Hund will bestimmte Wege nicht gehen-kennt ihr das?

  • Hallo,

    gelesen habe ich das schon öfter, besonders bei Hunden aus dem ( Auslands) Tierschutz, dass sie sich mitten auf dem Spaziergang hinlegen und so mitteilen , dass jetzt gerade irgendwas " komisch" ist.

    Als er mit 14 Monaten zu uns kam, hat er das oft gemacht. Er kannte ja hier noch nichts.

    Mit gutem Zureden und bestimmten Auftreten kam er dann immer schnell mit.

    Die zwei Jahre danach machte er es eher selten, und wenn, dann waren immer die Auslöser klar: Geräusche, die er nicht zuordnen konnte, ein Stromzaun, mit dem er Kontakt hatte, Geruch von Feuer...

    Jacky ist vom Typ her eigentlich sehr neugierig, liebt alle Hündinnen, bei Rüden in seinem Territorium pöbelt er gerne, auf der Hundewiese im Freilauf kommt er mit allen klar, Mal mehr, mal weniger, aber nie besonders unterwürfig/ unsicher oder aggressiv.

    Seit ungefähr einem Jahr wird das Hinlegen wieder häufiger, es kam Sylvesterangst dazu, bestimmte Wege geht er im Dunkeln nicht mehr, gar nicht mehr, oder nur in eine Richtung oder nur in Begleitung anderer Hunde.

    Man kann ihn dann überhaupt nicht mehr " überzeugen", dort lang zu gehen. Weder mit Zureden, noch mit "Strenge" . Leckerlis nimmt er dann gar nicht. Zum Tragen ist er leider zu schwer und zu groß. Es bleibt dann nur Ausweichen oder Umdrehen.

    Dann ist er wieder entspannt.

    Es ist zwar ein bisschen anstrengend, aber wir haben schon noch genug Möglichkeiten für unsere Runden. Allerdings hoffe ich auch, dass es nicht " schlimmer" wird.

    Wenn wir in komplett neuen Gebieten sind, ist er immer neugierig und geht überall lang.

    Kennt das jemand und habt ihr noch Tipps?

  • Hi, ich konnte jetzt nicht herauslesen wie alt dein Hund aktuell ist, aber hast du gesundheitliches ausgeschlossen? Bei Betti kommt so ein Verhalten unter anderem, wenn ihre Arthrose Schmerzen stärker sind.

  • Er ist jetzt 4. Wir sind einmal pro Monat bei einer Physiotherapeutin. Manchmal dreht sich ein Wirbel etwas raus. Er hat wohl eine Veranlagung für Hüftgelenks Dysplasie . Ich denke aber eher nicht,dass er Schmerzen hat. Ist aber ein Ansatz :thinking_face:

  • Aktuell ist es ja kalt und mal nass, da kommen solche Gelenkschmerzen schneller mal vor. Also falls sich bei euch das Verhalten am Wetter anpasst, könnt man da nochmal genauer gucken.

    Neue Wege funktionieren aus Aufregung und Freude dann trotzdem…

  • Ich möchte auch betonen, dass so ein Verhalten durchaus gesundheitliche Ursachen haben kann. Hier sitzt ein eigentlich sehr souveräner, gelassener und umweltsicherer Chihuahuarüde, der richtig Bock auf Abenteuer hat. Aber aufgrund einer erst sehr spät erkannten Patellaluxation hohen Grades, die schließlich auch zum Kreuzbandriss führte, hatte er wohl immer wieder einmal mit Aua zu kämpfen und das hat sich bei ihm mitunter so geäußert, dass er sich auf Spaziergängen hinsetzte. Es war für mich sehr schwierig zu erkennen, da er dieses Verhalten z.B. durchaus auch mal zeigt, um sich dann abrufen zu lassen - weil er weiß, es gibt für Herankommen eine Belohnung - oder durchzusetzen, dass ein anderer Weg, den er spannender findet, genommen wird. Auch wenn ihm ein Hund, der mit uns gemeinsam spazieren geht, unsympathisch ist, zeigt er das Hinsetzen, um klar mitzuteilen, dass ihm das jetzt so nicht passt.

