Führerharte Hunde

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    Hi


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    • Hier wird teilweise wirklich ganz schön pauschalisiert.

      Und dabei erfüllen deine Hunde total die Stereotypen^^

      OT Tut mir sehr leid, dass ich das steigern kann: Bei dem Begriff "Führerhärte" habe ich sofort das Bild eines DSH vor mir, der Blondi heißt und eine Pfote hebt.

    • @zappeline deine Beschreibung wäre nun für mich kein Hund, der stark gegen den Halter ankommt, weil er sich durch Leckerlis und Spiel nicht motivieren lässt, und der bei ein bisschen Druck in normalem Hundetraining (welches Training?) in Stress ausartet.

      Ich weiss nicht wie und warum es soweit kommen kann und muss. Meine Vermutung wäre: Wenn es soweit kommen muss, dass ein Hund gegen den Halter angeht, dann könnte vielleicht der Halter zu viel Druck auf den Hund ausgeübt haben. Bewusst oder unbewusst... Und manche Hunde könnten eine sehr niedrige Belastungsgrenze haben oder bereits schlechte Erfahrungen gemacht, oder vorangehende Drohungen/Körpersprache wurden ignoriert. Führungshart muss ja nicht zwingend bis zur Eskalation führen... Wenn ich zu viel Druck aufbauen würde oder aversive Methoden anwenden würde, dann könnte ich nicht ausschliessen, dass sie sich eines Tages gezwungen fühlen würde sich zu wehren und zu verteidigen und ihren Standpunkt auch gegen mich klar zu machen. Da wäre aber bestimmt etwas vorausgegangen. Deshalb schreibe ich es braucht viel Umsicht und Einfühlvermögen.

    • @zappeline ich kann dir da nicht folgen. Wo steht denn, dass "führerharte" Hunde durch aversive Methoden dazu gebracht werden sich zu wehren? Wogegen denn wehren? Was haben denn schlechte Erfahrungen damit zu tun? Sowas ist eine angewölfte Eigenschaft. Entweder ich hab so einen Hund oder nicht.

      Wenn ein Hund Druck schlecht aushält und man viel Einfühlungsvermögen braucht, damit er mir nicht zusammenbricht, dann ist das kein Hund, der dem Wort nach den meisten Definitionen hier entspricht. Dann ist das das Gegenteil.


      Ich hab hier übrigens einen Hund, der ganz weich ist und trotzdem keinen Will to please hat. Das ist gar nicht so einfach, aber nur weil er kein Bedürfnis hat mir hier jeden Wunsch von den Augen abzulesen, ist er noch lange nicht führerhart. Das ist von den dreien hier der sensibelste und weichste Hund, der Druck gar nicht ab kann.

    • ich kann dir da nicht folgen

      Hallo Czarek. Tut mir leid, wenn ich mich nicht verständlich ausdrücke. Ich habe nur meine Interpretation dieses Wortes, meine Erfahrung mit meinem Hund geschildert und eine Vermutung geäussert, warum sich ein Hund gegen den Halter richten könnte. Mein Hund ist kein Extremfall, aber für mich ist sie weit entfernt von weichführig und hätte durchaus Potential sich gegen mich zu richten, wenn sie es als nötig erachten würde. Du magst ganz andere Erfahrungen machen mit deinen Hunden und andere Meinungen haben und das ist ja auch in Ordnung. Viele Menschen haben andere Erfahrungen als ich. Damit kann ich leben und vom Erfahrungsaustausch profitieren.


      Ich kann mir gut vorstellen, dass (ich betone: nur eine Idee und keine allgemeingültige Weisheit, die für alle gilt), wenn sich ein Tier (oder ein Mensch) unfair behandelt und in die Ecke gedrängt fühlt mit einem (Gegen-)Angriff reagieren kann, je nach Wesen und Situation.


      Ich sehe mich als Halter in der Verantwortung, den Hund nicht in solche Extremsituationen zu bringen. Natürlich bin ich auch nur ein Mensch und ich kann nicht alles voraussehen und kontrollieren. Jeder Hund kann andere Trigger und eine andere Belastbarkeit haben. Ich werde mal weiter mitlesen und lerne hoffentlich dazu.

    • Aber genau das ist doch der Punkt.

