierheim aufnimmt.


    Ich persönlich würde so einen Hund nicht weggeben. Bei mir würde so ein Hund ganz klar und deutlich über die Regenbogenbrücke gehen, um es flauschig zu formulieren.

    Ich könnte weder für das restliche leben des Hundes noch für eventuelle neue Opfer des Hundes die Verantwortung übernehmen.

    Ich kann den Gedankengang also gut nachvollziehen.



    Ich kann nicht mehr und ich mag auch ehrlich gesagt nicht mehr. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich kann kaum noch etwas unternehmen, ich kann keine Freunde mehr einladen. Ich bin bereits über meine Grenze gegangen und es wird nicht besser.

    Wie gesagt: Work-around und Management.

    Es kommt halt draufan wie Du wohnst.

    Ich würde mir asap einen Zwinger einrichten für den Hund. So hat der Hund seine Ruhe vorm Leben und ich vorm Hund.


    Ausgeruhte Besitzerin ist genau so wichtig wie erholter Hund :smile:

    gehst Du täglich Gassi oder hat der Hund die Möglichkeit in eingezäuntem Zuhause zu sein? Sich zu lösen?

    Ich habe ein Hundeklo, bei uns gibt's kein Hetzen und stressen weil Hund mal muss. Ich habe einfach ein Stück vom Garten visuell abgetrennt und mit Holzschnipseln bedeckt, stinkt nicht und der Stress fällt weg.

    Das ist eine enorme Erleichterung.

    Ich würde so einen gestressten Hund auch nicht täglich ins Leben draussen schmeissen, sprich Gassi gehen. ich würd das runterfahren.


    Ich würde nur noch in die Pampa gehen und mir alternativ eingezäunte / geschlossene Möglichkeiten suchen.
    Fabrikgelände, Villen mit einer Mauer drum, Google Maps ist Dein Freund.

    Dort anfragen ob ich da bitte mit meinem Hundchen rennen darf. Ungestört.

    Kein Scherz, ich mach das und es klappt öfter als man meint.


    Zu wenig Bewegung? Gibt günstige Laufbänder, würde ich jetzt eher machen als das Risiko vom Radfahren mit Hund eingehen.


    Ich würde also die Spaziergänge reduzieren und die Qualität und die Sicherheit erhöhen.


    Ich schnüre meine Aggrowuffs zu Paketen wenn's rausgeht, ich richte mir alles so ein, dass es möglichst easy zu händeln ist, dass ich dem Hund nicht wehtue (Schmerzen machen aggressiv) und dass es mir nicht wehtut (Verdrehtes Handgelenk macht mich auch aggro... könnte gut sein dass ich da dem Hund in den Arsch beisse. Will keiner)


    Bei mir dürfen Hunde nicht an die Tür wenn's klingelt. Und meine sind vergleichsweise harmlos.

    Bei einem etwas kreativeren Geselle käme der Hund wenn's klingelt in den Zwinger.
    Das würde ich auch ganz toll positiv aufbauen, klingeling = juhuuu Zwinger *freu*


    Wüsste ich dass Besuch kommt, käme mein Hund in den Zwinger.
    Würde ich mal ausgehen wollen und hätte der Hund ggf. Mühe im Haus = Zwinger.


    Für mich ist ein Zwinger nicht Negatives, ich seh das eher so wie als Kind das eigene Zimmer wo man einfach sein darf und seine Ruhe hat.


    So kommt auch der Mensch zur Ruhe, Du kannst ein eigenes leben haben, abseits des Hundes.

    Und Du schaffst Dir Freiraum, mit dem Hund arbeiten zu dürfen und es nicht 24/7 zu müssen.


    Falls Du den Wuffel behalten magst, schaff Dir Freiraum und das selbe auch für den Hund.

    Dann kannst Du mit einem wirklich guten Trainer arbeiten, hast dabei auch noch ein Leben das Freunde nicht ausschliesst.


    Arbeitet Ihr irgendwas? Falls nicht, wäre ein gemeinsames Hobby ganz cool, das hilft auch.


    Einschränken wirst Du Dich bestimmt müssen aber der Rahmen wird ein anderer sein wenn Du gewisse Massnahmen triffst.


