Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12
- Murmelchen
- Geschlossen
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Ich finde es jetzt schade, dass gute Beiträge mit dem Smilie abgewertet werden. Wir haben ja auch so unsere Themen, und auch wenn ich es nicht nach Farben einteile, arbeite ich nach dem Prinzip mit den Zonen. Hab ich ja in einem anderen Beitrag schon geschrieben. Das dauert halt alles, Nando ist mittlerweile 2. Vielles hat er gut gelernt, an anderen Dingen arbeiten wir immer noch und werden auch noch ne Weile drüber sein.
Für mich lesen sich deine Beiträge Fenjali teils auch resigniert, so nach dem Motto, kann ich eh nicht ändern. Du bist auch auf die Ideen der anderen nicht mal eingegangen. Ich empfinde da auch wenig Motivation dran zu arbeiten. Ist bestimmt nicht alles so, das ist mir klar. Auch dass man natürlich eher schreibt, was einen nervt und es nicht klappt. Mach ich ja auch gerne. Aber nutz doch das Forum für einen konstruktiven Austausch, wir ihr euch aus der Geschichte rausarbeiten könnt. Und irgendwo gibts für euch auch nen passenden Trainer. Da kann bestimmt auch wer was empfehlen wenn du ernsthaft interessiert bist.
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Ich hab /hatte ja auch so eine Kanone an der Leine. Die ersten 1 1/2 Jahre waren sagen wir es mal so spannend.
Ich bin viel den Weg über Gewöhnung gegangen. Wir sind mehrmals ohne aussteigen zum Hundeplatz gefahren, als da dann keine große Aufregung mehr im Hund war, ging es weiter mit ruhigem aussteigen und warten und wieder ins Auto und heim, anschließend der Weg zum Platz auch ohne reingehen, sondern davor warten und runter fahren. Schließlich war sie dann auf dem Platz dann auch ruhiger.
Das ist sehr zeitaufwändig, aber bei meiner Hündin war es nötig, da alles neue mit Stress verbunden war. Jetzt mit 2 Jahren ist sie immer noch nicht super entspannt,aber ich kann mit ihr in den Wald, Trainingsplatz usw. Und sie bleibt Kopfmässig bei mir. Wir haben auch ein Aufmerksamkeits und Pause Signal. Sag ich Pause bedeutet es sie soll runter fahren. Das haben wir zuhause über Massagen und kuscheln aufgebaut.
Leinenführigkeit ebenfalls sehr kleinschrittig und mit warte Pausen dazwischen wo sie gelegen ist und sich beruhigen/schauen sollte. Als Ausgleich gab es toben im Garten,weiß nicht ob du einen hast, ansonsten würde ich mich mal nach ne eingezäunten Grundstück umsehen wo er Bolzen und blödeln kann ohne das ihr groß in die Interaktion geht. Kopfmässig würde ich mit ZOS anfangen, so kannst du gut in der Wohnung auch mal was fürs Köpfchen machen.
Ich kenn deinen Hund nicht, aber für uns war es der richtige Weg und bei manchen Hunden dauert es eben einfach länger bis sie mit dem Leben zurechtkommen.
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Sag ich Pause bedeutet es sie soll runter fahren. Das haben wir zuhause über Massagen und kuscheln aufgebaut.
Das versuchen wor auch jetzt...danke fürs Pause, ich stand auf dem Schlauch, mit welchem Wort ich das verknüpfe.
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Genau...ein Ruhesignal über konditionierte Entspannung war auch Inhalt des Seminars
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Ich hatte mit meinem Rüden auf dem Hundeplatz und im Alltag Probleme. Er hat sich so abgeschossen, dass ein Training oder eine Ansprache nicht möglich war. Weiss nicht, wie oft ich sogar heulend nach Hause gefahren bin. Generell fehlte es ihm an Frusttoleranz und Impulskontrolle. Er war / ist sehr Aussenfokussiert, was man auch im Alltag gemerkt hat.
Du musst das üben. Von alleine und mit dem Alter kommt das nicht. Ich laufe heute mit meinem Hund UO auf dem Platz und habe Spass mit ihm, er schiesst sich nicht mehr ab und im Alltag funktionieren viele Dinge jetzt besser. Aber man MUSS daran arbeiten. Es wird nicht besser wenn man beschliesst das man den Hund von nun an einfach im Dunkeln führt, weil da sonst keiner rumläuft und man einfach resigniert hat.
Das ist auch kein Ding das sich mit fünf Besuchen in einer Hundeschule regelt. Das ist konstante Arbeit über Monate. Unsere ersten, spürbaren Ergebnisse sah man erst nach einem Monat! Und da waren wir erstmal an dem Punkt angekommen an welchem er nicht dauernd quer über den Platz gebrüllt hat, sondern nur dann, wenn ihm ein anderer Hund zu nahe war. Und da reichten 20m Abstand übrigens, um auszuflippen. Bei mehr als 20m hat er zwar fixiert wie sau, aber wenigstens nimmer rumgeschrien. Im Alltag war das btw. genau so! Heute arbeitet er neben einem anderen Hund der direkt neben ihm sein kann!
