Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Naja wenn der Hund sich so derbe abschießen kann weil er keinerlei Anleitung bekommt ist es ja auch kein Wunder das er so überfordert ist.

    Sorry aber wie soll das denn funktionieren? Der braucht Struktur, regeln , Konsequenz und die Möglichkeit seiner Energie in geordneten Bahnen los zu werden. Nicht " hm ja hab ich mir anders vorgestellt".

    Wie kommst du drauf das der Hund keinerlei Anleitung bekommt, lese ich da nirgends raus.


    Kann hier niemand beurteilen und hier sollte auch niemand verurteilen.

    In einem Forum sollte man Spaß teilen und haben, oder Hilfe und Ideen bekommen.

  • Hey, ich lese Deine Beiträge schon seit einiger Zeit mit und möchte Dir ein wenig Mut zusprechen!

    Deiner ist 11 Monate, oder habe ich das falsch verstanden?


    Das wird bestimmt sehr bald besser!


    Mein Junghund ist jetzt zwei Jahre und nur ein kleiner Pudel und sogar bereits kastriert. Natürlich ist das etwas anderes als ein 11 Monate alter unkastrierter Rüde mit vermutlich 25kg (?).


    Aber: Zwischen 10 Monate und jetzt hat sich UNGLAUBLICH viel getan!

    Wir haben, als er genau 12 Monate alt war, auch mal im Hundeverein bzgl. der Begleithundeprüfung vorgesprochen. Mein Hund: Saugte sich am Boden fest, riss Grasbüschel raus, hing vorne in der Leine.

    Ich habe regelrecht so eine Comic-Gedankenblase der Trainerin über ihrem Kopf gesehen ('Was.ist.das!?')

    Er wollte zu allen anderen Hunden hin, fürs Training hat er sich jedoch nur mäßig interessiert. Nun ja.


    Jedenfalls gab es damals Themen ohne Ende, die sicherlich Dank seiner 7kg kein körperlich spürbares Problem waren.

    Parallel dazu noch mein lieber, aber nur mäßig erzogener Ersthund, AKA Einzelprinz in den ersten Jahren seines Lebens.

    Horror.


    Und jetzt, gut ein Jahr später: Es hat sich so gut wie alles in Luft aufgelöst. Ja, wir haben viel trainiert. Aber auch Themen, die man nur schwer trainieren kann, sind einfach weg.

    Selbst der Ersthund hat noch sehr viel dazu gelernt.


    ---


    Das mit dem Würstchensuchen finde ich doch ganz gut!

    Ich würde das Stück für Stück schwieriger gestalten, sodass er wirklich sein Köpfchen nutzen muss.


    Hast Du schon mal über Mantrailing nachgedacht? Vielleicht wäre das was für ihn. Da (zumindest bei uns) die Hunde immer alleine arbeiten, während die anderen in den Autos sind, hättest Du da das "Kumpel-Problem" nicht.


    In der Gruppe, in der ich war, war es z.B. auch nicht mal nötig, dass ein Hund die Grundkommandos sicher beherrscht, weil es darum halt überhaupt nicht ging.


    Würde ich vielleicht mal ausprobieren!

    Ich hätte nie gedacht, dass meinem das gefällt, bin lediglich mit ihm hingegangen, weil mein Ersthund an dem Tag nicht konnte. Und wurde dann sehr positiv überrascht!

  • Das macht mir grad Mut, so ähnlich gehts mir mit Grace im Hundeverein grad. :hust: Nur das man sie durchaus für das Training interessieren kann, es ihr aber einfach an Konzentration fehlt, durch die vielen Ablenkungen.

  • Wir haben Individuen. Jeder Hund wird anders werden und das ist gut so. Bei Kindern ist es im Übrigen auch so. Den Besitzer jetzt ans Kreuz zu nageln, ohne selber mit dem Hund zu tun gehabt zu haben, halte ich persönlich für gewagt. Irgendwann wird uns die KI helfen. Bis es so weit ist, geben wir uns mit der Schwarmintelligenz zufrieden. Die schwingt aber des Öfteren die Keule und stellt sich so ins Abseits. Mit 83 Mio. Trainern bekommen wir den Hund schon hin. Hat bei der Fußballnationalmannschaft ja schon wunderbar funktioniert.

  • Trotzdem sind die Grundstrukturen immer ähnlich. Sonst würde hier ja garnix klappen

    Ich bin komplett bei dir. Trotz Grundstrukturen kann aber was eben nicht klappen.


    Wenn man helfen möchte, sollte klar sein, dass eine empathische Methode eher zum Ziel führt als eine besserwisserische.

  • Das macht mir grad Mut, so ähnlich gehts mir mit Grace im Hundeverein grad. :hust: Nur das man sie durchaus für das Training interessieren kann, es ihr aber einfach an Konzentration fehlt, durch die vielen Ablenkungen.

    Es dauert auch eine Weile, bis man das findet, was zum Hund und zu einem selbst passt.

    Bei meinem habe ich festgestellt, dass er am liebsten immer was Neues lernt. Agility war ihm dann bald zu langweilig ("Wie? Ich bin doch schon zweimal da drüber gesprungen!").

    BH-Training: Noch schlimmer.

    Er läuft schön Fuß, wenn wir Gassi gehen, aber auf dem Platz immer wieder? Gefällt ihm nicht.

    Und, zugegebenerweise schaffe ich es auch nicht so recht, ihn zu motivieren, weil ich es selbst langweilig finde.


    Mantrailing hat ihm total getaugt, und derzeit machen wir Rally Obedience.


