Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2

  • Der Mini ist schon mit 2 Jahren mit dem Laufrad downhill durch den Wald gerast. Ohne Helm wäre das undenkbar gewesen. Klar fand er ihn blöd, aber noch blöder war es wenns Laufrad weg kam.

    Jetzt mit dem Fahrrad dasselbe, er fährt gerne sehr schnell, viel offroad und bergab. Da gibt es einfach keinen Diskussionsbedarf, ohne Helm ist das viel zu gefährlich.

  • Wie habt ihr eurem Kind nen Helm (zum Laufrad) schmackhaft gemacht? Ich bin ja kurz davor, mit Leckerlies zu arbeiten, fürchte aber, dass ich da unangenehme Verhaltensketten etabliere :tropf:

    Da gibt es bei uns einfach keine Diskussion:

    Zum Fahrrad/ Laufrad gehört Helm.

    Beim Autofahren sitzt Kinder hinten und angeschnallt.

    Morgens und Abends werden die Zähne geputzt.

    Meine Kinder haben durchaus Freiheiten und dürfen Ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse ausleben - aber es gibt auch ganz klare Spielregeln und Forderungen und da gibt es keine Diskussion und kein „bittebitte“ - da bin ich einfach eine konservative, alte Mutter.

  • Sorry, ich hab es so satt. Es hat NICHTS mit Strenge zu tun. Ich bin echt allergisch gegen so was. Hat ein zweijähriger plötzlich Probleme mit dem Autositz, dann kontrolliert man doch hoffentlich auch, ob was drückt o.ä. Als ob Kinder alles diskutieren, weil man mal was positiv aufbaut.

    Ja, natürlich kontrolliert man ob es Gründe für die Ablehnung gibt: zu groß, zu klein, Polster verrutscht, …

    Aber Kinder in der Autonomiephase lehnen nun mal einfach auch ab, um auszutesten was passiert - das ist gut und richtig … aber es ist dann eben auch gut und richtig, dass sie Grenzen und Regeln erleben (das gehört ganz unbedingt zusammen) - dieses Erleben gibt Kindern Sicherheit und macht sie stark und selbstbewusst (eben weil sie nicht im schwammigen mal ja mal nein existieren müssen, sondern wissen was gilt und dann gezielt und bewusst rebellieren können).

    Mich macht es wütend, wenn Kinder dieses klare und sichere Spielfeld vorenthalten wird!

  • Sorry, ich hab es so satt. Es hat NICHTS mit Strenge zu tun. Ich bin echt allergisch gegen so was. Hat ein zweijähriger plötzlich Probleme mit dem Autositz, dann kontrolliert man doch hoffentlich auch, ob was drückt o.ä. Als ob Kinder alles diskutieren, weil man mal was positiv aufbaut.

    Ja, natürlich kontrolliert man ob es Gründe für die Ablehnung gibt: zu groß, zu klein, Polster verrutscht, …

    Aber Kinder in der Autonomiephase lehnen nun mal einfach auch ab, um auszutesten was passiert - das ist gut und richtig … aber es ist dann eben auch gut und richtig, dass sie Grenzen und Regeln erleben (das gehört ganz unbedingt zusammen) - dieses Erleben gibt Kindern Sicherheit und macht sie stark und selbstbewusst (eben weil sie nicht im schwammigen mal ja mal nein existieren müssen, sondern wissen was gilt und dann gezielt und bewusst rebellieren können).

    Mich macht es wütend, wenn Kinder dieses klare und sichere Spielfeld vorenthalten wird!

    Ich bin einfach nur raus hier. Es ist echt unglaublich was mir hier angedichtet wird und in die Ausgangsfrage reininterpretiert wird. Das ist ja viel schlimmer als bei Hunden.

    Viel Spaß euch noch.

  • Ein Hauptunterschied bei Hunden und Kindern ist doch, dass Kinder eine Weitsicht entwickeln (müssen) und Hunde nicht. Der Hund wird Zeit seines Lebens nicht verstehen WARUM er nicht auf die Straße rennen soll. Das Kind MUSS aber verstehen, warum es nicht ohne Helm fahren darf. Hunden kann ich die Gründe nicht erklären, Kindern schon.

    Ich bin durchaus der Meinung, dass man Hunde und Kinder in gewisser Hinsicht vergleichen kann. Aber eben nicht vollendet.

    Ich will gar nicht bezweifeln, dass die positive Verstärkung funktioniert. Ich für mich und mein Kind stelle mir das aber ein wenig zu "wischiwaschi" vor für die Ernstheit der Lage, erstmal ne halbe Stunde mit nem Schokoriegel zu winken, damit das Kind den Helm aufsetzt. Bei meinem Kind könnte es dann auch durchaus sein, dass sie das "Leckerlie" ablehnt und halt lieber ohne Helm fahren will, als Schokolade zu nehmen. Tjoah, was dann?