Das ist nichts, was man nur mit herumrucken oder Keksen lösen wird. Das ist grössenteil auch reine Beziehungsarbeit, in die man Zeit investieren muss. Frusttoleranz aufbauen, Impulskontrolle aufbauen, beides fördern und feinschleifen. Trigger gezielt suchen, den Hund anständig Auslasten! Hibbelige Hunde werden mit ruhiger Arbeit im Kopf müde: Fährten, Zeug beobachten, Situationen Aushalten müssen usw. Körperlich müssen sie aber auch Energie loswerden: Viel spielen. Mit dir. Es macht mir DIR spass. Nicht (nur) mit anderen Hunden. DU bist die Bezugsperson. Du musst für deinen Hund der Ruhepol sein, wenn er sich hochfährt und du musst deinen Hund körperlich und geistig vernünftig auslasten. Das schuldest du ihm.
Ja, es ist anstrengend wie sau, aber das wird mit der Zeit wenn du merkst, dass die Arbeit fruchtet. Es wird nicht von alleine besser, das kann ich dir aus Erfahrung sagen.
Edit: Ruhesignal macht nur Sinn, wenn der Hund eine stabile Grundlage hat. Was es in dem Fall halt nicht ist. Zudem vergessen viele, das man das Signal gegenkonditioniert und somit immer wieder "aufladen" muss. Aber wenn der Hund nicht fähig ist, sich zu regulieren und das nicht kennt, kannst du den Hund auch totstreicheln in solchen Situationen.
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Also ich möchte auch gerne noch mal was dazu sagen, auch wenn ich keine Gebrauchshunde habe.
Sorry, geht jetzt nicht um einen Junghund...
Mein Ersthund (jetzt 11 Jahre) ist aus dem TH, ein wirklich freundlicher, anhänglicher Hund. Aber Impulskontrolle? Null. Ne, eigentlich weniger als null.
Und mangels besserem Wissen habe ich in den ersten Jahren auch nicht wirklich daran gearbeitet, weil es in unserem Alltag echt ok war mit ihm. Aber draußen...fragt nicht.
Ein Beispiel: In einer gesamten Woche hat er mich auf allen Spaziergängen zusammen gerechnet vielleicht ein oder zweimal beachtet. Und das sicherlich nur, weil es ihm nicht schnell genug ging.
Sobald die Haustüre / Autotüre auf ging, war er absolut neben sich. Jahrelang.
Als dann vor zwei Jahren der Zweithund dazu kam, merkte ich, dass es so nicht mehr geht und ich nicht am Ende ZWEI solche Hunde halten kann.
Dann fing ich an, daran zu arbeiten. Mehr beim Ersthund, beim Zweithund eher präventiv.
Und es hat geklappt!
Der Opi läuft nun sehr schön an der Leine oder in der Freifolge, ist sehr gut orientiert. Wenn wir irgendwo ankommen, selbst an einem neuen Ort, bleibt er halbwegs ruhig am Auto stehen, bis wir loslaufen. Usw.
Das wäre noch vor einem Jahr völlig undenkbar gewesen, da hat er teilweise vor Aufregung nur wild um sich gebellt.
Man merkt zwar, dass das nicht sein Wesen ist, sondern eher Signalkontrolle, aber letztendlich funktioniert es.
Mein Weg dorthin war in allen Situationen 100% Konsequenz. Wir standen teilweise eine Ewigkeit am Auto, bevor wir losgelaufen sind, weil er schon wieder wild schnüffelnd vorne in der Leine hing. Aber irgendwann hat es klick gemacht.
Und er ist wie gesagt schon 11 Jahre und war letztendlich "verdorben".
Nur seinen Jagdtrieb habe ich nicht unter Kontrolle bringen können. Aber das kann ich verschmerzen.
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Edit: Ruhesignal macht nur Sinn, wenn der Hund eine stabile Grundlage hat. Was es in dem Fall halt nicht ist. Zudem vergessen viele, das man das Signal gegenkonditioniert und somit immer wieder "aufladen" muss. Aber wenn der Hund nicht fähig ist, sich zu regulieren und das nicht kennt, kannst du den Hund auch totstreicheln in solchen Situationen.
Kannst du das genauer erklären, was du mit gegenkonditionieren meinst?
So schauts bei uns aus, wir wollten das ja üben...aber wie, wenn der Hund sich daheim schon so hinlegt
Ich glaub wir müssen das mal auf die Terasse verlegen.
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Kannst du das genauer erklären, was du mit gegenkonditionieren meinst?
Ich versuchs
Du bringst dem Hund das Signal "Ruhe" oder "Pause" bei. Der Hund verknüpft das mit der gechillten, halb-tot auf der Seite liegen und fast-einpennen - Entspannung.
Jetzt nutzt du dieses Signal nie mehr, AUSSER in den stressigen Situationen. Wann immer dein Hund aufgeregt ist, sagst du das Entspannungssignal. Irgendwann fängt die Gegenkonditionierung an und der Hund verknüpft "Pause" nicht mehr mit Ruhe, sondern mit Aufregung. Darum ist es wichtig, das man das Signal quasi "auflädt" daheim und dem entgegenwirkt. Hat mir eine Trainerin so erklärt und für mich macht das auch Sinn.
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Also wie das "langsam" beim Spazierengehen? Die Leute sagen es, wenn der Hund zieht, sodass man den Eindruck bekommt, dass der Hund damit das Ziehen an der Leine damit verknüpft?
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Also wie das "langsam" beim Spazierengehen? Die Leute sagen es, wenn der Hund zieht, sodass man den Eindruck bekommt, dass der Hund damit das Ziehen an der Leine damit verknüpft?
Das ist ein eingebauter Diebstahl schutz.
jemand klaut den Hund, Hund rennt in die Leine, Dieb ruft Langsam, Hund wird schneller, Dieb verliert das intresse.
Die Leute trainieren nur den Ernstfall und haben für langsames an der Leine laufen ein geheimes Kommando.
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