Rumänischer Mischling Paul zieht ein

  • Guten Tag liebe Hundefreunde,


    Ich bin nicht neu im Umgang mit Hunden, jedoch hat sich nur mein neuer und erster eigene Vierbeiner mich vor so manche Aufgabe gestellt. Ich bin in der Situation nicht total überfordert aber manchmal könnte ich die Hände über den Kopf zusammenschlagen.


    Der kleine Paul, ist ein Mischling aus Rumänien, derzeit 6 Monate und wohnt knapp eine Woche nun bei uns. Er kommt aus dem Tierschutz und wurde laut diesem aus der Tötung geholt, vorher wurde er mit seinen Geschwistern am Waldrand in Rumänien ausgesetzt. Mehr weiß ich leider nicht über die Vorgeschichte.

    Durch eigenen Recherchen haben wir Zumindestens die Vermutung das Kangal in der Mischung mit drin ist.


    Die ersten Tage liefen relativ unspektakulär ab, er war eher ruhig, hat viel geschlafen, zeigte sich aber nach 3 Tagen relativ entspannt.

    Stubenrein ist der kleine große derzeit noch nicht, aber wir sind an dem Punkt das man sich meldet wenn man muss - also das läuft soweit.


    ABER:

    Ich haue einfach mal allgemeine Verhaltensweisen von den kleinen raus und mich würde mal interessieren was ihr darüber denkt.


    - Paul legt sich beim spazieren gehen des Öfteren einfach hin und bockt massiv. Auch die Leine auf Zug zu halten, zeigt wenig Erfolg. Erschöpfung oder schmerzen kann man ausschließen, weil aus dem liegen wird auch gerne einfach mal in den Sprint gestartet


    - gegenüber anderen Hunden ist er massiv aggressiv, wenn man ihn nicht zügeln würde, würde er zu 99 Prozent beißen. Im Tierschutz hat er aber mit mehreren Hunden in Zwinger gelebt, laut Tierschutz keine Probleme mit Artgenossen, zeigt sich hier leider anders.

    Wir haben immer wieder kurzen Kontakt mit dem ein und selben Hund, aber das Verhalten ist nahezu gleich. Die Treffen finden auch nicht in ”seinem“ Revier statt.


    - er hört einfach nicht, was anfangs mit “nein“ noch funktionierte, zeigt aktuell absolut null, auch ein klatschen oder sonst laute Geräusche oder ihn am Geschirr zu entfernen, beeindruckt ihn eigentlich nicht. Er ist völlig distanzlos und kommt immer wieder (aus dem Körbchen). Vorallem beim Essen, zumal er in den ersten Tagen gar nicht gebettelt hat.


    - er wirkt gerade abends total gestresst, kommt schwer zur Ruhe, wir gehen das Ritual durch, gehen nochmal vor die Tür und sobald wir soweit sind das ruhe einkehrt, wird er nervös, will immer wieder raus, weint und wimmert, wo wir uns fragen wieso, er hat vorher sein Geschäft gemacht: und für sechs Monate kommt er reichlich raus und wird auch kognitiv mit spielen für Hunde gefordert.


    Generell zeigt er sich sehr bereit für Übungen, sitz, Platz und Pfote funktionieren bereits, wir haben die Vermutung, verlangen wir zu viel für die kurze Zeit? Stressen wir ihn doch so arg?


    Bin gespannt über eure Meinung.

    Bin über Tipps oder Erfahrungen dankbar

  • 1 Woche ist gar nichts.... ich würde eher sagen massiv verunsichert statt massiv

    aggressiv :face_screaming_in_fear:


    Holt euch bitte schnell einen trainer der sich mit hsh auskennnt bevor das am Ende noch richtig Ballett gibt.


    Und in 1 woche sitz platz Pfote???? :dizzy_face: Kein Wunder das et durchdreht


    Der muss sich doch erst mal an das Haus, an euch an alles gewöhnen. Der arme kerl ist m.E. lomplett überfordert.....

  • Ja, ihr verlangt viel zu viel!! Der Hund ist aus dem Auslandstierschutz, eine Woche bei euch und ihr macht schon Tricks wie Sitz/Platz/Pfotegeben mit ihm, die er in 6 Monaten oder einem Jahr noch genauso gut lernen kann und die eigentlich das Allerunnötigste sind,was ihr braucht, um gut durch den gemeinsamen Alltag zu kommen!


