Tierheimhund einschätzen
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Morelka hat die TE ja gemacht und macht sie wohl noch...da guck:
ThemaErsthund-Überlegungen
Hallo zusammen,
mein Mann und ich überlegen, uns einen Hund zuzulegen. Vorab ein paar Informationen zu uns:- Wir sind beide Mitte 30, ein jugendliches Kind im Haushalt, kleine Kinder oder andere Haustiere gibt es nicht / wird es nicht geben.
- Wir wohnen in einem Haus mit kleinem Garten auf dem Dorf, Felder, Reben, Wald und Wiesen in direkter Umgebung.
- Wir haben beide absolut keine Hundeerfahrung, da wir jeweils noch nie einen Hund hatten. Natürlich kennen wir aber Hunde von befreundeten Hundehaltern.
Drasleona13. November 2022 um 01:36 Bevor jetzt (zu Recht) Hinweise kommen wie "so ein Hund passt gar nicht zu dem, was du im ersten Post des Ersthund-Themas geschrieben hast" möchte ich betonen, dass bei uns die Hundesuche bzw. das Thema "in welche Richtung soll es gehen" ein laufender Prozess ist. Wir, insbesondere ich, machen uns viele Gedanken, gehen viele Möglichkeiten durch, und da wird eben alles mal thematisiert.
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Hallo,
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hübsch. Aber mir ists unmöglich zu sagen was da alles mitgemischt hat. Da könnt ich nicht mal drüber spekulieren. Wie würde mein Opa sagen: da hat wohl ein ganzes Dorf mitgemixt.
Und da sprechen wir jetzt nur vom Exterieur.
Wenn du meinen Hund einfach nur so auf einem Foto oder bei einer Begegnung sehen würdest, dann kämst du wohl auf vieles: da sahen schon manche einen Labbi-Dalmatiner-Mix, oder einen Pointer x Labbi oder Hovawart x Irgendwas-Windhund-Mix.....Und würde ich nicht wissen, dass die Mutter vom ganzen Wurf eine waschechte HSH ist, dann hätte ich das wohl auch auf den Vermittlungsfotos oder als ich ihn mir das erste mal angeguckt hab, nicht direkt vermutet.
Nachdem er jetzt schon fast ein Jahr hier ist und sich ein bisschen rausgewachsen ist, merk ich (und man sieht man jetzt auch langsam) dass er ein HSHMix ist. (bei mir auch ausdrücklich so gewollt, damit da kein Missverständnis entsteht!) Der "Väterliche Anteil" ist wahrscheinlich tatsächlich aus der Pointer/Vorstehhund Ecke. Aber das ist bloße Spekulation. Kann also sein, dass ich einen vorstehenden HSH oder einen herdenschützenden Vorstehhund bei mir hab.....
Es bleibt also auch für mich spannend, was da bei rauskommt, wenn er mal wirklich "Erwachsen" geworden ist.
Das ist immer eine sehr spannende Frage bei Mixen, was drinnen ist. Und ganz oft erfährt man es nie. Aber grade bei Hunden aus dem Osten muss man einfach immer drauf gefasst sein, dass sie durchaus auch HSH oder "Wachhundgene" mitbringen. Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht danach ausschauen.
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Also ich finde hier wird irgendwie sehr pauschalisiert. Unsere Sissi stammt auch aus Rumänien, wir haben sie mit geschätzten 5-6 Monaten bekommen, als die Freigabe vom TA da war. Hatten in der ersten Zeit fast 14 Tage die Möglichkeit sie bei Gassigängen im Tierheim (fast täglich) kennenzulernen, andere Leute haben in diesem Zeitraum gesagt bekommen sie sei reserviert.
Ich finde das Vorgehen vom Tierheim nicht außergewöhnlich, wenn der Hund quasi schon in Vermittlung ist brauchen sie doch euch gegenüber auch nicht ausholen zur Vorgeschichte.
