Hund trainieren lassen

  • Was anderes ist Grundlagen lernt der Hund von einer Person (Trainer oder was auch immer) und diese Person begleitet das Team dann mehrfach die Woche im Alltag und hilft.

    So mache ich es z.B. bei Amica und meiner Mutter.

    Oder man macht einfach zusammen mit dem Hund einen Trainingsurlaub. Wobei sich das eher für Aktivitäten anbietet, denn es macht Sinn, die Probleme auch im konkreten Alltag zu bearbeiten, in dem sie auftreten.


    (Wobei ich ja begeisterter Urlaub-zu-Hause-Mensch bin. Trainer dazu und dann ginge das auch :D)

    • Neu

    Hi


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    • Ok das beantwortet meine Frage, denn mich interessieren echte Erfahrungen damit. Werde mich mal durchlesen, vielen Dank!

      Habe im Umfeld jemanden, der sich einen fix fertig ausgebildeten Hund von einem Züchter gekauft hat. Hund stabil im Wesen, 5 Jahre alt und entsprechend auch Erziehung genossen. Kann kaum noch was schiefgehen.


      Selbst ist der Käufer aber eine sehr unsichere Person. Zum Zeitpunkt des Kaufs war der Hund sowohl top erzogen, als auch sehr gut ausgebildet. Ein halbes Jahr später läuft der Hund verkorkst mit Stress-Hotspots durch die Welt, weil der Halter es nicht hinbekommt dem Hund dieselbe Souveränität zu vermitteln wie der Züchter davor. Das der Hund im Sport alles nur noch sehr verschlampt ausführt, davon müssen wir gar nicht erst anfangen. Vom Alltag ganz zu schweigen.


      Auch was die "Anweisungen" angeht, kann sie die Anweisungen des Züchters nicht authentisch rüberbringen. Der Hund nimmt sie nicht ernst und leidet jetzt darunter, das sie quasi "lernen" muss wie sie diesen Hund führen soll. Die Resultate sind einfach nicht gut. Es muss immer jemand anderes an den Hund ran, um ihn wieder zurecht zu rücken.


      Kann meiner Meinung nach nicht funktionieren. Wenn es bei einem selber nicht klappt, dann sollte man sich einen Trainer zu Hilfe ziehen, mit dem man als Person wachsen kann.

    • Gutes Bsp. von neulich was ich meine.


      Gassi mit Hund, den Besitzern und mir. Ich hab den Hund und wir kommen an eine Wiese mit Schafen. Hund schaut erst, kommt ins glotzen und ich sag das ich sowas nicht will. Die Grundlage dafuer iat vorhanden, Hund laesst das glotzen, schlappt entspannt weiter.

      Rueckweg Hund entspannt am schlappen und riechen, ich uebergeb die Leine, der Hund rafft das sofort (absolut ok!) und alles aendert sich. Und als die Schafe in den Sichtbereich kamen war auch nix mit 'lass das sein' durch die Halter (da hat es dann meine Hilfe gebraucht).




      Fuer mich klappt es einfach nicht den Hund von einer anderen Person erziehem zu lassen. Das muss mAn immer in Kombi mit dem Halter passieren.

    • In meinen Augen ist das einfach Geld verdienen an der Bequemlichkeit potentieller Käufer :ka:

      Die Menschen wollen ausgebildete Hunde, damit sie sich selbst um nix kümmern müssen. Die Überraschung folgt dann auf dem Fuße. Von Nichts kommt nichts; das ist die Alternative zu dem Gedanken "Der Hund erzieht sich sicher von selbst."

    • hat jemand Erfahrung damit, wie und ob das funktionieren kann?

      Ich habe meinen ersten Mali mit "Vorbildung" bekommen. Die ersten Monate hate ich gefühlt eine 24/7 Betreuung, so dass die Übergabe fast völlig reibungslauf verlaufen ist. Alltag und Co musste ich aber trotzdem selber üben / meisten, sprich es gab einen kurzen Ansatz von Leinenpöbelei, Nachbarn anbellen, Futter verteidigen, Zusammenführung mit dem Althund, Katzengewöhnung und Co .... Hätte ich vorher aus Gründen ein für mich nicht zu händelndes Problem mit dem Hund gehabt, hätte ich das wahrscheinlich danach auch wieder gehabt.



      Zwei Malis habe ich in ihrer Junghundphase bei mir zur Betreuung gehabt und logischerweise auch erzogen. Beide sind dann zu erfahrenen Haltern gekommen. Übergang verlief reibungslos, war aber eben auch alles die komplett neue Übernahme und nicht die "Korrektur" von irgendeinem Fehlverhalten.

    • Ich hatte hier einen kleinen Hund für 2 Monate, weil die Halterin in dieser Zeit nicht laufen durfte.

      Dieser Hund hatte die absolut nervtötende Eigenschaft alles mit Fiepen und Jiffen zu kommentieren, insbesondere wenn man Auto fährt.

      Er war 4 Jahre alt, ich habe 3 Wochen gebraucht, bis er sich mal entspannt hat und die Klappe gehalten hat, selbst wenn das Auto irgendwo anhielt. Das waren dann noch ein paar sehr entspannte Wochen mit dem Hündchen und insgesamt veränderte sich der ganze Hund, war ausgelassen, entspannt, nicht mehr so hektisch, sehr brav.

      Nach der Rückgabe hat es genau 2 Wochen gedauert, da kam mir wieder ein kläffendes jiffendes hektisches Hündchen entgegen.

      Nur mal so als Beispiel, wieso es nicht viel Sinn macht, dass Verhalten im Alltag von Fremden trainiert wird.


