Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12
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Murmelchen -
19. Dezember 2022 um 20:38 -
Geschlossen
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Ich habe Mal ein Video rausgesucht. Das ist von letzter Woche Mittwoch. Damit man Mal sieht, was ich bei Leinenführigkeit bei meinen Hunden gerne hätte. Ich bin eine Runde von etwa 15 Minuten gelaufen.
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Das ist für euch eine ausgesucht belebte Umgebung, oder habe ich das falsch verstanden?
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Hallo,
hast du hier Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12 schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
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Bei mir gilt (an der kurzen Leine)
- Es darf geschnüffelt werden, aber nicht erwartet werden, dass ich warte
- neben oder hinter mir is egal
- vorne: wer mit Freiheit umgehen kann, darf laufen, wo er will - auch vorne
- gerne darauf aufmerksam machen, wenn von hinten was kommt
- Anzeigen, wenn ihnen irgendwas komisch vorkommt
- Krieg einfach mit, was ich mache
Die sollen ihre Umwelt sehr wohl wahrnehmen, nur eben
- Kein Glotzen
- Kein "lass mich, ich will mich da jetzt reinsteigern"
- Kein Markieren
Das selbständige Abwenden von Reizen wird gerade bei den Glotzern etabliert, bei den Nervsäcken wird das einfach entspannt neben mir herschlappen belohnt.
Kommando gibt's nicht. Und die lockere Leine gibt's dann quasi gratis oben drauf.
Kommt natürlich drauf an, was und wen ich da gerade an der Leine habe, nen Welpe ist halt was Anderes, als nen Angsthund und nen Angsthund ist was Anderes als nen Hund mit Beißvorfällen und nen Doggenrüde, der Gewicht und Masse gegen das andere Ende der Leine einsetzt, ist noch mal was Anderes, als nen Zwergpinscher.
Da ist dann je nachdem der Aufbau und z.T. das Regelwerk unterschiedlich.
Das ist für mich irgendwo der Punkt. Von meiner sehr selbstbewussten Ronja mit Hang zum Mobben aus Freude dran habe ich was Anderes erwartet als von meiner Bangbüx Lilly. Und von Momo mit ihrer „ich will Spaß, ich geb Gas“-Mentalität erwarte ich nochmal was Anderes
.Ich erwarte von Lilly nicht, dass sie im umbauten Gebiet die Empfangssensoren runterfährt. Und Lilly „auf Empfang“ gibt ein ganz andere Bild ab als Deine Swiffer. Ronja konnte so runterfahren, Momo lernt es gerade. Lilly kann es erst dann, wenn sie aus ihren Gruselsituationen raus ist. Bis dahin hilft es, dass ich mich als Anker anbiete und sie sich auf mich konzentriert. Das fährt sie nicht wirklich runter, es reguliert sie aber soweit, dass sie ansprechbar und geistig da bleibt. Mittlerweile kann sie dabei auch Leckerchen nehmen, das ging einige Jahre nicht.
Das ist eine Krücke, ganz klar. Aber für uns funktioniert sie gut. Denn sobald diese Phase rum ist, kann sie wieder komplett entspannen. Auch wenn die mal länger dauert, wie z. B. gestern bei der Hunderalley.
Und es hängt tatsächlich nicht an einer von uns falsch installierten Verknüpfung „Leine = doof.“ Anleinen und angeleint führen im Wald ist kein Problem. Aber mMn könnte ich das im Wald trainieren bis zum Abwinken, es würde nicht dazu führen, dass sie das Verhalten dort auf das Verhalten im Dorf oder in der Stadt überträgt.
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Für größere Hunde muss Leinenführichkeit auch noch mal schwerer sein als für kleinere.
Wobei bei Hunden, die sich zurücknehmen können, Größe tatsächlich vorteilhafter ist, um sich dem Menschen anzupassen. Kleinere Hunde fallen dabei leider gerne mal in den Pass.
dass es Hunde gibt, die auf das Rückenfell unerfreut reagieren
Zum Glück sind Hunde doch eher Profis in der Körpersprache und gucken genauer hin und nehmen nicht nur ein Merkmal.