Generell finde ich ihr wirkt sehr überlegt und seid bereit „zu investieren“, von demher würde ich nicht per se von einem osteuropäischen (Tierheim-)hund abraten. Ihr müsst euch untereinander einig werden ob und wieviele Abstriche ihr im Zweifel machen würdet . Klar eine Tendenz von Temperament/Charakter sollte ein TH ehrlich geben können, aber gerade wenn der Hund (sehr) jung ist weiß man halt nicht wie sich alles entwickelt… Unsere und auch eine andere bekannte Hündin (die ist allerdings erst 17 Monate) würde ich definitiv als anfängerkompatibel bezeichnen. Unsere ist zwar tendenziell ne Schissbohne, das war allerdings sofort klar. ABER sie macht sich super und überrascht uns immer wieder… beide Hunde sind sehr verschmust, sehr verträglich unsere dazu eher konfliktscheu geht im Zweifel fremden Hunden einfach aus dem Weg.
Vielleicht wäre für euch ein Hund über Pflegestelle noch ne Option, da hättet ihr evtl. mehr Sicherheit bzgl. der Einschätzung und auch wegen Besuchszeiten oder Probewohnen.
Ich denke auch ein „immer dabei Hund“ kann über den Tierschutz gefunden werden, wenn man a) sich nicht unter Zeitdruck setzt b) mit und am Hund arbeiten möchte c) vielleicht doch bereit ist den oder anderen Abstrich zu machen
Aber hey, Tierheime anschauen Züchter kennenlernen und euch gemeinsam nochmal zusammensetzen wie eure Wünsche so sind. Vielleicht auch diese mit den Tierheimen offen kommunizieren.
Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg auf der Suche!
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Zur Frage der Einschätzung: Ist schwierig, weil Hunde je nach Umgebung und vorgefundener Struktur völlig unterschiedliches Verhalten an den Tag legen können. Was Du jetzt geschildert hast, klingt (vom fehlenden konkreten Abgabegrund abgesehen) als etwas, mit dem man durchaus arbeiten kann. Das würde ich aber auch bei Hündin 1 so sehen.
Habt Ihr Hundetrainer in der Nähe, die Verkaufsberatung als Service anbieten? Der könnte vorort schauen und etwas Fundierteres sagen.
Aber wichtiger ist die realistische Einschätzung, was Ihr wollt und wo Ihr bereit seid, Abstriche zu machen. Da kann ich mich natürlich nur darauf stützen, was Du bisher beschrieben hast. Und da sind einige Punkte dabei, die sehr nach „absolut unkomplizierter Hund“ und nicht „kann man mit arbeiten“ klingen. Nach den ersten Vorstellungen würde ich vom Hund aus dem Auslandstierschutz eher abraten.
- Alleinbleiben bzw. im Auto bleiben
Du kannst nicht fest voraussetzen, dass das binnen kurzer Zeit klappt (und Wohnung bzw. Auto heil bleiben). Kann auch gut klappen, die Frage wäre, ob Ihr einen Plan habt wenn nicht.
- Mitnahme ins Büro
Siehe Punkt oben. Euer Alltag wird neu sein für den Hund, je nachdem, wie lebhaft es im Büro ist, könnte das schon sehr, sehr viel sein und etwas, was der Hund länger lernen muss. Und je nachdem, was da noch an Wachverhalten, Schutzverhalten und Ressourcenaffinität rauskommt, auch schwierig werden.
- „Nach Pfeife tanzen“:
Bis Hund und Ihr eine Basis gefunden habt zu kommunizieren, kann es schon gut sein, dass Ihr Euch erstmal sehr stark anpassen und auf den Hund eingehen müsst, auch über eine längere Zeit hinweg. Das klingt erstmal selbstverständlich, ist aber je nach Naturell schon anstrengend. Mein sehr expressiver und lauter Mann war teils schon sehr angestrengt, als er sich Lillys wegen über Wochen dauerhaft zurücknehmen musste.
Was Ihr noch im Hinterkopf haben solltet:
- Wohnlage: Geht es in Ordnung, wenn der Hund meldet? Kann dem Hund ein sicherer und ruhiger Rückzugsort geboten werden, falls er den braucht?
- Gassigebiet: Gibt es die Möglichkeit für stressfreien Auslauf (stressfrei für alle)? Das Verhalten, das Ihr bei Hündin 2 beschreibt, lässt mich Jagdtrieb vermuten, ich würde mit langer Zeit Schleppleine rechnen. Beim ängstlichen Hund eh. Habt Ihr Auslaufgebiete, in denen das gut möglich ist?