    Kinder profitieren unheimlich von einem sehr klaren Rahmen an Grenzen und Regeln. Das festigt und gibt emotionale Sicherheit. Das bedeutet nicht automatisch, dass man streng ist, oder nicht die Diskussion zulässt. Es ist aber vollkommen natürlich, dass es Grenzen im Leben gibt, die nicht übertreten werden dürfen. Nicht nur gesetzt von den Eltern, sondern im gesamten Alltag. Das dürfen Kinder gerne schon von Klein auf lernen. Und sie dürfen auch lernen, mit den daraus resultierenden Emotionen umzugehen. Und sie dürfen auch lernen, dass dann jemand für sie da ist, die Regeln aber trotzdem eingehalten werden. Diese Entwicklung ist für Kinder unbedingt nötig.

    Und das spielt bei Hunden einfach so keine Rolle.

  • Ich meinte die Diskussionspolitik ist schlimmer als bei Hunden.

    Zum Thema selber sage ich nichts mehr. Die wilden Spekulationen, Interpretationen, Polemik und teilweise wirklich freche Anschuldigungen haben mir die Lust genommen. Macht wie ihr denkt. Und was andere machen und wie andere es machen wisst ihr ja bestens.

    Jetzt bin ich wirklich raus.

  • Die wilden Spekulationen, Interpretationen, Polemik und teilweise wirklich freche Anschuldigungen haben mir die Lust genommen.

    Nur so am Rande: mit den Interpretationen und Anschuldigungen hast du begonnen :face_with_monocle:

    Aber egal.

  • Ich finde es etwas befremdlich, kinder mit Leckerlis zu "erziehen". Als nächstes kommt hier noch wer und clockert mit dem Kind.

    Sry aber Wie oben schon öfter geschrieben (auch von anderen) brauchen Kinder klare Grenzen und Regeln um sich gesund entwickeln zu können.

    Man sieht ja an der Generation die jetzt heranwächst, (natürlich nicht alle) was dabei rauskommt, wenn man Kids machen lässt was sie wollen.

    Ich bin zufrieden wie es bei uns läuft, auch wenn ich meine beiden teilweise auf den Mond schießen könnte.... aber wer könnte das nicht :rolling_on_the_floor_laughing:

    Das allerwichtig ste ist, dass wir unsere Kids lieben und alles dafür tun, damit es ihnen gut geht :smiling_face_with_hearts:

  • Ehm... Wenn ich sage "Du kriegst einen Keks, wenn du den Helm aufziehst, und dann kannst du auch Laufrad fahren - ohne Helm aber kein Laufrad" ist doch eine klare Ansage und Grenze? Was ist daran Wischiwaschi?

    Und Kinder werden permanent über "Keks" erzogen. Wenn du aufräumst, darfst du noch ne Folge gucken, wenn du ne 1 auf dem Zeugnis hast, bekommst du ein bisschen Geld, wenn du dein Gemüse isst, kriegst du noch nen Schokoriegel. So oder so ähnlich macht man das doch immer wieder. Jetzt das als "Keine Grenzen" hinzustellen, weil man das Kind für ein Verhalten belohnt, finde ich halt... seltsam.

    Und ja, irgendwann versteht es das Kind im Gegensatz zum Hund. Aber das dauert, bis es das verstehen und gegen seinen inneren Wunsch (!) umsetzen kann. Deswegen die Autonomiephase, weil das Hirn Impulse nicht durch den Vernunftfilter jagen kann. Ich kann dann mit fünf, sechs sagen "Das ist deswegen so" und vielleicht erwarten, dass es auch umgesetzt wird, aber doch nicht mit zwei.

  • Man sieht ja an der Generation die jetzt heranwächst, (natürlich nicht alle) was dabei rauskommt, wenn man Kids machen lässt was sie wollen.

    Dieser Satz stößt MIR dann tatsächlich mal sauer auf.

    Die Generation, die jetzt heranwächst ist mit so vielen Dingen konfrontiert, die es all die Generationen vorher gar nicht gab. Wie sie sich entwickelt werden wir in Zukunft sehen. Ich arbeite in der Jugendhilfe mit Systemsprenger*innen (so nenne ich sie nicht, ich nutze das Wort um einfach verständlich zu machen, wer diese Kids sind) zwischen 16 und 21 und ich sehe in der Generation ganz viel Verzweiflung und Aussichtslosigkeit aufgrund der letzten katastrophalen Ereignisse (Corona, Kriege, Umweltkatastrophen, Klimawandel, Inflation), Leistungsdruck, Krankhaftes vergleichen mit anderen Menschen, den Druck der immer Erreichbarkeit, Auswirkungen von Cybermobbing, Druck durch Social Media, soziale Ängste und Phobien, eine Welt, die NIE still steht, immer in Bewegung ist. Also sehr viel mehr als nur (angenommene) fehlende Grenzen.

    Das Leben, das junge Menschen heutzutage leben müssen, wird sicher seine Spuren hinterlassen. Dieses aber nur auf fehlende Grenzen runterzubrechen ist nicht nur den Kids gegenüber unfair, sondern auch den Eltern dieser Kids.

    Das war jetzt sehr OT, war mir aber wichtig zu sagen.

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