Natürlich lesen Hunde viel feiner Körpersprache als wir - nichtdestotrotz gibt es bestimmte Hundetypen wie RR/QZ, die von einzelnen Hunden nicht gut gelesen werden können.
Ich bin bei der Leinenführigkeit wirklich Pendant.
1. Mag ich keine ziehenden Hunde
2. Mag ich es nicht, wenn Hunde mich von a nach b hetzen und zur Eile antreiben
3. Ist bei mir Leinenführigkeit eben weit mehr als lockere Leine. Die Hunde fahren runter, das Entspannungssignal ist integriert und genauso wird das aufgebaut.

Hast du zufällig schon mal wo was zum Entspannungssignal geschrieben? Das würde mich interessieren.
So ist es bei uns auch. Wir üben täglich an der Leinenführung.
Meist ist es so, dass es am schlechtesten läuft, wenn wir losgehen. Dann muss er, freut sich, dass es raus geht, gespannt, wo es hingeht, ist aufgeregt...
Auf dem Rückweg klappt es, je näher wir Richtung nach Hause kommen, immer besser.

Beim Start ist Darko aber auch gerne ungeduldig, aufgeregt, volle Blase oder whatever. Je nach Umgebung/Tag braucht er schon mal 5-30min, bis sich das legt. Daher habe ich festgestellt, bringen mir solche 5-10min Leinenführigkeitsübungen zu Beginn gar nix.
Er gibt die Verantwortung quasi an mich ab.
Wie baust du das auf?
Ich kann aber nur bedingt beeinflussen was auf der Straße passiert, wenn ich Tür öffne. Und ausschließlich die perfekte sterile Trainingsumgebung schaffen funktioniert leider hier auch nicht.
DANKE!
Mich nervt das so, wenn einem Hinz & Kunz was von ihrem Training aufdrücken wollen, das unter ganz anderen Voraussetzungen stattfindet, als bei einem selbst. Klassiker sind Auto, in der Pampa wohnen, nur abgelegen Gassi gehen, Mehrhundehaltung mit leinenführigen Hunden, geringe Hundedichte usw.
Ich wohne großstädtisch zentral mit sehr hoher Hundedichte. Da sind abends mehr Reize als gefühlt ganzen Tag bei meinen Eltern auf dem Dorf.
Was das für eine krasse Leistung von Darko war und ist, sehen leider nicht viele. Ausgesetzt, mit 8 Wochen ins TH gekommen, mit 5.5 Monaten zu mir gezogen. Dass er überhaupt mit einem Jahr situativ leinenführig sein konnte ist für mich großartig - ohne Welpenvorarbeit und ruhige Pampa.
Ich grätsche mal kurz dazwischen.

Ich meine jemand hatte hier im Thread mal ein Buch zum Thema Impulskontrolle/Frustrationstoleranz empfohlen. Ich weiß aber nicht mehr wer, oder welches Buch es war. Fühlt sich vielleicht jemand angesprochen?

Gülai Ücünci (2019). Der gelassene Hund: Selbstbeherrschung, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz.
Miriam Sommer (2022). Impulskontrolle und Frustrationstoleranz bei Hunden - Mit 124 einfachen Übungen zu einem gelassenen und glücklichen Zusammenleben mit Ihrem Hund.
Für dicht bei mir laufen gibt es n Kommando, find ich einfacher für die Hunde .
Ohne Kommando können sie den Spielraum nutzen , es gelten mit und ohne Leine dieselben Regeln im Leben.
Die Hunde dürfen hier aber auch allgemein vor laufen und müssen nicht hinter mir bleiben weil *welcherGrundauchimmerindividuellgiltfürdieseRegelbeiwemauchimmer* .
Sehe ich auch so. Für neben mir laufen gibts "bei mir" und für hinterher laufen gibts "hinten", das setze ich ein wo ich es gerade brauche.
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Phonhaus Gewöhnung kann ein Freund, aber auch ein Feind sein.