Macht Euch Gedanken, welche „Mussvoraussetzungen“ der Hund mitbringen muss, um einigermaßen stressfrei und gut für alle Beteiligten in Eurem Alltag mitzulaufen. Was erwartet Ihr vom Hund, wenn er, sagen wir mal, 6 Monate bei Euch war, Urlaube/Reisen mitgedacht. Macht Euch da eine Liste, ganz ehrlich, guckt, wie Ihr da zu Zweit „ unter einen Hut“ kommt, dann ist eine gute Basis für die Einschätzung da.
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Zur Frage der Einschätzung: Ist schwierig, weil Hunde je nach Umgebung und vorgefundener Striktur völlig unterschiedliches Verhalten an den Tag legen können. Was Du jetzt geschildert hast, klingt (vom fehlenden konkreten Abgabegrund abgesehen) als etwas, mit dem man durchaus arbeiten kann. Das würde ich aber auch bei Hündin 1 so sehen.
Habt Ihr Hundetrainer in der Nähe, die Verkaufsberatung als Service anbieten? Der könnte vorort schauen und etwas Fundierteres sagen.
Müsste ich recherchieren, habe ich bislang noch nicht getan..
Aber wichtiger ist die realistische Einschätzung, was Ihr wollt und wo Ihr bereit seid, Abstriche zu machen. Da kann ich mich natürlich nur darauf stützen, was Du bisher beschrieben hast. Und da sind einige Punkte dabei, die sehr nach „absolut unkomplizierter Hund“ und nicht „kann man mit arbeiten“ klingen. Nach den ersten Virstellungen würde ich vom Hund aus dem Auslandstierschutz eher abraten.
Stützt du das auf dieses Thema hier oder das andere ("Ersthund-Überlegungen")? Hier habe ich ja nicht so viel dazu geschrieben und im anderen Thema muss man ja zig Seiten inzwischen lesen 🙈
- Alleinbleiben bzw. im Auto bleiben
Du kannst nicht fest voraussetzen, dass das binnen kurzer Zeit klappt (und Wohnung bzw. Auto heil bleiben). Kann auch gut klappen, die Frage wäre, ob Ihr einen Plan habt wenn nicht.
Also die Arbeitszeiten sind kein Problem. Mein Mann und ich können die Homeoffice-Tage "entgegengesetzt" legen, sodass immer jemand Zuhause ist. Aber trotzdem wollen wir auch mal was einkaufen gehen oder uns auf einen Kaffee mit Freunden treffen, wo man den Hund nicht mitnehmen kann. Auf Dauer 100% der Zeit zusammenbleiben wäre für uns eine Einschränkung, die wir möglicherweise nicht auf Dauer aushalten könnten. Dass das in den ersten Monaten (egal ob Welpe oder Hund aus dem Tierschutz) so sein wird/kann, ist uns aber natürlich bewusst und auch kein Problem.
- Mitnahme ins Büro
Siehe Punkt oben. Euer Alltag wird neu sein für den Hund, je nachdem, wie lebhaft es im Büro ist, könnte das schon sehr, sehr viel sein und etwas, was der Hund länger lernen muss. Und je nachdem, was da noch an Wachverhalten, Schutzverhalten und Ressourcenaffinität rauskommt, auch schwierig werden.
Ich weiß auch nicht, ob meine Arbeitsstelle das überhaupt wirklich erlauben würde. Deswegen - siehe oben - Homeoffice entgegengesetzt.
- „Nach Pfeife tanzen“:
Bis Hund und Ihr eine Basis gefunden habt zu kommunizieren, kann es schon gut sein, dass Ihr Euch erstmal sehr stark anpassen und auf den Hund eingehen müsst, auch über eine längere Zeit hinweg. Das klingt erstmal selbstverständlich, ist aber je nach Naturell schon anstrengend. Mein sehr expressiver und lauter Mann war teils schon sehr angestrengt, als er sich Lillys wegen über Wochen dauerhaft zurücknehmen musste.
Da weiß ich ehrlich gesagt gerade nicht, was du mit "nach Pfeife tanzen" meinst...? Natürlich wäre das Langzeit-Ziel, dass der Hund wohlerzogen ist und dadurch keine Probleme im Alltag verursacht (was nicht heißen soll, dass der Hund keine eigene Meinung haben darf! Wenn der z.B. keinen Bock auf Agility hat - ja dann halt nicht! Also er soll definitiv nicht in jeder Hinsicht nach meiner Pfeife tanzen). Dass Erziehung aber Zeit braucht und der Hund bis dahin eben nicht alles so macht, wie man das möchte, das ist klar.