    Ich wünsche Dir und Uno ganz viel Glück!

  • Warum einschläfern? Der Hund braucht einfach nur die Sicherheit, daß ihm nichts passiert. Und DU bist diejenige, die da in der Pflicht ist, dafür zu sorgen.


    Ich glaube, der größte Stress dabei ist, sich klarzumachen, daß dieser Hund kein Kuschelhund ist, mit dem man auf Parties gehen kann. Alles Andre kann man drumherum organisieren. Hund ins Zimmer, wenns klingelt, Tür zu, Schlüssel rumdrehen. So ist der Besuch safe, und der Hund muß nicht hochdrehen. Der ist durch diesen Vorfall, in dem er machtlos war, traumatisiert, und geht deshalb präventiv nach vorn. Sprich, der braucht nen Halter, der ihm zeigt, ER kümmert sich jetzt um die gemeinsame Sicherheit.


    Gassi alleine, Laufenlassen nur in gesichertem Gelände. Oft kann man auch ne Hundeschule anfragen, ob man zB einmal die Woche aufs Geläde kann, den Hund flitzen lassen. Unter der Maßgabe, man ist ALLEINE auf dem Gelände - aber trotzdem mit Mauli gesichert.


    Generell würd ich nen Mauli draufpacken. Und dann dem Hund immer sagen, was Du von ihm verlangst. BEVOR er reagiert. DU muß agieren, DU mußt ihm Anweisung und Anleitung geben, was zu tun ist, damit er nicht selbst zu entscheiden braucht, was er tut. Geh hinter mich, setz Dich auf die SEite, geht bitte jetzt Fuß. Wer Fuß geht, kann net pöbeln. Denn mit dem Fremdkontakt ist er ja ganz offensichtlich überfordert. Der braucht keinen Halter, der beschützt werden muß, weil er damit überfordert ist. Der muß selbst wen haben, der IHN beschützt, um wieder normal entspannt Gassi gehen zu können. Und da ist eben die Frage: kannst DU das? Nach so einem Vorfall ist man mit Sicherheit unsicher, tief im Innersten hat man Angst, nochmal in so einer Situation zu stehen. Und das spürt der Hund. Das bürdet IHM ungewollt die Verantwortung auf, zu verteidigen, zu entscheiden. Und das tut er mit den Zähnen, klar. Ist also quasi eine Spirale, die sich hochschraubt. Ich würde an dem Punkt ansetzen, daß Du ihm Fremde schlichtweg ersparst. Damit seine Eskalationen verhinderst. Damit selbst entspannter werden kannst, weil er nicht mehr dauernd auf 180 sein muß draußen, mit wem er jetzt schon wieder konfrontiert wird. Und damit sie Spirale in der Richtung umdrehst. immer mehr Ruhe und Entspannung unterwegs. Evtl. kannst Du auch (oder tust es schon?) mit einem Profi an innerer Gelassenheit und der Verarbeitung dieser furchtbaren Situation, die Ihr erlebt habt, arbeiten, um den Hund da auch besser unterstützen zu können.


    Man kann mit sowas schon umgehen, je nach eigener Situation. Ich hab hier auch so ein Exemplar, nur halt bissel kleiner... Geprügelt und mit Strom mißhandelt vom Vorbesitzer. Der geht bei allen nach vorn - nur bei mir nicht. Der kommt nirgendwo mit, er kann perfekt alleinbleiben, ist daheim tiefenentspannt. Wenn jemand in meiner Nähe ist, mit dem ich quatschen möchte, hat er sich neben mich zu setzen, ich zeige ihm damit, daß ich in der Situation alles im Griff habe, ihm nichts passieren kann. Besteht die Gefahr, daß ihm wer zu nahe kommt, sodaß er meinen könnte, sich präventiv mal verteidigen zu müssen, bleibt er daheim, oder hat aber zumindest den Maulkorb drauf, und beide Augen und mein Kopf sind beim Hund.

