Führerharte Hunde

  • Also bedeutet Führerhart eher in Richtung "selbstständige Entscheidungen treffen und diese auch durchziehen - auch wenns unwegsam ist" ?

    Es heißt sich dem Hundeführer gegenüber durchsetzen zu können/wollen.


    Argos und Baldur sind beispielsweise beides Hunde die hart im nehmen sind. Beide in der Lage und Willens selbständig zu entscheiden und kennen absolut keine Rücksicht auf Verluste, vor allem wenn sie ein Triebziel "vor Augen" haben. Wen interessiert schon die riesige Blutspur, wenn man den Dummy gefunden hat? :headbash:

    ABER, Baldur kann ich mit einem bösen Blick, einem tiefen Einatmen, einer auch nur unzufriedenen Tonlage zur Raison bringen. Argos ist das ziemlich egal, wenn er was will was ich nicht will. Da muss ich tatsächlich laut werden o.ä..

    • Neu

    Hi


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    • Ich hab hier ja verschiedene Hunde. Waehrend Kalle eher fuehrerhart ist (aber nicht extrem!!!), ist Itsy sehr fuehrerweich. Und fuer mich ist Itsy schwieriger. Ich muss mich bei ihr um Welten mehr konzentrieren wie ich mit ihr umgehe. Damit meine ich NICHT sie schlagen o.ae. Es reicht, wenn ich unfassbar genervt bin (wegen etwas anderem), sie nervt wegen irgendwas (laut werden, weil es geht jetzt raus *woohoo*) und ich mich ruckartig zu ihr hindrehe.

      Kalle hingegen bockt sowas nicht.



      Fuer mich sind beide Extreme nicht passend fuer meinen Sport/die typischen Sportarten und den Alltag in DE. Ein Hund in der Mitte mit leichten Ausschlaegen in die ein oder andere Richtung (fuer mich persoenlich in Richtung Haerte) ist mAn optimal.

    • Wir haben hier einen ehr führerharten und einen eigentlich ehr führerweichen Hund.

      Zuhause ist das führerharte die Pest, im Job ist es einfacher. Da hat der führerweiche Hund ehr Probleme bzw. musste es lernen und mein Mann auch.

      Die Hunde sind als Sprengstoffspürhunde unterwegs und sollen sich durchaus gegenüber meinem Mann durchsetzen bzw seine Reaktion ignorieren. Das fällt dem einen Hund natürlich dtl einfacher als dem anderen.

      Zuhause ist es halt aufwändiger bzw. reicht bei der führerweichen Hündin ein räuspern, während die andere sowas gar nicht mitbekommt :rolling_on_the_floor_laughing:

    • Vakuole achso und warum man das möchte...also Hunde, die sensibler auf Umweltreize reagieren, haben dann auch eher Probleme... Klassiker sind z.B. laute Geräusche im Zielbereich...gibt immer Mal Lautsprecherübersteuerung, Trubel, schreiende Menschen...Stürze, Rad oder Scooter schrammt den Hund usw. Die Hunde ziehen dann nicht durch sondern zeigen Meideverhalten, was zu Lasten der Geschwindigkeit geht.

      Versteh ich durchaus. Also das mit den Umweltreizen. Das das prinzipell ein Problem ist und nicht gewollt.


      Aber ich dachte es geht um die Kooperationsbereitschaft bei dem Ausdruck führerhärte und nicht um "Druck" , Nervenstärke, Impulskontrolle (siehe Post von Murmelchen auf der 1sten Seite). :???: Also hat es doch was damit zu tun?

      Hier wird ja Führerweich mit sehr auf dem Besitzer und auch sensibler seiner ganzen Umwelt bezogen gleichgesetzt.

      Oder gibt es doch unterschiedliche Definitionen von Führerhart und derem verständnis?



      Na, es gibt doch unterschiedliche Charakterweisen bei uns Menschen. Manche sind eher weicher, sensibler, nachdenklich. Und manche sind stramm, offensiver, energischer: Hier bin ich. Wenn man versteht was ich meine.


      Führharte Hunde brechen bei solchen Menschen nicht so leicht ein. Manchen gefallen aber auch einfach diese Eigenschaften und können mit solchen Hunden besser, als mit Führweichen.

      Naja laut 2 Leuten hier im Thread die ich als durchaus bewandert im Thema Hunde halte, sind führerharte Hunde eher die Ausnahme als die Regel und man muss sich schon gut überlegen sowas sie nach Hause hollen zu wollen.