Was Ihr noch im Hinterkopf haben solltet:
- Wohnlage: Geht es in Ordnung, wenn der Hund meldet? Kann dem Hund ein sicherer und ruhiger Rückzugsort geboten werden, falls er den braucht?
Wir haben leider einen Dauerkläffer in der Nachbarschaft, über den sich auch niemand beschwert. Also wäre es in dieser Hinsicht kein Problem, wenn ein Hund meldet. Ich persönlich kann mich mit melden anfreunden, Dauerkläffen würde ich schon "aberziehen" wollen.
Meinst du einen Rückzugsort im Haus? Den hätte der Hund hier definitiv, da hätten wir verschiedene Möglichkeiten.
- Gassigebiet: Gibt es die Möglichkeit für stressfreien Auslauf (stressfrei für alle)? Das Verhalten, das Ihr bei Hündin 2 beschreibt, lässt mich Jagdtrieb vermuten, ich würde mit langer Zeit Schleppleine rechnen. Beim ängstlichen Hund eh. Habt Ihr Auslaufgebiete, in denen das gut möglich ist?
Was lässt dich auf Jagdtrieb schließen? Wir haben hier seeeehr viele Wiesen, Wälder, Weinberge, etc. Da kann man - erst recht zur richtigen Tageszeit - auch entspannt ohne Begegnungen Gassi gehen.
Macht Euch Gedanken, welche „Mussvoraussetzungen“ der Hund mitbringen muss, um einigermaßen stressfrei und gut für alle Beteiligten in Eurem Alltag mitzulaufen. Was erwartet Ihr vom Hund, wenn er, sagen wir mal, 6 Monate bei Euch war, Urlaube/Reisen mitgedacht. Macht Euch da eine Liste, ganz ehrlich, guckt, wie Ihr da zu Zweit „ unter einen Hut“ kommt, dann ist eine gute Basis für die Einschätzung da.
Hilft eine solche "Wunschliste" denn bei der Frage, ob ein Tierschutzhund in Frage kommt oder nicht? Ich zumindest kann nicht beurteilen, ob der Hund realistisch die Ziele in einer bestimmten Zeit erreichen kann oder nicht. Genau darum geht es mir ja...
Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Ich habe im Zitat farblich markiert geantwortet.
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Was mir neben den ganzen wichtigen, schon von den anderen Usern genannten Punkten gefehlt hatte, war deine Begeisterung für diese beiden Hunde. Ich find dich auch sehr gut strukturiert und das hat alles Hand und Fuß, was ihr macht, das schaut echt gut aus!
Aber es muss doch auch einen spontane Sympathie da sein, das man den Hund sieht und sich denkt:" Och, ist der süß! In den könnte ich mich verlieben".
Natürlich sollte Einem dann diese Emotion nicht den klaren Blick verstellen, aber ich finde es schon wichtig, dass da so eine prinzipielle Gefühlsebene da ist.
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Was mir neben den ganzen wichtigen, schon von den anderen Usern genannten Punkten gefehlt hatte, war deine Begeisterung für den Hund. Ich find dich auch sehr gut strukturiert und das hat alles Hand und Fuß, was ihr macht, das schaut echt gut aus!
Aber es muss doch auch einen spontane Sympathie da sein, das man den Hund sieht und sich denkt:" Och, ist der süß! In den könnte ich mich verlieben".
Natürlich soll einen dann diese Emotionen nicht den klaren Blick verstellen, aber ich finde es schon wichtig, dass da so eine prinzipielle Gefühlsebene da ist.
Ich könnte mich in fast jeden Hund verlieben, das ist das Problem 😭 ich hänge auch gedanklich noch total an Hund 1, weil die Maus einfach so goldig und hilfsbedürftig ist. Aber ich muss realistisch betrachten, was wir können und was nicht.
Hündin 2 war bei dem kurzen Eindruck gestern wirklich ein absoluter Traumhund. Habt ihr die Sommersprossen gesehen? 🥰 Aber ich muss mich ja auch selbst schützen. Wenn es für den Hund schon Interessenten gibt, sollte ich lieber nicht mein Herz an ihn verlieren...
