Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2

  • Ich liebe die Schweiz ja auch, aber die praktisch fehlende Elternzeit (oder bin ich da auf dem falschen Kenntnisstand?) wäre für mich ein NoGo.

    Keine Elternzeit? Wie machen es die Menschen denn da im Normalfall?

    Naja, so ewig alt ist die Elternzeit in Deutschland noch nicht. Früher musste man auch hier seine Arbeitsstelle kündigen, wenn man nach dem Mutterschutz nicht wieder arbeiten gehen konnte oder wollte.

  • Ah also richtig im Kopf gehabt. Ja, für mich ein NoGo, was die Schweiz komplett ‚aus dem Rennen‘ genommen hat. Aber ich kann deinen Zwiespalt verstehen.

    Gut, Kita Plätze muss man in weiten Teilen Deutschlands auch selbst bezahlen und je nachdem wo geht das auch richtig heftig ins Geld. Aber 150 Franken pro Tag? Das wären ja ca. 3000€ im Monat? Echt oder ist das ein Schreibfehler?

    Ich drück die Daumen für eine Lösung.

    Ich liebe die Schweiz ja auch, aber die praktisch fehlende Elternzeit (oder bin ich da auf dem falschen Kenntnisstand?) wäre für mich ein NoGo.

    Keine Elternzeit? Wie machen es die Menschen denn da im Normalfall?

    In die Krippe bringen. Ich tippe manche hängen auch ihren Job an den Nagel. Das weiß ich jetzt aber nicht.

  • Nicht Notfall, Normalfall :D also wie sieht so eine übliche Zeit nach der Geburt in eurer Gegend aus nach diesen 14 Wochen? Sofort Kita? Kann das jeder bezahlen?

    Naja, so ewig alt ist die Elternzeit in Deutschland noch nicht. Früher musste man auch hier seine Arbeitsstelle kündigen, wenn man nach dem Mutterschutz nicht wieder arbeiten gehen konnte oder wollte.

    Okay, das wusste ich nicht. Aber gut, damals konnte man auch noch gut von nur einem Gehalt leben. Heute höre ich doch Gegenteiliges...

  • Mir macht das für unsere Familienplanung schon etwas sorge

    Gehst du davon aus, dass du eine MuKi-Kur benötigen wirst?

    Die meisten Mütter in meinem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis haben sowas noch nie in Anspruch genommen. Ich auch nicht, obwohl mir jahrelang von Kinderarzt, Hausarzt, Frauenarzt erzählt wurde, dass ich als Berufstätige mit drei Kindern eine solche Kur genehmigt bekäme. Aber dafür muss man auch der Typ sein und der bin ich definitiv nicht. Für mich wäre eine MuKi-Kur tatsächlich eine Gruselvorstellung gewesen. |)

    Dito, ich glaube mich würde da mehr stressen, als dass es nutzen würde.

  • Keine Elternzeit? Wie machen es die Menschen denn da im Normalfall?

    Folgende Optionen gibt es:

    1. Man hört als Frau (oder manchmal als Mann) komplett auf zu Arbeiten nach dem Mutterschutz. Einige bleiben dann "für immer" zu Hause, andere nur die ersten Jahre und dannach suchen sie sich einen Teilzeitjob bei einem anderen Arbeitgeber.
    2. Man fängt nach 14 Wochen wieder an Vollzeit zu arbeiten, gibt das Baby aber 5 Tage VZ in eine Krippe oder gibt es zu den Grosseltern. Bei der Kita muss man eben in den sauren Apfel beissen und Kosten von ca. 2500 CHF im Monat stemmen.
    3. Man hat einen "fortschrittlichen" Arbeitgeber und mann kann anschliessend zum Mutterschutz bis zu 6 Monate unbezahlten Urlaub nehmen. Dann ist der Zwerg immerhin ein Kleinkind und kein Säugling mehr. Dannach geht man entweder wieder Vollzeit in den Job oder aber man hat hier wieder einen netten Arbeitgeber der Teilzeitarbeit ermöglicht (muss er aber nicht!). Manche wechseln dann auch den Arbeitgeber und suchen sich eine Stelle in Teilzeit.

    Das sind jetzt so die gängisten Optionen.

    Meine Arbeitskollegin ist z.B. gerade schwanger. Das Baby müsste in den nächsten Tagen/Wochen kommen.