Ich erwarte von einem Eggnog, der Menschen schei.... findet, in der Fußgängerzone nicht die gleiche Tiefenentspannung wie bei Hazeli.
Aber: ich verlange, dass er runter fährt, sich zurücknimmt und entspannt mitläuft.
Charakterlich liegen zwischen beiden Hunden Welten und sowas wie Stadt ist derzeit für mich i.d.R. mit Aufwand verbunden, d.h. eine Gewöhnung so wie bei Hazeli, ist beim Nog nicht ganz so easy herstellbar.
Von der Angsthündin im Service habe ich natürlich am Anfang nicht die gleichen Dinge gefordert, wie von den anderen Hunden des gleichen Haushaltes.
Bei der Angsthündin ging es dann um solche Dinge wie: keine Todesrolle und Flucht ist auch keine Lösung, nur weil eine Autotür zuschlägt, 4 Beine sind zum Laufen da, man muss sich nicht flach auf den Boden drücken und es ist immer eine gute Option, zu mir zu kommen.
Und ja, die Arbeit im letzten halben Jahr zahlt sich aus. Sie läuft den Großteil der Strecke inzwischen wirklich entspannt, drückt sich nicht mehr an Hauswänden lang und sucht den Kontakt bei mir, wenn sie doch was gruselt (wie Laubbläser, Müllabfuhr etc. Und nachdem wir jetzt die grundsätzlichen Dinge haben, geht's an die Feinheiten.

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Phonhaus Gewöhnung kann ein Freund, aber auch ein Feind sein.

Wie meinst Du das? Denkst Du, wir haben uns an unsere „Krücke“ gewöhnt?
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Hier klappt es am besten in der vertrauten Wohngegend. Da ist er locker und entspannt. Aber zum Beispiel im Wald ist er nicht ansprechbar und zieht wie ein Wildschwein.
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Hast du zufällig schon mal wo was zum Entspannungssignal geschrieben? Das würde mich interessieren
Puh, nicht, das ich wüsste.

Weil das Entspannungssignal ja durch die vielen kleinen Dinge bei "meiner" Leinenführigkeit etabliert wird. Das ist in dem Sinn kein eigener Schritt.
Leinenführigkeit ist bei mir z.B. keine extra Übung. Wenn die kurze Leine dran ist, ist die locker - immer.
Was ich aber für die Generalisierung mache: zum Baumarkt, in die Fußgängerzone, zum Hundeplatz von Bekannten während der Trainingszeiten, zum Wochenmarkt, Samstags Rewe Parkplatz, xyz. fahren: Hund ausladen, Signal, je nach Können 5-....... Minuten neben mir herschlappen, wieder einladen, heim fahren. Fertig.
Ansonsten noch als Figurant im Hundebegegnungstraining zur Verfügung stehen, Trainer Workshops/Seminare, Ausstellungen....
Bin ich da mitm Status zufrieden, geht's das erste Mal mit in den Service.
Sprich: im Auto durch die Gegend fahren, 5 Minuten im Auto warten, während ich den/die Servicehunde raushole, dann ausgeladen werden, mit fremden Hunden ohne Kontaktaufnahme an lockerer Leine die Runde dort mitlatschen (oder auch frei, je nach Kombi/Ort/Hund/Können), wieder eingeladen werden und kurz warten, bis ich die Hunde wieder abgeliefert habe.
Ab zum nächsten Kunden und so weiter.
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Phonhaus Gewöhnung kann ein Freund, aber auch ein Feind sein.

Wie meinst Du das? Denkst Du, wir haben uns an unsere „Krücke“ gewöhnt?
Wäre jetzt Glaskugel gucken.

Das Prinzip Gewöhnung funktioniert in beide Richtungen. Hund kann sich dran gewöhnen, Reize auszuhalten, aber auch Reize nicht aushalten zu müssen oder immer einen sagen wir mal x beliebigen Sicherheitsabstand einhalten zu können.
Angst ist manchmal sehr schwer auszuhalten. Für alle Beteiligten.

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Ich grätsche mal kurz dazwischen.

Ich meine jemand hatte hier im Thread mal ein Buch zum Thema Impulskontrolle/Frustrationstoleranz empfohlen. Ich weiß aber nicht mehr wer, oder welches Buch es war. Fühlt sich vielleicht jemand angesprochen?