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Achso!
Du hast dein Herz verzweifelt fest gehalten und deswegen kam es für mich etwas sehr rational rüber.
Entschuldigung!
Das macht dich sehr sympathisch
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Ich glaube, das ist ein wenig „Typfrage“. Ich bin bisher recht unemotional an alle Tierübernahmen herangegangen. Für mich war die Frage immer eher, ob ich mit dem, was gezeigt wurde, arbeiten kann.
Ja, ich meinte Deine Beiträge in früheren Threads, ich habe mal kurz quergelesen.
Das mit dem „nach Pfeife tanzen“ hattest Du mal in dem Thread eines anderen Users als Frage geschrieben, deshalb habe ich es aufgegriffen. Auch das ist ein wenig Typfrage. Habe ich bei der Übernahme unserer Auslandshündin bemerkt. Ich bin ein tendenziell eher zurückhaltender Mensch und habe wenig Probleme damit, mich im Verhalten Anderen anzupassen (so lange ich das möchte). Mein Mann ist sehr impulsiv, fordernd und aktiv, er tut sich da deutlich schwerer.
Das hatte ich bei Übernahme von Lilly sehr unterschätzt. Ich wusste, was es heißt, einen Angsthund um sich zu haben. Er wusste es in der Theorie, wie einschneidend es für ihn in der Praxis war (für mich war es das nicht), das hat sich da erst gezeigt. Und er hatte eine zeitlang schon das Gefühl, arg nach „Lillys Pfeife tanzen“ zu müssen. Nicht, weil sie fordernd war, sondern weil sie halt einige Regeln und Einschränkungen mit sich gebracht hat und das Verhaltenskontrolle erfordert hat.
So Sachen wie die Jalousie etwas leiser hochziehen, Türen ohne Schwung zumachen, vielleicht nicht in höchster Dezibelstärke fluchen, wenn eine Kleinigkeit schiefgeht, peinlich darauf achten, dass die Wohnungstür nie aufgeht, wenn die Haustür offen ist … Für mich überhaupt kein Problem, für ihn war es sehr anstrengend und teils auch frustrierend.
Es ist schon so, dass sich ein hier sozialisierter Hund mit größerer Wahrscheinlichkeit schneller in Euren Alltag einfindet als ein Hund, der aus anderen Lebensverhältnissen kommt. Deshalb finde ich es tatsächlich wichtiger, dass man sich seinen eigenen Alltag und seine Wünsche anschaut, als schon ein genaues Bild vom Hund zu haben. Dass man weiß, wie flexibel das ist.
Es geht nicht darum, ob Du schon fest eine Entwicklungszeit beurteilen kannst, sondern Dich fragst: „Welches Thema würde mich wahrscheinlich frustrieren, wenn ich da in Zeit xyz keine Fortschritte in Richtung meiner Vorstellungen sehen würde.“ Wobei sich da natürlich auch alleine dadurch etwas ändert, dass der Hund da ist. Es ist nur eine Selbsteinschätzung dahingehend, ob man bereit ist, auch mehrere Monate bis Jahre an bestimmten Themen zu arbeiten bz. sich mit einem Status Quo abzufinden, den man sich eigentlich anders vorgestellt hätte.
Zur Frage des Jagdtriebs (das war auch ungenau von mir ausgedrückt): Nach Deiner Beschreibung ist die zweite Hündin eher impulsgesteuert, unkonzentriert und springt sehr schnell auf Reize an. Jagdtrieb hat an sich jeder Hund, aber je nach Reizaffinität und Reaktivität schlägt der mal schneller oder langsamer in „Aktion“ um. Und Hündin 2 liest sich aktionsbereit und recht gewillt, eigene Interessen zu verfolgen
. Letztlich ist es Glaskugelleserei, aber bei einem reaktionsfreudigen Hund (und ich finde Reaktionsfreude prinzipiell klasse und eine tolle Basis für eine Ausbildung), würde ich eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür ansetzen, dass er auch auf Sachen reagiert, bei denen ich das nicht so toll finde.
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Das muss jetzt mal sein, weil dieser Danke-Pinnöckel einfach zu wenig ist: Danke Phonhaus für Deine immer großartigen Beiträge zum Thema TS-Hunde, die so Vieles exakt auf den Punkt bringen
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