      Wieso sollte man als Hundeführer seinen Hund in eine Ecke drängen und dazu bringen, sich gegen ihn zu richten? Was hat das mit führerhart zu tun? Führerhart bedeutet doch nicht, dass der Hundeführer seinen Hund in eine Ecke drängt und mental oder körperlich angehen kann, wie er möchte, und der Hund das ertragen soll, ohne zu mucken.


      Eine unfaire Behandlung eines Tieres ist eine unfaire Behandlung, da gibt es nichts zu diskutieren.

      Nur weil es Hunde gibt (und das sind nicht viele), denen Ansagen des Besitzers nicht viel ausmachen und die bei Druck (dabei bitte nicht vergessen, dass es im Ursprung dieses Begriffs um Jagd- und Gebrauchshunde ging, eben Hunde bei der Arbeit) nicht gleich einklappen, heißt es nicht, dass der Druck so aussieht, dass man aversive Methoden anwendet und es in Gewalt ausartet, dass der Hund sich so in Bedrängnis sieht, sich gegen seinen Halter zu wenden. Ganz im Gegenteil, sehr resiliente Hunde geben nach sowas einfach nur einen Sch... auf den Halter und ignorieren den Weg und verweigern die Zusammenarbeit total.

      Wenn ich da analog an die Bracken meines Jäger-Bekannten denke, da ist nichts mit Ausbildung durch "harte Hand". Da würden die selbstständigen Bracken den Stinkefinger zeigen und die Zusammenarbeit vollständig verweigern.


      Wieso geht's hier im DF gleich immer um Gewaltphantasien, wenn es um solche Begriffe geht?

      Sobald ein Hund bei einem Blick oder Wort nicht sofort weicht und tut, was man möchte, ist die höhere Stufe doch nicht gleich Gewalt gegen den Hund.

    • Mein Umgang mit meinem harten Hund war übrigens, dass ich kapituliert habe und gar nichts getan habe. Sie ein Hund lässt sich durch einfach nichts zwingen. Da kann man nur aufgeben. Es war mein erster Hund und dann gleich so ein Kaliber erwischt. Wie überrascht ich war, als der nächste Hund führerweich war (und übrigens auch keinen wtp hatte, weil Molosser). Das Mittelmaß ist sehr angenehm, muss ich sagen. Diese Art Hunde liegen mir, weil ich einfach auch viel aussitzen kann und weiß, wo es für mich ein Ende gibt und jede weitere Maßnahme unnötig wäre. Mit Gewalt kommt man bei derartigen Hunden nämlich sowieso nicht wirklich weiter.

      Ich erinnere mich da an eine Story.

      Wir hatten den ca 2 jährigen Tibet, der es gewohnt war bei uns im Bett zu schlafen, bei den Eltern meines Freundes gelassen. Die kannte er natürlich. Dort sollte er allein mit der Familienhündin unten im Wohnzimmer schlafen. Das hat ihn so empört, dass er ununterbrochen gebellt hat, bis der Vater meines Freundes runter ist und ihn auf sehr unsanfte Weise (mit anbrüllen, am Nacken packen und schütteln) gemaßregelt hat. Es war genau 5 Minuten Ruhe, dann bellte er wieder. Die Eltern haben es aufgegeben und ihn bellen lassen, bis wir wieder da waren. Tatsächlich war er nicht beeindruckt, hatte keine Ängste, so oft wir uns später trafen und es war so, als wäre nie was geschehen. Selbstredend, dass wir den Hund nie wieder bei den Eltern geparkt haben. Andere Hunde wären verängstigt, würden den Mann meiden, vielleicht nie wieder das Haus betreten wollen. Dieser Hund nicht. Aus Scherz habe ich immer gesagt, er wäre lernresistent. Dumm war er definitiv nicht, aber wie man diese mentale Härte beschreibt, kam mir nie in den Sinn. Vielleicht ist es wirklich so, dass ursprüngliche und Jagdhundrassen am ehesten führerhart sind, keine Ahnung, klingt zumindest logisch.

      Vielleicht sind sie aber auch nur eine Art Autisten? Gibt es da wissenschaftliche Untersuchungen zu, inwieweit solche Abweichungen auch bei Hunden/Tieren auftreten? Würde mich mal sehr interessieren.

    • Sobald ein Hund bei einem Blick oder Wort nicht sofort weicht und tut, was man möchte, ist die höhere Stufe doch nicht gleich Gewalt gegen den Hund.

      Ich glaube, wir haben aneinander vorbeigesprochen.