Gülai Ücünci (2019). Der gelassene Hund: Selbstbeherrschung, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz.
Miriam Sommer (2022). Impulskontrolle und Frustrationstoleranz bei Hunden - Mit 124 einfachen Übungen zu einem gelassenen und glücklichen Zusammenleben mit Ihrem Hund.
Danke! Ich glaub das Zweite war es. Ich werd mir beide mal anschauen.
Ich hoff damit komm ich bei der Stressnudel mal weiter. Die Trainerin heute war der Meinung, der Hund bekäme daheim einfach nicht genug Ruhe und ist deswegen so überdreht. Aber ... Irgendwie seh ich das nicht. Zuhause ist sie eigentlich sehr entspannt. Ja, sie meldet ab und zu, aber sie liegt nicht permanent auf lauer Stellung. Ja, sie steht auf und läuft mir hinterher, wenn ich irgendwas mache. Aber ganz ehrlich, ich bin ein unfassbarer Couchpotato. Meine Zeit Zuhause verbring ich zu 90% sitzend oder liegend.
Die meiste Zeit liegt sie selbst irgendwo rum und döst oder pennt. NOCH mehr Ruhe kann ich ihr daheim gar nicht geben. Wenn dann würd ich ja eher die andere Richtung sehen, dass es ihr zu wenig Beschäftigung ist.Sie schießt sich halt bei Aufregung/Frust total ab und steigert sich da rein. Wenn wir die Situation verlassen, fährt sie aber fix wieder runter. Muss ihr also irgendwie vermitteln, mal ein bisschen gelassener zu bleiben, bzw. ne Situation einfach mal auszuhalten.

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Okay, ich denke, ich verstehe Dich

Ich habe tatsächlich kein Problem damit, Angst auszuhalten und auch nicht damit, Angst zu akzeptieren. Wichtig ist für mich, dass der Hund es lernt, Angst zu regulieren. Und das lernt er nur (bzw. der Metabolismus lernt es nur), wenn er auch mal Ängste aushalten muss, das ist uns durchaus bewusst und danach handeln wir auch.
Wir haben hier tatsächlich schon einen sehr geschützten Bereich, einfach auch, weil unser Leben so ist. Und wir passen uns durchaus ihren Bedürfnissen an, aber Lilly wird nicht in Watte gepackt. Sie ist nicht der erste Angsthund, mit dem ich es zu tun habe. Sie lernt nur ganz anders, als die, mit denen ich es vorher zu tun hatte. Nicht nur wir, auch das Tierheim und unsere Tierärztin gehen bei ihr tatsächlich von einem Deprivationsschaden aus. Sie generalisiert kaum.
Was zu unserem Alltag gehört und wo es wichtig ist, dass sie es auch kann, das muss sie schon mitmachen. Das, was nicht zum Alltag gehört, da nehmen wir Rücksicht. Die gemeinsame Fahrt an die Ostsee haben wir uns dieses Jahr gegönnt, aber eine Reise nach Prag werden wir mit ihr nicht machen. So zum Beispiel.
Ich nehme nicht an, dass Du auf Flooding anspielst. Würde ich mit Lilly auch nicht machen, weil wir die Not dafür nicht haben. Ob man da ggf. mit den von Dir im vorausgegangenen Beitrag beschriebenen „5 Minuten + …“-Programmen „mehr herausholen“ könnte: Ggf. möglich. Für mich aber nicht umsetzbar. Ich habe (aus Überzeugung) weder Auto noch Führerschein. Alles, was gezielte Übungssequenzen sind, findet zu Fuß statt und dauert daher länger. Wir versuchen schon zu vermeiden, dass sie in den Paniktunnel kippt. Weil dann halt völlig Essig mit Lernen ist (gelingt fast immer, aber nicht ganz immer. Im Urlaub in Lübeck z. B. hats uns erwischt).
Vielleicht vermittel ich hier auch ein falsches Bild davon, was für mich Anspannung an der Leine bedeutet. So sieht hier Anspannung aus:
Trubel am Hundestrand:
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Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen. Mein Maximum-Bild zuletzt - zweimal vormittags am Lamboyfest, unmittelbar nach dem zweiten Bild sind wir gegangen:
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