    Deshalb bin ich leider auch erst so spät draufgekommen, dass er wohl durch die Knieprobleme durchaus manchmal Wehwehchen hatte. Rückblickend kann ich auch sagen, dass er z.B. immer schon eher flache Wege mit wenig Steigung bevorzugte. Steilere Wege findet er weniger cool, da spürt er wohl die Knie.

  • Kenne ich sehr gut, kommt bei meinem vor, wenn sich von einem Tag auf den anderen etwas ändert: Spermüll an der Straße, ein Container, eine Baustelle. Tendenziell aber eher im Dunkeln. Ich habe bei meinem die Erfahrung gemacht (sicher nicht übertragbar), dass es egal ist, ob ich ihn da mit Superleckerli nah dran und dann vorbei füttere, oder ob ich so tue, als würde ich sein Zögern nicht merken und dann stumpf vorbeigehe. Direkt danach ist das konkrete Thema dann auch jeweils durch.


    Gestern habe ich gemerkt, dass das auch auf der heimischen Treppe zutrifft: Steht etwas am äußeren Rand in seinem Weg und ist er gezwungen, nach innen auszuweichen: Riesenproblem! Da füttere ich momentan dran vorbei.


    Allerdings plane ich, ab sofort immer neue Dinge in den Weg zu stellen, um ihn an solche Veränderungen zu gewöhnen. Ich befürchte allerdings, dass irgendwann ein gestolperter Nachbar im Treppenhaus liegt.

  • Aktuell ist es ja kalt und mal nass, da kommen solche Gelenkschmerzen schneller mal vor. Also falls sich bei euch das Verhalten am Wetter anpasst, könnt man da nochmal genauer gucken.

    Neue Wege funktionieren aus Aufregung und Freude dann trotzdem…

    Bis jetzt ist mir kein Zusammenhang zur Kälte aufgefallen, aber ich werde Mal drauf achten.

  • Ich möchte auch betonen, dass so ein Verhalten durchaus gesundheitliche Ursachen haben kann. Hier sitzt ein eigentlich sehr souveräner, gelassener und umweltsicherer Chihuahuarüde, der richtig Bock auf Abenteuer hat. Aber aufgrund einer erst sehr spät erkannten Patellaluxation hohen Grades, die schließlich auch zum Kreuzbandriss führte, hatte er wohl immer wieder einmal mit Aua zu kämpfen und das hat sich bei ihm mitunter so geäußert, dass er sich auf Spaziergängen hinsetzte. Es war für mich sehr schwierig zu erkennen, da er dieses Verhalten z.B. durchaus auch mal zeigt, um sich dann abrufen zu lassen - weil er weiß, es gibt für Herankommen eine Belohnung - oder durchzusetzen, dass ein anderer Weg, den er spannender findet, genommen wird. Auch wenn ihm ein Hund, der mit uns gemeinsam spazieren geht, unsympathisch ist, zeigt er das Hinsetzen, um klar mitzuteilen, dass ihm das jetzt so nicht passt.

    Deshalb bin ich leider auch erst so spät draufgekommen, dass er wohl durch die Knieprobleme durchaus manchmal Wehwehchen hatte. Rückblickend kann ich auch sagen, dass er z.B. immer schon eher flache Wege mit wenig Steigung bevorzugte. Steilere Wege findet er weniger cool, da spürt er wohl die Knie.

    Ich werde da, wie oben schon geschrieben, echt mal gucken, ob ich ein Muster sehe.

    walkman

    Tatsächlich findet er unbekannte Dinge auch manchmal blöd, z.B. Sperrmüll. Die werden im Dunkeln z.B. angeknurrt

  • Hey, sind die Augen denn in Ordnung? Bei meiner Hündin war tatsächlich der Auslöser für ähnliches Verhalten, dass sie auf dem rechten Auge mittlerweile nahezu blind ist.

  • Ja das kenne ich von einigen Tierschutzhunden. In der Regel sind Umweltängste oder Schmerzen der Grund (oder beides). Ich würde den Hund nicht zwingen weiter zu gehen. Für alles andere würde ich einen kompetenten Trainer drauf schauen lassen, der sich mit Ängsten auskennt. Mit Leckerlies locken wird das, wie du ja selbst gemerkt hast, nicht funktionieren.

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