      Als Trainer stelle ich mir das unglaublich frustrierend vor. Man übt etwas mit dem Hund, hat vielleicht den tollen Effekt, dass er es schnell versteht und annimmt. Und dann gibt man den Hund nach 1h wieder aus der Hand und da zuhause nichts fortgeführt wurde, fängt man wieder bei Null an. Oder der Hund macht es beim Trainer immer besser und zuhause funktioniert nichts.

      Naja so verliert man zumindest keine Kunden.

    • Mein erster Schäfi war ausgebildet. Ich weiss auch wie der Hund ausgebildet wurde weil er aus dem Dunstkreis "meines Hundemenschen" kam.

      Jetzt das grosse aber :smile:

      "Mein Hundemensch" hat ja auch mich ausgebildet, also im Umgang mit Hunden, Lernverhalten und arbeiten, etc.

      Bei mir konnte an sich gar nichts schiefgehen.

      Ist ewig her und wir waren direkte Nachbaren, ich war mehr bei ihm als daheim.



      Dann habe ich eine Bekannte die ihre Hunde immer zum ausbilden weggegeben hat und ich kenne einen Ausbildner.

      Meine Bekannte hat sich stets geweigert, mitzumachen.


      Der erste Hund war problemlos, das war dermassen Arsch auf Eimer dass Hund wohl auch ohne Erziehungscamp für ihre Ansprüche genügend funktioniert hätte.

      Nicht ziehen an der Leine, sitz, hinlegen, Rückruf, solche Sachen.


      Der zweite Hund war ein ziemlicher Flop, also nicht der Hund, der war toll :herzen1: aber ihr Umgang mit dem Hund und die Erwartungshaltung - und der Ausbilder weigerte sich dann auch bald weil sie nicht bereit war, mitzumachen und auch zu lernen.


      Die Methoden waren absolut ok und freundlich und nett, die Unterbringung gut (Zwinger wenn alleine & Haus wenn Mensch da).



      Meintest Du sowas?

    • Sowas ähnliches hab ich erlebt, als ich mit meiner ersten Hündin Jessie im Hundeverein war und auf die BH trainierte. Da waren wir beide noch recht jung und ahnungslos.


      Und da kam ein älteres Ehepaar mit dem Staff ihres Sohnes, den sie tagsüber hüteten und mit dem sie aber nicht so zurecht kamen.


      Naja, kurz und gut, sie trainierten ein-, zweimal mit und es stellte sich raus, dass sie absolut null Händchen für den Hund hatten und der Hund sie auch nicht ernst nahm.

      Also nahm sich einer der Trainer des Hundes an und trainierte mit ihm in unserer Gruppe mit. Das klappte auch wirklich gut, in der Gruppe lief der Hund eigentlich ganz gut und unauffällig mit.

      Aber immer, wenn die alten Leutchen den Hund wieder abholten, verhielt sich der Hund denen gegenüber jedes Mal unfreundlicher. Auf mich wirkte das bissel so wie: hab jetzt lange genug gespurt, bei euch nicht auch noch...

      Dummerweise holten sie ihn immer direkt auf dem Platz ab und der Weg zum Tor wurde jedesmal unangenehmer, weil der Hund nach links und rechts grantelte. Wir anderen fühlten uns zunehmend unwohler, wenn das alte Herrchen den Hund übernahm.


      Zu guter letzt sprang der Hund den Mann an und der kam ins Straucheln und lies den Hund los und der rannte bellend zu uns und unseren Hunden. Ich weiß noch, wie wir uns zu viert mit unseren Hunden hinter der Agi-Wand zusammen drängten.


      Irgendwie wurde er dann wohl wieder eingesammelt, das hab ich wohl verdrängt, war vermutlich mehr mit mir selbst und Jessie beschäftigt.


      Im Nachgang gab es jedenfalls hitzige Diskussionen, ob es gut wäre, wenn dieser Hund mit dem Trainer, der damals mit ihm trainierte, die BH machen dürfe, denn dann würde das ja einen falschen Eindruck von diesem Hund vermitteln. Manche waren dafür, manche dagegen. Ich hatte damit nix zu schaffen, hab es nur so am Rande mitbekommen. Nur dass es einen handfesten internen Krach mit ein paar Austritten und einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gab, das hab ich dann wieder in Farbe und in Stereo mitbekommen.


      Der Hund nahm übrigens nicht an der betreffenden Prüfung teil und ward auch nicht mehr gesehen.


      Ja, und aus diesem Erlebten heraus bin ich der festen Überzeugung, dass ein Hund immer nur mit seinem Hundeführer zusammen ausgebildet werden sollte. Es nutzt nix, wenn einer anderer den Hund mal ne Stunde lang anständig führen kann, wenn der sich dann hinterher wieder aufführt wie die Axt im Walde.

    • Vielen Dank für die zahlreichen Erfahrungsberichte!


      Ich hab jetzt doch über einige Hundeschulen bzw. Trainer entdeckt, die diese Art von Training anbieten. Durchaus seriöse bzw. die auch teilweise hier im DF empfohlen werden. Deshalb überrascht es mich, dass es anscheinend durchwegs nicht funktioniert. Bzw. ist die Voraussetzung wohl, dass nachträglich auf jeden Fall ein Training mit dem Besitzer gemeinsam folgt.


      Der Erfolg hängt wohl hauptsächlich davon ab, was nach dem Training kommt - ob Hundehalter das dann in die Praxis umsetzen kann oder nicht. Wenn ja, kann es ja durchaus eine Erleichterung sein, bzw. man fängt dann nicht ganz bei Null an.

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