    Ansonsten geht Quatschen nicht, ich sage WEITER und geh mit ihm auch zeitgleich weiter. Also kein Gassi mit Freunden und dabei quatschen oder aufs Handy gucken oder so. Kein "darf er Leckerli?" NEIN - den füttert nur EINER, und das bin ICH. Strikte Regeln und Grenzen geben dem Kerle Sicherheit. So sehr inzwischen, daß ich mit ihm in der Hundeschule arbeiten kann, er sich auf mich konzentriert, die Leute ihm wurscht sind, weil er weiß, keiner faßt ihn an-weil ICH dafür Sorge trage. Und daß die Kollegen in dem Kurs gesagt haben, ich soll einfach den Mauli weglassen, weil sie gesehen haben, ich hab den Kerle im Griff und reagiere im Fall des Falles schnell genug, ihn zurückzuhalten. Er vertraut mir inzwischen - das kann dauern, klar. Bei uns waren es 2 Jahre, und wir sind heute noch nicht bei 100%. Aber bei einem rundum entspannten Alltag. Der kommt sogar auf Geschäftsreisen mit. Weil er alleinbleiben kann, im Auto und im Hotelzimmer, egal wie fremd.


    Ich lebe alleine, also gefährde ich niemanden mit dem Hund in der Wohnung. Kommt Besuch, ist er im Schlafzimmer, den Schlüssel zur Türe hab ich in der Hosentasche. Ich hab zwei Enkel, an denen ich ebensosehr hänge wie an meiner Tochter.... *gg Der Hund braucht den Streß nicht, und meine Gäste auch nicht. Wenns klingelt, kommt der Hund schnell ins Schlafzimmer, Tür zu, dann kann ich die Wohnungstüre öffnen. (Auch DAS zeigt dem Hund: ICH kümmere mich!--> Brauchst Du nicht!) Kommt mich wer besuchen, dann nur nach Voranmeldung (ich wohne gsd so weit weg von der Familie, daß man vorher fragt, ob ich daheim bin, bevor sie sich die Strecke antun), dann kommt er eben wieder ins Schlafzimmer. Im Büro is er in der Box, oder an der Heizung mit langer Leine und Maulkorb befestigt, damit nix passiert. Denn würde er nen Kollegen auch nur zu verletzen versuchen, hätt ich den letzten Tag nen Hund im Büro gehabt (und einige Kollegen auch!!) - da passiert einmal was, und schon sind solche Vergünstigungen weg. Ich kann da auch die Türe schließen, da kommt niemand rein, ohne zu klopfen. Und wenn ich im Haus unterwegs bin, sitzt er in der Box, und meine Bürotüre ist geschlossen. Die Kollegen wissen auch Bescheid, da würde niemand versuchen, den anzufassen.


    Gassi kann ich mit ihm im Park gehen, aber zu Zeiten, wo nicht Hinz und Kunz unterwegs sind. Ansonsten fährt man halt raus ins Grüne. Dann kann man halbwegs entspannt gehen ;-)


    Möglich ist alles, wenn man sich von dem Gedanken frei macht, daß der Hund im Alltag mit Andren umgehen können muß. Dann ist man gleich viel entspannter. Ich glaube nämlich, das könnte Dein größter Streßfaktor sein. Tippe ich richtig? ;-)


    Die Frage ist halt: bist Du in der Lage, ihm wirklich den Halt zu geben, den er braucht? Wenn Du Dir nicht sicher bist: WO sonst kann man so nen Hund unterbringen, daß er in kompetenten Händen landet (ich sehe da nur geringe Chancen, denn wer das kann, hat meist schon einen davon an der Backe *gg und mehrere von dem Kaliber braucht man net, man muß das ja auch handhaben können!)? Kannst Du ihn sicher unterbringen, wenn Besuch da ist, kannst Du Gassi gehen, wo wenige Leute Euch begegnen, ohne daß Du vor einem Überfall o.ä. Angst haben mußt, oder wohnst Du zB mitten in der Stadt, wo sich n Haufen Menschenbegegnungen nicht verhindern lassen? Hast Du nen Garten, wo er gesichert mal laufen kann? Kanner gut alleinbleiben?