    Die Ablenkungen sind bei uns auch manchmal ein Problem, er ist ein recht unsicherer Hund, der sich nicht konzentrieren kann, wenn andere Hunde zu nah sind. Aber das wird schon!

    Man muss einfach stolz auf das sein, was man geschafft hat.


    Was bei uns übrigens geholfen hat, aber ich habe natürlich keine Ahnung, ob er da ein Einzelfall ist: Ich habe sehr viel belohnt, auch außerhalb der eigentlichen Übungen. Z.B. wenn er sich von sich aus hingesetzt hat, wenn er es ausgehalten hat, wenn ein anderer Hund nah an ihm vorbei gegangen ist usw.

    Die Trainerin meinte dann, das wäre viel zu viel. Ich solle doch mal versuchen, gewünschtes Alltagsverhalten nicht mehr zu belohnen. Und seitdem ist er echt bei den Übungen konzentrierter, weil er glaube ich besser trennen kann zwischen "jetzt lerne ich was" und "ich verhalte mich einfach normal" (was dann eben nicht mehr ständig belohnt wird).

  • Die ersten 4-5Male war es gruselig, teilweise sind wir nicht vom Parkplatz runtergekommen weil er sich so abgeschossen hat vor Aufregung (und da war er schon 20Monate alt), aber am Ende liess es sich mit Ruhe, Konsequenz und Routine richten (und einer grossartigen Trainerin).

    Richten lässt sich das sicher, fragt sich nur wie. Manche sagen, nimm nen Stachler, manche rucken den Hund zusammen und erzwingen die Aufmerksamkeit (was mMn noch mehr Stress für den Hund bedeutet), andere sagen, solange der so ausflippt, brauchste gar nicht herkommen. Eine nette Methode, die nach 4-5 Mal funktioniert? Was heißt das konkret? Also er hat am Platz gezogen bis ihm die Luft wegblieb, er knallrote Augen hatte und du hinterhergeflogen bist. Und was hast du dann gemacht?

  • Die ersten 4-5Male war es gruselig, teilweise sind wir nicht vom Parkplatz runtergekommen weil er sich so abgeschossen hat vor Aufregung (und da war er schon 20Monate alt), aber am Ende liess es sich mit Ruhe, Konsequenz und Routine richten (und einer grossartigen Trainerin).

    Richten lässt sich das sicher, fragt sich nur wie. Manche sagen, nimm nen Stachler, manche rucken den Hund zusammen und erzwingen die Aufmerksamkeit (was mMn noch mehr Stress für den Hund bedeutet), andere sagen, solange der so ausflippt, brauchste gar nicht herkommen. Eine nette Methode, die nach 4-5 Mal funktioniert? Was heißt das konkret? Also er hat am Platz gezogen bis ihm die Luft wegblieb, er knallrote Augen hatte und du hinterhergeflogen bist. Und was hast du dann gemacht?

    Da ist es doch eigentlich schon zu spät. Es beginnt schon mit dem Aussteigen aus dem Auto. Bzw. wenn der Hund zuhause/ im Auto schon weiß wo es hin geht und da schon hochfährt, beginnt es schon dort.


    Wir hatten letzte Woche auf unserem Hundeplatz ein Seminar zum Thema "Frustrationstoleranz und Impulskontrolle". War nur Zuschauer bzw. eigentlich Organisator. Konnte aber viel mithören und anschauen. Vielleicht wäre sowas mal interessant.... mir und auch den meisten anderen ging echt ein Licht auf.

    Es bezog sich vorwiegend auf den Hundesport...also fehlende Impulskontrolle auf dem Hundeplatz etc.

    Der Trainer sagte man stelle sich eine Grüne, Orangene und Rote Zone vor. In der roten Zone macht man nix mehr. Aushalten oder bestenfalls die Situation schnell verlassen.

    Geübt wird in der grünen und orangenen Zone. Immer weiter, bis irgendwann die rote Zone zur orangenen wird. In eurem Fall würde ich es schon als rote Zone bezeichnen. Also nicht zielführend und auch nicht möglich dort etwas zu trainieren.


    Ich kann hier jetzt natürlich nicht alles aufschreiben was in dem Seminar besprochen und gezeigt wurde, aber wirklich empfehlenswert sich damit mal zu befassen :bindafür:

  • Ich möchte hier auch wirklich nicht urteilen, kenne eure ganze Geschichte nicht.

    Aber für mich lesen sich die letzten Beiträge so, als würde es an Impulskontrolle und Frustrationstoleranz fehlen. Dazu an richtiger Auslastung... geistig und körperlich.

    Der Hund ist 10/11 Monate alt, hat junghunde- und boxertypisch Energie für 10 und das muss einfach irgendwo hin :ka:

    Finde es ziemlich unfair von einem Hund Ruhe und Selbstbeherrschung zu verlangen, wenn man (aus Unwissenheit/ mangelnder Erfahrung) keinen ordentlichen Grundstein gelegt hat und der Hund nicht die Möglichkeit hat seine Energie loszuwerden. Heißt nicht, dass ich dir das unterstelle, ist nur meine allgemeine Haltung dazu.


    Bin mir jetzt gerade etwas unsicher, aber sind Boxer nicht eigentlich auch ursprünglich Gebrauchshunde? Jedenfalls kenne/ kannte ich den ein oder anderen im IGP.

    Möglicherweise geht die heutige Zucht nicht mehr in diese Richtung, aber so sind sie ja nun nicht gleich ruhige, gesellige Begleithunde.

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