    Sie kommt ab 01.01.2024 zu 50% zurück in den Job. Ihr Mann kann die Arbeit nicht reduzieren, sie ist Hauptverdiener. Sie sind auf beide Löhne in gewissen Pensen angewiesen. Das Kind wird zum Teil dann in einer Krippe oder freie Tage der Grosseltern (die selbst noch Arbeiten) betreut.

  • Okay, das wusste ich nicht. Aber gut, damals konnte man auch noch gut von nur einem Gehalt leben. Heute höre ich doch Gegenteiliges...

    So sehr "damals" ist das nicht. Das war 2007. Da konnte man auch schon lange nicht mehr von mir einem Durchschnittsgehalt leben.

  • Aber 150 Franken pro Tag? Das wären ja ca. 3000€ im Monat? Echt oder ist das ein Schreibfehler?

    Nein, kein Schreibfehler.

    Das ist der Tarif für die Kita hier in der Gemeinde. Die ist verhältnismässig günstig, weil wir in einer eher Lohnschwachen Region leben.

    Die Durchschnittsfamilie hat hier 6500 CHF, dh sie wäre in Tarifstufe 11. Das wären hier 100 CHF für Babys 80 CHF für Kinder pro Tag!

    In Lohnstarken Regionen wie die Innerschweiz oder Agglo Zürich, da ist man bestimmt fast doppelt so teuer.


    Deshalb "lohnt" es sich für viele eben auf dem zweiten Kind, gar nicht mehr arbeiten zu gehen. Besonders da die Frauen ja oft in schlechter bezahlten Berufen unterwegs sind. Die Kinderbetreuung gerade von Kleinkindern frisst einem einfach den Lohn weg. :dizzy_face:

    Die meisten Schweizer in meinem Freundeskreis spannen die Grosseltern stark ein, weil ihnen eben die Kita zu teuer ist.

  • Naja, so ewig alt ist die Elternzeit in Deutschland noch nicht. Früher musste man auch hier seine Arbeitsstelle kündigen, wenn man nach dem Mutterschutz nicht wieder arbeiten gehen konnte oder wollte.

    Okay, das wusste ich nicht. Aber gut, damals konnte man auch noch gut von nur einem Gehalt leben. Heute höre ich doch Gegenteiliges...

    Hm, diese Aussage finde ich immer bissel schwierig. Denn wir und viele andere könnten durchaus auch heute von einem Gehalt leben, wenn wir so leben würden, wie es früher für viele Alleinverdienerhaushalte üblich war. Das sah in vielen Fällen nämlich so aus:

    • keine Kosten für Handy, Internet, Telefon, Netflix usw.
    • kaum Versicherungen
    • keine Urlaubsreisen
    • keine Restaurantbesuche oder Lieferservicemahlzeiten
    • keine Haustiere oder Tierhaltung mit minimalem Kostenaufwand
    • Dreizimmermietwohnung, in der sich alle Kinder der Familie ein Zimmer teilen und das Jüngste mit im Schlafzimmer wohnt
    • kein Auto
    • kaum Elektrogeräte
    • selten und sehr wenig neue Kleidung, es wird aufgetragen, weitervererbt und umgearbeitet
    • Selten Fleisch oder Fisch
    • Nur saisonale Lebensmittel aus der Umgebung, bspw. kein Salat im Winter etc.

    Die Liste würde sich noch verlängern lassen, aber das war in den 1960er und -70er Jahren hier der Normalfall für sehr viele Familien. Ich weiß noch, dass in meiner Grundschulzeit ein supergeniales Geburtstagsgeschenk ein Tintenkiller war. 😬

  • So sehr "damals" ist das nicht. Das war 2007. Da konnte man auch schon lange nicht mehr von mir einem Durchschnittsgehalt leben.

    Aber davor gab es doch auch Erziehungszeit, Erziehungsgeld und die AGs waren schon fortschrittlicher, Richtung WLB. Ich hab natürlich keine Ahnung, in welchem Ausmaß man da unterstützt wurde, kenne es theoretisch nur von heute bzw. von vor 7 Jahren. Es klingt jedenfalls, als sei man als Mutter heute in D gut aufgehoben :see_no_evil_monkey:

  • Ansruch auf Elterngeld hat man meines wissens nicht, wenn man im Ausland arbeitet

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