    Du kannst mit ihm auch irgendwas arbeitsmäßiges machen, man braucht nicht immer nen Trainer. zB daheim Geruchsunterscheidung, oder man läßt ihn fährten, macht Suchspielchen. Alles nichts, wo ein Trainer hautnah an den Hund ran muß. Gibt genügend Infos auch im Netz zum Thema Fährten etc. Und Dinge, wo ein Mauli am Hund sein kann, ohne ihn zu stören (wobei bei so nem Kaliber der Störfaktor mich nicht interessiert, da kommt n Mauli drauf und fertig - da zählen das Wohl und die Unversehrtheit der Mitmenschen schlichtweg mehr! Faro hab ich ihn auch einfach draufgesetzt und gut war.). Mit Mauli bist Du sicherer, daß nichts passieren kann, und automatisch selbst entspannter unterwegs, weil Du weißt, niemand ist in Gefahr.

  • Nimm Abstand davon, daß der Hund mit Andren interagieren können muß - das nimmt Dir gaaaanz viel Streß. Und dem Hund auch! Der Hund muß sich dann auch nimmer mit fremden Trainern rumschlagen, denen er eh net vertraut. Akzeptiere einfach, wie es ist, und indem Du ihm Fremde vom Hals hälst, tust Du am Allermeisten, ihm Streß zu nehmen, entspannen zu lassen, sich sicher zu fühlen. Und genau das ist es, was er am meisten braucht.


    Vielleicht findest Du in der Nähe eine kompetente Hundepension, in der der Hund einfach mal ein paar Tage bleiben kann. Im Zwinger, ohne daß wer reingeht, Futter durch ne kleine Luke reinschieben, fertig. Aber dann eben keine Gutmenschen, die meinen, sie müßten mit dem an seiner Menschenfreundlichkeit arbeiten, wenn Du wegguckst *gg Einfach, damit Du mal paar Tage unterkommen kannst, Dich mit dem Gedanken anfreunden kannst, daß der Hund "bissel anders" ist, anders tickt, als Otto Normalverbraucher erwartet, und wie Du Euren Alltag so gestalten kannst, daß er nicht mehr mit Fremden zu interagieren braucht. Gassigebiete finden, die bissel außerhalb liegen. Überlegen, wie Du ihm im Alltag Streß ersparen kannst, wie Du ihn bestmöglich sichern kannst.



    Denn letztlich bist Du für diesen Hund inwischen der beste Trainer, Du kennst ihn am besten - und jemanden zu finden, der damit umgehen kann, wird schwierig sein. Da kannst nur Du Dich selbst zum Experten machen, für Deinen Hund.



    Einschläfern käme für mich nur dann in Frage, wenn Du das nicht leisten kannst, weil mitten in der Stadt am Marktplatz wohnend, Angst vorm eigenen Hund, niemand Andres sich fände, UND wenn der Hund unberechenbar wäre. Aber das ist er m.E.n. nicht, der ist halt einfach traumatisiert, und Du weißt ja genau, in welchen Situationen er hochgeht. Der hat dann ANGST. Also mach ihm da keinen Druck in solchen Situationen, maximal nen Abbruch, aber dann Sicherheit geben, weggehen mit ihm, nen Ausweg zeigen, Alternativverhalten fordern, wenn er das zu leisten imstande ist in der Aufregung, für Abstand sorgen. Und wenn er wieder "bei Dir" ist gedanklich, und aufnahmefähig, dann loben, ruhig bleiben, weitergehen. Is nix passiert. Er hat nur wieder mal klargemacht, daß er sich mit der Situation überfordert fühlt, Angst hat. Werte das als Kommunikation, ein an Dich gerichtetes "hilf mir, das ist mir jetzt zu viel". Wenn Du ständig daran arbeitest, das zu ändern, setzt Du ihn ja immer wieder dieser traumatisiernden Situation "Fremdmenschbegegnung" aus. Retraumatisierst ihn sozusagen.


    Und laß Dich nicht von andren Menschen unter Druck setzen, daß ein Hund sowas "nicht darf". Er darf das, weil er schlechte Erfahrungen gemacht hat, und DU sorgst dafür, daß er keine weiteren machen muß. Ihn so zu akzeptieren, wie er ist, daß er eben kein Kuschelhund mehr ist, ist glaub ich das Schwierigste dran überhaupt.