      Das ist ja genau was ich eigentlich beschreiben möchte. Wenn ein Hund nun sehr eigenständig ist und so gut wie keinen WTP hat und eher seinen Kopf durchsetzen wird als sich fügen, dann geht Druck und Einschüchterung durch den Halter überhaupt nicht. Und ein Hund bringt diese Eigenschaften mit und es kann schwieriger sein für den Halter die Grundregeln fürs Zusammenleben zu vermitteln als bei einem führerweicher Hund. Gerade weil sie einfach nur ihr Ding durchziehen möchten und nicht leicht davon abzubringen sind. Deshalb führerharte Hunde in meinen Augen. Das heisst eben nicht, das "Härte" (im Sinne von Hart durchgreifen) angebracht ist. Im Gegenteil, die minimale Kooperation geht flöten. Aber ich habe so einige "harte Tipps" bekommen im Bekanntenkreis und von Trainern, wie mit meinem Hund umgegangen werden soll oder ich habe den Umgang mit vermeintlich nicht kooperativen Hunden beobachtet. Die Vorschläge waren körperlich bedrängen bis zu Einschüchterung, körperliche feste Berührungen, auf den Rücken drehen, Leinenruck, Citronella Sprayhalsband, Wasser anspritzen, Schnauzengriff, anbrüllen. Wohlgemerkt, davon mach ich nichts. Ok, als ich mal die Nerven verloren habe, dann wurde ich auch schon laut, war meinem Hund total schnuppe. Solche, für mich aversive Methoden, wurden mir empfohlen und ich kann mir vorstellen, dass einige Menschen, wenn die Verzweiflung gross genug und die Selbstreflektion nicht vorhanden ist, auf genau solche Tipps zurückgreifen.


      Das ist mein Hintergrund zum Thema und deshalb bin ich ein bisschen voreingenommen, wenn das Wort "Härte" auftaucht. Es erinnert mich eher an frühere altmodische Lerntheorien,, wo der Hund einfach zu gehorchen hat und allenfalls auch der Wille gebrochen wird. Es scheint eben doch noch so einige Hundehalter zu geben, die Bedrängen, Einschüchtern und körperliche Massregelung ok finden.

    • Ja, natürlich .... ich gehe davon aus, welche Einwirkung des Hundeführers der Hund braucht / verträgt ..... das steckt ja schon im Wort ... FÜHRERhärte

      Ist es so, dass ein Hund, der diese Härte verträgt, diese auch automatisch braucht bei der Erziehung/der Ausbildung?

      Und muss ja gar nichts mit der eigentlichen Bedeutung des Begriffs zu tun haben.

      Was ist denn die eigentliche Bedeutung dieses Begriffs?

      Ich finde die Theorie schon sehr gewagt, dass diese beiden Hunde mit dem gleichen Maß an Korrektur und auch Druck erzogen und vor allem ausgebildet werden können

      Wer bitte hat denn diese "Theorie" hier angebracht?

      Bitte mit Zitat belegen.

      Sobald ein Hund bei einem Blick oder Wort nicht sofort weicht und tut, was man möchte, ist die höhere Stufe doch nicht gleich Gewalt gegen den Hund.

      Das möchte ich doch sehr hoffen.

      Es gibt ja auch sowas wie Lerntheorien, die einem andere Wege zum Lernen aufzeigen als Gewalt.

      Wieso geht's hier im DF gleich immer um Gewaltphantasien, wenn es um solche Begriffe geht?

      Der Begriff ist "führerhart" und beschreibt eine Eigenschaft, die sich nur dann feststellen lässt wenn der Führer hart auf seinen Hund einwirkt. Eine harte Einwirkung ist aversiv, ruft also eine Abneigung und/oder Unlust hervor.

      Ruft eine harte Einwirkung keine Abneigung/Unlust beim Hund hervor, ist er "hart" gegenüber dieser Einwirkung.

    • Es scheint eben doch noch so einige Hundehalter zu geben, die Bedrängen, Einschüchtern und körperliche Massregelung ok finden.

      Jaja, die bösen Halter:innen, die auch Mal bewusst negative Verstärkung und positive Strafe anwenden... Ich finde es immer interessant, wie viele aversive Maßnahmen dann doch von entsprechend ankreidenden Personen verwendet wird. Hier Mal eine kleine Gewichtsverlagerung, dort Mal rein Räuspern. Oder so viele Management Maßnahen, dass die globale Lebensqualität des Hundes stark eingeschränkt ist. Aber ja, anderes Thema^^

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