      Das mit, na jeder Mensch ist anders, abzubügeln finde ich dann auch undifferenziert.


      Mir ist schon klar, dass man nicht jeden Lebewesen in führerhart und führerweich (noch so ein Begriff) schwarz/weiss einteilen kann. Warscheinlich gibt es innerhalb einer Rasse schon Hunde die für sich in ihrem Rassekontext eher stumpf gegenüber dem Besitzer sind. Im Vergleich zu anderen Rassen, aber weiterhinnoch sehr führig. Bezeichnet man das in dem Kontext dann auch schon als führerhart oder muss da "mehr" beisammen kommen?

    • Sehr spannend dieser Thread, danke für´s Eröffnen.

      Tatsächlich war mir der Ausdruck "führerhart" noch nie begegnet.


      Aber beim Lesen Eurer Posts würde ich mal sagen - ich habe einen führerharten Hund. Ida ist durch nichts schnell beeindruckt. Was unabdingbar ist das ist eine sehr entschlossene Person am anderen Ende der Leine. Ohne Kraft ginge da übrigens gar nix, wer was anderes behauptet darf gerne mal vorbei kommen und mir das vorführen. Wenn der Junghund in die Leine springt weil er ein Blatt jagen möchte muss man selbst einen guten Stand haben bei 42 kg Dynamit.


      Unsere Trainerin bestätigte uns das alles und bekräftigte unseren Weg der halt kein leichter ist - zu Froeschle wink. Geduld, Konsequenz, Ruhe, Stärke, Freude, Liebe, eine hohe Frustrationstoleranz und eine große Empathie für den Hund helfen. Wir haben halt keinen Hund der beim dezentesten Augenzwinkern sich gleich in die Hose macht.

    • Naja laut 2 Leuten hier im Thread die ich als durchaus bewandert im Thema Hunde halte, sind führerharte Hunde eher die Ausnahme als die Regel und man muss sich schon gut überlegen sowas sie nach Hause hollen zu wollen.

      Das mit, na jeder Mensch ist anders, abzubügeln finde ich dann auch undifferenziert.

      Muss man sich auch überlegen.

      Und was das Letzte angeht, das ist nur meine Antwort darauf, warum sich solche Menschen so einen Hund für den Sport holen möchten.

    • Hier wird ja Führerweich mit sehr auf dem Besitzer und auch sensibler seiner ganzen Umwelt bezogen gleichgesetzt.

      Deswegen heisst es ja 'fuehrerhart/-weich'.


      Es ist aber gut mgl. das es bei anderen Rassen/in anderen Hundebereichen anders benutzt/gemeint wird. Das weiss ich nicht. Ich kenne es nur wie ich es geschrieben habe.


      Bsp. Itsy:

      Neben der kann ein Feuerwerk hochgehen oder am Schiess-Stand geschossen werden, ist der egal. Kreischende rennende Kinder sind egal. Also Laerm ist egal. Druck von aussen ist egal. Sie rennt mit einer zerfetzten Pfote rum ohne was zu zeigen, also Schmerzen sind egal.

      Aber wehe ich (HF) zupf am Fell weil sie ihr Hirn nicht in Betrieb hat. Draaaaamaaaa! :roll:

    • Ich will jetzt nichts unterstellen!

      Aber als Beispiel diese Aussage:

      Wenn der Junghund in die Leine springt weil er ein Blatt jagen möchte muss man selbst einen guten Stand haben

      Das ist jetzt für mich Kategorie Junghund und noch nicht alle Murmeln da wo sie sein sollten inkl. noch nicht im Trainingsstand eines erwachsenen Hundes. Was hat das mit führerhart sein zu tun? Magst du mir vielleicht erklären wieso du meinst, dein Hund ist führerhart?


      Argos und Baldur sind beispielsweise beides Hunde die hart im nehmen sind. Beide in der Lage und Willens selbständig zu entscheiden und kennen absolut keine Rücksicht auf Verluste, vor allem wenn sie ein Triebziel "vor Augen" haben. Wen interessiert schon die riesige Blutspur, wenn man den Dummy gefunden hat? :headbash:

      ABER, Baldur kann ich mit einem bösen Blick, einem tiefen Einatmen, einer auch nur unzufriedenen Tonlage zur Raison bringen. Argos ist das ziemlich egal, wenn er was will was ich nicht will. Da muss ich tatsächlich laut werden o.ä..