    Lasst Paul doch bitte erst einmal in Ruhe ankommen und Vertrauen fassen, ehe ihr so viel von ihm fordert. Der Stress macht nämlich nicht nur Verhaltensprobleme, sondern kann auch zu körperlichen Erkrankungen führen.



    Junge Hunde bocken beim Gassi oft erstmal, wenn sie das vertraute "Nest"verlassen sollen. Mein Tierchutzchihuahua zeigte die erste Zeit das gleiche Verhalten. Es legte sich, als er sich bei uns wirklich zuhause fühlte und an Sicherheit gewann. Helfen kann es, mit dem Auto wohin zu fahren falls eines vorhanden ist. Dann bringt ihr Paul nicht in den Konflikt, sich auf eigenen Pfoten vom Heim entfernen zu müssen. Vielen Tierschutzhunden hilft es anfangs auch, wenn man auf Routine setzt und möglichst imme die gleichen Strecken läuft.

  • und an Sicherheit gewann. Helfen kann es, mit dem Auto wohin zu fahren falls eines vorhanden ist. Dann bringt ihr Paul nicht in den Konflikt, sich auf eigenen Pfoten vom Heim entfernen zu müssen. Vielen Tierschutzhunden hilft es anfangs auch, wenn man auf Routine setzt und möglichst imme die gleichen Strecken läuft.

    Leider kann er mit Auto fahren gar nichts anfangen. Sodass wir ihn daran erst gewöhnen müssen. Wir gehen immer den gleichen Weg mit ihm, auch weil es ihm dort viel leichter fällt zu lösen

  • Und bitte hört auf, ihn mit ständigem "Nein" oder Klatschen etc zu deckeln! Das bringt natürlich nichts, der Hund kann ja nach einer Woche bei euch gar nicht verstehen, was erlaubt ist und was nicht und ein Abbruchsignal muss auch erstmal auftrainiert werden. Warum meint ihr denn, Paul ständig ermahnen zu müssen? Das ist kein besonders freundlicher Umgang für so einen Neuankömmling und kann ihn massiv verunsichern. Ihr solltet darauf achten, dass es möglichst erst mal gar nicht zu Situationsn kommt, in denen ihr Druck ausüben müsst.



    Falls wirklich Herdenschutzhund in Paul steckt, kann es durchaus sein, dass er Artgenossen nicht so prickelnd findet. Allerdings würde ich erstmal von einem kompetenten Trainer einschätzen lassen, ob Paul wirklich aggressiv auf Artgenossen reagiert - oder ob er nicht einfach nur Frust schiebt und total überfordert ist.

    Vielleicht kann euch Kangelhalterin McChris ja auch einen rasseerfahrenen Trainer empfehlen, ich denke, ihr braucht ganz dringens Unterstützung!

  • Ihr solltet darauf achten, dass es möglichst erst mal gar nicht zu Situationsn kommt, in denen ihr Druck ausüben müsst.

    Verstehe ich und ist auch gar nicht gewollt. Aber essen zum Beispiel müssen wir und wenn er mir dabei auf den Schoß springt kann ich das auch nicht mehr ignorieren 😂

  • Ja, ihr stresst ihn! Ihr überfordert den Hund massiv! Warum sollte er auf euch hören? 1. Seid ihr Fremde für ihn und 2. kennt er doch gar keine Kommandos. Also, wie soll er sie befolgen? Ihr verlangt Unmögliches von ihm und euer Maßregeln ist absolut unfair. Ihr verballert euch damit gerade den Vertrauens- und Bindungsaufbau.

    Der Hund braucht noch kein Programm. Er muss erst mal sein neues Umfeld kennenlernen und verarbeiten, dass sich sein ganzes Leben auf den Kopf dreht. Noch dazu hat er ein durch traumatische Erfahrungen überstrapaziertes Nervensystem, dass nochmal extra viel Ruhe brauch, sowie Struktur und Verlässlichkeit.

  • Ihr solltet darauf achten, dass es möglichst erst mal gar nicht zu Situationsn kommt, in denen ihr Druck ausüben müsst.

    Verstehe ich und ist auch gar nicht gewollt. Aber essen zum Beispiel müssen wir und wenn er mir dabei auf den Schoß springt kann ich das auch nicht mehr ignorieren 😂

    Arbeitet doch zB mit Türgittern. Das hilft auch gleich, um späteren Problemen beim Alleinebleiben evtl bereits etwas etwas entgegenzusetzen.

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