    Ich sag bei meinem immer, er ist perfekt für mich, wie er ist. Weil ich die Möglichkeiten habe, au sein Problem einzugehen, ihm Fremde fernzuhalten ohne großen Aufwand. Der muß kein Allerweltskuschelhund sein. Mit mir zusammen, und für mich, ist er perfekt. Er kann alles, was er bei mir braucht. Er vertraut mir. und wir haben irrwitzig viel Spaß miteinander, und Freude aneinander. Was andre Leute davon halten, oder mit ihm machen würden, interessiert mich nicht. Weil für mich ist er ok, wie er ist. Akzeptanz, das war das Wichtigste für ihn, und in seiner Situation. Damit können wir beide super leben.


    Schmeiß den von außen auf Dich projizierten Streß in die Tonne, was ein Hund alles tun und können muß. Er kann es nicht, er hat Dich damals beschützt, das war toll, jetzt kann er es nicht mehr, Punkt.



    Und nochwas: wenn er damals 8 Monate bei Dir war, dann war er zu der Zeit mitten in der Pubertät, noch nicht erwachsen und souverän (daher überfordert), aber schon mit dem Wissen, was sein Job ist - aufpassen. Aber mit nem Dreivierteljahr etwa ist der Hund voll in der Spooky-Phase, wo man ihn mit ner umfallenden Mülltonnen schon zu Tode erschrecken könnte. Wenn er in der Zeit dieses Erlebnis hatte weiß ich nicht, ob das wegzukriegen ist. Sowas beeindruckt nachhaltig, logisch. Das nur als Erklärung dafür, warum das offenbar so nachhaltig und tief sitzt, das Erlebnis.



    Ich wünsche Dir und ihm alles, alles Gute. Versuch, wie geschrieben Entspannung reinzubringen. Nichts fordern, nur akzeptieren, was er nicht kann, und darauf eingehen, indem Du passende Bedingungen schaffst. Dann könnt Ihr wieder ein Deamteam werden. Nicht genauso wie vorher, weil DU dann der Beschützer sein mußt - aber wieder ein Team. Das miteinander glücklich sein kann und nicht Woche für Woche mit nem Trainer erfahren muß, daß es machtlos ist. Weil der Hund merkt nur Eines: er ist nicht in der Lage, Leute von Dir fernzuhalten, weil da immer wieder wer Neues herankommt, den Du auch noch selbst herbestellst...... ;-) Ist eigentlich komplett kontraproduktiv. Mein Ziel wäre, ihm zu vermitteln: "ich sorge dafür, daß Dich nie wieder wer belästigt!". Damit er draußen wieder entspannt unterwegs sein kann.


    Viel Glück!

  • Ich mag mal noch was einwerfen :

    Du schreibst dass er damals verletzt wurde. Besteht die Möglichkeit dass er davon irgendwelche Folgeschäden davon getragen haben könnte und vielleicht irgendwo Schmerzen haben könnte?

    Gesundheitliche Probleme, bzw Schmerzen können sowas nämlich verstärken.

    Je nachdem wäre es evtl wichtig nachzugucken ob da alles in Ordnung ist, denn sollte es da Probleme geben und sich da nix bessern, kann sich auch am Verhalten nicht viel ändern.

  • Der Trainer hat die Arbeit mit uns beendet und geraten Uno einschätzen zu lassen. Das habe ich gemacht. Gefährlicher Hund.

    Jo. Tolle Idee vom Trainer. Haben sie damals mit Faro auch gemacht. Aussage der Verhaltenstherapeutin mir gegenüber: das hat ihm damals den Rest gegeben. Klar - in so nem Test wird getestet, wie der Hund auf massive Bedrohungssituationen reagiert. Sprich, er wird komplett retraumatisiert..... :loudly_crying_face:

    Und jetzt bist Du nicht schlauer als vorher. Daß er beißt, wßtest Du auch, und Du scheinst ihn ja auch verantwortugnsvoll zu führen. NUr, daß Du jetzt wahrscheinlich mehr Hundesteuer zahlst, und wenn jetzt was passiert, der Hudn u.U. eingezogen wird. Ist so insgesamt nix wirklich gewonnen. Was, um Himmels Willen, wollte der Trainer damit bewirken??