      Also ist Agros in deinen Augen führerhart und Baldur führerweich?



      =) Und danke für den Austausch!

      Auch wenn ich das ein oder andere noch etwas wiedersprüchlich empfinde, formt sich glaube ich so langsam ein Bild.


      Bei meinen eigenen Hunden würde ich sagen, dass Melia und Milly sehr führerweich waren. Alma... ist Alma einfach kompliziert. Führerweich ist die Mistkröte nämlich im vergleich zu den anderen beiden defintiv nicht :skeptisch2:. Von Führerhart würde ich bei diesem Hund aber auch nicht sprechen :headbash: . Gibts noch was drittes? führerpingpong :lol:

    • Argos und Baldur sind beispielsweise beides Hunde die hart im nehmen sind. Beide in der Lage und Willens selbständig zu entscheiden und kennen absolut keine Rücksicht auf Verluste, vor allem wenn sie ein Triebziel "vor Augen" haben. Wen interessiert schon die riesige Blutspur, wenn man den Dummy gefunden hat? :headbash:

      ABER, Baldur kann ich mit einem bösen Blick, einem tiefen Einatmen, einer auch nur unzufriedenen Tonlage zur Raison bringen. Argos ist das ziemlich egal, wenn er was will was ich nicht will. Da muss ich tatsächlich laut werden o.ä..

      Also ist Agros in deinen Augen führerhart und Baldur führerweich?

      Baldur ist führerweich ja, Argos ist... naja... führerhärter als er. Richtig führerhart wohl nicht, ich kenne da auch ein paar Bracken und co... und deren Halter würden sich totlachen bei meinen "Problemen". Ein Grund warum hier niemals eine einziehen wird.

      Argos reagiert ja dann durchaus irgendwann wenn ich schärfer werde, nur muss da eben mehr kommen.

    • dragonwog Bei den von dir eingestellten Videos ist nichts zu hören, was irgendeinen Hinweis auf "Führerhärte" geben könnte.


      Ich bringe hier mal das Stichwort "Resilienz" an, Erklärung kommt im weiteren Verlauf.


      Persönlich habe ich bei dem Wort "führerhart" die Assoziation eines Menschen, der hochaufgerichtet seinem keine 2m von ihm entfernten Hund ein Kommando in Megaphonlautstärke entgegenbrüllt - und der Hund steht "stramm"...

      Sorry, ist natürlich mein persönliches Kopfkino...

      Den Wortsinn von "führerhart" hat Murmelchen hier sehr treffend erklärt: Es geht darum wie ein Hund auf die Einwirkungen des Hundeführers reagiert.

      Die Krux ist: "führerhart" ist kein wissenschaftlich festgelegter Begriff, weshalb er, je nach Sichtweise/persönlichen Vorstellungen, mit den unterschiedlichsten Assoziationen belegt wird.


      Der eigentlich zugrundeliegende Begriff ist Resilienz, und Resilienz beschreibt die Widerstandskraft eines Individuums gegenüber negativen Reizen der Umwelt/des Umfeldes.

      Je höher die Resilienz, umso geringere negative Folgen haben solche Reize auf das psychische Gleichgewicht.


      Diese Resilienz ist Erlernbar; zwar gibt der Genotyp eine "Grundausstattung" mit (die durch verschiedene Verhaltensmerkmale - z. B. mehr/weniger reizoffener Typ - beeinflusst wird), aber durch Erfahrungslernen lässt sich Resilienz für unterschiedlichste Reize/Einwirkungen ausbauen.

      Das kann sowohl aversiv als auch nicht-aversiv geschehen, und erfasst dann die Bereiche, die durch Murmelchen als nicht-zugehörig zu "führerhart" aufgeführt wurden.


      Dann entstehen solche Plattitüden wie: "Du musst das Lebewesen (hier kann wahlweise eingesetzt werden "den Hund", "Das Pferd" ... bis hin zu "dem Jungen" ....) hart machen!", womit dann grobe, dem jeweiligen Lebewesen gegenüber unsensible Vorgehensweisen gerechtfertigt werden.


      Solche diffusen Ausdrücke wie "führerhart" nutze ich nicht als Merkmalsbeschreibung, weil die Auslegung solcher Begriffe zu viel Interpretationsspielraum bieten.

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