Hund lässt sich nicht motivieren

  • Solange ich in Sicht bin, nimmt er es nicht. Er legt sich oft daneben hin und versucht krampfhaft nicht hinzugucken. Wenn ich den Raum verlasse und wieder komme ist es weg.

    Naja, das ist doch dann ziemlich eindeutig. Er traut sich nicht, wenn du in der Nähe bist.

    Denkt ihr echt es liegt am fehlenden Vertrauen/Unsicherheit?

    Ja.

    Er scheint mich schon zu mögen. Er ist mir die ersten Monate auf Schritt und Tritt nachgelaufen. Mittlerweile kommt er auf das Sofa und liegt bei mir, wenn ich dort sitze.

    Das hat nichts mit mögen und nichts mit dir persönlich zu tun.

    Auch hinterherlaufen und sich "dranwanzen" kann auch - zumindest zum Teil - aus Unsicherheit entstehen.


    Ich glaube, ich würde bei dem Hund gar nicht an Training denken, sondern einfach nur Alltagsgewöhung, mit ganz viel Geduld.


    Das mit dem Schnappen nach Menschen - Maulkorb wäre vielleicht ne gute Idee?

  • Nein. Er nimmt generell kein Futter an.


    Denkt ihr echt es liegt am fehlenden Vertrauen/Unsicherheit?

    Das muss sich nicht mal auf dich persönlich beziehen.


    Kann sein, er ist in seinem Vorleben ein-/mehrmals mit Futter angelockt und dann misshandelt oder sogar "nur" unabsichtlich erschreckt worden.


    Jedenfalls hat er offensichtlich als Faustregel abgespeichert, dass es supergefährlich ist, von Menschen Futter zu nehmen.

  • Er nimmt ja Futter wenn du nicht dabei bist. Das ist doch ein guter Ausgangspunkt. Er kann also doch was! Steck dir doch einfach mal 1/3 seines TFs in die Tasche und schmeiß ihm immer wieder einfach mal was hin, ruhig weit weg von dir. Sag einfach "ein geflötetets "Leckerlie" und dann ist wieder Ruhe, schau nicht weiter hin und wenn er es nimmt ist toll aber kommentiere es nicht! Er wird es sicher in der ersten zeit nur nehmen wenn du aus dem Raum gehst aber vielleicht dauert ihm das ja in drei Wochen schon zu lange da 10 Minuten zu geiern und hey du stierst ihn nicht an und es sind 4m zwischen dir und dem Lecker da könnte man sich ja mal ranschleichen...


    Draussen für das Begegnungstraining ist Futterablenkung oder Futterbelohnung zwar gut aber auch nicht nötig. Wichtig ist dass der Abstand zum Ausläser stimmt und noch wichtiger ist dass dein Hund lernt, du regelst, immer, souverän und verläßlich und das monatelang. Heißt du bist immer zwischen deinem Hund und dem Auslöser, du bewegst dich sebstbewußt, zielstrebig und abschirmend, Deine Front ist wenn es zu eng wird dem Fremden zugewandt und du verjagst den notfalls auch lautstark, ansonsten bist du einfach stark genug um da ohne Puls für euch beide dranvorbeizugehen. Oft ist es wirklich die eigene Körpersprache die da echt viel ausrichten kann. Nicht dem eigenem Hund zuwenden, schön aufrechte Körperhaltung und selbst ein Ziel im auge haben.

  • Solange ich in Sicht bin, nimmt er es nicht. Er legt sich oft daneben hin und versucht krampfhaft nicht hinzugucken. Wenn ich den Raum verlasse und wieder komme ist es weg.


    Alles mögliche. Billige Leckerlies, teure Leckerlies, Wurst, Käse, Leberwurst, Katzenfutter, gebratenes Fleisch. Interessiert ihn alles nicht. Dreht sofort den Kopf weg.

    Das sind in meinen Augen alles Anzeichen für einen extrem unsicheren Hund. Dass er den Kopf wegdreht, bedeutet nicht "kein Interesse!", sondern er getraut sich schlichtweg nicht, das Guteli zu nehmen.
    Du musst da viel kleinschrittiger vorgehen und vor allem am Vertrauen arbeiten, ihn nicht angucken, nicht reden, nicht über ihn beugen, sondern ihm einfach so nebenbei ein Guteli zukommen lassen, zuerst halt sogar noch mit fallen lassen.


    Zweitens solltest Du in erster Linie daran arbeiten, dass Du die Hundesprache lernst und erkennst, wann und wieso er unsicher ist. Diese Trainerin kann das offenbar nicht, weil sie vermutlich einfach ihr allgemein üblichen 0815-Methoden anwenden wollte mit Gutelis als Verstärkung. Das funktioniert aber bei einem verschüchterten Hund nicht. Such Dir eine andere Trainerin und suche vielleicht noch Online-Kurse bezüglich Hundesprache, um Deinen Hund richtig interpretieren zu lernen.

  • Mir fällt gerade etwas ein: meine Hündin (auch aus Rumänien) hat lange draußen keine Leckerchen genommen und verweigert diese bei Stress heute noch hin und wieder.


    Ich habe sie immer gelobt, wenn etwas gut lief. Einfach mit den Worten: Guuuuut gemaaaacht. Das mit ganz ruhiger, liebevoller und vor allen Dingen leiser Stimme. Das kam bei ihr ziemlich schnell an, sie guckte mich dabei schon nach relativ kurzer Zeit an.

    Ich mache das auch weiterhin so, weil ich nicht nur über Leckerchen bestätigen möchte.

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