    Einschätzen lassen hätt ich bestenfalls von nem guten Trainer (Baumann zB macht Seminare, auf denen Hunde eingeschättz werden). Daraufhin, ob man daran arbeiten könnte, oder besser Management betreibt. Aber so - ist genau NIX gewonnen. Schade...

  • Jedenfalls glaub ich nicht, daß man da mit Training etwas bewirken kann. Das kriegt man nur noch auf der Vertrauensschiene hin. Vertrauen Dir gegenüber - alles Andre fernhalten und gut ist. Der Hund muß nirgendwo mit hin, wenn Du ins Kino willst, bleibt er halt daheim. Da fühlt er sich safe.


    Training MAXIMAL in Richtung: wie kann ICH dem Hund Sicherheit geben. Wie gehe ICH mit Situationen um, in denen Kontakt sich spontan ergibt dun sich nicht verhindern ließ? Aber nix mehr am Hund rumdoktern lassen. Meine Meinung. ;-)

  • Erstmal: Respekt, dass du das seit zwei Jahren machst! Das ist bestimmt sehr kräftezehrend, und irgendwann ist die Kraft einfach aufgebraucht.


    Mein erster Gedanke war: kann er denn alleine bleiben? Denn wenn ja, wäre es viel einfacher für dich dir Freiräume zu schaffen. Freunde nicht bei dir, sondern bei den Freunden treffen. Sachen ohne Hund unternehmen. Einfach mal Zeit nur für dich.


    Und der zweite Gedanke: Trauma entsteht ja, wenn man weder Kampf noch Flucht ausüben kann. Dann kommt das Gehirn in eine Starre, und das verändert tatsächlich das Gehirn. Ob die Situation nun traumatisch war oder nicht, kann hier keiner einschätzen ohne dich und den Hund zu kennen.

    Aber: falls eins entstanden sein sollte (musst du uns gar nicht beantworten), wäre auch die Frage ob du dir Hilfe geholt hast dafür. Das kann einiges an Auswirkungen auf den Alltag haben, und wenn eine PTBS entstanden ist kann sich das auch ganz schön lange ziehen. Sich Hilfe zu holen, ist da immer eine gute Idee, das kann viel Erleichterung bringen.


    Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir viel Kraft! Man merkt, wie viel dir Uno bedeutet und wie viel Kraft, Lebenszeit und sicher auch Geld du schon investiert hast, um ein gemeinsames Leben zu ermöglichen. Das finde ich großartig. Aber, pass auch auf dich auf! :bussi:

  • Ganz pragmatisch: Kannst du deine Wohnsituation anpassen? Idealerweise einen Zwinger für den Hund, in dem er sicher verwahrt ist, wenn du Besuch hast etc. Ob Indoor oder Outdoor.

    Bleibt er alleine zu Hause?


    Das erleichtert es evtl. schon.


    Rausgehen gesichert, mit Maulkorb, keinen Kontakt zu nix und niemand. Zur Ruhe kommen lassen. Nicht mehr rumdoktern, das scheint ja mehr geschadet als genutzt zu haben. Ohne Grundvertrauen zwischen euch ist das ganz rumgeschraube sinnlos, das sehe ich auch so.


    Und was die Grundsatzfrage angeht: Ich finde den Gedanken, den Hund einzuschläfern, nicht so grundsätzlich verwerflich wie manche hier.

    Ob das so einfach möglich ist, bezweifle ich allerdings.


    Da wirst du wohl nicht um eine Abgabe ins Tierheim rumkommen - aber auch das muss man erstmal finden. Viele sind voll mit Corona- und Auslandshunden.


    Ich finde es bei sowas immer ganz gut, mir erst mal die Infos zu beschaffen. Welche Optionen habe ich überhaupt?


    Den TA fragen. Das Tierheim fragen. Erst mal Fakten rausfinden und das Gedankenkarussell anhalten.

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